Sitzungsort: Hotel Haus Kurhessen, Kassel-Ndzw., Frankfurter Str. 255
Sitzungszeiten: Sonnabend, 21.6.1952: 14.15–20.00 und 20.30–22.30 Uhr;
Sonntag, 22.6.1952: 9.00–13.15 und 14.30–18.00 Uhr.
Teilnehmer:
A) Vorstand
| Präsident: | R. Rapcke, DL1WA |
| Vizepräsident: | O. Lührs, DL1KV |
| Pressereferent: | G. Merz, DL1BB |
| Technischer Referent: | K. Schultheiß, DL1QK |
| Testmanager: | K. Schips, DL1DA |
| Referent Verbindung zur Bundespost: | W. Conrad, DL1AL |
B) Amateurrat
| DV Bayern-Nord: | K. Herbig, DL1EK |
| DV Bayern-Süd: | H. Kern, DL1AW (nur bis 22.6., 14.30 Uhr) |
| DV Hamburg: | H. Heider, DL1IN |
| DV Hessen: | W. Assmann, DL3DC (nur am 22.6.) |
| stellv. DV Hessen: | K. W. Bauer, DL3AD |
| DV Köln-Aachen: | O. Becker, DL1JU (nur bis 22.6., 16.30 Uhr) |
| DV Niedersachsen: | W. Lemensiek, DL1QQ |
| DV Nordsee: | E. Klein, DL1PS |
| stellv. DV Rheinland-Pfalz: | B. Elbert, DL6EF |
| DV Ruhrgebiet: | H. Fehlemann, DL6JT |
| DV Schleswig-Holstein: | L. Röhling, DL1FM (gleichzeitig Rechnungsprüfer) |
| DV Westfalen-Nord: | E. Wiethölter, DL1PA (ab 21.6. 16.30 Uhr) |
| DV Westfalen-Süd: | A. Schmidt, DL1NR |
| stellv. DV Württemberg-Baden, gleichzeitig Vertreter DV Südbaden: |
F. M. Koch, DL1LN (nur bis 22.6.14.30 Uhr) |
| Beisitzer: | H. Bauer, DL1DX |
| 2. Vorsitzender VFDB: | W. Menzel, DL1UR |
C) Sonstige
| Schriftleitung DL-QTC: | R. Auerbach, DL1FK |
| QSL-Vermittlung: | H. Pankow, DL1BA |
| WAE- und DX-Manager: | R. Hammer, DL7AA |
| Geschäftsstelle: | H. Hansen, DL1JB |
| DASD-Fragen: | G. Camps, DL1JD (nur bis 22.6., 10.00 Uhr) |
Als Gast war zeitweilig OM Woerner, 9S4AX, anwesend.
Der Präsident (OM Rapke) eröffnete die Sitzung am 21.6., um 14.15 Uhr mit einer kurzen Begrüßungsansprache, in der er auf die vor 25 Jahren in Kassel erfolgte Gründung des DASD, des ersten selbständigen deutschen Amateurverbandes, hinwies, und die seitherige Entwicklung des Amateurfunkwesens in Deutschland umriß.
Der Sekretär, OM Hansen, stellte sodann die Anwesenheit fest. Der Vorstand war vollzähliges versammelt, vom Amateurrat fehlten die Vertreter der Distrikte Berlin, Westfalen-Nord und Württemberg-Hohenzollern. Ein Grund für das Fernbleiben des Berliner Vertreter so war nicht bekannt. Der DV Westfalen-Nord erschien um 16.30 Uhr. Der DV Württemberg-Hohenzollern hatte mit seiner Vertretung OM Grözinger, DL1CS, beauftragt, der jedoch an der Sitzung nicht teilnahm.
Aufgrund der satzungsgemäß rechtzeitig erfolgten Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung war der Amateurrat (AR) beschlußfähig. Die Zahl der Stimmen wurde mit 14 (nach Eintreffen des DV Westfalen-Nord erhöht auf 15) festgestellt.
Den Vorsitz der Versammlung übernahm sodann der Vizepräsident, OM Lührs. Als erstes wurde in die Reihenfolge festgelegt, in der die einzelnen Punkte der Tagesordnung zu behandeln seien (s. o.). Danach wurde in die Tagesordnung eingetreten.
Der DV Ruhrgebiet, OM Fehlemann, gab einen Bericht über den Stand der Vorarbeiten, die vorgesehene Beteiligung des DARC an der Funkausstellung und das geplante Programm der KW-Tagung.
Die Finanzierung des DARC-Standes auf der Funkausstellung löste eine längere Debatte aus, die mit folgendem Beschluß des AR endete:
„Der DARC beteiligt sich mit einem Stand an der Funkausstellung, dessen Kosten den Betrag von DM 3000,– nicht überschreiten dürfen. Der Tagungsleitung wird empfohlen, mit allen Mitteln (z. B. Zuschüsse) zu versuchen, diese Kosten auf einen tragbares Maß herabzusetzen.“
Abstimmung: 12 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen.
Bei der Diskussion über die Programmgestaltung der KW-Tagung, die Unterbringung der Teilnehmer und die weiteren Vorbereitungen erwies es sich als zweckmäßig, hierfür einen besonderen Ausschuß zu bilden. Der AR beschloß daher:
„In Anbetracht der weit fortgeschrittenen Zeit wird zur Sicherung der Durchführung der KW-Tagung anläßlich der Funkausstellung und zur Vorbereitung des DARC-Standes auf der Ausstellung selbst ein 5köpfiger Ausschuß gebildet bestehend aus:
OM Fehlemann, OM Gorissen, OM Jäger, OM Klein und OM Schultheiß, die verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung sind. Dieser Ausschuß entscheidet in einfacher Mehrheit. Zeichnungsberechtigt sind nur gemeinsam OM Fehlemann und OM Jäger.“
Abstimmung: 15 Ja-Stimmen
Der Schriftleiter, OM Auerbach, gab hierzu einen ausführlichen Bericht, in dem er u. a. hervorhob: Die Beschaffung von gutem und ausreichendem Material für die Zeitschrift macht immer noch besondere Schwierigkeiten. Es fehlt stets wieder an den geeigneten Mitarbeitern. Diejenigen, die in der Lage sind, gute Artikel für den OM zu schreiben, halten sich zurück, da ihnen entweder die Zeit fehlt, oder die vom DL-QTC gezahlten Honorar zu niedrig sind. Aus diesen Gründen ist auch die ursprünglich bereits für März dieses Jahres vorgesehene Erweiterung auf 56 Seiten unterblieben. Mengenmäßig ist wohl genügend Material vorhanden, die Verwendung würde jedoch das Niveau der Zeitschrift ganz beträchtlich herabsetzen, und es ist sicher nicht im Sinne des OM, den Umfang nur zu erweitern, um die zusätzlichen Seiten mit wertlosen Dingen vollzuschreiben. Ziel der Schriftleitung ist es, der Zeitschrift allmählich einen festen Rahmen zu geben mit einem Programm auf längere Sicht. Auch sollen die einzelnen Ortsverbände in vermehrten Maße zur Mitarbeit aufgefordert und herangezogen werden. Die Artikel der ständigen Mitarbeiter (DX-Berichte, UKW-Umschau usw.) werden stets unverändert veröffentlicht. Artikel, bei denen kein Verfasser angegeben ist, stammen von in der Schriftleitung selbst.
In der weiteren Diskussion wurde von den AR-Mitgliedern besonders auf folgende Punkte hingewiesen:
Erscheinungstermin und Versand. Verspätetes Erscheinen ist z. T. auf unpünktliche Ablieferung der Beiträge der ständigen Mitarbeitern zurückzuführen, z. T. trägt die Post die Schuld, da erwiesenermaßen häufig zwischen Aufgabe in Stuttgart (Poststempel) und Eintreffen beim OM vier und mehr Tage verstrichen. Beim Verlagspostamt soll deswegen nochmals reklamiert werden.
Anzeigen. Daß sich größere Firmen bisher erst in geringem Umfang zu Anzeigen im DL-QTC entschlossen haben, liegt nach Angaben der Schriftleitung z. T. daran, daß diese ihren Anzeigen-Etat meist für längere Zeit im voraus besetzt haben. Von einer namhaften Firma ist jedoch jetzt die Zusicherung laufender Anzeigen gegeben. – Auf Vorschlag einiger DV wurde der Sekretär beauftragt, mit dem Verlag zu klären, ob erwerbslosen OM die Möglichkeit gegeben werden kann, im DL-QTC kostenlose Stellengesuche zu veröffentlichen.
Verlagskosten. Auf Grund eines Hinweises über fallende Papierpreise wurde der Sekretär beauftragt, beim Verlag festzustellen, ob und inwieweit dadurch bereits eine Herabsetzung der Verlagskosten für das DL-QTC möglich sei.
Erfolgsliste. Über die im DL-QTC veröffentlichten Erfolgslisten ergab sich eine rege Debatte. Der AR beschloß dazu:
„Die Erfolgslisten sollen künftig nur vierteljährlich erscheinen, die WAE-Liste jedoch, wie bisher, monatlich.“
Abstimmung: 13 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, 1 Stimmenthaltung.
Der Test-Manager, OM Schips, gab einen kurzen Rückblick über die Tests der vergangenen Zeit und einen Bericht über die geplanten Wettbewerbe. Er wies besonders auf die sehr geringe Beteiligung am field day hin, die zeige, daß in vermehrten Umfang portable Geräte im DL-QTC beschrieben werden müßten.
OM Schips erklärte ferner, daß er neben seiner Tätigkeit als Test-Manager aus beruflichen Gründen die Betreuung der UKW-Gruppe und die Redaktion der UKW-Rundschau im DL-QTC nicht mehr weiterführen könne. OM Schips wurde gebeten, die Frage seines Nachfolgers mit dem beteiligten Kreis zu klären.
Es wurde sodann auf die Beratung und Unterstützung der OM bei deren Erlangung ausländischer Diplome eingegangen. OM Hammer erklärte sich bereit, dieses neben seiner Tätigkeit als Bearbeiter des WAE-Diploms und der DX-Berichte zu übernehmen, und schlug vor, ein besonderes Referat „DX und Diplome“ zu bilden. Der AR stimmte diesem Vorschlag zu und ernannte OM Hammer zum Sachbearbeiter für DX und Diplome, unter gleichzeitiger Berufung in den Vorstand.
Abstimmung: 15 Ja-Stimmen
Neue DVO und Freigabe weiterer Amateurbänder
Nach dem Bericht von OM Conrad, Verbindungsstelle zur Bundespost, wurden vor der Weitergabe des neuen DVO-Entwurfs durch das FTZ an das Bundespostministerium noch verschiedene Änderungen berücksichtigt, die vom DARC bei der Besprechung am 4.2.52 vorgeschlagen worden waren (s. OV-Rund Nr. 2/52). Die juristische Überarbeitung des Entwurfs habe dann leider wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als ursprünglich vorgesehen war. OM Menzel vom VFDB erklärte das damit, daß die betreffenden Stellen der Post durch die Stockholmer UKW-Konferenz und deren Vorbereitung außerordentlich stark belastet gewesen seien. OM Conrad wies in diesem Zusammenhang auch auf das lange Ausbleiben der Prüfermeldungen durch einzelne Distrikte hin, was sich ebenfalls verzögernd auf die DVO ausgewirkt habe.
Mit der endgültigen Inkraftsetzung der neuen DVO sei im Laufe des letzten Vierteljahres 1952 zu rechnen. Spätestens zum gleichen Termin, möglicherweise aber bereits vorher, sollen auch das 21 MHz-Band und weitere UKW-Bänder freigegeben werden.
OM Conrad berichtete dann noch über die Ablehnung eines Antrages des DARC auf Zulassung des Amateurfunks auf Seeschiffen (/MM-Betrieb). Das Bundespostministerium lehnte diesen Antrag auf Grund einer abschlägigen Stellungnahme des Verbandes deutscher Reeder und des Bundesverkehrsministerium ab. Ein neuer Vorstoß in dieser Richtung soll unternommen werden.
Die durch die vermehrte Belegung der Amateurbänder mit kommerziellen Diensten geschaffene Lage wurde eingehend erörtert. Es wurde anerkannt, daß seitens der deutschen Behörden in weitem Maße Rücksicht auf die Belange der Amateure genommen wird, durch die von der UIT im vergangenen Jahr auf deren Genfer Konferenz festgelegten Frequenzzuteilungen in den Amateurbändern muß jedoch, besonders im Ausland, mit einer weiteren Verschärfung der Lage gerechnet werden. Es wurde wieder empfohlen, in vermehrten Umfang denjenigen Teil des 40 m-Bandes, der den Amateure ausschließlich zugeteilt ist, auch für Orts-QSOs zu benutzen. Nur so könne verhindert werden, daß sich auch dort Rundfunksender und andere fremde Dienste festsetzen.
Der Technische Referent, OM Schultheiß, berichtete über seinen Plan zur Herausgabe von Sonderbroschüren, in denen bestimmte Teilgebiete des Amateurfunks zusammengefaßt behandelt werden sollen. Als erstes ist ein Heft „Der Weg zur Lizenz“ vorgesehen, das vor allem die im Rahmen der neuen Prüfungsordnung auftauchenden Fragen und Antworten enthalten soll. Weiterhin soll ein auf den Anfänger zugeschnittenes Heft herausgebracht werden, dem später weitere Broschüren, technische und betrieblichen Inhalts, folgen sollen.
Der AR beschloß, in Zustimmung zu diesem Plänen, daß das technische Referat in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle einen Vorschlag für die gesamte Broschürenreihe aufstellen und gleichzeitig prüfen soll, ob diese selbständig vom DARC oder in Verbindung mit einem Verlag herauszubringen ist.
Abstimmung: 15 Ja-Stimmen
Mitteilungsblätter der Distrikte
An Hand von Beispielen (Mitteilungsblätter der Distrikte in Berlin, Köln-Aachen und des OV Darmstadt) wurde den anderen Distrikten empfohlen, bei Bedarf ähnliche Mitteilungsblätter für ihre Mitglieder herauszugeben. Zusätzliche finanzielle Mittel könnten den Distrikten für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden.
Der QSL-Vermittler, OM Pankow, hob in seinem Bericht besonders die Schwierigkeiten hervor, die in der letzten Zeit durch die Belastung zahlreicher Auslandssendungen mit hohen Nachgebühren entstanden sind. Die Ursache ist eine unterschiedlicher Auslegung der Drucksachenbestimmungen durch die einzelnen Postverwaltungen. Es wurde beschlossen, zur Klärung dieser Frage direkt an das Bundespostministerium heran zu treten.
Die Frage der Kurzwellen-Vermittlung für DLs, die nicht Mitglied im DARC sind, wurde eingehend untersucht und dabei auch das Verhalten der ausländischen Verbände berücksichtigt, die in den meisten Fällen auch den Nicht-Mitgliedern irgendeine Möglichkeit zur Kartenvermittlung über ihre Büros geben. Der AR beschloß:
„Die Vermittlung für Karten für DLs, die nicht Mitglied sind, soll in der bisherigen Form (Gebühr von 5 Pfg. pro eingehende, vermittelte Karte) beibehalten werden.“
Abstimmung: 11 Ja-Stimmen, 1-Nein-Stimme, 3 Stimmenthaltungen.
Die DL-Listen des Internationalen Call-Books gaben noch immer zu Beanstandungen Anlaß, besonders wegen der vielen Fehler, die auf die im Ausland unbekannte deutsche Schreibweise (z. B. Umlaute, ß u. ä.) zurückzuführen sind. Der Pressereferent, OM Merz, teilte mit, daß die ganzen Listen z. Zt. überarbeitet und mit Berichtigungen dem Int. Call Book laufenden zur Verfügung gestellt würden. Mit einer Ausmerzung der Fehler könne daher in absehbarer Zeit gerechnet werden. OM Merz wies noch einmal darauf hin, daß alle DLs, deren Anschrift sich ändert, dies dem Pressereferat umgehend mitteilen sollten, damit eine schnelle Berichtigung im Int. Call Book erfolgen können.
Antrag von OM Puschmann, DL1JJ, betreffs Schwarzsender
OM Puschmann hatte beantragt, daß der AR eine offizielle Stellungnahme zur Schwarzsenderfrage herausgeben solle. Dem vorgesehenen Text stimmte der AR grundsätzlich zu, empfahl jedoch eine nochmalige Überarbeitung einzelner Formulierungen.
Abstimmung: 15 Ja-Stimmen.
(Der Wortlaut der Stellungnahme wurde im OV-Rund 6/52 und im DL-QTC 7/52 veröffentlicht).
Einstimmig empfahl der AR den Ortsverbänden, die DE-Prüfung als Vorstufe zur DL-Prüfung beizubehalten. Die Durchführung der Prüfung soll sich möglichst eng an das bei der betreffenden OPD gehandhabte Prüfungsverfahren anschließen. (die DE-Bedingungen wurden in Heft 3/52 des DL-QTC auf Seite 133 veröffentlicht).
Damit wurde die Sonnabend-Sitzung um 22.30 Uhr beendet. Der AR trat wieder zusammen am Sonntag, den 22.6., 09.00 Uhr.
Zu Beginn der Sonntag-Sitzung wurde vom DV Hamburg, OM Heider, folgende Anträge er eingebracht:
Abstimmung: Zu 1): 15 Ja-Stimmen; Zu 2): 15 Ja-Stimmen; Zu 3): 15 Ja-Stimmen
Danach wurde in der Tagesordnung fortgefahren.
Der letzte Geschäftsführer des DASD, OM Camps, gab einen ausführlichen Bericht und wies darauf hin, daß er dem DARC bereits vor zwei Jahren seine Unterstützung bei der Freistellung der in Berlin noch festliegenden DASD-Gelder für Zwecke des DARC angeboten habe. Der Distrikt Berlin habe dieses Angebot jedoch in wenig schöner und verletzender Weise zurückgewiesen und die Ansicht vertreten, daß er die Freistellung selbst erfolgreich betreiben könne. Offensichtlich seien jedoch die Bestrebungen des Distrikts Berlin in dieser Richtung bisher ohne Erfolg geblieben. Da ein Vertreter des Distrikts Berlin nicht anwesend war konnten die Gründe dafür nicht in Erfahrung gebracht werden.
OM Camps bot dem DARC vor dem AR nochmals seine Hilfe an und erklärte, daß der letzte DASD-Vorstand noch existiere und auch de Jure arbeitsfähig sein. Der DASD-Vorstand sähe von sich aus seine Aufgabe nur noch darin, die Umwandlung und Freistellung der noch vorhandenen Gelder, und zwar ausschließlich für Zwecke des DARC zu erreichen und in diesem Zusammenhang die Selbstauflösung des DASD zu betreiben. Er selbst könne zu diesem Zweck die Anmeldung der DASD-Uralt-Konten vornehmen, jedoch sei ihm das nur noch bis zum 30. Juni, dem letzten Termin für die Anmeldung für RM-Konten in Berlin, möglich.
Der AR dankte OM Camps für seine Bereitschaft und nahm sein Angebot offiziell an. Gleichzeitig beschloß er AR:
„Der Distrikt Berlin wird aufgefordert, seine Bemühungen um die Freigabe der DASD-Uralt-Konten einzustellen und von sich aus keine Maßnahmen in dieser Angelegenheit mehr zu treffen.“
Abstimmung: 15 Ja-Stimmen
Der frühere Beschluß des AR, nachdem evtl. freiwerdende DASD-Gelder dem Distrikt Berlin zur Verfügung gestellt werden sollen, wird hierdurch nicht berührt.
Bei der Diskussion über diesen Punkt stellte sich heraus, daß das Material zu umfangreich sei, um am gleichen Tage noch vom AR erledigt werden zu können. Es wurde daher ein Ausschuß ernannt, der die Aufgabe hat, alle eingebrachten Änderungsvorschläge zu bearbeiten und aufeinander abzustimmen, um dem AR zu einem späteren Zeitpunkt einen Gesamtvorschlag vorzulegen. In diesen Ausschuß wurden gewählt: OM H. Bauer, OM Hansen, OM Heider, OM Merz.
Abstimmung: 13 Ja-Stimmen, 2 Stimmenthaltungen (Bauer und Heider).
Die Arbeit des Ausschusses soll in drei Abschnitte eingeteilt werden:
Anschließend gaben die AR-Mitglieder ohne weiteren Kommentar ihre Änderungsvorschläge der Reihe nach dem Ausschuß bekannt. Weitere Vorschläge sollten dem Ausschuß bis zu einem noch festzusetzenden Termin unterbreitet werden können (s. OV-Rund 7/52).
Dem AR aus wurde die Jahresabrechnung 1951/52 vorgelegt. (s. OV-Rund 6/52 und DL-QTC 7/52). Von den durch den AR ernannten beide Rechnungsprüfer hatte OM Hartenstein den ihn erteilten Auftrag aus beruflichen Gründen kurzfristig zurückgeben müssen. Da wegen der Kürze der Zeit eine rechtzeitige Neuwahl durch den AR nicht mehr hatte durchgeführt werden können, war die Wahl eines zweiten Rechnungsprüfers ersatzweise im Ortsverband Kiel erfolgt und dabei OM Hähnel (DL9WY) zum Rechnungsprüfer bestimmt worden. Der AR billigte nachträglich diese Maßnahme.
Abstimmung: 14 Ja-Stimmen, 1 Stimmenthaltung (Röhling).
In seiner Eigenschaft als Rechnungsprüfer verlas OM Röhling den ausführlichen Bericht der beiden Prüfer. Sich in der Diskussion ergebende Fragen wurden vom Sekretär (OM Hansen) beantwortet. Unter anderem wurde darauf hingewiesen, daß es sich bei den in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen um Beitragsrückstände handele, die erst nach Abschluß des Geschäftsjahres durch Nachnahme beigebracht werden konnte. Durchschnittlich hätten bei Abschluß eines jeden Quartals annähernd 20 % der Mitglieder ihren Beitrag noch nicht entrichtet, dessen Erhebung dann durch Nachnahme versucht wurde; von dieser Beitragsnachnahmen wurden etwa 10 % nicht eingelöst oder verweigert.
Der AR billigte die Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 1951/52 und erteilte dem Vorstand Entlastung.
Abstimmung: 15 Ja-Stimmen.
Es wurde dann in die Beratungen des Voranschlags für das laufende Geschäftsjahr eingetreten und beschlossen, daß dieser den DV noch schriftlich vorgelegt werden solle.
Abstimmung: 15 Ja-Stimmen.
Der AR beschloß ferner, daß in diesem Zusammenhang das Gehalt des Sekretärs neu festzusetzen sei.
Abstimmung: 15 Ja-Stimmen.
Im Zusammenhang mit dem Haushaltsvoranschlag brachte der DV Niedersachsen, OM Lemensiek, einen Antrag zur Schaffung eines DARC-Unfallhilfsfonds ein. Aus diesem Grund sollen denjenigen OM, die in Ausübung ihres Sports irgendwie zu Schaden kommen, bzw. deren Angehörigen, eine finanzielle Hilfe zuteil werden. Es wurde vorgeschlagen, von allen OM einen regelmäßigen Beitrag für diesen Fonds zu erheben.
Der AR empfahl, diesen Vorschlag auch noch in den Ortsverbänden zur Diskussion zu stellen. Daneben soll aber geprüft werden, ob und inwieweit Mittel für einen derartigen Hilfsfonds aus dem normalen Beitragsaufkommen zurückgestellt werden können.
Nach einem Bericht des stellvertretenden DV Württemberg-Baden, OM Koch, bestätigte der AR einen bei der letzten Versammlung dieses Distrikts ernannten Ausschuß, der die Aufgabe hat, eine neue Distrikts-Einteilung im jetzigen Lande Baden-Württemberg vorzubereiten. Dieser Ausschuß soll zusammen mit allen beteiligten Ortsverbänden einem Vorschlag ausarbeiten, der dann dem AR zur endgültigen Entscheidung vorgelegt wird.
Einen Antrag der Ortsverbände Geldern, Grenzland, Homberg, Kempen, Kleve, Krefeld und M.-Gladbach/Rheydt auf Bildung eines nur aus diesem Ortsverbänden bestehenden Distrikts „Linker Niederrhein“ lehnte der AR im Hinblick darauf ab, daß ein derartig kleiner Distrikt nicht im Interesse des DARC liege. Den betreffenden OVen wurde empfohlen, gemeinsam mit dem Distrikt Ruhrgebiet und dessen anderen Ortsverbänden eine Unterteilung des Distrikts in Bezirke – ähnlich wie im Distrikt Hessen – zu vereinbaren.
Zentralisierung der Geschäftsstelle
Angesichts der Tatsache, daß eine Zentralisierung von Geschäftsstelle und QSL-Vermittlung nicht ohne gleichzeitige personelle Veränderungen möglich sei, die jedoch im augenblicklichen Stadium unzweckmäßig erschienen, beschloß der AR, die Entscheidung dieser Frage auszusetzen und den seinerzeit darüber gefaßten Beschluß aufzuheben.
Abstimmung: 14 Ja-Stimmen, 1 Stimmenthaltung (Fehlemann).
Von 13.15 Uhr bis 14.30 Uhr wurde eine Pause eingelegt. An der Nachmittagssitzung nahmen der DV Bayern-Süd, OM Kern, und der stellvertretende DV Württemberg-Baden, OM Koch, nicht mehr teil.
Der AR entschied, die Neuwahl erst zum satzungsgemäßen Termin durchzuführen und für die Zeit, in der OM Lührs aus Examensgründen nicht zur Verfügung steht, einen Vertreter zu ernennen. OM H. Bauer erklärte sich bereit, diese Vertretung zu übernehmen und wurde vom AR einstimmig bestätigt.
Ersatzwahl des Referenten Verbindung zur Bundespost
Durch den Rücktritt von OM Conrad, der sich aus beruflichen Gründen der Tätigkeit für den DARC nicht mehr in dem nötigen Umfang widmen kann, wurde eine Ersatzwahl notwendig. Vorgeschlagen war OM Assmann. Die geheime Wahl ergab:12 Stimmen für OM Assmann, 1 Stimmenthaltung. OM Assmann nahm die Wahl an.
Für das Amt des Beisitzer, daß durch die Wahl von OM Heider zum DV Hamburg freigeworden war, waren folgende Vorschläge eingebracht worden: OM Andresen, DL1IO, OM Behrens, DL3VR, OM Haberstein, DL1YQ, OM Schulze, DL1AP.
Weiteren Vorschläge konnten nicht berücksichtigt werden, da von den OM keine Einverständniserklärung vorlag. Die geheime Wahl ergab für OM Andresen 2 Stimmen, für OM Behrens keine Stimme, für OM Haberstein 4 Stimmen, für OM Schulze 7 Stimmen. Damit galt OM Schulze als zum Beisitzer gewählt. Er war als Zuhörer anwesend und nahm die Wahl an.
Der Vizepräsident, OM Lührs, berichtete kurz: Mit der Entscheidung über die Aufnahme des DARC in die IARU ist in Bälde zu rechnen. – An der Jubiläumsveranstaltung des EDR am 23.8.52 in Kopenhagen wird OM Suhl, DL1FQ, als offizieller Vertreter des DARC teilnehmen. – Ferner wurde über die Einladungen der ausländischen Verbände zur KW-Tagung beraten.
Zu einem vom stellvertretenden DV Hessen, OM K. W. Bauer, eingebrachten Antrag, allen ausgewanderten DLs das DL-QTC auf Kosten des Clubs weiter zu liefern, wurde entschieden, daß das nur in Ausnahmefällen geschehen können. Entsprechende Anträge sollten von den Distrikten an das Pressereferat gerichtet werden, daß die näheren Einzelheiten regelt.
Es waren folgende Einsprüche eingegangen:
Zu 1. beschloß der Amateurrat einstimmig, einer Empfehlung des Ortsverbandes Köln folgend, OM Kirchner die Möglichkeit zum Wiedereintritt zu geben, mit der Maßgabe, daß bei einem nochmaligen Verstoß ein unwiederruflicher Ausschluß aus dem DARC erfolgen würde.
Zu 2. sah sich der AR zu einer klaren Entscheidung nicht in der Lage. Es sollen daher vom Ortsverband Krefeld erst alle Unterlagen über diesen Fall angefordert werden. Bis zu einer Entscheidung wird OM Tolles weiterhin als Einzelmitglied im Distrikt Ruhrgebiet geführt.
Zu 3. verwarf der AR nach Kenntnisnahme eines Schreibens des ÖVSV, aus dem Lengrüsser während seines Aufenthaltes in Österreich ausgeschlossen war, den Einspruch in geheimer, nicht-öffentlicher Abstimmung mit 10 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen (Der DV Köln-Aachen, OM Becker, nahm an dieser Abstimmung nicht mehr teil).
OM Lührs und OM Assmann berichteten über die in Frankfurt/Main erfolgte Gründung eines DL4-Clubs. Es wurde vereinbart, über OM Assmann die Fühlung mit diesem Club aufrecht zu erhalten. Für eine evtl. korporative Mitgliedschaft im DARC sollten die gleichen Bedingungen wie für den VFDB gelten.
Um 18 Uhr wurde die AR-Sitzung beendet.
F. d. R. gez. Hansen, DL1JB
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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