DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 34/14 VOM 28.08.2014

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


DARC legt barrierearme CQ DL für Sehbehinderte neu auf

Für seine sehbehinderten Mitglieder hat der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC) e.V. die barrierearme Version seines Mitgliedermagazins CQ DL neu aufgelegt. Die CQ DL-Ausgaben sind künftig in zwei Formaten abrufbar: Als HTML-Version zum direkten Lesen am Bildschirm - ggf. mit Unterstützung einer Braille-Zeile - und als Daisy-Hörbuch. Bei letzterem handelt es sich um gelesene Texte im MP3-Format, innerhalb derer man mit Daisy-Playern barrierearm navigieren kann. Zum Daisy-Format gehört auch eine M3U-Playliste, um die MP3-Dateien sortiert, z.B. mit einem gewöhnlichen MP3-Player, abspielen zu können. Das Daisy-Hörbuch liegt als ZIP-Datei vor, die einmal heruntergeladen, direkt von Daisy-Playern abgespielt werden kann. Beim Aufruf [www.darc.de/whitesticker] werden Sie vom Internet-Browser umgehend aufgefordert, Ihre Mitgliedsnummer und Passwort einzugeben, daraufhin gelangen Sie auf eine barrierearme HTML-Miniseite, worüber Sie die einzelnen Ausgaben direkt abrufen können.

Zum vergangenen Jahreswechsel wurde die Serviceleistung "CQ DL für Sehbehinderte" zunächst eingestellt, da die Produktion des Amateurfunkmagazins CQ DL auf eine neue Desktop-Publishing-Software umgestellt wurde. Aus diesen Inhalten entstammt letztendlich das Datenmaterial für die barrierearme Version. Der DARC e.V. bildete ein Projektteam mit dem Ziel einer Neuauflage der Serviceleistung. Beim Test waren sehbehinderte DARC-Mitglieder eingebunden und legten die Notwendigkeiten aus Sicht der Nutzergruppe dar. Das neue Verfahren war auch in Gesprächen Thema bei der "SightCity 2014", Deutschlands größter Spezialmesse für blinde und sehbehinderte Menschen, die vom 14.–16.05. in Frankfurt stattfand. Die Interessengemeinschaft blinder Funkamateure Deutschlands (IBFD) e.V. statuierte, dass die nun angebotenen HTML- und Daisy-Daten zeitgemäße Formate für sehbehinderte Funkamateure darstellen.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

In den vergangenen Wochen versuchten spanische Fischer mehrfach, die Frequenz 3.500 kHz in USB und 7.000 kHz USB für ihren täglichen Funkverkehr zu belegen. Dabei verwendeten sie auch den Sprachverschlüssler CRY 2001. Man hört unverständliche Laute und bei jedem Mikrofonwechsel ein kurzes RTTY-Signal. Die Herren hatten allerdings keinen Erfolg. Wenn Sie solche Vorgänge beobachten, bitte umgehend die Bandwacht anschreiben! Piraten, die unsere Bandanfänge und Bandenden belegen, sind über unsere Bänder und Frequenzen gut informiert. Marokkanische Fischer missbrauchen unsere Bänder schon seit mehreren Jahren. Beschwerden beim marokkanischen Amateurfunkverband wurden noch nicht einmal beantwortet. Bitte auch 14 000 kHz in USB beobachten. Dort haben sich Piraten aus den Philippinen eingenistet. Auf 21.000 kHz finden wir nachmittags oft Funkpiraten aus Indonesien. Bitte die QRGs mit CW belegen!

Auf dem 14-MHz-Band stört immer noch täglich das russische Überhorizont-Radar "Contayner" aus Nizhny Novgorod. Mit Splattern belegt es ca. 40 kHz Bandbreite. Auf 7 MHz schien Anfang August etwas Ruhe eingekehrt zu sein. Jetzt finden wir fast täglich wieder digitalen russischen Militärfunk, manchmal auf vier Frequenzen gleichzeitig auf unserem exklusiven Band.

Auf dem 160-m-Band - dieses ist uns nicht exklusiv zugeteilt - finden sich kaum noch kommerzielle und militärische Mitbenutzer. Eine erfreuliche Aussicht für die kommenden Wintermonate! Die jüngste  Bandanalyse von DK2OM finden Sie im Internet [www.iarums-r1.org/iarums/160m.pdf]. Wenn ihnen irgendwelche ungewöhnlichen Dinge auffallen, bitte umgehend eine eMail an die Bandwacht senden [bandwacht@darc.de], eventuell auch mit einer Audiodatei im Wave-Format. Besuchen Sie bitte die Bandwacht-Webseite [www.iarums-r1.org]. Dort finden Sie zahlreiche Informationen, die Ihnen bei der Klassifizierung von Intrudern helfen können. Unter "Soundfiles" hat DK2OM zahlreiche Audiodateien aus seinen eigenen Beobachtungen gespeichert.


Sondercall DQ25GRENZE am 30. August aktiv

Am 30.08. wird das Sonderrufzeichen DQ25GRENZE auf der Insel Stintenburg im Schaalsee aktiviert. Mit der Genehmigung des Grafen von Bernstorff werden von seinem Anwesen die Amateurfunkbänder belebt und der Sonder-DOK 25DE - für 25 Jahre Deutsche Einheit - verteilt. Das zu Mecklenburg-Vorpommern gehörende Eiland weist eine lange Geschichte nach, die bis in das 13. Jahrhundert reicht. Zu DDR-Zeiten wurde das auf der Insel befindliche Gut zu einem Objekt der Hauptabteilung I des Ministeriums für Staatssicherheit. Hier erfolgte die Ausbildung einer geheimen Elitetruppe für die Grenztruppen der DDR. Das zuvor enteignete Anwesen kehrte im Jahre 1993 wieder in den Besitz der Familie von Bernstorff zurück. Das Sonderrufzeichen ist bereits seit Jahresbeginn aktiv und verzeichnet bislang mehr als 14.000 Verbindungen. Die Aktiven verzeichnen viele positive Rückmeldungen. Weitere Informationen gibt es im Internet [http://dq25grenze.de] nachzulesen.


59. Weinheimer UKW-Tagung vom 12. bis 14. September

Die 59. Weinheimer UKW-Tagung findet vom 12.–14.09. statt. Die Tagung beginnt am Freitagabend mit einem Ham-Fest auf dem Gelände der Clubstation DLØWH. Am Samstag finden die Vorträge, die Ausstellung und der Funkflohmarkt in diesem Jahr in Weinheim auf dem Gelände der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, Multring 76-78 in 69469 Weinheim statt. Am Samstagabend geht es mit dem Ham-Fest auf dem Clubgelände in Weinheim in die zweite Runde. Am Sonntagmorgen klingt die Tagung dort mit dem so genannten Sonntagsbrunch auf dem Gelände der Clubstation aus. Die Vorträge befassen sich unter anderem mit folgenden Themen: Referenzoszillator für Mikrowellentransverter, Workshop-Diskussion zum Raspberry Pi und Amateurfunkanwendungen, Wettersattelitenempfang auf 137 MHz mit Patchantenne und DVB-T-Stick, Theorie und Praxis von DSP-Filtern und Frequenzvervielfacher für DDS-Oszillatoren. Die vollständige Liste ist auf der Veranstaltungswebseite einsehbar [http://ukw-tagung.org]. Anlässlich der Tagung findet am Samstag ab 10:30 Uhr ein YL-Treffen in den Räumlichkeiten der Mensa statt. Gegen 13:00 Uhr trifft man sich zu einem Gruppenfoto.


3. YL-Treffen im Distrikt Westfalen-Nord

Die YL-Referentin im Distrikt Westfalen-Nord (N), Michaela Gondek, DL1TM, lädt am 13.09. zum 3. YL-Treffen im Distrikt ein. Die überregionale Veranstaltung beginnt um 14:00 Uhr beim THW OV Münster, An den Speichern 3 in 48157 Münster. Für die mitkommenden OM hat sich die Organisatorin ein kleines Kontrast-Programm ausgedacht. Die OM werden sich die THW-Technik anschauen können. Für eine entsprechende Planung bittet sie um Anmeldungen bis zum 06.09. per eMail [dl1tm@darc.de].


Aktuelle Conteste

30.08.: HSW-Contest
30.–31.08.: YO DX Contest und SCC RTTY Championship
01.09.: QCWA-QSO-Party
06.09.: Russian Radio RTTY WW Contest, THE CW Open und AGCW-DL Handtastenparty 40 m
06.–07.09.: JARL All Asian DX Contest, IARU-Region 1 Fieldday und IARU-Region 1 145 MHz Contest
07.09.: DARC 10 m Digital Contest Corona

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 8/14 auf S. 52 und 9/14 auf S. 53.


Funkwetterbericht (27.08. de DL1VDL)

Rückblick vom 19.–26.08.:
Der im letzten Funkwetterbericht abzusehende Aufwärtstrend der Sonnenaktivität begann am 21.08. mit einem M1-Flare durch die Region 2149. Am Folgetag gab es ein C2- und ein C6-Flare. Am 24. emittierte die Region 2151 einen M5-Flare, dem am 25.08. zwei weitere M-Flares folgten. Der solare Flux stieg von 111 solaren Fluxeinheiten am 19. auf 141 am 24.08.. Die Sonnenfleckenzahl stieg von 84 auf maximal 139 am 22.08.. Das Erdmagnetfeld reagierte am 19. stürmisch infolge einer Schockwelle, die durch eine Filamentablösung am 15.08. ausgelöst wurde. Das geomagnetische Feld beruhigte sich bis zum 23.08.. Die Kurzwellenausbreitung auf den oberen Bändern war noch etwas besser als in der Vorwoche, denn es gab ein paar brauchbare Öffnungen des 10-m-Bandes nach Nordamerika - neben etlichen Short-Skip-Verbindungen innerhalb Europas. Zuverlässige Öffnungen zu allen Kontinenten gab es auf 15, 17 und 20 m. Die Lowbands 80 und 40 m ermöglichten DX-QSOs während der Dämmerungszeiten.

Vorhersage bis 03.09.:
Bis die aktiven Regionen 2146, 2149 und 2151 den westlichen Sonnenrand erreichen, sind weitere M-Flares und eventuell ein X-Flare wahrscheinlich. Das geomagnetische Feld bleibt leicht gestört. Wir erwarten an den meisten Tagen Öffnungen aller Kurzwellenbänder, wobei wiederum 20, 17 und 15 m die zuverlässigsten DX-Bänder sein werden. 80, 40 und 30 m bieten zunehmend bessere DX-Bedingungen. Auch auf 160 m werden sich langsam aber sicher herbstliche, und damit günstigere, DX-Bedingungen einstellen.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:49; Melbourne/Ostaustralien 20:50; Perth/Westaustralien 22:40; Singapur/Republik Singapur 23:01; Tokio/Japan 20:08; Honolulu/Hawaii 16:13; Anchorage/Alaska 14:35; Johannesburg/Südafrika 04:26; San Francisco/Kalifornien 13:35; Stanley/Falklandinseln 10:45; Berlin/Deutschland 04:08;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:36; San Francisco/Kalifornien 02:46; Sao Paulo/Brasilien 20:54; Stanley/Falklandinseln 21:12; Honolulu/Hawaii 04:51; Anchorage/Alaska 05:19; Johannesburg/Südafrika 15:53; Auckland/Neuseeland 05:55; Berlin/Deutschland 18:06.


Ende des Deutschland-RS 34/14 vom 28.08.2014

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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