DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 40/14 VOM 09.10.2014

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Deutschland erhält Zuschlag für Ausrichtung der WRTC 2018

Am 05.10. erteilte der Sanktionsausschuss der World Radio Team Championship (WRTC) Deutschland den Zuschlag für die Ausrichtung der WRTC 2018. Einer Initiative verschiedener Amateurfunkvereine, z.B. BCC und RRDXA folgend, hatte sich seit der HAM RADIO 2014 ein kleines Team unter Leitung von Christian Janssen, DL1MGB, damit beschäftigt, wie eine solche Veranstaltung in Deutschland laufen könnte. Die WRTC wird seit 1990 regelmäßig an wechselnden Orten veranstaltet. Sie führt jeweils ca. 60 Zweier-Teams aus aller Welt für eine Woche zusammen, die gemeinsam unter Fieldday-Bedingungen an der IARU-HF-Championship teilnehmen. Die jüngste WRTC, an der drei deutsche Teams beteiligt waren, ging vor wenigen Wochen in Neuengland/USA mit einer Bronzemedaille für Deutschland zu Ende. In den kommenden Wochen wird eine offizielle Organisation zur Finanzierung und Durchführung der WRTC 2018 in Deutschland gegründet. Das Team sucht noch Verstärkung, besonders auf den Gebieten Öffentlichkeitsarbeit, Standorte, Unterbringung und Rahmenprogramm. Für die Organisation der WRTC 2018 werden die Regionen Münsterland/Emsland, Märkisch Oderland - östlich von Berlin - und die Gegend um Jessen/Wittenberg nach verschiedenen Kriterien noch eingehend bewertet, bevor eine finale Entscheidung zum Austragungsort getroffen wird. Zur Vereinfachung der Kommunikation ist eine Webseite geschaltet [www.wrtc2018.de]. Zudem gibt es für Interessierte eine Mailingliste, in die man sich eintragen kann. Wer Interesse hat, an dem Projekt WRTC2018 mitzuarbeiten, sendet bitte eine kurze eMail [contact@wrtc2018.de].


Niedersachsen-Diplom kann nun über DCL beantragt werden

Ein weiteres Distriktsdiplom kann nun über das DARC Community Logbuch, kurz DCL, beantragt werden. Es zählen Verbindungen mit Stationen aus dem Distrikt H, der den südlichen und mittleren Teil des Bundeslandes Niedersachsen umfasst. Für deutsche Stationen zählen QSOs auf 80 und 40 m. Das Diplom verlangt mit 65 geforderten Punkten intensive Funkaktivität - doch sind Stationen aus dem Distrikt H stets aktiv - auch in vielen Contesten. Das DCL zählt immerhin fast vierhunderttausend QSLs von Stationen aus dem Distrikt H. Neben der traditionellen Papiervariante ist auch der Ausdruck eines PDF-Diploms möglich. Der Diplommanager Karsten Radwan, DL2ABM, freut sich auf viele Anträge über das DCL. Wie bei allen Diplomen im DCL liegt die Hauptverantwortung beim Diplommanager.


Anträge für Beitragsklasse 02a jetzt stellen

Bitte nicht vergessen: Schüler, Studenten und Auszubildende vom vollendeten 18. bis 25. Lebensjahr müssen den Nachweis für die Erfüllung der Beitragsklasse 02a - den ermäßigten Mitgliedsbeitrag - jährlich erbringen und sollten ihn zeitnah stellen, da die Frist am 31.10. abläuft. Einen Vordruck, dem eine Bescheinigung für den Nachweis beigefügt werden muss, finden Sie in der CQ DL 10/14 auf Seite 61 oder auf der DARC-Webseite [http://tinyurl.com/k5l7czn]. Dieser Antrag für 2015 sollte bis zum 31.10. bei der DARC-Geschäftsstelle eingegangen sein.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von ihrem Leiter Wolf Hadel, DK2OM.

Auf dem 14-MHz-Band stört immer noch täglich das russische Überhorizontradar Contayner aus Nizhny Novgorod. Parameter: 50 Sweeps/sec und 15 kHz Signalbreite. Mit Splattern belegt es ca. 40 kHz Bandbreite. Seit mehreren Wochen bereitet das iranische Radar auf 28.600 kHz viel QRM. Es sendet mit 307 und 870 Sweeps/sec. Man hört daher einen tiefen und einen höheren Ton im Wechsel. Mit Splattern ergibt sich eine störende Bandbreite von ± 400 kHz. Auf dem NF-Sonagramm - dem so genannten Wasserfall - bei 2,4 kHz Bandbreite sehen wir nur vertikale Linien. Das sind die Spektrallinien, die von dem System erzeugt werden. Bessere Ergebnisse bringt ein SDR-Empfänger. Hier können wir die Sweeps in ihrer vollen Breite deutlich erkennen. Frühere Beschwerden durch die Bundesnetzagentur und andere europäische Behörden brachten keine Abhilfe.

In den vergangenen Tagen waren vormittags auf 10 m viele Intruder aus Fernost in FM und AM zu hören. Nachmittags kamen die brasilianischen CB-Funker in AM dazu. Am 30.09. war der Bereich von 28.000–29.000 kHz komplett von illegalen AM-Funksignalen aus Südamerika belegt. Man hörte Unmengen portugiesische und spanische Sprachfetzen in AM. Die Behörden sind anscheinend machtlos gegen die Händler, die mit preiswerten CB-Geräten die Märkte überfluten. Oft sind die CB-Funk-Bereiche dieser Billiggeräte mit wenigen Handgriffen erweiterbar. Auch die russischen Taxifunker arbeiten mit umgestrickten CB-Geräten, allerdings nur in FM. In jüngster Zeit sind sie wieder öfter zu hören. Das soll nicht heißen, dass sie Sommerpause hatten. Die Ionosphäre ändert sich entsprechend den üblichen jahreszeitlichen Bedingungen, sodass die östlichen Intruder wieder stärker hervortreten.

Das eigenartige RTTY-Signal auf 21.001,5 kHz mit 100 Baud und 150 Hz Shift gehört zu dem russischen Voicescrambler Yakhta in Nizhny Tagil. Es dient zur Synchronisation der verwürfelten Sprachelemente. Frühere Beschwerden der BNetzA blieben leider ohne Wirkung.

Wenn Ihnen ungewöhnliche Dinge auffallen, senden Sie bitte eine eMail an die DARC-Bandwacht [bandwacht@darc.de], eventuell auch mit einer Audiodatei im Wave-Format. Auf der Bandwacht-Webseite [www.iarums-r1.org] gibt es unter dem Punkt "Aktuelle Eindringlinge" eine Übersicht über Störer. Dort finden Sie auch Informationen, die ihnen bei der Klassifizierung von Intrudern helfen können. Unter dem Punkt "Soundfiles" hat DK2OM zahlreiche Audiodateien aus seinen eigenen Beobachtungen gespeichert.


Auf geht's zum WAG Contest 2014

Am 18. und 19.10. stehen beim 54. Worked All Germany Contest, kurz WAG, die DL-Stationen im Mittelpunkt des Interesses. Selbst Stationen mit durchschnittlicher Ausrüstung oder QRP-Leistung können mit ständigen Anrufen rechnen, und für Vollzeitteilnehmer sind selbst mit Low-Power mehr als 1.000 Verbindungen möglich.

Deutsche Teilnehmer dürfen alle Stationen arbeiten, während Stationen außerhalb DLs nur deutsche Stationen arbeiten dürfen. DARC- und VFDB-Mitglieder senden RS(T) und ihren DOK, Nichtmitglieder statt des DOK "NM". Ausländische Stationen senden RS(T) und eine laufende Nummer. Neben den gängigen Teilnahmeklassen für Sendeamateure und SWLs hat der WAG auch eine Rookie-Kategorie: Das betrifft Teilnehmer, die ihre Amateurfunkgenehmigung nach dem 17.10.2011 gemacht haben. Diese vermerken dazu ihr Genehmigungsdatum im Log in der Zeile "Soapbox". Die Ausschreibung ist in der Oktober-CQ DL auf Seite 53 veröffentlicht und enthält einen neuen Passus bei den SWL-Regeln. Die Regeln sowie zahlreiche Tipps und weiterführende Informationen zum Contest sind außerdem auf der Webseite des Referats für DX und HF-Funksport zu finden [www.darc.de/referate/dx/contest/wag].

Unmittelbar vor dem WAG geht der Ausbildungscontest auf 40 m und 80 m mit neuen Regeln über die Bühne. Dabei soll es im Newcomer-freundlichen Tempo darum gehen, Neulinge und Contest-Einsteiger zusammen mit Routiniers ins schnellere Funken hineinschnuppern zu lassen. Für Routiniers gibt es viele Möglichkeiten der aktiven Unterstützung - vom Einladen an die eigene Station bis zu ausgiebigem CQ-Rufen. Wichtiger Bestandteil der WAG-Regeln sind contestfreie Bereiche, um ein möglichst ungestörtes Nebeneinander des Contests und der weltweiten Pfadfinderaktivität JOTA zu ermöglichen.

Nach dem Pilotprojekt 2013 mit SDR gibt es auch in diesem Jahr Aufzeichnungen der Contestaktivität. Das Vorhaben dient der Kontrolle der contestfreien Bereiche und hilft, die Auswertung zu verbessern. Für Logs gibt es erstmals einen Webupload [www.darc.de/index.php]. Einsendeschluss ist der 03.11. Fragen werden per eMail beantwortet [wag-info@dxhf.darc.de]. Darüber berichtet WAG Contestmanager Christian Schneider, DL8MBS.


Termine

Die 11. Amateurfunk-, Rundfunk- und Elektronikbörse Dresden - kurz AREB - wird am 11.10. in den Räumlichkeiten der Technischen Universität Dresden, Zugang Dülferstraße 1 von 09:00–15:00 Uhr veranstaltet.

Am 11. und 12.10. ist das 60. Treffen des Bayerischen Bergtages, kurz BBT. Veranstaltungsort ist der Berggasthof Markbuchen, Markbuchen 4 in 94379 St. Englmar/Bayerischer Wald. Über den Ablauf der Veranstaltung berichtet die BBT-Webseite [www.bergtag.de].


Aktuelle Conteste

11.–12.10.: The Makrothen Contest, Oceania DX Contest und Scandinavian Activity Contest
11.10.: VFDB Contest und Komi-Ruhrgebiet Memoriam QSO-Party
12.10.: ON Contest 80 m, 80 m Waterkant-Kurzcontest
13.10.: European Sprint Contest
15.10.: Whitestick-Day-Contest
18.–19.10.: JARTS WW RTTY Contest und Worked All Germany Contest (WAG)
18.10.: Bayern-Ost Contest und Ausbildungscontest
19.10.: Asia Pacific Sprint Contest, ON Contest 2 m und Bayern-Ost Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 10/14 auf S. 50.


Funkwetterbericht (07.10. de DL1VDL)

Rückblick vom 30.09.–06.10.:
Am 02.10. erreichte die Sonnenaktivität durch einen M7-Flare - Region 2173 - und einen M1-Flare - Region 2172 - das Prädikat hoch. An den anderen Tagen war sie niedrig, geprägt von insgesamt 49 C-Flares. Dabei waren die beiden genannten Regionen auch die aktivsten. Die Messwerte des solaren Fluxes lagen zwischen 162 und 130, die Sonnenfleckenzahlen zwischen 166 und 86. Beide Solardaten hatten fallende Tendenz, da die beiden großen Regionen 2173 und 2172 inzwischen über den westlichen Sonnenrand rotiert sind. Das Erdmagnetfeld war überwiegend ruhig. Isolierte Störungen gab es am 29.09. von 18:00–21:00 UTC, am 30.09. von 03:00–06:00 UTC und am 01.10. von 00:00–03:00 UTC.

Die Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle profitierten von zwei Dingen: Erstens von der durch die Tag-/Nachtgleiche zum Herbstanfang günstige Lichtverteilung auf beiden Hemisphären der Erde, verbunden mit niedrigerer ionosphärischer Dämpfung und von der gestiegenen Sonnenaktivität. Beispielsweise war das 10-m-Band abends bis 20:00 UTC bis nach W6 brauchbar. Die oberen Kurzwellenbänder erfreuten uns alle mit guten DX-Öffnungen weltweit. Auch die unteren Bänder brachten gute DX-Signale aus allen Erdteilen.

Vorhersage bis 14.10.:
Bis zum 14. oder 15.10. erwarten wir vorwiegend C-Flares und damit ruhige solare Bedingungen. Da die Ionosphäre erfahrungsgemäß relativ träge bezüglich Änderungen der Sonnentätigkeit ist, erwarten wir auch in der Vorhersagewoche ganz brauchbare DX-Bedingungen auf allen Kurzwellenbändern. Ein ruhiges geomagnetisches Feld   erwarten wir vom 08.–10. und vom 12.–14.10. Ein paar Störungen sind am 11. und 15.10. wahrscheinlich.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:49; Melbourne/Ostaustralien 19:47; Perth/Westaustralien 21:47; Singapur/Republik Singapur 22:49; Tokio/Japan 20:39; Honolulu/Hawaii 16:24; Anchorage/Alaska 16:18; Johannesburg/Südafrika 03:41; San Francisco/Kalifornien 14:11; Stanley/Falklandinseln 09:11; Berlin/Deutschland 05:17.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:28; San Francisco/Kalifornien: 01:44 ; Sao Paulo/Brasilien 21:07; Stanley/Falklandinseln 22:19; Honolulu/Hawaii 04:13; Anchorage/Alaska 03:09; Johannesburg/Südafrika 16:10; Auckland/Neuseeland 06:29; Berlin/Deutschland 16:30.


Ende des Deutschland-RS 40/14 vom 09.10.2014

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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