DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 7/15 VOM 19.02.2015

Redaktion: Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Christian Entsfellner, DL3MBG, zum neuen RTA-Vorsitzenden gewählt

Der Runde Tisch Amateurfunk hat einen neuen Vorsitzenden: Bei einer RTA-Sitzung am 15.02. in der DARC-Geschäftsstelle in Baunatal wurde Christian Entsfellner, DL3MBG, zum ersten Vorsitzenden gewählt. Als Stellvertreter wählten die Mitgliedsverbände Dr. Christof Rohner, DL7TZ, der den RTA-Vorsitz seit 2011 innehatte. Als Geschäftsführer fungiert weiterhin Thilo Kootz, DL9KCE.


FCC ermöglicht ab sofort papierlose Amateurfunkgenehmigung

Seit dem 17.02. will die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) Lizenzinhabern nicht mehr automatisch ein Dokument in Papierform ausstellen. Mit dem neuen Verfahren erhalten Funkamateure einen Online-Zugriff auf ihre behördliche Genehmigung. Die FCC wird jedoch weiterhin Papier-Dokumente für alle Lizenznehmer, die dies vorziehen, zur Verfügung stellen.

Ansonsten lassen sich die US-Amateurfunkgenehmigungen über den ULS License Manager auf der Webseite der FCC online einsehen und wahlweise als offizielle Genehmigung oder als inoffizielle "Referenzkopie" ausdrucken.
"Wir finden, dass dieses elektronische Verfahren den Zugang zu behördlichen Genehmigungen vereinfacht, die Zeitspanne zwischen einem Antrag und dem Zugang zur offiziellen Genehmigung verkürzt und die Verwaltungskosten reduziert", gab das Wireless Telecommunications Bureau der FCC bekannt. Nach deren Angaben können durch das neue Verfahren mindestens 304.000,- US$ pro Jahr eingespart werden.


Navassa-DXpedition verbuchte über 138.000 QSOs

Am Sonntag, dem 15.02., ist die K1N-Navassa-DXpedition zu Ende gegangen. Die Ausbeute: 138.409 Kontakte und 35.702 Unique Calls. Die 2015er-DXpedition könnte jedoch für lange Zeit die letzte nach Navassa gewesen sein. Dies berichtet die ARRL auf ihrer Webseite. Die Behörde US Fish and Wildlife Service (USFWS), die den Zutritt auf die kleine unbewohnte Insel im Karibischen Meer überwacht, hat demzufolge angekündigt, dass man für die Dauer von zehn Jahren keine weiteren DXpeditionen nach Navassa erlauben wolle.

Die Navassa-Insel (KP1) ist das am zweithäufigsten gesuchte DXCC nach Nordkorea auf der ClubLog Most-Wanted-Liste. Insofern können sich diejenigen glücklich schätzen, die dieses seltene DXCC in den jüngsten Pile-Ups erhaschen konnten. Weitere Informationen zur DXpedition erhält man im Internet [www.navassadx.com].


HAMServerPi 1.0 nun offiziell verfügbar

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Beta-Phase steht die aktuelle Version des HAMServerPi 1.0 nun offiziell zum freien Download zur Verfügung. Der HAMServerPi ist ein Softwarepaket für den Raspberry Pi und speziell für Sysops gedacht, welche schnell und einfach grundlegende Dienste an ihrem HAMNET-Standort zur Verfügung stellen möchten.

Das Paket umfasst neben Raspbian als Betriebssystem derzeit u.a. die folgenden Funktionen: Web-, FTP-, APRS-, Audio-, Video-, Chat- und Mail-Server sowie ein Content-Management-System zur Gestaltung von HAMNET-Webseiten. Darüber hinaus lässt sich mit einem externen DVB-T-Stick ganz einfach ein APRS-Rx-Gateway realisieren; der eingebaute Videoserver ermöglicht sogar einen Betrieb als komplettes HAMNET-ATV-Relais.

Durch das weitgehend vorkonfigurierte SvxLink kann ohne großen Aufwand z.B. ein lokaler EchoLink-Hotspot eingerichtet oder auch ein komplettes Fonie-Relais gesteuert werden. Für diesen Zweck befinden sich derzeit verschiedene Aufsteckplatinen in Vorbereitung. Diese werden dann u.a. ein VHF-/UHF-Transceiver-Modul bzw. ein Interface für den Anschluss an ein externes Funkgerät oder an einen Repeater enthalten.

Der ebenfalls vorinstallierte VoIP-Server ermöglicht zudem die Realisierung eines völlig eigenständigen und vom Internet unabhängigen HAMNET-Telefonie-Systems. Hierfür kann dann jedes VoIP- bzw. SIP-fähige Hard- oder Software-Telefon eingesetzt werden. Die Vernetzung mit anderen Servern stellt dabei sicher, dass jeder Teilnehmer von überall aus über seine individuelle HAMNET-Rufnummer, welche sich direkt aus dem jeweiligen Rufzeichen ableitet, erreicht werden kann.

Eine Kurzinfo zum HAMServerPi gibt es im Internet [www.hamserverpi.de]. Weiterführende Informationen wie z.B. eine Bedienungsanleitung, Tipps und Tricks gibt es im HAMNET [http://db0tv.ampr.org/hamserverpi].


70 MHz in Malta freigegeben

Ein weiteres Land hat eine Afu-Zuweisung für das 4-m-Band erhalten: Seit dem 13.02. ist in Malta (9H1) der Bereich von 70,0 bis 70,5 MHz für den Amateurfunkbetrieb auf sekundärer Basis freigegeben. Weitere Informationen zum Maltesischen Frequenzplan erhält man im Internet [http://www.mca.org.mt/national-frequency-plan].


SSTV-Dauersendung vom 21. bis 23. Februar von der ISS

Die russische Raumfahrtagentur Roskosmos kündigt wieder SSTV-Aktivitäten von der Internationalen Raumstation an. Von Samstag, dem 21.02. ab 10:00 UTC bis Montag, den 23.02. 21:30 UTC werden 12 verschiedene Bilder übertragen mit jeweils 3 Minuten Pause dazwischen. Gesendet wird aus dem russischen Modul mit 25 Watt im Mode PD190 auf der Frequenz 145,800 MHz.


Beobachtungen von besenderten "Funk-Kranichen" möglich

Pünktlich zum Karneval sind die ersten Kraniche aus ihren Winterquartieren nach Deutschland zurückgekehrt. Naturfreunde und Funkamateure können die aktuellen Kranichzüge über DL beobachten und die Ergebnisse an den Kranichschutz Deutschland e.V. senden. Viele Tiere sind mit Milliwatt-Sendern im 2-m-Band ausgestattet. Je nach Ursprung der Besenderung sind Vögel aus DL im Frequenzbereich von 148-149 MHz, aus Estland von 149,205–149,602 MHz und aus Schweden von 151,605–152,145 MHz mit Peilpieptönen im Sekundentakt ausgestattet. Die einzelnen Frequenzblöcke der Sender sind im Internet zu finden [www.kraniche.de/Forschung/Besenderung]. Auf der Internetseite des Naturschutzbundes ist der Meldebogen für die Beobachtungen abrufbar [www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/zugvoegel/kraniche/12074.html]. Die Reichweite der MilliWatt-Sender wird mit bis zu 7 km angegeben.


Informationen über Cocos Island (TI9) auf Dokufunk

Anlässlich der am 16.02. gestarteten aktuellen DXpedition TI9/3Z9DX nach Cocos Island bietet das Dokumentationsarchiv Funk auf seiner Website einen Überblick über alle bisherigen Aktivierungen an [www.dokufunk.org/cocos-d]. Darüber informiert Wolf Harranth, OE1WHC.


Aktuelle Conteste

18.02.: AGCW-DL Schlackertastenabend
21.–22.02.: ARRL International DX Contest, REF-Contest und Bayerischer Bergtag
22.02.: HSC-Contest
27.02.–01.03.: CQ World-Wide 160 m Contest
28.02.–01.03.: UBA DX Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 2/15 auf S. 60.


Funkwetterbericht (17.02. de DL1VDL)

Rückblick vom 10.–16.02.:
Für die Sonne begann möglicherweise die Fastenzeit bereits am 13.02., denn seitdem ist die Aktivität sehr ruhig, ohne Flares. Die 10-cm-Radiostrahlung (Flux) fiel kontinuierlich von 141 auf 118 solare Fluxeinheiten und die Sonnenfleckenzahl von 82 auf 44. Übrig sind die Regionen 2282 und 2285, die in Kürze von der uns zugewandten Sonnenseite verschwinden. Das geomagnetische Feld war bis auf eine kurze Störung am 15.02. und auf eine am 17.02. begonnene intensivere Störung immer ruhig. Die Kurzwellenausbreitung profitierte vom noch anhaltenden hohen Ionisierungsgrad der E- und F-Schichten. In der positiven Störungsphase am Abend des 16.02. testete DL1VDL alle Bänder: 17:14 UTC KH6 auf 40 m; 17:48 UTC ZL auf 80 m; 18:50 UTC USA auf 10 m, später Amerika auf 15 und 20 m bis nach 20:30 UTC. Hoffen wir, dass diese Situation noch eine Weile anhält.

Vorhersage bis zum 24.02.:
Wir erwarten in den nächsten Tagen die ehemaligen "Flaremacher", nämlich die Regionen 2268, 2277, 2280 und 2282 am östlichen Sonnenrand, sodass die Sonnenaktivität nicht zu lange durch ausbleibende Aktivität absackt. Geomagnetische Störungen erwarten wir am 17., 18. und vom 22. bis 24.02.. Davor liegen jeweils positive Störungsphasen mit möglicherweise guten DX-Bedingungen. Die oberen Kurzwellenbänder öffnen zeitig nach Sonnenaufgang und bringen gute Signale auf den Taglinien. Die DX-Bedingungen auf den unteren Bändern hängen stark vom Zustand des Erdmagnetfeldes ab und sind nicht täglich gut.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:53; Melbourne/Ostaustralien 19:51; Perth/Westaustralien 21:55; Singapur/Republik Singapur 23:16; Tokio/Japan 21:26; Honolulu/Hawaii 17:00; Anchorage/Alaska 17:33; Johannesburg/Südafrika 03:53; San Francisco/Kalifornien 14:57; Stanley/Falklandinseln 09:02; Berlin/Deutschland 06:19;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:32; San Francisco/Kalifornien: 01:51 ; Sao Paulo/Brasilien 21:45; Stanley/Falklandinseln 23:18; Honolulu/Hawaii 04:30; Anchorage/Alaska 02:49; Johannesburg/Südafrika 16:49; Auckland/Neuseeland 07:16; Berlin/Deutschland 16:22.


Ende des Deutschland-RS 7/15 vom 19.02.2015

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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