DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 45/14 VOM 13.11.2014

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


RTA zu Regelungen im 50-MHz- und 70-MHz-Bereich

Im Sinne einer frühzeitigen Veröffentlichung von möglichen Nutzungserweiterungen im 6-m-Band und der versuchsweisen Nutzung des 4-m-Bandes in den Sommermonaten 2015 hat der Runde Tisch Amateurfunk (RTA) ein Schreiben an die Bundesnetzagentur gesandt. Im Vorfeld wurden bereits Gespräche mit dem Primärnutzer geführt, der seine Zustimmung erklärte.

Hintergrund für den Bereich 50 MHz: Mit dem 31. Dezember 2014 läuft die in der Mitteilung Nr. 96/2014 erfolgte Verlängerung der in der Mitteilung Nr. 152/2013 festgelegten Änderungen der Nutzungsbestimmungen für das 50-MHz-Band aus. Diese wurden in der Verfügung 36/2006 - geändert mit Verfügung 69/2007 - Amtsblatt 24/2007 veröffentlicht. Mit dem Primärnutzer wurde folgende Einigung für die weitere Nutzung des 50-MHz-Bandes erzielt: alle Sendearten, maximale Bandbreite 12 kHz, maximale Sendeleistung 25 W PEP, horizontale Antennenpolarisation, Frequenzbereich 50,030 bis 51 MHz, keine Beschränkung der Nutzerzahl. Im Gespräch wurde vom DARC die Frage eingebracht, ob weiterhin eine Notwendigkeit zur Abgabe einer Betriebsmeldung besteht. Es ist bekannt, dass seit Beginn der Nutzung eines 50-MHz-Bereichs durch den Amateurfunkdienst keine Störmeldungen und entsprechende Rückfragen seitens der Bundeswehr bei der BNetzA erfolgten. Zur Frage der Notwendigkeit einer Betriebsmeldung verwies das Verteidigungsministerium (BMVg) an die BNetzA.

Im 70-MHz-Bereich war die zeitbefristete Genehmigung zur Nutzung des Segments 70,0 bis 70,03 MHz gemäß Mitteilung Nr. 502/2014 am 31. August 2014 ausgelaufen. Bei einer Besprechung mit dem Primärnutzer äußerten sich die Gesprächspartner dahingehend, dass ggf. wieder eine zeitlich befristete Zustimmung des BMVg für 2015 gegeben werden kann. Der RTA beantragt in seinem Schreiben eine erneute Genehmigung in Anlehnung an diejenige des 50-MHz-Bereiches mit folgenden Parametern: alle Sendearten, maximal 12 kHz Bandbreite, maximale Sendeleistung 25 W PEP, horizontale Antennenpolarisation, Frequenzbereich: 50-kHz-Segment nahe 70,1 MHz bzw. nahe 70,2 MHz.

Den vollständigen Wortlaut des Schreibens lesen Sie als Vorstandsinformation auf der DARC-Webseite [www.darc.de/aktuelles/vorstandsinformationen].


Morsetelegrafie in den Niederlanden als immaterielles Kulturerbe anerkannt

Die Bemühungen des DARC e.V. um die Aufnahme der Morsetelegrafie in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes haben Früchte getragen. Wie Remy F.G. Denker, PA3AGF, Vorsitzender des Niederländischen Amateurfunkverbandes berichtet, hat das niederländische Kultur-Institut dem Antrag der VERON zugestimmt. In Deutschland fällt die Entscheidung am 12. Dezember.

Die Idee, Morsetelegrafie in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufnehmen zu lassen, wurde als DARC-Antrag auf der IARU-Region-1-Konferenz 2011 in Sun City in Südafrika einstimmig angenommen. Nachdem der DARC, federführend Johannes Amchewicz, DK8JB, und Thilo Kootz, DL9KCE, im Auftrag der IARU alle Unterlagen erstellt und an die Mitgliedsverbände verteilt hatte, beantragten mehrere IARU-Verbände dies mit den z.T. ergänzten Antragsunterlagen. Unter ihnen waren neben dem DARC auch die UBA (Belgien), die PZK (Polen) sowie die VERON, die nun eine positive Antwort erhielt.

Als immaterielles Kulturerbe bezeichnet die UNESCO kulturelle Ausdrucksformen, die unmittelbar von menschlichem Wissen und Können getragen, von Generation zu Generation weitervermittelt und stetig neu geschaffen und verändert werden, im Gegensatz zu unbeweglichen Bauten und beweglichen Gegenständen - z.B. den bekannten Welterbestätten oder dem Weltdokumentenerbe.

Über den Antrag des DARC e.V. für die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes entscheidet die deutsche UNESCO-Kommission am 12. Dezember. Der Antragstext liefert eine ausführliche Begründung, warum die Morsetelegrafie diese Anerkennung verdient. Dort heißt es unter anderem: "Die Morsetelegrafie bzw. die Tätigkeit des Morsens wird heute nur noch im Amateurfunk flächendeckend genutzt. Sie ist definiert durch die Übertragung elektronisch erzeugter Signale nach einem fest definierten Code, bestehend aus langen sowie kurzen Signalen und Pausen."

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat mitgeteilt, dass die Bewerbungen, die in Hessen für das Immaterielle Kulturerbe eingegangen sind, im Internet veröffentlicht wurden [ www.kulturportal-hessen.de/de/themen/immaterielles-kulturerbe/bewerbungen-aus-hessen/5179-kunst-in-morsetelegrafie-zu-kommunizieren]. Damit ist die Bewerbung des DARC auf dem Kulturportal Hessen einer sehr breiten Öffentlichkeit zugänglich. Das Ergebnis über den Ausgang der Bewerbung wird Mitte Dezember von der Kultusministerkonferenz bekanntgegeben.


Astronaut Dr. Alexander Gerst, KF5ONO, ist zur Erde zurückgekehrt

Der deutsche ESA-Astronaut Dr. Alexander Gerst, KF5ONO, ist nach 166 Tagen und über 100 Experimenten aus dem All zurückgekehrt. Er war am 28.05. zur ISS gestartet. Seine Landung in der kasachischen Steppe, nördlich der Stadt Arkalyk/Kasachstan, erfolgte am 10.11. um 04:58 Uhr. Inzwischen ist KF5ONO wieder in Deutschland angekommen. Nach einem ersten Presseauftritt am 13.11. ist für den 08.12. ein Empfang von Dr. Gerst in Bonn vorgesehen. Vor seinem Rückflug auf die Erde hatte der deutsche ESA-Astronaut noch einen ARISS-Schulkontakt geführt. Am 08.11. fand der Funkkontakt zwischen der Internationalen Raumstation ISS und der Wöhlerschule in Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem DLR School Lab der TU Dresden statt.


Gunda Radwan, DO1OMA, erhielt Auszeichnung des YL-Referates

Auf dem YL-Treffen anlässlich der INTERRADIO in Hannover erhielt Gunda Radwan, DO1OMA, den Ehrenteller des Jahres 2014 durch die DARC-YL-Referentin Christiane Rüthing, DL4CR, und Vorstandsmitglied Thomas von Grote, DB6OE. In ihrer Laudatio dankte Christiane für den jahrelangen Einsatz Gundas für die Geschicke der YLs nicht nur in Niedersachsen. Gunda als jahrelange YL-Referentin des Distriktes Niedersachsen (H) arbeitete auch übergreifend mit den Nachbardistrikten zusammen, organisierte eine Vielzahl von Treffen und Funkaktivitäten und engagierte sich sehr für die Diplomarbeit. Viele Ideen für YL-Diplome und deren Layouts gingen von ihr aus. Auch bearbeitete sie eine Vielzahl von Diplomen als Managerin vom Antrag bis zum Versand. Wenn man sie brauchte, war sie immer zur Stelle. Gunda freute sich sehr über diese Auszeichnung.


Dokumentationsarchiv Funk sucht Material

Ein Wissenschaftler in Australien arbeitet über die Kernkraftwerks-Diskussion in Deutschland der 80er Jahre und ist dabei auch auf die von der Kraftwerk Union angebotenen Gratis-QSL-Karten gestoßen. Das Dokumentationsarchiv Funk in Wien konnte mit Mustern dienen, nicht aber mit weiteren Unterlagen, etwa dem Angebot der KWU oder einem Bestellformular. Das Dokumentationsarchiv Funk in Wien bittet um sachdienliche Hinweise und die Kontaktaufnahme per eMail [office@dokufunk.org]. Darüber informiert Wolf Harranth, OE1WHC.


Einladung zur DARC-Mitgliederversammlung in Hamburg

Am 15./16.11. findet die Herbst-Mitgliederversammlung des DARC e.V. im Rilano Hotel Hamburg, Hein-Saß-Weg 40, 21129 Hamburg statt. Weitere Informationen sowie die vorliegenden Anträge sind auf der DARC-Webseite zu finden [www.darc.de/darc-info/mitgliederversammlung].


Aktuelle Conteste

15.11.: Herbstcontest Distrikt Köln-Aachen
15.–16.11.: All Austrian 160 m Contest und RSGB 1,8 MHz Contest
16.11.: Herbstcontest Distrikt Köln-Aachen und HOT-Party
21.11.: UFT-YL-CW-Contest 80 m
22.11.: UFT-YL-CW-Contest 40 m
22.–23.11.: LZ DX Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 11/14 auf S. 56.


Funkwetterbericht (11.11. de DL1VDL)

Rückblick vom 04.–10.11.:
Die Sonnentätigkeit war wieder hauptsächlich durch die Region 2205 geprägt, sie begann am 4. November moderat mit zwei M-Flares. Am Folgetag gab es einen intensiven M7-Flare, begleitet von einem 240 Fluxeinheiten starken Tenflare. Später folgte ein langer M2-Flare. Am 06.11. ging es weiter mit drei M-Flares, am Folgetag gesellten sich zu drei M-Flares noch ein X-Flare. Diesmal war die CME geoeffektiv und sorgte bei ihrer Ankunft am 10.11. für einen geomagnetischen Sturm. Am 8. November wurden elf C-Flares im Umfeld der Regionen 2201, 2203 und 2205 registriert, am 09.11. folgte ein M- und 13 C-Flares, ebenso am 10.11. 13 C-Flares. Durch die aktive Sonne blieben die Messwerte der 10-cm-Radiostrahlung (solarer Flux) konstant zwischen 129 und 136 Einheiten. Das geomagnetische Feld war an allen Tagen mäßig bis stark gestört. Kurze ruhige Abschnitte gab es am 04., 06. und 08.11. Die Fernausbreitung auf den oberen Kurzwellenbändern war tagsüber durchaus gut, aber die Bänder oberhalb 14 MHz schlossen rasch nach einsetzender Dunkelheit. Die unteren Bänder zwischen 160 und 30 m boten laute DX-Signale während der Dämmerungsphasen.

Vorhersage bis 18.11.:
Bis zum 17.11. bleibt die Region 2205 noch sichtbar. Am 11.11. kehrte die alte Region 2192 zurück, so dass die intensive Flaretätigkeit wahrscheinlich erhalten bleibt. Die Fluxwerte werden in Richtung 140 Einheiten weiter steigen. Das geomagnetische Feld bleibt gestört, wobei das Störpotenzial zwischen ruhigen und stark gestörten Perioden wechseln wird. Alle Kurzwellenbänder öffnen weltweit, die oberen nur kurz tagsüber. 20, 30 und 40 m sind am stabilsten und die Lowbands 160 und 80 m sind sehr DX-freundlich. Grayline-DX lohnt sich unbedingt.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:05; Melbourne/Ostaustralien 19:02; Perth/Westaustralien 21:11; Singapur/Republik Singapur 22:46; Tokio/Japan 21:12; Honolulu/Hawaii 16:40; Anchorage/Alaska 17:54; Johannesburg/Südafrika 03:12; San Francisco/Kalifornien 14:47; Stanley/Falklandinseln 08:00; Berlin/Deutschland 06:22;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:40; San Francisco/Kalifornien 01:01; Sao Paulo/Brasilien 21:26; Stanley/Falklandinseln 23:24; Honolulu/Hawaii 03:50; Anchorage/Alaska 01:26; Johannesburg/Südafrika 16:32; Auckland/Neuseeland 07:04; Berlin/Deutschland 15:18.


Ende des Deutschland-RS 45/14 vom 13.11.2014

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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