DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 3/14 VOM 23.01.2014

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:



RTA kommentiert Entwurf des Vorhabenplans der Bundesnetzagentur

Mit einem Schreiben an die Bundesnetzagentur nutzte der Runde Tisch Amateurfunk (RTA) die Möglichkeit, den Entwurf des Vorhabenplans der Behörde für das Jahr 2014 zu kommentieren. Darin stellt der RTA zunächst fest, dass einige Sorgen in Bezug auf den Funkschutz im Entwurf berücksichtigt sind. In anderen Punkten besteht nach Auffassung des Runden Tisches Amateurfunk aber noch Ergänzungsbedarf. Im Bereich der Marktüberwachung ist dem RTA aufgefallen, dass die innerhalb des Tätigkeitsberichts veröffentlichten Informationen, was die Einhaltung der vom Markt genommenen Geräte in Bezug auf die Vorgaben nach EMV-Richtlinie anbetrifft, doch recht zurückhaltend ausgefallen sind. Deshalb bekräftigt der RTA in seinem Kommentar die Bitte, die Marktaufsicht transparent zu gestalten. Für den Bereich der Normung in dem Feld der elektromagnetischen Verträglichkeit wird die Behörde im Sinne ihres gesetzlichen Auftrages gebeten nicht nachzulassen und ihren Teil wirkungsvoll beizusteuern. Als eine neue Quelle für elektromagnetische Störungen sieht der RTA kabellose Ladevorrichtungen. Hier unterstreicht die demokratische Vertretung der deutschen Funkamateure ihre Forderung nach einem vollumfänglichen Satz von EMV-Grundnormen zur Sicherung des Funkschutzes auch für solche neuen Technologien. Den vollständigen Wortlaut der Vorstandsinformation lesen Sie auf der DARC-Webseite [X], welche dort als PDF-Datei veröffentlicht ist [www.darc.de/aktuelles/vorstandsinformationen].


"Offener Brief" gegen "Lobbypolitik für untaugliche PLC-Technologie"

Mit einem großen Verteiler - unter anderem an die Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Bundesnetzagentur, den Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel und auch den Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Alexander Dobrindt - hat sich Karl Fischer, DJ5IL, mit einem "Offenen Brief" gegen die, Zitat "Lobbypolitik für untaugliche PLC-Technologie" an die Adressaten gewandt. Mit seinem Schreiben vom 10. Januar spricht er sich gegen die Einführung der geplanten Powerline-Norm EN 50561-1 aus. In seinem Brief legt er nochmals dar, dass das Stromnetz grundsätzlich für die Übertragung von Daten mittels Powerline Communication (PLC) ungeeignet sei. Zudem, so DJ5IL, sei das BMWi eher an wachsenden Märkten interessiert und nicht am Schutz der Funkdienste. Den vollständigen Wortlaut des "Offenen Briefes" hat OM Fischer im Internet veröffentlicht [http://cq-cq.eu/DJ5IL_Offener_Brief.pdf].


Endergebnisse des WAEDC CW stehen fest

Die Endergebnisse des WAEDC CW 2013 sind online [www.darc.de/referate/dx/contest/waedc/2013/cw] - herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer! Das WAEDC-Team freut sich über einen Zuwachs von über 200 Logs - das sind 17 % mehr als im Vorjahr - und bedankt sich bei allen, die mitgemacht haben. Die Datenbank enthält 476 179 QSOs und 419 838 QTCs aus 1469 Log-Einsendungen. Auf einer Facebook-Seite [https://www.facebook.com/groups/453972741287450] besteht die Möglichkeit, Fotos oder Geschichten zu der letzten WAEDC-Teilnahme zu teilen, oder die eigene Station vorzustellen. Vielen Dank auch an das WAEDC-Team: DF1QR, DL2NBY, DJ4MH und DL6MHW für die Arbeit beim Log-Checking und den zahlreichen Software-Verbesserungen. Darüber berichtet Helmut Müller, DF7ZS.


DJ6ØDXMB anlässlich 60. Geburtstag des DXMB QRV

Anlässlich des 60. Geburtstages des DX-Mitteilungsblattes, kurz DXMB, ist die Sonderstation DJ6ØDXMB mit Beginn des Jahres QRV geworden. In wenigen Tagen werden die Operator die 2000. Verbindung ins Log schreiben. Die Diplombedingungen für das Sonderdiplom "60 Jahre DXMB" (60DXMB) sind in Deutsch und Englisch im Internet veröffentlicht [www.qrz.com/db/dj60dxmb]. Die Beantragung über das DARC Community Logbook (DCL) wird nun frei geschaltet [http://dcl.darc.de/~dcl/public/index.php]. DJ60DXMB ist noch bis Ende Dezember 2014 aktiv. Genau so lange ist es möglich, dass Sonderdiplom zu erarbeiten und zu beantragen.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von ihrem Leiter Wolfgang Hadel, DK2OM.

Hauptproblem auf allen Bändern sind wie zuvor die Überhorizontradare aus Australien, China, Iran, Russland, Türkei und Zypern. Bedingt durch die extrem hohen Sendeleistungen - ca. 300 MW und mehr - verursachen die Systeme Störungen in allen Erdteilen. Sogar ein Ionosphärenradar stört zurzeit täglich das 10 MHz-Band. Es ist bekannt als "Superdarn", Standort noch unbekannt. Ein neues russisches Radar springt öfter über das 20-m-Band. Es verwendet 10 Sweeps/sec und ist 10 kHz breit. Standort: Nizhny Novgorod. Auch bei den illegalen Taxisendungen auf 10 m in FM gibt es keine Änderungen. Die meisten senden aus Russland und sogar aus Moskau. Der russische Verband teilte DK2OM mit, dass es schwierig sei, mit den Betreibern zu verhandeln. Das heißt im Klartext: Keine Veränderung. Aufgrund der hohen maximalen nutzbaren Frequenz (MUF) kommen auf 10 m auch andere Intruder zum Vorschein: Treibnetzbojen, GPS-Bojen, Radare und Privatfunker aus aller Herren Länder.

Beachten sie bitte die Bandgrenzen! Auf 3500, 7000, 14 000 und 21 000 kHz finden wir fast täglich Schwarzsender aus Europa, Südamerika, Afrika und Indonesien. Natürlich gehören auch die Hochseefischer dazu. Gegen die Radare können wir uns nicht wehren, gegen die Schwarzsender schon. Wann immer es ihre Zeit und ihre Möglichkeiten erlauben, belegen sie bitte die missbrauchten Frequenzen mit Amateurfunkverkehr.
Aktuelle Informationen finden Sie auf der Bandwacht-Webseite [www.iarums-r1.org]. Beachten Sie bitte den Intruderlogger! Dort können Sie ihre Beobachtungen in Echtzeit eintragen. Wer seine akustischen Beobachtungen prüfen will, möge die Audiodateien aufrufen [www.iarums-r1.org/iarums/sound/main.html].


Termine

Emil Kostadinov, DL8JJ, plant für den 01. und 02.02. eine SOTA-Aktivierung des Schneefernerkopf. Dieser hat eine Höhe von 2875 m und trägt die Nummer DL/WS-003. Er will den Gipfel am 01.02. besteigen, dort ein Lager mit Zelt aufbauen und übernachten. Er plant Betrieb von 40 bis 10 m in CW mit seinem Funkkoffer bestehend aus KX3, Notebook, GFK-Mast und einer G5RV-Antenne.

Die 37. GHz-Tagung findet am 15.02. in Dorsten statt. Veranstaltungsort ist die Volkshochschule/Bibliothek Dorsten, Bildungszentrum Maria Lindenhof an der B224, Im Werth 6 in 46482 Dorsten. Die Tagung beginnt um 09:00 Uhr mit dem Treffen im Forum, der Eintritt ist kostenlos. Das Vortragsprogramm beschäftigt sich in diesem Jahr u.a. mit den Themen: ein atomares Herz für die Mikrowellenstation, MOSFET-PAs für 432 und 1296 MHz, frei programmierbare PLL für Mikrowellen-LO und AirScout - neue Software für die Aircraft-Scatter-Vorhersage. Weitere Programmpunkte sind die Verleihung der DARC-UKW-Contestpokale und die Möglichkeit von Messungen mitgebrachter Gerätschaften vor Ort. Weitere Informationen sind auf der Tagungswebseite veröffentlicht [www.ghz-tagung.de].

Albert Luxenburger, DH2VM, weist bereits jetzt auf die Ausstellung SAFA am 23.03. in Dillingen-Saar hin, die dort zum zweiten Mal stattfinden wird. "An den großen Erfolg von 2013 möchte das SAFA-Team anknüpfen und weiter ausbauen", so DH2VM. Neben dem Amateurfunk-Flohmarkt konnten auch professionelle Aussteller verpflichtet werden. Weiterhin werden verschiedene Themenausstellungen wie Notfunk, Raspberry Pi usw. gezeigt. Da noch etwas Platz zur Verfügung steht, können sich interessierte Aussteller noch anmelden. Weitere Informationen gibt es im Internet [www.SAFA-online.de].


Aktuelle Conteste

24.-26.01.: CQ World-Wide 160 m Contest
25.-26.01.: BARTG RTTY Sprint, REF Contest und UBA DX Contest
01.02.: AGCW-DL Handtasten-Party 80 m
01.-02.02.: DARC UKW-Winter-Fieldday und Bayerischer Bergtag
02.02.: North American Sprint und Februar-QSO-Party 2014

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 1/14 auf S. 50 und 2/14 auf S. 58.


Funkwetterbericht (21.01. de DL1VDL)

Rückblick vom 13.-20.01.:
Die Sonnenaktivität war nur am 13.01. moderat, dank des einzigen M-Flares im Berichtszeitraum durch die Region 1944, die aber am 14.01. über den westlichen Sonnenrand verschwand. An den anderen Tagen wurden nur C-Flares registriert. Die Messwerte des solaren Fluxes fielen von 143 am 13. auf 121 am 16.01. und stiegen seitdem langsam auf 137 solare Fluxeinheiten. Das geomagnetische Feld war nur am Morgen des 13. und den ganzen 14.01. deutlich gestört, ansonsten ruhig. Die DX-Ausbreitung auf den unteren Bändern war etwas schlechter als in der Vorwoche, man konnte mit etwas Beharrlichkeit dennoch alle Kontinente erreichen. Die Bänder 10 und 12 m öffneten kurz auf den Taglinien, 15 und 17 m schlossen nacheinander etwa eine Stunde nach lokalem Sonnenuntergang, während 20 m meist noch drei bis vier Stunden länger benutzbar war.

Vorhersage bis 28.01.:
Zunächst sind ruhige bis sehr ruhige solare und geomagnetische Bedingungen vorhergesagt. Damit bleiben die Fluxwerte im Bereich zwischen 120 und 145 Einheiten. Am kommenden Wochenende erwarten wir die bis zum 14.01. aktive Region 1944 bereits wieder am östlichen Rand der Sonne. Beim bevorstehenden 160 m Contest erwarten wir bei ruhigem geomagnetischen Feld durchaus gute Ausbreitungsbedingungen, leider aber keine zusätzliche positive Störungsphase.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:24; Melbourne/Ostaustralien 19:21; Perth/Westaustralien 21:31; Singapur/Republik Singapur 23:14; Tokio/Japan 21:47; Honolulu/Hawaii 17:11; Anchorage/Alaska 18:40; Johannesburg/Südafrika 03:34; San Francisco/Kalifornien 15:21; Stanley/Falklandinseln 08:14; Berlin/Deutschland 07:03, Amsterdam Island (FT5Z) 23:48;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:01; San Francisco/Kalifornien 01:22; Sao Paulo/Brasilien 21:57; Stanley/Falklandinseln 00:03; Honolulu/Hawaii 04:15; Anchorage/Alaska 01:37; Johannesburg/Südafrika 17:03; Auckland/Neuseeland 07:39; Berlin/Deutschland 15:18, Amsterdam Island (FT5Z) 15:18.


Ende des Deutschland-RS 3/14 vom 23.01.2014

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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