DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 46/15 VOM 19.11.2015

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Mitgliederversammlung sprach DARC-Vorstand das Vertrauen aus

Die Mitgliederversammlung des DARC e.V. hat dem Vorstand ihr Vertrauen ausgesprochen. Der Vorstand wurde entlastet, und damit auch die Vorstände der Untergliederungen. Alle DARC-Vorstandsmitglieder wurden im Amt bestätigt. Dies sind: Steffen Schöppe, DL7ATE, als Vorsitzender, sowie die weiteren Vorstandsmitglieder Christian Entsfellner, DL3MBG; Martin Köhler, DL1DCT, sowie Thomas von Grote, DB6OE. Frisch ins Amt des Amateurratssprechers gewählt wurde der Distriktsvorsitzende Hessen (F), Heinz Mölleken, DL3AH. Er löst damit Johann-Peter Ritter, DH2BAO, zugleich DV Nordsee (I), der sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatte, ab. Auch bei der Position des Stellvertretenden Amateurratssprechers stand ein Wechsel an: Die Mitgliederversammlung wählte Peter Kern, DL1EIP, den Distriktsvorsitzenden von Nordrhein (R) in diese Position. DL1EIP löst damit Roland Becker, DK4RC, zugleich DV Thüringen (X) ab.

Die personelle Besetzung des Ehrennadel-, Haushalts- und Satzungsausschusses bleibt ohne Änderung. Lediglich beim Diplomausschuss gibt es Neuzugang, das Team: Hartmut Schäffner, DF3UX, DV Rheinland-Pfalz (K); Felicitas Wolff, DL9XBB, DV Hamburg (E); Thomas Kalmeier, DG5MPQ, DV Schwaben (T), und Peter Frank, DO1NPF, DV Bayern-Ost (U). Als Rechnungsprüfer wurden Georg Overhoff, DH0EAV, und Heinz Mölleken, DL3AH, bestellt.
Im weiteren Verlauf der Tagesordnung stimmte die Versammlung über die vorliegenden Anträge ab, welche zuvor in einer gemeinsamen, öffentlichen Beratung diskutiert wurden.

Die Anträge 15H, Ziff. 3 zur Beitragsordnung, und 15E, welcher die Satzung §14 zum Ziel hat, wurden von den Antragstellern zurückgezogen. Alle anderen Anträge hat die Versammlung angenommen, teilweise auch mit marginalen textlichen Änderungen. Alle Anträge zur Mitgliederversammlung sind in vollem Wortlaut auf der DARC-Webseite nebst dem Abstimmungsspiegel abrufbar [www.darc.de/darc-info/mitgliederversammlung], weiterhin wird ein Artikel in der Januarausgabe der CQ DL über die Ergebnisse berichten. Die Mitgliederversammlung tagte vom 14.–15.11. in Baunatal.


Kompromiss zur neuen 60-m-Zuweisung auf der Weltfunkkonferenz

Die Weltfunkkonferenz, kurz WRC-15, die aktuell noch bis zum 27.11. in Genf in der Schweiz stattfindet, hat einen Kompromiss für eine sekundäre Zuweisung des 60-m-Bandes an den Amateurfunkdienst im Bereich von 5351,5 kHz bis 5366,5 kHz erarbeitet. Darüber berichtet die IARU in einer Pressemitteilung. Ulrich Müller, DK4VW, vom DARC-Referat für Frequenzmanagement ist in Genf vor Ort und führte aus: "15 Sitzungen einer Unterarbeitsgruppe 4B1 waren notwendig, um zu einer für alle Länder akzeptablen neuen sekundären Zuweisung an den Amateurfunkdienst bei 5 MHz zu kommen. In den ersten Tagen der Konferenz machten gewichtige Länder deutlich, dass sie strikt gegen eine solche Zuweisung sind. Erst nachdem ein Land, das selbst dagegen war, dann einen Vorschlag mit der Begrenzung auf ein 15 kHz breites Segment machte, gab es Bewegung. Weitere Länder konnten sich dem anschließen, wenn eine erhebliche Begrenzung der Sendeleistung in einer Fußnote festgelegt wird. Darüber entspannte sich dann eine intensive Diskussion in den Sitzungen der vergangenen Tage, sowie darüber, welche Länder in der ITU-Region 2 von der weltweiten Begrenzung auf 15 Watt EIRP abweichen dürfen. Diese Diskussion war nicht frei von politischen Akzenten. Im Gegensatz zu regionalen Gruppen, z.B. der CEPT, die auch Entscheidungen auf Mehrheitsbasis treffen, ist bei einer Weltfunkkonferenz die Zustimmung aller Länder notwendig."

IARU-Präsident Tim Ellam, VE6SH, begrüßte die Entwicklung auf der Konferenz mit den Worten: "Dies ist ein positiver Schritt hin zu einer weltweiten sekundären Zuweisung, auch wenn sie noch nicht endgültig von der abschließenden Vollversammlung gebilligt wurde". OM Ellam verfolgte den ersten Teil der vierwöchigen WRC-15 als Mitglied des IARU-Teams. Dies engagierte sich bei den Agenda-Punkten, die den Amateurfunkdienst betreffen. IARU-Vizepräsident Ole Garpestad, LA2RR, führte weiter aus: "Es benötigte alle Bemühungen und Ressourcen des IARU-Teams, um zu dem 15-kHz-Kompromiss zu gelangen".

Während der diesjährigen Weltfunkkonferenz hat ein möglicher Agendapunkt für die nächste Weltfunkkonferenz zu 50 MHz in der Region 1 eine erste Hürde genommen. Ein vorgeschlagener Agendapunkt, um das 160-m-Band in der Region 1 mit den restlichen Regionen zu harmonisieren, fand indes keine Mehrheit.

Hinweis: Die aktuellen Entscheidungen und Geschehnisse auf der WRC-15 sind nicht mit einer unmittelbaren Freigabe von Frequenzbereichen in Deutschland gleichzusetzen. Erst wenn die dortigen Beschlüsse auch in nationales Recht umgesetzt sind, erlangen sie in Deutschland Gültigkeit - das betrifft auch die aktuelle Diskussion um den 5-MHz-Bereich für den Amateurfunkdienst.


Raspberry Pi geht auf Sendung - die Zweite

Vergangene Woche wies der DL-Rundspruch auf ein Softwarepaket für den kreditkartengroßen Computer Raspberry Pi hin, mit Hilfe dessen es möglich ist, direkt ein Multimode-HF-Signal an einem GPIO-Anschluss durch den Clockgenerator zu erzeugen. Der weitere Verlauf der Meldung versuchte einen Weg zu skizzieren, wie man den Raspberry Pi durch einen USB-SDR-Stick zu einem vollständigen SDR-Transceiver erweitern könne. Dazu wandte sich Felix Koller in einer eMail an den DARC und wies auf das Softwarepaket "qtcsdr" von HA7ILM hin [https://github.com/ha7ilm/qtcsdr]. Es bedient den Empfang per SDR-Stick und Senden gleichermaßen, womit ein preiswerter SDR-Transceiver entsteht. Auch an dieser Stelle der Hinweis, dass für die per Clockgenerator erzeugten HF-Signale ein Oberwellenfilter erforderlich ist.


Dortmunder Amateurfunkmarkt am 5. Dezember

Das 45. Dortmunder Amateurfunktreffen findet am 05.12. statt. Veranstaltungsort ist die Dortmunder Westfalenhalle 5. Auf über 500 Tischen finden die Besucher ab 09:00 Uhr ein vielfältiges Sortiment. Sitzgelegenheiten bieten die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen sowie bestehende aufzufrischen. Aktive Interessengruppen im Amateurfunk präsentieren sich den Besuchern mit eigenen Ständen. Das Hamnet-Team des Distriktes Westfalen-Süd ist mit einem eigenen Stand vertreten. Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem der Netzausbau Thema war, sollen nun attraktive Anwendungen in den Vordergrund gerückt werden. Schwerpunkte werden diesmal der HAMServerPi - ein kleiner leistungsfähiger Server für Hamnet-Standorte auf Basis des Raspberry Pi, die Vernetzung analoger Relaisfunkstellen über das Hamnet mit einfacher Hardware sowie die Audio- und Videotelefonie via Hamnet sein. Alle Anwendungen können vor Ort ausprobiert werden. Weiterhin wird ein Hamnet-Zugang per WLAN angeboten - Smartphone, Tablet-Computer oder Netbook nicht vergessen! Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es im Internet [www.amateurfunkmarkt.de]. Den Termin für das 46. Dortmunder Amateurfunktreffen können Sie sich auch bereits vormerken: 03.12.2016.


Aktuelle Conteste

21.11.: Herbstcontest Distrikt Köln-Aachen
21.–22.11.: All Austrian 160-m-Contest, RSGB 1,8 MHz Contest und LZ DX Contest
22.11.: Herbstcontest Distrikt Köln-Aachen
28.–29.11.: CQ WW DX Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 11/15 auf S. 60.


Funkwetterbericht (17.11. de DL1VDL)

Rückblick vom 10.–16.11.:
Verglichen mit der Vorwoche war die Sonne mit insgesamt vier C-Flares viel ruhiger, aber die Intensität der 10-cm-Radiostrahlung blieb im Bereich des 90-Tage-Mittelwertes von 105 solaren Fluxeinheiten. Die aktive Region 2449 hatte ihr letztes Pulver am 09.11. verschossen. Zwei eindrucksvolle Filamentablösungen am 15. und 16.11. waren nicht geoeffektiv. Der Zustand des geomagnetischen Feldes war wieder von intensivem Sonnenwind beeinträchtigt. Am 10. stürmte es stark, der 11.11. war mäßig gestört und in der Nacht zum 12. beruhigte sich das Feld. Der 12. war der ruhigste Tag, danach gab es zeitweise Störungen. Diese abwechslungsreiche Konstellation bescherte sowohl gute Öffnungen aller oberen Bänder, aber vorzugsweise in Gebiete südlich der Aurorazone, beispielsweise nach W5 und in die Karibik. Noch im Sommer hätten wir nicht geglaubt, dass wir das 10-m-Band so lange nutzen können. Die DX-Bedingungen auf den unteren Kurzwellenbändern profitierten vom wechselhaften geomagnetischen Feld und waren oft sehr gut.

Vorhersage bis zum 24.11.:
STEREO, das Solar TErrestrial RElations Observatory der NASA ermöglicht uns die Betrachtung der Sonnenrückseite. Damit wissen wir, dass in den nächsten Tagen zwei größere Sonnenflecken auf die uns zugewandte Sonnenseite drehen. Ob sie stabil oder aktiv sein werden, ist noch nicht absehbar. Deshalb ist bis etwa zum 22.11. eine eher ruhige Sonne mit C-Flares vorhergesagt. Die Messwerte des solaren Fluxes könnten durchaus unter 100 Fluxeinheiten rutschen, bevor es ab dem 22.11. - also rechtzeitig vor dem CW-Teil des WWDX-Contests - wieder aufwärts gehen wird. Das Erdmagnetfeld bleibt bis zum 20.11. unter dem Einfluss intensiven Sonnenwindes. Es wird jedenfalls wieder positive und negative Phasen mit DX-Überraschungen auf den unteren Bändern geben.

Orientierungszeiten für Grayline DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:01; Melbourne/Ostaustralien 18:58; Perth/Westaustralien 21:07; Singapur/Republik Singapur 22:47; Tokio/Japan 21:18; Honolulu/Hawaii 16:43; Anchorage/Alaska 18:10; Johannesburg/Südafrika 03:09; San Francisco/Kalifornien 14:53; Stanley/Falklandinseln 07:51; Berlin/Deutschland 06:32;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:35; San Francisco/Kalifornien 00:56; Sao Paulo/Brasilien 21:30; Stanley/Falklandinseln 23:34; Honolulu/Hawaii 03:48; Anchorage/Alaska 01:12; Johannesburg/Südafrika 16:36; Auckland/Neuseeland 07:11; Berlin/Deutschland 15:09.


Ende des Deutschland-RS 46/15 vom 19.11.2015

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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