MECKLENBURG-VORPOMMERN-RUNDSPRUCH NR. 6/09 VOM 21.06.2009

Redaktion: Thomas, DD5ZT


ÜBERSICHT:


Einladung zur HAM RADIO 2009 in Friedrichshafen am Bodensee

Die 34. HAM RADIO auf dem Messegelände Friedrichshafen am Bodensee öffnet von Freitag, dem 26., bis Sonntag, dem 28.06. ihre Tore. Neben dem großen HAM-Flohmarkt in den Hallen B1 bis B3, der Präsentation internationaler Amateurfunkverbände und kommerzieller Anbieter in der Halle A1, wird das Jubiläum des 60. Bodenseetreffens des DARC e. V. gefeiert. Dazu gehören eine Sonderausstellung des Fördervereins Amateurfunkmuseum e. V. und ein umfangreiches Vortragsprogramm. Im Messe-Foyer erwartet die Besucher eine Aktionsbühne mit Diskussionsrunden, Vorstellung von Aktivitäten und Preisverleihungen. Das Programm steht erst kurzfristig fest und wird in der Juliausgabe der CQ DL veröffentlicht, die noch vor Messebeginn am 24.06. erscheint.

Um lange Wartezeiten beim Einlass zu vermeiden, besteht die Möglichkeit, über die Webseite der Messe Friedrichshafen Eintritts-Tickets vorab online zu bestellen.

Am 27.06. werden um 14:00 Uhr im Raum Liechtenstein eine Amateurfunkprüfung für beide Klassen sowie die Möglichkeit einer Zusatzprüfung angeboten. Die Anmeldung kann entweder direkt am Messestand der BNetzA oder schriftlich bei der Außenstelle Karlsruhe erfolgen. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 50 Personen begrenzt.

Die DL-DX RTTY Contest Group lädt die Besucher zum 6. Internationalen RTTY-Treffen ein. Treffpunkt ist am 26.06. um 19:00 Uhr im Gasthof Heuschober, nahe dem Messegelände in der Allmannsweilerstr. 108 in Friedrichshafen.

Erstmalig wird es Amateurfunkbetrieb an Bord des „Zeppelin NT“ geben. Dazu wurde der Flieger-Funk-Runde e. V. das Rufzeichen DLØZZF zugeteilt, das sich aus der Luftfahrzeug-Kennung des Luftschiffs Baden-Württemberg, D-LZZF, ableitet. Operator von DLØZZF/AM ist Prof. Dr. Hans Schwarz, DK5JI. Geplant sind zwei Handfunkgeräte. Mit einem Gerät wird analoger FM-Betrieb auf 145,550 MHz abgewickelt, das zweite Gerät wird im D-STAR-Modus betrieben. Die aktuelle Position des Luftschiffs soll in das APRS-Netz übermittelt werden und wäre dann auch im Internet abrufbar. Vor Betriebsaufnahme wird noch ein EMV-Test erfolgen. Die Flüge finden am 26. und 27.06., jeweils von 17:10–17:30 UTC statt. Start- und Landeplatz ist die Zeppelin-Luftschiffwerft, gegenüber dem Messegelände. Jede Verbindung wird automatisch mit einer QSL-Karte bestätigt.


Veränderungen im 40-m-Bandplan

Die Erweiterung des 40-m-Bandes um 100 kHz bis 7200 kHz veranlasste die letzte IARU-Region-1-Konferenz, den Bandplan zu ändern. Die Obergrenze des exklusiven Bereiches für Telegrafie wurde von 7035 auf 7040 kHz verschoben. Zurzeit wird aber noch viel Aktivität mit z. B. PSK31 gemäß altem Bandplan unterhalb 7040 kHz festgestellt. Jetzt ist der gesamte Bereich zwischen 7040 und 7050 kHz für alle schmalbandigen Digital-Modes mit bis zu 500 Hz Bandbreite vorgesehen, keinesfalls mehr für SSB-Verbindungen.

Zur Förderung von Digital-Modes mit bis zu 2700 Hz Bandbreite wurde der Bereich 7050–7060 kHz mit der Bemerkung „Digi-Modes“ ausgewiesen, der für alle Sendearten zugelassen ist. Es wird aber erwartet, dass der SSB-Betrieb sich auf höhere Frequenzen, also oberhalb 7060 kHz, verlagert, besonders bei steigender Nutzung dieses Segments durch Digitalbetrieb. Eine ähnliche Situation gibt es auch auf anderen Bändern. Zum Beispiel im 80-m-Band oberhalb 3600 kHz: Auch dort wird mit dem ab 2006 gültigen Bandplan gewünscht, dass bei zunehmender Aktivität mit Digimodes der SSB-Betrieb zu höheren Frequenzen ausweicht. Der aktuelle KW-Bandplan wurde in der CQ DL-Ausgabe 4/09, S. 274 abgedruckt und ist ferner im PDF-Format unter www.darc.de/bandplan zu finden.


Zweitjüngster Funkamateur Deutschlands kommt aus Plau am See

adaptierter Auszug aus der Schweriner Volkszeitung vom 04.09.2009

Die Zulassung zum Funken kann Alexander Schengber später seinen Bewerbungsunterlagen beilegen, sagt seine Ausbilderin Edeltraud Wilck. Was er in den letzten beiden Jahren gelernt hat, ist die Grundlage für das Wissen eines Ingenieurs. Weil die Ausbildung für Funkamateure so schwierig ist, sind es meist ältere, die sich mit dem Ohmschen Gesetz, mit Frequenzen und Formeln herumschlagen. Alexander ist mit elf Jahren Deutschlands zweitjüngster Funkamateur. Bevor der Schüler aus Reppentin in der Arbeitsgemeinschaft „Elektronisches Basteln und Amateurfunk“ in Plau begann, war ihm alles Technische auch nicht fremd. „Mein Vater ist Elektromeister. Elektronik hat mich also vorher schon interessiert. Wie sich ein Motor dreht und warum eine Lampe leuchtet“.

Mehrmals wöchentlich nimmt Alexander Funkkontakt mit Funkamateuren in ganz Deutschland auf. Entweder startet er einen gezielten Anruf oder findet per Zufall jemanden im Äther. Dann sagt er nicht einfach: „Hallo, ist da jemand?“ sondern „Hier ist Delta Oscar Zwei Alpha Lima Yankee“. Jeder Funker, der die Prüfung bestanden hat, bekommt ein Rufzeichen. Das Rufzeichen von Alex lautet DO2ALY - Begriffe, die international verstanden werden.

Ziel des Funkens ist der so genannte Rapportaustausch. Funker wie Alexander unterhalten sich über die Qualität des Empfangs, die unter anderem von der Tageszeit und dem Wetter abhängig ist oder davon, ob die Sonne die Funkstrahlen durchlässt. Amateurfunk ist Experimentieren, unter welchen Bedingungen das am besten geht.

Alexander kann dabei nicht nur sein technisches Wissen erweitern, sondern lernt nebenbei auch, sich auszudrücken und mit wildfremden Menschen zu reden. Sein Tonfall klingt dabei so sicher wie der eines Radiomoderators.


Katastrophen-Flug AF447: Funkamateure an der Suche beteiligt

Wie der Schweizer Amateurfunkverband USKA auf seiner Webseite meldet, waren Funkamateure an der Suchaktion des Katastrophen-Flug AF447 beteiligt. Dies berichten mehrere brasilianische Medien und berufen sich dabei unter anderem auf den Fernsehsender Globo. Ein entsprechender TV-Mitschnitt in portugiesischer Sprache ist im Internet abrufbar http://tinyurl.com/r8fczs.

Bereits kurz nach dem Abreißen des Funkkontaktes mit AF447 seien erste Informationen über den vermuteten Absturz per Amateurfunk an Schiffe in der Region verschickt worden. Der Funkamateur André Sampaio, PYØFF, auf der Insel Fernando de Noronha habe zudem den Funkverkehr zweier Suchflugzeuge mit beobachtet. Diese hätten 150 km nordwestlich der Sankt-Peter- und Sankt-Paul-Felsen von Ölflecken und Trümmerteilen berichtet. Die Informationen habe Sampaio an verschiedene Segler in der betroffenen Region per Amateurfunk weitergeleitet. Der Flug AF447 startete planmäßig am 01.06. um 22:03 UTC in Rio de Janeiro mit Ziel Paris. Eine letzte Meldung wurde gegen 02:14 UTC empfangen, kurz darauf verschwand das Flugzeug von den Radarschirmen. An Bord des Flugzeugs waren 228 Passagiere, davon 26 deutscher Nationalität.


Info über Aktivitäten des OV Ueckermünde, V25

Am 27.06. ist der OV Ueckermünde anlässlich des Tages der offenen Tür des Flugplatzes Anklam von dort aus mit der Klubstation DLØUEM / DN1UEM QRV. Sehr anschauliche und interessante Beiträge über diese und andere Portabel-Aktivitäten findet man auf der Webseite dieses Ortsverbandes. Diese erreicht man z. B. ausgehend von www.DARC.de über die Distriktseite MVP und den dort eingetragenen Links der einzelnen Ortsverbände.

Um den Erwerb des „Deutschen Inseldiploms“ für viele Funkamateure zu ermöglichen, aktiviert der OV Ueckermünde seit 1997 jährlich die Insel „Riether-Werder“ mit dem Rufzeichen der Klubstation DLØUEM. Es wurden bisher an zwei Terminen im Juli und August Funkverbindungen auf Kurzwelle und UKW hergestellt. In diesem Jahr sind wir am 18.07. QRV. Unterstützung bei der Aktivierung und der Vergabe von Punkten für das Deutsche Inseldiplom erhalten wir von Funkfreunden aus dem OV Prenzlauer Berg, D15, die mit Rufzeichen ihrer Klubstation DLØPBE die Insel am 25.07. erneut in die Luft bringen wollen. Dieses Treffen auf der Insel ist in jedem Jahr ein Höhepunkt der Aktivitäten im Ortsverband V25.

Infos zur Insel „Riether Werder“: DID-Code: O-27, Locator JO73DQ.
Sie befindet sich im Stettiner-Haff (Neuwarper-See), südlich der Insel Usedom im Naturschutzgebiet Altwarper Binnendünen, Neuwarper See und Riether Werder. Orientierungspunkt vom Festland aus ist ein Windrad, es lieferte ein Teil der Energie für das Schöpfwerk. Die Insel hat eine Größe von 82 ha und wurde bis Anfang der fünfziger Jahre bewohnt, eine Hofstelle ist als Ruine noch vorhanden. Die Insel wird von einem geschlossenen Schilfgürtel umgeben, ein Teil wird als Weideland landwirtschaftlich genutzt. Zahlreiche seltene Sumpf- und Wasservögel, wie z. B. Rotschenkel und Uferschnepfen finden dort ungestörte Brutplätze.


SOP-Diplom: Aktivitätsmonat Juli und IARU-Contest am 11./12. Juli

Der Juli ist wieder der Zeitraum, in dem Verbindungen mit Stationen aus MVP Punkte für dieses attraktive Diplom liefern. Unterstützt daher die Aktivitäten rund um dieses Diplom mit besonders intensivem Erscheinen auf den Bändern.

Weiterhin findet am 11./12.07. der IARU-Contest statt. Auch dort wartet DAØHQ auf Verbindungen mit einheimischen Stationen, um in den Kampf um die ersten Ränge wieder ernsthaft mit eingreifen zu können.


Ende des Mecklenburg-Vorpommern-RS 6/09 vom 21.06.2009

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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