DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 12/15 VOM 26.03.2015

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, und Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Erstsendung von "RADIO DARC" begeisterte Hörer in nah und fern

Mit großer Spannung wurde die Erstsendung von "RADIO DARC" am Sonntag, dem 22.03., auf 6.070 kHz um 11:00 Uhr erwartet. Ohne jegliches Jingle oder eine vorherige Ankündigung auf der Frequenz ging der Sender pünktlich zur vollen Stunde "on air". Die Erwartungen wurden dabei vielerorts übertroffen. "Die Zahl der Zuschriften nähert sich 1.500, davon waren 99 % positiv. Obwohl die Sendung in Deutsch war, haben wir Nachrichten aus zehn Ländern erhalten, auch aus Spanien, Frankreich, Polen, Holland, Italien, Kroatien, Griechenland, sogar aus Schweden und Island", resümiert der Chefredakteur von "RADIO DARC", Rainer Englert, DF2NU.

"Die heutige Sendung über den Sender Moosbrunn konnte ich mit S7 bis S9 und ein paar Einbrüchen bis S4 empfangen", schreibt beispielsweise Hörer Wolfgang, OE1VFW, aus Wien. Er verwendete einen Sony ICF-2001D mit einer eingebauten Teleskopantenne zum Empfang. "Das Programm hat mir sehr gut gefallen, auch die Musik", schreibt OE1VFW weiter. Auch Hörer Helmut, DL1GKH, lobte in seiner E-Mail-Zuschrift die Pilotsendung: "Die Sendung war hier in Tettnang im Locator JN47TQ toll zu empfangen. Am Anfang waren kurzzeitige Störungen und Feldstärkeschwankungen zu melden, dann jedoch mit S9+10 dB an einer GP50 mit TS-440 sauber zu empfangen". Die kurzen anfänglichen Aussetzer der Sendung konnten durch ein sehr schnelles und professionelles Eingreifen des Sende-Technikers in Wien binnen Sekunden behoben werden, die Sendeleistung wurde um 1 dB reduziert. Ursache war eine nicht optimale Anpassung der Sende-Antenne.

Neben einem guten musikalischen Mix gab es in der Erstsendung viele Informationen aus dem Bereich des Amateurfunkdienstes und dem DARC e.V. Im Editorial betonte der Chefredakteur Rainer Englert, DF2NU, die Wichtigkeit des Mediums Kurzwelle in der heutigen Zeit. In einem Interview kam das DARC-Vorstandsmitglied Christian Entsfellner, DL3MBG, zu Wort, und ein Bericht behandelte die Morsetelegrafie auf dem Weg zum immateriellen Weltkulturerbe. Natürlich durfte auch ein detaillierter Funkwetterbericht von Experte Hartmut Büttig, DL1VDL, nicht fehlen.

"RADIO DARC" hören Sie sonntags um 11:00 Uhr auf 6.070 kHz im 49-m-Rundfunkband. Für Rückmeldungen, Informationen und QSL-Wünsche wenden Sie sich bitte direkt an das Radio-Team, wofür eine eigene E-Mail-Adresse eingerichtet wurde [radio@darc.de].


"RADIO DARC" macht Schule - Englisches DX-Programm gestartet

Wie Ed Durrant, DD5LP/G8GLM, mitteilte, ist am 23.03. auch ein englisch-sprachiges DX-Magazin auf Kurzwelle an den Start gegangen. Die Aussendung des englischen Bulletins erfolgte zwischen 16:00 und 17:00 Uhr unmittelbar vor "RADIO DARC" - ebenfalls auf der Frequenz 6.070 kHz über den 10-kW-Sender in Ingolstadt und richtet sich an Funkamateure und Kurzwellenhörer in ganz Europa. Ed Durrant ist gebürtiger Engländer, lebt aber in Süddeutschland und produziert seit Jahren diverse informative Internet-Podcasts zu Amateurfunk-Themen. Die Inhalte bestehen aus News des britischen Amateurfunkverbandes RSGB, der amerikanischen ARRL und der australischen WIA sowie etwas netter Musik. Ed bittet, auch dieses neue DX-Magazin auf HF zu beachten. Er ist per eMail kontaktierbar [eddd5lp@gmail.com]. Auch wurden nun Pläne aus den Niederlanden bekannt, es RADIO DARC gleich zu tun und ein niederländisches Amateurfunk-Magazin auszusenden. Der Ostsee-Rundspruch Nr. 37/2014 hat bereits darüber berichtet. John Piek, PAØETE, [x@xdv.me] kontaktierte noch während der ersten Sendung das DARC-Redaktionsteam und führt derzeit schon Verhandlungen über eine mögliche Kooperation und um Sendeplätze - denkbar auch auf dem 6070-kHz-Sender in Ingolstadt oder über die ORS in Wien. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht. Die neuen Radio-Aktivitäten des DARC e.V. haben offenbar ganz Europa aufgeweckt, und die Frequenz 6.070 kHz scheint sich als neue Drehscheibe für Informations-Sendungen von Amateurfunk-Radioclubs zu entwickeln. Darüber berichtet Rainer Englert, DF2NU.


RTA beantragt befristeten Zugang im 70-MHz-Bereich

Mit einem Schreiben vom 12.03. bekräftigt der Runde Tisch Amateurfunk, kurz RTA, seine Bitte um einen zeitlich befristeten Zugang im 70-MHz-Bereich. Bereits am 10.11.2014 wurde dieser Zugang zusammen mit neuen Regelungen im 50-MHz-Bereich beantragt. Während die neuen Regelungen auf 50 MHz durch die Amtsblattmitteilung Mitteilung Nr. 1523/2014 genehmigt wurden - siehe dazu auch die Vorstandsinformation Nr. 12/2014 - blieb ein befristeter Zugang auf 70 MHz bis jetzt unerwähnt. Das neuerliche RTA-Schreiben ist nun als Vorstandsinformation auf der DARC-Webseite erschienen [www.darc.de/aktuelles/vorstandsinformationen].


DARC65 geht in die elfte Distriktswoche

Zum elften Mal werden zwei Distrikte mit DL65DARC bzw. DK65DARC QRV. Erstmals greift das Ruhrgebiet (L) unter DL65DARC in die Aktivitäten der Sonderrufzeichen ein. Mit DK65DARC ist Schwaben (T) nun das zweite Mal aktiv. In der vergangenen Woche konnte Franken die bisher zweithöchste Wochen-QSO-Zahl verbuchen. In Führung liegt noch immer Hamburg. Mit Stand 23.03. standen für DL65DARC 37 865 und für DK65DARC 33 284 Verbindungen zu Buche. Der DARC feiert im Jahr 2015 sein 65-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass können in diesem Jahr alle Mitglieder das ganze Jahr daran teilnehmen. In jedem der 24 DARC-Distrikte haben die Mitglieder des jeweiligen Distriktes die Gelegenheit, für jeweils zwei Wochen im Jahr 2015 eine der beiden Sonderstationen DL65DARC und DK65DARC "in die Luft" zu bringen. Zur Aktivität hat das DX und HF-Funksportreferat eine eigene Webseite eingerichtet [www.darc65.de].


WRTC-Germany in Dayton

Die World Radiosport Team Championship (WRTC) findet 2018 in Deutschland statt. Bereits 2015 möchte das Organisationsteam bei großen Veranstaltungen wie der Hamvention in Dayton (USA) Flagge zeigen und über Deutschland informieren. Für eine gemeinsame Aktion sucht das Team noch Mitstreiter, besonders solche Firmen oder Personen, die als Aussteller in Dayton vor Ort sind. Da die Zeit knapp ist, bittet Michael, DL6MHW, um direkte Kontaktaufnahme per eMail [dl6mhw@wrtc2018.de]. Die US-Amateurfunkmesse Hamvention findet vom 15. bis 17.05. in der Hara Arena in Dayton im US-Bundesstaat Ohio statt. Weitere Informationen zur WRTC in Deutschland gibt es im Internet [wrtc2018.de/de].


Termine

Am 25./26.04. findet die Frühjahrs-Mitgliederversammlung des DARC e.V. im Hotel Stadt Baunatal, Wilhelmshöher Str. 5, 34225 Baunatal, statt. Die gemeinsame Beratung der Arbeitsgruppen am Samstag von 11 bis 13 Uhr über die vorliegenden Anträge und die Mitgliederversammlung ab ca. 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr bzw. deren Fortsetzung am Sonntag von 09:00–12:00 Uhr sind öffentlich. Alle DARC-Mitglieder sind dazu eingeladen. Die vorliegenden Anträge sind neben der Tagesordnung auf der DARC-Webseite abrufbar [www.darc.de/darc-info/mitglieder].

Vom 01.–03.05. veranstaltet der DARC-Distrikt Württemberg (P) ein überregionales Fortbildungswochenende in Obersteinbach in der Region Hohenlohe. Auf dem Programm steht ein breites Themenspektrum: Vom Gewinnen junger Mitglieder durch geeignete Technikprojekte über die Reaktivierung inaktiver Ortsverbände, Demokratie im DARC e.V., WinLink, Hamnet, CNC-Fräser und das Graves-Radar bis zur Radioastronomie. Teilnehmen kann jeder, der sich für den Amateurfunk und das Miteinander interessiert. Das Vortragsprogramm mit allen Details sowie ein Anmeldeformular findet man auf den Internet-Seiten des Distrikts [www.darc.de/distrikte/p/fsw-2015].


Aktuelle Conteste

28.–29.03.: CQ World-Wide WPX Contest
04.04.: Baden-Württemberg Aktivität
04.–05.04.: SP DX Contest und EA RTTY Contest
05.04.: DARC UKW Frühlingswettbewerb
06.04.: Deutschland Contest des DTC e.V. und DARC-Ostercontest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 3/15 auf S. 56 und 4/15 auf S. 58.


Funkwetterbericht (25.03. de DL1VDL)

Rückblick vom 18.–24.03.:
Neben der Tag-/Nachtgleiche zum Frühlingsanfang gab es mit der ausklingenden Radioaurora und mit der Sonnenfinsternis am 20.03. zwei weitere erwähnenswerte Highlights im Funkwettergeschehen. Die Sonnentätigkeit war im gesamten Berichtszeitraum ruhig und nur durch C-Flares geprägt. Die Messwerte der 10-cm-Radiostrahlung - solarer Flux - lagen zwischen 109 und 133 Einheiten. Zur Flaretätigkeit trugen die Regionen 2297 und 2303 bei. Das "Salz in der Funkwetterküche" war das an allen Tagen stark gestörte geomagnetische Feld. Auf 80 m beispielsweise schwankten die Signale während der QSOs oftmals zwischen S3 und S9+.

Der Magnetsturm, der am 17.03. zur Radioaurora und selbst in Mitteldeutschland sichtbarem Nordlicht geführt hatte, beruhigte sich erst am Abend des 19.03. An den Folgetagen kam es immer wieder zu isolierten Störungen mit K-Werten größer als 4. Ruhige Perioden gab es nur in der zweiten Tageshälfte des 22. und seit Mittag des 23.03. Während der Sonnenfinsternis am 20.03. war etwa 30 Minuten um das Maximum herum die D-Schicht hörbar geschwächt, und es gelangen auf 160 und 80 m problemlos QSOs zwischen England/Irland und Deutschland. In diesem Zeitfenster um das Maximum waren aber auch die Grenzfrequenzen der E- und F-Schicht etwas abgesenkt, wie man aus dem Vergleich der Ionogramme des Observatoriums Pruhonice [147.231.47.3 (Ionogamm 20.03.9:57 UTC suchen)] erkennen konnte. Die Rückmeldungen im Reverse Beacon Network zeigten, dass DL1VDLs 80-m-Signal mit 500 W an einer Groundplane nur  von europäischen Skimmern gehört wurde, während DL6USA auf 30 m von PJ2 mit 6 dB über dem Rauschen gelesen wurde. Danke an alle OM für die Beobachtungsmails.

Vorhersage bis zum 31.03.:
Von neun derzeit sichtbaren Sonnenflecken ist die Region 2305 die größte. Wir erwarten eine überwiegend ruhige Sonne, einzelne C- und eventuell M-Flares. Die Fluxwerte bleiben vermutlich im Bereich zwischen 110 und 130, das Erdmagnetfeld unbestimmt. Nach dem 1. April erscheint die alte aktive Region 2297 und nährt unsere Erwartungen. Die stabilsten DX-Bänder sind 20, 17 und 15 m. An einigen Tagen sind auch 10 und 12 m weltweit brauchbar. Jahreszeitlich bedingt werden die nutzbaren DX-Fenster auf 160 und 80 m immer kürzer.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:27; Melbourne/Ostaustralien 20:27; Perth/Westaustralien 22:22; Singapur/Republik Singapur 23:07; Tokio/Japan 20:38; Honolulu/Hawaii 16:38; Anchorage/Alaska 15:42; Johannesburg/Südafrika 04:13; San Francisco/Kalifornien 14:06; Stanley/Falklandinseln 10:07; Berlin/Deutschland 05:58.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:12; San Francisco/Kalifornien 02:26; Sao Paulo/Brasilien 21:12; Stanley/Falklandinseln 21:58; Honolulu/Hawaii 04:43; Anchorage/Alaska 04:24; Johannesburg/Südafrika 16:13; Auckland/Neuseeland 06:26; Berlin/Deutschland 17:26.


Ende des Deutschland-RS 12/15 vom 26.03.2015

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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