Protokoll

über die Sitzung des Amateurrates am 6. und 7. August 1953


Sitzungsort: Iserlohn, Gaststätte Alexanderhöhe

Sitzungszeiten: Donnerstag, 6.8., 15.15–19.30 und 21.00–23.00 Uhr
Freitag, 7.8., 08.30–10.00 und 14.15–15.45 Uhr


Tagesordnung:

  1. Berichte des Vorstandes
  2. Berichte der Rechnungsprüfer, Vorlage und Genehmigung der Jahresabrechnung
  3. Entlastung des Vorstandes
  4. Offizielle Verkündung des Ergebnisses der DARC-Präsidentenwahl und Neuwahl des übrigen Vorstandes
  5. Haushaltsvoranschlag für 1953/54
  6. Bericht des Ausschusses „DARC-Ehrennadel“
  7. Bericht des Ausschusses „Funkausstellung 1953“
  8. Sonstiges

Teilnehmer:

A) Vorstand

Präsident: R. Rapcke, DL1WA
Vizepräsident: O. Lührs, DL1KV
Pressereferent: G. Merz, DL1BB
Technischer Referent: K. Schultheiß, DL1QK
Referent für DX/Diplome: R. Hammer, DL7AA
Referent Verbindung zur Bundespost: W. Assmann, DL3DC
Beisitzer: W. Schulze, DL1AP
Sekretär: H. Hansen, DL1JB

B) Amateurrat

Bayern-Nord: K. Herbig, DL1EK
Bayern-Süd: i. V. K. Jacobs, DL1OG
Berlin: H. Bürkle, DL7AQ
Hamburg: H. Heider, DL1IN
Hessen: i. V. W. Conrad, DL1AL
Köln-Aachen: O. Becker, DL1JU
Niedersachsen: W. Lemensiek, DL1QQ
Nordsee: E. Klein, DL1PS
Rheinland-Pfalz: i. V. B. Schiefelbein, DL6QO
Ruhrgebiet: i. V. H. Picolin, DL3NE
Schleswig-Holstein: L. Röhling, DL1FM (zugleich Rechnungsprüfer)
Westfalen-Süd: A. Schmidt, DL1NR
Württemberg: G. Grözinger, DL1CS

C) Mitarbeiter

Schriftleiter DL-QTC: R. Auerbach, DL1FK
QSL-Vermittlung: H. Pankow, DL1BA
Rechnungsprüfer: W. Petersen, DL1IM

Außerdem nahmen an der Sitzung teil:

K. Schneider, 9S4AR, als Vertreter des KW-Amateur-Clubs Saar,
W. Körner, DL1CU, als Vertreter des DL-QTC-Verlages,
B. Garnatz, DL7BG, als Geschäftsführer des Distrikts Berlin.

sowie eine Reihe von Mitgliedern, als Zuhörer.


Der Präsident, OM Rapcke, eröffnete die Sitzung mit einer Begrüßung der erschienenen Teilnehmer und übertrug den Vorsitz dem Vizepräsidenten, OM Lührs.

Der Sekretär, OM Hansen, stellte die Anwesenheit fest (s. Teilnehmerliste). Vom Vorstand hatten der Test-Manager, OM Schips, und der Beisitzer, OM H. Bauer, aus beruflichen Gründen absagen müssen, während vom Amateurrat der angekündigte Vertreter des VFDB wegen Krankheit fernbleiben mußte. Die DVe Bayern-Süd, Hessen, Rheinland-Pfalz und Ruhrgebiet hatten besonders beauftragte Vertreter entsandt, während die DVe Baden und Westfalen-Nord andere DVe mit ihrer Vertretung beauftragt hatten. Dazu entschied der Amateurrat (AR), daß die Vertretung eines DV durch den DV eines anderen Distrikts nach § 12 der Satzung nicht möglich sei.

Abstimmungsergebnis:
5 Nein-Stimmen (DVe Berlin, Hamburg, Köln-Aachen, Niedersachsen, Schlesw.-Holst.),
8 Enthaltungen (übrige DVe).

Die Distrikte Baden und Westfalen-Nord galten daher als nicht vertreten.

Auf Grund der satzungsgemäßen, rechtzeitigen Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung war der AR beschlußfähig. Die Zahl der Stimmberechtigten wurde mit 13 festgestellt. Es wurde daraufhin in die Tagesordnung eingetreten.


1) Berichte des Vorstandes

Die Referenten ergänzten ihre, dem AR bereits auf der letzten Sitzung gegebenen Berichte:

a) Als Referent für DX und Diplome gab OM Hammer einen Überblick über die ausgegebenen Diplome. Es wurde bisher 152 WAE-Diplome erteilt und außerdem 353 ausländische Diplome an deutsche OM vermittelt. Zur Zeit wird mit der RSGB darüber verhandelt, daß auch deren Diplome durch den DARC vermittelt werden können.

Der Aktualität der DX-Berichterstattung im DL-QTC werden durch den Redaktionsschluß Grenzen gesetzt. Es wurde daher der DX-Sonderrundspruch eingeführt, der jeweils am Sonntag nach dem 18. eines jeden Monats von den Berliner Rundspruchstationen ausgestrahlt wird.

b) Der Technische Referent, OM Schultheiß, ging auf die inzwischen angebahnte Zusammenarbeit mit der Industrie ein. Besonderes wurde auf das gute Verhältnis zur Firma Telefunken hingewiesen, daß u. a. in der Zurverfügungstellung von Röhrendaten für das AKT und QSL-Karten für zahlreiche deutsche OM zum Ausdruck kommt. Außerdem wurden dem DARC Röhren und von anderen Firmen Einzelteile überlassen, die an die Ortsverbände verteilt wurden. Allerdings ist noch nicht soviel Material vorhanden, daß eine Schlüsselverteilung auf die einzelnen Distrikte erfolgen kann.

c) Aus dem Bericht des Schriftleiters des DL-QTC, OM Auerbach, ging hervor, daß zur Zeit genügend Material für die Zeitschrift vorhanden ist. Allerdings ist das technische Niveau der Artikel nicht immer ausreichend, und es besteht noch immer ein Mangel an Baubeschreibungen. Die gute Zusammenarbeit mit dem Verlag wurde besonders hervorgehoben und darauf hingewiesen, daß nach dem Aufbau der verlagseigenen Druckerei ein pünktliches Erscheinen der Zeitschrift sichergestellt ist. Der Textteil des DL-QTC konnte dadurch erweitert werden, daß die Kleinanzeigen als Sonderbeilage (HAM-Börse) gebracht werden. Die DARC-Auflage des DL-QTC beträgt zur Zeit 6200 Exemplare.

d) Der Pressereferent, OM Merz, gab einen Überblick über die Arbeit seines Referates und verwies in in diesem Zusammenhang auf das im Juni an die OV-Vorsitzende verteilte Rundschreiben. Die Unterrichtung der Presse wurde wesentlich erweitert, die ausgehenden Presseinformationen werden regelmäßig auch den DVen zur Kenntnis gebracht, um diesen die Möglichkeit zu geben, auch in der örtlichen Presse auf eine sachgemäße Berichterstattung über den DARC und den Amateurfunk hinzuwirken. Der vom Pressereferat zusammengestellte Deutschland-Rundspruch wird an sieben Rundspruchstationen sowie, zur Information, auch an den AR und weitere, interessierte Stellen verteilt. In diesem Zusammenhang appellierte OM Merz nochmals an die DVe, zur Ausgestaltung des Rundspruches beizutragen und auch ihre Ortsverbände dazu zu veranlassen.

e) Für die Verbindungsstelle zur Bundespost gab OM Assmann einen eingehenden Bericht. Das Verhältnis zur Bundespost hat sich ausgesprochen erfreulich entwickelt. Wenn es auch nach außen hin nicht in Erscheinung getreten ist, hat die Post die Interessen der Amateure anderen Stellen gegenüber bereits mehrfach in dankbar anzuerkennender Weise vertreten. OM Assmann wies dann auf die auch für die Allgemeinheit der Amateure bedenklichen Folgen mangelnder Verkehrsdisziplin einzelner OM und das häufig sehr niedrige Niveau der QSOs (80-m-Jargon u. ä.) hin. So etwas bleibt auch nach außen hin nicht ohne Auswirkung und kann schließlich dazu führen, daß wegen des Versagens einzelner die Amateure in ihrer Gesamtheit nicht mehr für voll genommen werden. OM Assmann richtete die dringende Aufforderung an den AR, durch geeignete Maßnahmen dieser Entwicklung zu begegnen. Wie sehr sich das Verhalten eines einzelnen zu Ungunsten der Allgemeinheit auswirken kann, zeigte OM Assmann an einem speziellen Beispiel:

K. Bausch, DL1AY, der dem DARC nicht angehört, hatte den Verkehr einer im 80-m-Band arbeitende Polizeifunkstelle systematisch gestört und alle Warnungen seitens der Bundespost und des DARC in den Wind geschlagen. Dieser Fall drang dann bis in das Innenministerium durch und löste dort eine entsprechende Aktion gegen den Amateurfunk allgemein aus, deren Auswirkungen jedoch noch einmal abgefangen werden konnten. Die Lizenz DL1AY wurde inzwischen gesperrt.

OM Assmann ging dann noch auf die häufig falsche Berichterstattung der Presse ein, die ebenfalls zu einem falschen Bild vom Amateurfunk in der Öffentlichkeit führt. Besonders ist dies bei der oft zu beobachtenden Glorifizierung von Schwarzsendern oder der sensationell Ausschlachtung von Notrufen der Fall. Da derartige Berichte oft von kleineren Zeitungen ausgehen, ist es erforderlich, daß die Geschäftsstelle oder das Pressereferat durch den zuständigen Ortsverband sofort davon unterrichtet werden. Dabei kann jeder einzelne OM mithelfen. Im übrigen sollte jeder OM, dem sich die Gelegenheit bietet, für eine sachliche Berichterstattung über den Amateurfunk eintreten.

OM Assmann wies dann noch auf die meist völlig unbedeutenden Strafen hin, die von den Gerichten gegen Schwarzsender ausgesprochen werden, und die dazu führen, daß das Schwarzsenden als eine Art Kavaliersdelikt angesehen wird.

Zur Frage der Zugehörigkeit zum DARC als Voraussetzung für die Lizenzerteilung erinnerte OM Assmann daran, daß dies eine Gesetzesänderung bedingt, die nur vom Bundestag vorgenommen werden kann. Wenn aber schon eine Gesetzesänderung beantragt wird, sollte man auch andere Punkte, die evtl. einer Änderung bedürfen, dabei berücksichtigen.

f) Für die QSL-Vermittlung wiederholte OM Pankow seinem bereits auf der letzten AR-Sitzung erstatteten Bericht. Mit Rücksicht auf die immer fühlbarer werdende Erschwerung bei der Kartensortierung bat er den Vorstand und Amateurrat, mit der Lizenzbehörde über eine Distriktskennzeichnung der Rufzeichen zu verhandeln. Ferner richtete er über den AR an alle OM die Aufforderung, nur QSL-Karten im üblichen Format zu verwenden, da größere Karten beim Versand sehr leicht beschädigt werden und Doppelkarte auf die Dauer den Portoetat unnötig belasten. OM Pankow ging dann noch auf die QSL-Vermittlung für Nichtmitglieder ein (s. auch Pkt.5), sowie auf die unterschiedliche Handhabung der Drucksachenbestimmungen in den verschiedenen Ländern, die zu beträchtlichen Nachportoforderungen der Post für QSL-Sendungen aus dem Ausland geführt hat. Von der IARU soll bekanntlich versucht werden, eine Vereinheitlichung in der Behandlung von Drucksache durch die einzelnen Postverwaltungen zu erreichen.

g) In einem kurzen schriftlichen Bericht des abwesenden Test-Managers, OM Schips, der dem AR verlesen wurde, wurden die vom DARC veranstalteten Wettbewerbe charakterisiert und die im vergangenen Jahre ausgegeben Test-Bestätigungen und -Siegerdiplome aufgezählt.

h) Für die Geschäftsstelle gab OM Hansen einen Überblick über die organisatorische und finanzielle Entwicklung des DARC im vergangenen Jahre.

Mit 1128 Neuzugängen und 857 Abgängen hat sich die Mitgliederzahl effektiv um 271 = ca. 5 % erhöht. Die Entwicklung in den einzelnen Distrikten war jedoch unterschiedlich. Während in Bayern-Nord und -Süd sowie in Westfalen-Süd ein Zuwachs von mehr als 10 % zu verzeichnen war, stagnierte die Mitgliederzahl in Baden, Niedersachsen, Ruhrgebiet und Württemberg, oder war sogar rückläufig. Zur Zeit kann mit ca. 200 Neuaufnahmen im Quartal bei etwa 170 Abgängen (davon allein 70 Streichungen wegen Beitragsverweigerung) gerechnet werden.

Die Zahl der lizenzierten Mitglieder erhöhte sich um 300 = ca. 12 %. Hier stehen an der Spitze (Zunahme um mehr als 20 %) die Distrikte Bayern-Süd, Rheinland-Pfalz, Ruhrgebiet, Westfalen-Nord und -Süd, während in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein kein nennenswerten Anstieg zu beobachten war. Zur Zeit sind 3317 Sendelizenzen in der Bundesrepublik und Westberlin ausgegeben, von denen 2768 = 84 % Mitglieder des DARC oder des VFDB sind. Den geringsten Nichtmitgliederanteil (weniger als 10 %) weisen die Distrikte Bayern-Nord, Berlin, Köln-Aachen und Westfalen-Süd auf, während die meisten Nichtmitglieder (20 % und mehr) in den Distrikten Baden, Bayern-Süd, Hessen, Nordsee, Westfalen-Nord und Württemberg zu finden sind. Den DVen wurde eine Aufstellung mit dem Calls der Nichtmitglieder in ihren Distrikten übergeben.

203 neue DE-Nummern wurden erteilt. Diese Zahl zeigt, daß die Bedeutung der DE-Prüfung, die in vielen Ortsverbänden überhaupt nicht mehr durchgeführt wird, leider immer mehr übersehen wird. Nach der Ende 1952 durchgeführten Distriktsumbildung im Lande Baden-Württemberg umfaßt der DARC jetzt 15 Distrikte mit insgesamt 228 Ortsverbänden sowie dem korporativ angeschlossenen VFDB. Die Zahl der Ortsverbände ist gleich geblieben, da sechs Neugründungen und sechs Auflösungen erfolgten.

Die finanzielle Entwicklung wird dadurch gekennzeichnet, daß Einnahmen und Ausgaben im Geschäftsjahr 1952/53 ausgeglichen waren, im Gegensatz zum vorausgegangen Geschäftsjahr, in dem bewußt auf die Bildung einer gewissen Reserve hin gewirtschaftet worden war. Dadurch konnten relativ für das DL-QTC 25 %, für die QSL-Vermittlung 30 % und für die Distrikte und Ortsverbände sogar 50 % mehr an Geldern zur Verfügung gestellt werden, als im Jahre vorher. Insgesamt erhöhten sich die Einnahmen um etwa 18 %, die Ausgaben um etwa 35 %.

i) Der Vizepräsident, OM Lührs, ging in seinem Bericht insbesondere auf die Beziehungen des DARC zu den ausländischen Verbänden ein, die im vergangenen Jahr eine wesentliche Vertiefung erfuhren. Vor allem mit der RSGB ist es zu einem laufenden und regen Meinungsaustausch gekommen, der sich auch fördernd auf die Verbindung zu den anderen Verbänden ausgewirkt hat. Das gute Verhältnis zur RSGB kommt besonders in der Entsendung des RSGB-Präsidenten, OM Cooper, zur Iserlohner KW-Tagung zum Ausdruck. Nach der RSGB ist der DARC zur Zeit der größte europäische Verband. OM Lührs streifte sodann nochmals den Lausanner IARU-Kongreß, dessen Ergebnisse durch den ausführlichen Bericht im DL-QTC bereits bekannt waren.

Auch OM Lührs gegen dann nochmals auf die z. T. mangelhafte Disziplin der Deutschen OM auf den Bändern ein, die leider auch im Ausland bereits beanstandet wurde, sowie auf die Lizenzinhaber außerhalb des DARC. Beides hängt zum Teil miteinander zusammen. Maßnahmen zur Verringerung der Zahl der Nichtmitgliederlizenzen (Werbung, Einladung zu den OV-Veranstaltungen usw.) erscheinenden daher angebracht.

j) Der Präsident, OM Rapcke, faßte die Berichte des Vorstandes abschließend zusammen. Dabei legte er den DVen die Ausbildung des Nachwuchses besonders ans Herz und wies in diesem Zusammenhang auf die vom OV Hamburg gebotenen Möglichkeit hin, Magnetofonbänder mit Lehrvorträgen sowie zugehörige Diapositive auszuleihen.

Im Anschluß an die Berichte des Vorstandes beschloß der AR einstimmig, daß Vorschläge und Wünsche der DVe an den Vorstand im Anschluß an die Haushaltsdebatte vorgebracht und erörtert werden sollten.


2) Bericht der Rechnungsprüfer, Vorlage und Genehmigung der Jahresabrechnung

Die diesem Protokoll als Anlage beigefügte Jahresabrechnung des DARC für das Geschäftsjahr 1952/53 wurde dem AR vorgelegt. Die Rechnungsprüfer, OM Peters und Röhling verlasen sodann den eingehenden Prüfungsbericht. Die Gewinn- und Verlustrechnung, die Bilanz, sowie der Prüfungsbericht wurden vom AR einstimmig angenommen.


3) Entlastung des Vorstandes

Den Vorsitz übernahm jetzt der DV Hamburg, OM Heider. Im Namen des AR sowie des gesamten DARC dankte er dem Vorstand für die geleistete Arbeit und beantragte die Entlastung des Vorstandes, die vom AR erteilt wurde.

Abstimmungsergebnis:
12 Ja-Stimmen,
1 Enthaltung (DV Bayern-Süd).

Der Vorstand trat daraufhin von seinen Ämtern zurück.


4) Neuwahl des Vorstandes

Der Wahlleiter, OM Hansen, übernahm den Vorsitz und verlas zunächst das vom Wahlausschuß aufgestellte Protokoll über die am 22.8. geschlossene Wahl des Präsidenten und des Vizepräsidenten. Dem Wahlausschuß hatten außer OM Hansen die OM Röhling, DL1FM, und Haberstein, DL1YO angehört. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis: Von 3010 Stimmberechtigten Mitgliedern gaben 1867 = 62 % ihre Stimme ab. Davon entfielen auf:

OM Rapcke, DL1WA, 994 = 53,2 % der abgegebenen Stimmen
OM Assmann, DL3DC, 840 = 45,0 % -"-
Enthaltungen     9 =  0,5 % -"-
Ungültig   24 =  1,3 % -"-

Damit wurde OM Rapcke zum Präsidenten wiedergewählt. Zum Vizepräsidenten wurde OM Lührs satzungsgemäß als wiedergewählt erklärt, da für dieses Amt keine weiteren Kandidaten aufgestellt worden waren.

Ohne die Wiederwahl von OM Lührs als solche anzufechten, protestierte der DV Bayern-Süd gegen die dahingehende Auslegung der Satzung und der Wahlordnung. Der AR beschloß daher, einen Ausschuß einzusetzen, der in allen Fragen, die die Auslegung der Satzung betreffen, in letzter Instanz entscheiden soll. Dieser Ausschuß soll sich aus je zwei Mitgliedern des Vorstandes und des AR zusammensetzen.

Abstimmungsergebnis:
11 Ja-Stimmen,
2 Nein-Stimmen (DVe Berlin und Württemberg).

In den Ausschuß wurden als Vorstandsmitglieder die OM H. Bauer und Merz, sowie als Mitglieder des AR die OM K. W. Bauer und Heider berufen.

Der AR beanstandete, daß entgegen der ursprünglichen Ankündigung die für die Wahl zum Präsidenten aufgestellten Kandidaten nicht vorher den Mitgliedern im DL-QTC vorgestellt worden waren. Dies war aus terminbedingten Gründen unterblieben.

Anschließend gab der Wahlleiter die Wiederwahl folgender Mitglieder des erweiterten Vorstandes bekannt, für deren Amt keiner neuen Kandidaten aufgestellt worden waren und die damit gemäß Wahlordnung als wiedergewählt galten:

OM Schultheiß, als Technischer Referent,
OM Assmann, als Referent der Verbindungsstelle zur Bundespost,
OM Hammer, als Referent für DX und Diplome,
OM Merz, als Pressereferent.

Für die durch den AR noch vorzunehmenden Wahlen wurden in den Wahlausschuß die OM Garnatz und Schulze berufen.

Als Kandidaten für die Wahl als Beisitzer im geschäftsführenden Vorstand waren aufgestellt worden: OM H. Bauer, DL1DX, und OM Strüber, DL3LK. Die Wahl wurde in geheimer, schriftlicher Form durchgeführt.

Wahlergebnis:
für OM Bauer 10 Stimmen,
für OM Strüber 1 Stimme,
Enthaltungen 2 Stimmen.

Vor der Neuwahl des Test-Managers entschied der AR, einem Antrag des Distrikts Berlin folgend, die Referate Test-Manager und DX-Diplome zu vereinigen.

Abstimmungsergebnis:
12 Ja-Stimmen,
1 Nein-Stimme (DV Hessen).

Als Kandidaten für dieses Referat waren aufgestellt worden: OM Baumert, DL1QT, OM Schleifenbaum, DL1YA, und OM Hammer, DL7AA. Die in geheimer, schriftlicher Form durchgeführte Wahl hatte folgendes Wahlergebnis:

für OM Hammer 10 Stimmen,
für OM Baumert 1 Stimme,
für OM Schleifenbaum 1 Stimme,
Enthaltungen 1 Stimme.

Von der Wahl eines Auslandsreferenten, beschloß der AR einstimmig, abzusehen. Seine Aufgaben sollen vorerst weiterhin vom Vizepräsidenten bearbeitet werden.

Für die Wahl eines Rechtsreferenten, die bereits vor zwei Jahren in Cuxhaven zurückgestellt worden war, sollen Vorschläge bis zum 1.10.53 an die Geschäftsstelle eingereicht werden.

Damit ergab sich folgende Zusammensetzung des DARC-Vorstandes für die nächsten zwei Jahre:

a) Geschäftsführender Vorstand

Präsident: OM Rapcke, DL1WA
Vizepräsident: OM Lührs, DL1KV
Sekretär: OM Hansen, DL1JB
Beisitzer: OM Bauer, DL1DX

b) Erweiterter Vorstand, dem außer dem geschäftsführenden Vorstand angehören:

Technischer Referent: OM Schultheiß, DL1QK
Referent für Verbindungen zur Bundespost: OM Assmann, DL3DC
Referent für Test, DX und Diplome: OM Hammer, DL7AA
Pressereferent: OM Merz, DL1BB
Rechtsreferent: noch unbesetzt

Der neue Vorstand wurde in seine Ämter eingeführt, den Vorsitz bei der AR-Sitzung übernahm wieder OM Lührs.


5) Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1953/54

Die dem AR vorgelegten Entwürfe des Haushaltsvoranschlags wurden von OM Hansen erläutert. Er wies darauf hin, daß angesichts der vom DARC zusätzlich übernommen Verpflichtungen für die IARU sowie verschiedener Sonderausgaben (Beteiligung an der Funkausstellung, Präsidentenwahl, Werbematerial) ein Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben im Geschäftsjahr 1953/54 nur möglich würde, wenn die Anteile der Distrikte und Ortsverbände wieder auf denen Stand vor dem 1.10.1952 herabgesetzt würden. Sonst müßte eine Einschränkung der Clubeinrichtungen, wie des DL-QTC oder der QSL-Vermittlung erfolgen, oder aber einer Erhöhung der Mitgliedsbeiträge vorgenommen werden. Nach einer ausgedehnten Debatte kam der AR zu der Überzeugung, daß die vorgeschlagene Beschneidung der Mittel für die Distrikte und Ortsverbände nicht zu vertreten sei. Um aber auch eine Einschränkung auf anderem Gebiet oder eine Beitragserhöhung zu vermeiden, entschied der AR, daß für die Ausgaben im Geschäftsjahr 1953/54 dem Vermögen des DARC ein Betrag bis zu DM 4000,– entnommen werden kann.

Abstimmungsergebnis:
10 Ja-Stimmen,
1 Nein-Stimme (DV Hessen)
(Die DVe Köln-Aachen und Niedersachsen waren bei dieser Abstimmung nicht anwesend.)

Ein Antrag, die Auszahlung der OV-Anteile künftig über die Distrikte zu leiten, wurde abgelehnt.

Abstimmungsergebnis:
4 Ja-Stimmen,
7 Nein-Stimmen (DVe Hessen, Köln-Aachen, Niedersachsen, Nordsee, Ruhrgebiet, Westf.-S., Württbg.),
2 Enthaltungen (DVe Bayern-Nord, Berlin).

Um eine Übersicht über die Verwendung der Anteile zu bekommen, wurde jedoch einstimmig beschlossen, daß künftig von den jährlichen Abrechnungen, die von den Distrikten den OVV-Versammlungen und von den Ortsverbänden den OV-Mitgliederversammlungen vorzulegen sind, Abschriften an die Geschäftsstelle eingereicht werden sollen. Bei Ausbleiben dieser Abrechnungen kann die Auszahlung der Anteile gesperrt werden.

Sie zwecks Erhöhung der veranschlagten Einnahmen wurde vom AR ferner einstimmig beschlossen:

  1. Die Gebühren für die Benutzung der QSL-Vermittlung durch Nichtmitglieder wird soweit erhöht, daß sie im Durchschnitt dem normalen DARC-Beitrag entspricht. Geschäftsstelle und QSL-Vermittlung werden beauftragt, die sich dadurch ergebende Vermittlungsgebühr pro Karte auf Grund des durchschnittlichen Karteneingangs für Nichtmitglieder festzulegen.
  2. Das DL-QTC kann vom Verlag künftig auch über den Buchhandel frei verkauft werden. Der Verlag vergütet dem DARC für jedes frei verkaufte Heft einen Betrag von 50 Pfg.
  3. Einer Empfehlung der Rechnungsprüfern folgend wird künftig zu allen Beiträgen, die wegen Rückstandes in der Beitragszahlung durch Nachnahme erhoben werden müssen, außer den Portospesen (50 Pfg.) ein Säumniszuschlag von 50 Pfg. erhoben, die betr. Mitglieder müßten also DM 6,50 pro Quartal zahlen. Auch sonst soll den Beitragssäumigen gegenüber wesentlich drastischer verfahren werden (Sperre des DL-QTC und der QSL-Vermittlung). Ob und inwieweit auch Zahlungsbefehle zur Anwendung kommen sollen, wird nach einem Bericht der Geschäftsstelle über den Stand der Beitragsmoral, der am 1.12.53 zu geben ist, entschieden werden.

Außerdem wurde mit dem Distrikt Berlin vereinbart, daß dieser, solange er noch seine eigene Beitragsverwaltung beibehält, einen Betrag von DM 0,95 pro Mitglied und Monat an den DARC abführt. (Bisher zahlte der Distrikt Berlin lediglich die reinen Druckkosten für das DL-QTC.)

Im Rahmen der vorher vereinbarten Debatte über die weitere Arbeit des DARC (s. Pkt. 1) beschloß der AR auf Vorschlag von OM Assmann einstimmig, im Namen des DARC bei den zuständigen Stellen eine strengere Bestrafung der Schwarzsender zu fordern.

Der AR billigte außerdem grundsätzlich einen zwischen der Geschäftsstelle und der „Ersten Allgemeinen Unfall- und Schadens-Versicherungsgesellschaft“ ausgearbeiteten Vorschlag über eine Schadensversicherung von Amateurfunkanlagen. Danach soll jedem Mitglied die Möglichkeit gegeben werden, innerhalb eines Rahmenvertrages zwischen dem DARC und der Ersten Allgemeinen seine Anlage zu einer Prämie von 75 Pfg. pro Monat und DM 1000,– Schadenssumme zu versichern. Einige Einzelheiten sollen noch zwischen Geschäftsstelle und Gesellschaft geklärt werden.

Vom AR wurden dem Vorstand u. a. noch folgende Anregungen gegeben:

Veröffentlichung von Diplomunterlagen, Erweiterte Berichte des Technischen Referates, Waschzettel für die Presse, Maßnahmen gegen 80-m-Jargon.


6) Bericht des Ausschusses „DARC-Ehrennadel“

Der vom AR bei seiner letzten Sitzung ernannte Ausschuß (OM H. Bauer, vertreten durch OM Merz; OM Hammer; OM Heider; OM Klein) legte dem AR seine Vorschläge vor. Diese sehen einmal eine Ehrennadel, die für besondere Verdienste, langjähriger Mitgliedschaft usw. verliehen werden kann, und zum anderen eine Leistungsnadel vor, die u. U. in mehrere Klassen unterteilt werden soll.

Im Rahmen der Diskussion beantragte der Distrikt Berlin, auf derartige Sonderabzeichen zu verzichten, da sie evtl. zu Mißgunst u. ä. führen können. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt.

Abstimmungsergebnis:
1 Ja-Stimme (DV Berlin),
12 Nein-Stimmen.

Beschlossen wurde:

a) die Stiftung einer Ehrennadel, die verliehen wird.

Abstimmungsergebnis:
7 Ja-Stimmen,
2 Nein-Stimmen (DVe Bayern-N., Westf.-S.),
4 Enthaltungen (DVe Berlin, Bayern-S., Köln-Aachen, Württemberg).

b) die Stiftung einer Leistungsnadel, die erworben werden kann.

Abstimmungsergebnis:
7 Ja-Stimmen,
5 Nein-Stimmen (DVe Hamburg, Nordsee, Rhld.-Pfalz, Ruhrgebiet, Schlesw.-Holstein),
1 Enthaltung (DV Berlin).

Die Verleihungs- bzw. Erwerbungs-Bedingungen sollen vom Ausschuß ausgearbeitet werden und dem AR bei nächster Gelegenheit vorgelegt werden.


7) Bericht des Ausschusses „Funkausstellung 1953“

OM Klein gab einen Bericht über die Vorarbeiten und die vorgesehene Gestaltung des DARC-Standes auf der Funkausstellung, dem der AR zustimmte. OM Schultheiß forderte die DVe auf, sich in ihren Ortsverbänden nochmals für die Einsendung ausstellungsfähiger Geräte einzusetzen, und verwies auf seinen Aufruf im DL-QTC und OV-Rundschreiben. Ein Betrieb auf dem Stand ist von der Ausstellungsleitung nicht gestattet worden, es wird daher ein abgesetzt aufgebauter Sender ferngetastet bzw. -besprochen werden.


8) Sonstiges

Es war noch die Behandlung folgender Punkte gem. Tagesordnung vorgesehen:

a) Termingerecht eingebrachte Anträge

  1. Deutsche Rufzeichenliste
  2. Distriktskennzeichnung der Rufzeichen
  3. Zugehörigkeit zum DARC als Voraussetzung für die Lizenzierung
  4. Jährliche Neufestsetzung des Beitrags
  5. Sitz und Besatzung der Geschäftsstelle

b) Nach dem 15.7.53 eingebrachte Anträge

  1. Vorherige schriftliche Bekanntgabe der Vorstandsberichte an den AR
  2. Bildung eines DARC-Verbindungsbüros „Ost“ mit dem Sitz in Berlin
  3. Schreiben des OM Reinartz, DL6QT, an den AR vom 28.7.53

Die Behandlung dieser Punkte im AR mußte aus zeitlichen Gründen zurückgestellt werden. Zum Teil wurden sie jedoch noch innerhalb des Vorstandes oder auf der Mitglieder-Diskussionsveranstaltung während der KW-Tagung besprochen (s. OV-Rundschreiben) bzw. bereits im Rahmen der Vorstandsberichte berührt.


Die Sitzung wurde am 7. August um 15.45 Uhr beendet.


F. d. R. gez. Hansen, DL1JB


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1953 Rundspruch-Archiv