Tagungsort: Heilbronn, Ratskeller bzw. Hotel Kronprinz
Tagungszeiten: Sonnabend, 19.04.1958, 15:1519:30 Uhr;
Sonntag, 20.04.1958, 09:3013:00 und 14:0018:30 Uhr
Teilnehmer: | ||
Vorstand: | Präsident: Vizepräsident: Beisitzer im geschäftsführ. Vstd.: Sekretär: Technischer Referent: UKW-Referent: DX-Referent: -"- (Vertreter): Auslandsreferent: -"- (Vertreter): Beisitzer im erw. Vorstand: -"- |
R. Rapke, DL1WA W. Feilhauer, DL3JE W. Schulze, DL1AP H. Hansen, DL1JB G. Paffrath, DL6EG Dr. K. G. Lickfeld, DL3FM R. Hammer, DL7AA H. Lilienthal, DL7AH O. Lührs, DL1KV J. Klar, DL1GR U. Schwenger, DL6JG H. H. Dattenberg, DL9IM |
Amateurrat: | DV Baden: DV Bayern-Nord: DV Bayern-Süd: DV Berlin: DV Hamburg (i.V.): DV Hessen: DV Köln-Aachen: DV Niedersachsen: DV Nordsee: DV Rheinland-Pfalz: DV Ruhrgebiet: DV Schleswig-Holstein: DV Westfalen-Nord (i.V.): DV Westfalen-Süd: DV Württemberg: 2. Vors. VFDB e.V.: Präs. KWACS e.V.: |
F. Trüb, DL6IT K. Herbig, DL1EK W. Seitz, DL6KW Kh. Kollmorgen, DL7DZ A. Rettig, DL1ZT H. Schastock, DL1AO S. Huber, DL1WN A. Kirchner, DL3IV E. Klein, DL1PS W. Geis, DL6ZE H. Picolin, DL3NE A. Drasdo, DL1FF K. H. Wedekind, DL3KN K. Schultheiß, DL1QK G. Grözinger, DL1CS A. Schädlich, DL1XJ A. Ettelbrück, DL8CD |
Ferner: | QSL-Vermittlung: DL-QTC Schriftleitung: -"- Verlag: Geschäftsstelle: IGY: -"- -"- -"- VFDB e.V.: Ältestenrat: OVV Heilbronn: |
H. Pankow, DL1BA F. Kühne, DL6KS W. Körner, DL1CU L. Röhling, DL1FM Frau M. Klein, DL6YL W. Plage, DL1UM E. Brockmann, DJ1SB H. P. Dramski, DL3ET/DLØIGY H. Müller, DL9YS Dr. G. Jacoby, DL3ME B. Wittmann, DL1HY |
Der Sitzung wohnten außerdem mehrere DARC-Mitglieder und einige ausländische Gäste als Zuhörer bei.
Der Präsident DL1WA eröffnete die Sonnabendsitzung im Ratskeller um 15:15 Uhr mit einer kurzen Begrüßungsansprache, wobei er besonders der ausländischen Gäste (OM Lauber, HB9RG, und einige DL4s) gedachte. Nach der Vorstellung der neuen AR-Mitglieder (OM Picolin, DL3NE, als DV Ruhrgebiet und OM Ettelbrück, DL8CD, als Präsident des KWACS e. V.) wies DL1WA auf die umfangreiche Tagesordnung hin, die zu erledigen sei. Auf die große Bedeutung des bevorstehenden IARU-Kongresses eingehend, schlug er vor, dieses Thema mit Vorrang zu behandeln. Anschließend hieß der gastgebenden OVV DL1HY die Versammlung in Heilbronn willkommen und wünschte der AR-Sitzung einen erfolgreichen Verlauf. Die Leitung übernahm dann der Vizepräsident DL3JE.
Zunächst wurde die Anwesenheit festgestellt (siehe Teilnehmerliste). Vom Vorstand fehlten aus beruflichen Gründen der Pressereferent DL1BB und der Leiter der EMC DL1TQ. Aus dem gleichen Grunde war der Schriftleiter des DL-QTC DL1FK verhindert. Vom AR fehlten zunächst die DVen Köln-Aachen, Ruhrgebiet und Westfalen-Süd, die aber unmittelbar nach Beginn der Sitzung erschienen. Die DVen Hamburg und Westfalen-Nord hatten DL1ZT bzw. DL3KN als Vertreter entsandt, die vom AR in dieser Eigenschaft bestätigt wurden.
Auf Grund der satzungsgemäßen und rechtzeitigen Einlandung und Bekanntgabe der Tagesordnung war der AR beschlußfähig. Die Zahl der Stimmberechtigten betrug zunächst später 17.
Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde vereinbart, diese nach ihrer Wichtigkeit in folgender Reihenfolge zu behandeln: 1), 6), 5), 8), 4), 7), 3), 9), 10), 11), 2). Sodann wurde mit der Tagesordnung begonnen.
1) Ergebnisse der letzten AR-Sitzung
Das Protokoll über die Sitzung am 02./03.11.1957 in Hannover wurde einstimmig gebilligt. Die Diskussion darüber ergab nachfolgendes:
a) Feste Frequenzen für portablen und mobilen Betrieb. Der Distrikt Niedersachsen hatte dafür die Frequenzen 3690 und 29.520 kHz vorgeschlagen. Endgültig empfohlen werden vom AR: 3690 und 29.600 kHz.
b) Verhältnis DARC ./. Technische Amateurfunk-Vereinigung (TAV). DL9YS vom VFDB berichtete über das Ergebnis des ihm bei der letzten AR-Sitzung erteilten Auftrags, das Verhältnis zur TAV zu klären und auf die Dauer tragbar zu gestalten. Seine Bemühungen sind leider an der Haltung der TAV gescheitert, die sich auch weiterhin gegen den DARC stellt. Das ist besonders daran zu erkennen, daß die TAV beim Bundespostministerium den Versuch gemacht hat allerdings ohne Erfolg, soweit es den DARC und seine Mitglieder betrifft , die QSL-Vermittlung des DARC als Verstoß gegen das Postregal hinzustellen. Der AR kam überein, daß der DARC unter diesen Umständen von sich aus nun keine weiteren Schritte zur Klärung des Verhältnisses zur TAV mehr unternehmen kann und wird. Der Anstoß zu weiteren Verhandlungen, die zunächst im Ruhrdistrikt zu führen wären, muß jetzt vom TAV ausgehen. Bei Stimmenthaltung des KWACS wurde einstimmig beschlossen, das Thema bis dahin nicht mehr im AR zu behandeln.
Der Auslandsreferent DL1KV berichtete ausführlich über den Stand der Vorbereitungen, die vom Verkehrsamt der Stadt Bad Godesberg tatkräftig unterstützt wurden. So wird die Godesberger Stadthalle für die Dauer des Kongresses kostenlos zur Verfügung gestellt. Außerdem wurde die freie Benutzung einer Simultan-Dolmetscher-Anlage vermittelt. Auch sonst sind die technischen und räumlichen Voraussetzungen soweit geklärt. Personell ist die Organisation für Vorbereitung und Durchführung des Kongresses jedoch noch nicht restlos abgeschlossen. Zu diesem Zweck soll ein Tagungsleiter berufen und ab etwa Anfang Juli ein Tagungsbüro in Bad Godesberg unterhalten werden. DL1KV wies darauf hin, daß der Kongreß in erster Linie eine Arbeitstagung ohne große Publikumsveranstaltungen sei. Daher werde sich auch der Teilnehmerkreis auf die offiziellen Delegierten jeder der ca. 25 Verbände der Region 1 kann bis zu vier Vertreter entsenden und auf eine begrenzte Zahl von Beobachtern beschränken. Ein besonderes Unterhaltungsprogramm ist daher nicht vorgesehen. Dem Kongreß kommt im Hinblick auf die nächstjährige Funkverwaltungskonferenz der ITU in Genf außerordentliche Bedeutung zu, die auch durch die Teilnahme von Vertretern der beiden anderen IARU-Regionen unterstrichen wird. Der Kongreß wird die Richtlinien für die IARU-Vertretung bei dieser Konferenz festzulegen haben und darüber entscheiden, wer im Auftrag der IARU daran teilnehmen soll.
Der AR wurde gebeten, noch Mitarbeiter für die Kongreßvorbereitungen namhaft zu machen. Für die Zusammensetzung der offiziellen DARC-Delegation wurden vom AR verschiedene Vorschläge gemacht. Die endgültige Nominierung der Delegierten soll dem Vorstand überlassen bleiben.
3) Amateurfunk und Gesetz über Fernmeldeanlagen
Der Vorstand berichtete dem AR über die vom Bundespostministerium geäußerte Absicht, in Verbindung mit der Einführung der bundesdeutschen Amateurfunk-Bestimmungen im Saarland und für die in Deutschland stationierten ausländischen Amateure (DL2, 4, 5), das Amateurfunkgesetz (AFuG) durch eine auf das Gesetz über Fernmeldeanlagen (FAG) bezogene Verordnung zu ersetzen (siehe auch OV-Rund Nr. 12/57), Das BPM begründet seinen Plan u. a. damit, daß die Fernmeldehoheit im Bundesgebiet generell durch das FAG geregelt würde. Sämtliche Bestimmungen über Funkdienste seien durch Verordnungen auf dieses Gesetz bezogen, mit Ausnahme des Amateurfunks, der durch ein besonderes Gesetz geregelt sei. Dieses Gesetz stehe daher im Widerspruch zur Gesetzessystematik.
Der AR teilte die vom Vorstand dem BPM gegenüber bereits zum Ausdruck gebrachte Ansicht, daß das AFuG für die Funkamateure insofern von Bedeutung sei, als es die Lizenzerteilung bei Erfüllung der Voraussetzungen garantiere, während das FAG nur besagt, daß eine Genehmigung erteilt werden kann. Aus diesem Grund sollte das AFuG verteidigt werden, solange der in ihm verankerte Anspruch nicht auf andere Weise gesichert würde.
Da noch keine expliziten Vorschläge des BPM vorlagen, zu denen der AR hätte Stellung nehmen können, wurden keine ausdrücklichen Beschlüsse gefaßt.
Dazu lag dem AR ein Antrag des geschäftsführenden Vorstands vor, die Empfehlung aufzuheben, wonach während der aktiven Dienstzeit bei militärischen Einheiten jede Amtstätigkeit für den DARC ruhen soll. Demgegenüber hatte der OV Ingolstadt beantragt, an Stelle seiner Empfehlung ausdrücklich zu beschließen: Während der Ableistung militärischer Dienste ist eine Amtstätigkeit im DARC nicht möglich., und die Bildung von rein militärischen Ortsverbänden als unerwünscht bzw. nicht möglich zu bezeichnen. Außerdem lag ein Schreiben des Bundesministeriums für Verteidigung vor, in dem der DARC gebeten wird, einen Vertreter des Ministeriums zu einer Besprechung zu empfangen.
Vom DV Bayern-Süd DL6KW wurde zunächst über die Gründung des OV Lechfeld berichtet. Dieser OV setzt sich zwar in erster Linie aus Angehörigen der Bundeswehr zusammen. Er kann deswegen aber nicht als rein militärischer Ortsverband bezeichnet werden. Er dient genauso wie andere OVe dem Zusammenschluß der am Ort ansässigen DARC-Mitglieder ohne Rücksicht darauf, ob sie nun zur Bundeswehr gehören oder nicht, und ist von den militärischen Stellen am Ort völlig unabhängig. Wenn die OM einen Bundeswehrangehörigen aus ihrer Mitte zum OVV wählen, ist nichts dagegen einzuwenden; es sei denn, man wolle eine einzelne Berufsgruppe innerhalb des DARC in ihren Rechten beschränken.
Auf der anderen Seite warnte der DV Nordsee DL1PS eindringlich davor, einer Entwicklung Vorschub zu leisten, die wie früher den deutschen Amateurfunk in irgendeine Abhängigkeit bringen könnte.
Im Verlauf der Diskussion kam zum Ausdruck, daß die Empfehlung, während einer militärischen Dienstzeit kein DARC-Amt auszuüben, zunächst durchaus ihre Berechtigung gehabt hätte. Sie habe jedoch nun ihren Zweck erfüllt, und man solle daher künftig darauf verzichten. Der AR beschloß schließlich mit zwölf gegen vier Stimmen (Berlin, Hamburg, Nordsee, Westfalen-Süd) bei einer Stimmenthaltung (Ruhrgebiet), die im vergangenen Jahr in Göttingen vom AR gegebene Empfehlung betr. Ruhen der Amtstätigkeit für den DARC während der aktiven Dienstzeit bei militärischen Einheiten aufzuheben, und außerdem den Vorstand zu ermächtigen, die vom BMV erbetene Besprechung zu führen.
Um 19:30 Uhr wurde damit die Sonnabendsitzung beendet. Am Abend waren Vorstand und AR Gäste des OV Heilbronn, der zu einem HAM-Fest eingeladen hatte. Damit sorgte der OV für eine von allen Sitzungsteilnehmern dankbar empfundene Abwechslung. In dem vielseitigen Programm konnte sich mancher von ihnen humorvoll glossiert wiederfinden. Allen Mitgliedern des OV Heilbronn sei an dieser Stelle für den netten Abend herzlichst gedankt.
Die Sonntagssitzungen fanden im Hotel Kronprinz statt und begannen am 09:30 Uhr mit dem nächsten Punkt.
5) Bildung eines Ehren- oder Ältestenrats
DL3ME erläuterte die Aufgaben und die Arbeitsweise eines derartigen Gremiums. Es soll in allen Streitfällen, mit denen bisher der AR oder die Geschäftsstelle befaßt werden mußten, als unparteiische Instanz entscheiden. Dazu gehören u. a. auch Einsprüche gegen Ausschlüsse, Wahlanfechtungen usw. DL3ME führte im einzelnen aus, wie er sich die Zusammensetzung und die Wirkungsweise dieses Rats vorstellt. Einstimmig beauftragte der AR DL3ME, gemeinsam mit einer noch zu bildenden Kommission eine Geschäfts- und Gebührenordnung für den Ältestenrat (man einigte sich auf diese endgültige Bezeichnung auszuarbeiten und dem AR in ca. drei Monaten vorzulegen.
6) Internationales Geophysikalisches Jahr
Zunächst berichtete DL6YL über die Tätigkeit der von ihr geleiteten Arbeitsgruppe für Absorptionsmessungen, die in der Zeit vom 01.07.1957 bis 31.03.1958 über 20.000 Einzelmessungen durchgeführt haben. Damit konnte bereits ein wesentlicher Beitrag des DARC zum IGY geleistet werden, über den sich u. a. auch OM Prof. Dr. Dieminger, DL6DS, schon anerkennend ausgesprochen hat. Besonders erwähnt wurde die Beteiligung in den Distrikten Baden, Bayern-Nord, Hamburg, Hessen, Köln-Aachen, Niedersachsen, Nordsee, Ruhrgebiet, Westfalen-Nord, Westfalen-Süd, im Saarland, sowie nicht zuletzt auch in DM. Leider wird die selbstlose Arbeit der an den Messungen beteiligten OM sehr oft durch bewußte und unbewußte Störungen aus den eigenen Reihen behindert. Die DVen wurden gebeten, erneut in ihren Distrikten auf die Bedeutung der Messungen hinzuweisen und Störungen zu unterbinden. Vermißt wird noch die Mitarbeit der DXer, die DL6YL nochmals aufrief, sich an den ihnen im DL-QTC wiederholt gestellten Aufgaben zu beteiligen.
DJ1SB erläuterte die Arbeit der Zentralen Rundspruchstation (IGY) und den von ihm für den DARC ausgewerteten Ursigrammdienst. Dabei zeigte sich, daß von DJ1SB in letzter Zeit ein Arbeitspensum erledigt wurde, das weit über das zumutbare Maß hinausgeht. Es soll daher geprüft werden, welche der von DJ1SB bisher bearbeiteten Aufgaben den Vorrang haben, und welche künftig weggelassen werden sollen, da sie für den DARC nur von sekundärer Bedeutung sind.
DL1UM, der in Darmstadt bei einem der vier für das IGY auf der Erde eingerichtete Warning Center tätig ist, bestätigte, daß die vom DARC gelieferten Ergebnisse bereits überall große Anerkennung gefunden hätten.
DL3FM ging auf die Aufgaben des vom DARC auf dem Köterberg bei Höxter errichteten Senders DLØIGY ein, der leider noch nicht so funktioniert, wie man es sich gedacht hat. Aus diesem Grunde konnten die geplanten Dauersendungen nach genauem Zeitplan noch nicht ständig durchgeführt werden. Der AR beschloß, einen Neu- und Umbau der Anlage vornehmen zu lassen und dafür DM 1000, zur Verfügung zu stellen.
Im Namen des DARC sprach DL1WA allen IGY-Mitarbeitern den besonderen Dank und die ausdrückliche Anerkennung für ihre Leistungen aus.
Im Zusammenhang mit diesem Punkt der Tagesordnung befaßte sich der AR dann noch mit dem Deutschland-Rundspruch, zu dessen Gestaltung DL1UM verschiedene Anregungen gab.
7) Änderungen der Satzung und der Geschäftsordnung
Es wurde beschlossen, die ursprünglich vorgesehenen Änderungen zurückzustellen, um sie evtl. in Verbindung mit den sich aus der Schaffung des Ältestenrats noch ergebenden Änderungen zu behandeln.
8) Bestellung der Rechnungsprüfer für das Geschäftsjahr 1957/58
Vorgeschlagen waren die OM Niebergall, DL1ON, Pehrs, DJ3TZ, Tietz, DL1GU, und Voigt, DL1BX. In schriftlicher geheimer Abstimmung entfielen auf
DL1ON zwei Stimmen, DJ3TZ 16 Stimmen, DL1GU 13 Stimmen, DL1BX drei Stimmen.
Damit wurden die OM Pehrs, DJ3TZ, und Tietz, DL1GU, zu Rechnungsprüfern bestellt.
An Stelle des ausgeschiedenen OM Fehlemann, DL6JT, wurde der neue DV Ruhrgebiet, OM Picolin, DL3NE, in den Ehrennadel-Ausschuß berufen, der im Verlauf der Sitzung die vorliegenden Anträge behandelte und dem AR über das Ergebnis Bericht erstattete. Die Nadeln und Urkunden für die diesjährigen Verleihungen werden den Distrikten noch von der Geschäftsstelle übermittelt werden.
10) Sonstige Anträge und Verschiedenes
a) Erweiterung des Deutschland-Diploms (DLD)
Der Distrikt Hessen hatte den Antrag gestellt, das DLD durch Aufkleber für je zehn über die Zahl von 200 hinaus bestätigte DOKs zu erweitern. Als Alternativlösungen wurden die Schaffung eines DLD 250 oder eines DLD für 40 m vorgeschlagen. Eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht gefällt. Der Antrag wurde daher zunächst zurückgestellt.
b) Neue Rufzeichen im DL-QTC
Der Distrikt Niedersachsen hatte beantragt, künftig wieder die neuerteilten Rufzeichen als Beilage im DL-QTC zu veröffentlichen. Da die Absicht besteht, den Umfang des DL-QTC fallweise um vier oder acht Seiten zu erweitern, wurde vereinbart, auf diesen zusätzlichen Seiten dann auch die neuen Rufzeichen laufend bekanntzugeben.
c) Rundfunk- und Fernsehstörungen
Die Distrikte Berlin und Württemberg hatten beantragt, alle sich aus BCI und TVI ergebenden Probleme in technischer und rechtlicher Hinsicht zu klären. Es wurde vereinbart, diese Aufgabe einem speziellen Ausschuß zu übertragen.
d) DARC-Standardgeräte
Der Distrikt Württemberg hatte den Antrag gestellt, dafür zu sorgen, daß von den DARC-Standardgeräten speziell RX 57 nicht nur fertige Geräte und komplette Bausätze, sondern auch die wesentlichen Einzelteile und Baubeschreibungen zum Nachbau erhältlich sind. Man kam überein, diese Frage an die einschlägigen Firmen heranzutragen und auf ihre Verwirklichung hin untersuchen zu lassen.
e) Ausbildungspläne
Der Antrag des Distrikts Württemberg, einen Kursplan für technische Anfängerlehrgänge und für den Morseunterricht zu schaffen, wurde zunächst damit beantwortet, daß der AR als Grundlage für die technische Anfängerausbildung schon vor zwei Jahren das Buch Lehrgang für Radiotechnik, von Jacobs, erschienen als Nr. 22/23 und 24/25 in der Radio-Praktiker-Bücherei des Franzis-Verlags München, empfohlen hat. Als Unterlage für die Morseausbildung steht in der DARC-Amateurfunkbücherei der Band Nr. 3 Morselehrgang von Diefenbach zur Verfügung, auf dem auch der drahtlose Morsekurs Lernt morsen mit DL1TQ aufbaut. In diesem Zusammenhang tauchte die Frage auf, ob und unter welchen Voraussetzungen ein ähnlicher Morsekurs auch auf Schallplatte hergestellt werden kann. Um den Kreis der Interessenten zu ermitteln, soll zunächst eine Umfrage bei den Ortsverbänden gehalten werden.
f) Deutschlandtreffen 1959
Der Distrikt Niedersachsen machte den Vorschlag, das nächste Deutschlandtreffen des DARC im kommenden Jahr in Bad Harzburg zu veranstalten. Als Termin wurde genannt: 08.11.05. oder 18.21.09.1959. Vor einer endgültigen Entscheidung sollen noch Vorschläge aus anderen Distrikten und Ortsverbänden abgewartet werden. In diesem Sinne werden alle Ortsverbände aufgerufen, entsprechende Vorschläge bis zum 31.08.1958 an ihren DV zu richten.
g) Rundspruchreferat
Der Distrikt Berlin hatte beantragt, zwecks Koordinierung der IGY-Rundsprüche mit dem Deutschland-Rundspruch ein offizielles DARC-Referat dafür zu schaffen. Als Referenten schlug der Distrikt DJ1SB vor.
Im Verlauf der Diskussion wurde dieser Antrag in seiner ursprünglichen Form jedoch wieder zurückgezogen. Dafür beschloß der AR mit zwölf gegen eine Stimme (Rheinland-Pfalz) bei drei Stimmenthaltungen (Hessen, Niedersachsen und VFDB): Der geschäftsführende Vorstand wird beauftragt, die von der Zentralen Rundspruchstation für IGY zu leistende Arbeit festzulegen und über eine Honorierung dieser Arbeit für die Dauer des Internationalen Geophysikalischen Jahres zu entscheiden.
(Der Distrikt Köln-Aachen war bei dieser Abstimmung nicht mehr vertreten.)
h) Anerkennung der Förderungswürdigkeit und Jugendförderung
Auf Antrag des Distrikts Westfalen-Süd empfahl der AR. unter Hinweis auf die Mitarbeit des DARC im Internationalen Geophysikalischen Jahr erneut die Anerkennung als förderungswürdiger Verein anzustreben, um dann Zuwendungen erhalten zu können, die für die Spender von der Steuer absetzbar sind. Ferner soll untersucht werden, ob und unter welchen Voraussetzungen der DARC als jugendfördernd anerkannt würde.
In diesem Rahmen wurden noch folgende Themen behandelt:
a) EMC
DL1TQ hat dem geschäftsführenden Vorstand angekündigt, daß er wegen seiner Berufung an eine andere Schule und wegen der ihm dort übertragenen Aufgaben nicht mehr in der Lage sei, die Leitung der EMC beizubehalten. Die eventuelle Nachfolge konnte im AR noch nicht geklärt werden. Sie soll daher zunächst von der EMC selbst geregelt werden.
In diesem Zusammenhang wurde auch die EMC-Hörerbetreuung behandelt, die vom DARC eine größere Unterstützung als bisher erwartet. Die Möglichkeiten dafür sollen vom Vorstand untersucht werden, der dann das Erforderliche veranlassen wird.
b) Sonderzuschüsse für die Distrikte
Die Distrikte Bayern-Süd und Württemberg hatten Sonderzuschüsse für das MB bzw. das diesjährige Reichenautreffen beantragt. Man kam überein, auch in diesem Jahr wieder allen Distrikten einen zusätzlichen Anteil auszuzahlen, sofern der Abschluß des Geschäftsjahres dies erlaubt.
c) Bildung von Ortsverbänden
Die Anfrage des Distrikts Hamburg, inwieweit die Bildung mehrerer Ortsverbände in der gleichen Stadt statthaft sei, wurde mit dem Hinweis auf die Satzung und die Geschäftsordnung beantwortet. An dem bisherigen Grundsatz, für einen Ort oder ein Landgebiet nur einen Ortsverband zu bilden, soll festgehalten werden.
d) DX-Büro
Die Verzögerung von Anträgen auf ausländische Diplome war Gegenstand mehrerer Anfragen an das DX-Büro. DL7AA führte dazu aus, daß die Bearbeitung derartiger Anträge vom DX-Büro seinerzeit übernommen worden wäre, weil die deutschen OM damals nicht die Möglichkeit gehabt hätten, sich die für ausländische Diplome erforderlichen Internationalen Antwortscheine zu beschaffen. Mittlerweile sind diese Scheine aber bei jedem Postamt erhältlich. Jetzt ist es daher einfacher, die Diplome unmittelbar bei den ausschreibenden Verbänden zu beantragen, und nicht mehr den Umweg über das DX-Büro zu wählen. Lediglich WAC-Anträge werden auch weiterhin vom DX-Büro bearbeitet werden, da die IARU nur Anträge akzeptiert, die vom zuständigen Verband bestätigt sind.
e) Amateurfernschreiben
Gegen die von einzelnen deutschen Amateuren angestrebte Verwendung von Hellschreibern im Amateurfunkverkehr erhoben sich keine Bedenken. Es wurde vorgeschlagen, dafür bestimmte Frequenzen (etwa 3590-3610 kHz) vorzusehen. Ob und welchen Bedingungen Sondergenehmigungen für diesen Zweck erteilt werden können, soll nun beim BPM erkundet werden.
f) Pressestelle
Zum Schluß nahm der AR noch eine schriftliche Erklärung des an der Teilnahme verhinderten Pressereferenten Dl1BB entgegen. Zu einer weiteren Diskussion darüber fehlte jedoch die Zeit.
Für die nächste AR-Sitzung im Herbst dieses Jahres waren Diez/Lahn und Nürnberg vorgeschlagen worden. Die Mehrheit empfahl Diez als Tagungsort.
DL1WA schloß die Sitzung um 18:30 Uhr mit einem Dank an alle Teilnehmer und an den OVV Heilbronn.
28.04.1958
F. d. R.
gez. Hansen, DL1JB
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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