DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 34/06 VOM 24.08.2006

Redaktion: Lars Bernhardt, DH1LB, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Betreiber von Relaisstationen könnten von Rundfunkgebühren betroffen sein

Ab 01.01.2007 sind auch auf internetfähige Rechner Rundfunkgebühren in Höhe von ca. 17 € zu zahlen. Betreiber fernbedienter und automatischer Amateurfunkstationen könnten deshalb betroffen sein, weil sie ihre Stationen in der Regel nicht portabel, sondern an festen Standorten betreiben. Da diese sich aber nicht innerhalb der eigenen Wohnung befinden, würde die Zweitgerätebefreiung nicht greifen. Im Auftrag der Vereinigung der Rundfunkgebührenzahler ist gegen die Rundfunkgebühren für Internet-PCs Verfassungsbeschwerde eingereicht worden. Der Vorstand des DARC e. V. unterstützt ein Positionspapier, das dazu dienen soll, die Thematik aufzubereiten und zukunftsgerichtete Vorschläge zu erarbeiten. Das Papier soll von mehreren Verbänden unterstützt und öffentlichkeitswirksam verbreitet werden. Es kann neben der Verfassungsbeschwerde auch dazu dienen, den politischen Druck zu erhöhen. Unterdessen wird die Ausweitung der Rundfunkgebühren weiterhin heftig politisch diskutiert. Die Abkehr vom Gerätemodell ist dabei ebenso Thema wie die Rückführung der Gebühr für Internet-PCs auf die Rundfunkgebühr von ca. 5,50 €. Der Vorstand wird die Angelegenheit insbesondere im Interesse der Relaisverantwortlichen aufmerksam begleiten und rechtzeitig Handlungsmaßnahmen beschließen.


Liste der deutschen Kurzrufzeichen aktualisiert

In den vergangenen Tagen wurde die „DL-Kurzcall-Liste“ auf den Internetseiten des OV Fehngebiet, I54, aktualisiert. Dabei wurden die Daten der Bundesnetzagentur eingearbeitet. Inzwischen sind dort über 250 deutsche Kurzrufzeichen mit nur einem Buchstaben im Suffix gelistet. Die Liste ist unter www.darc.de/i54 aufzurufen und kann auch als PDF-File heruntergeladen werden.


Umfrage zu Mikrowellenaktivitäten

Eine Umfrage der ARRL zum Thema „Welches ist das höchste Amateurfunkband, das du je gearbeitet hast“, hat folgendes Ergebnis gebracht: Von 2100 abgegebenen Stimmen haben bisher erst 29,1 % auf Frequenzen oberhalb 1240 MHz gearbeitet. Dabei fällt auf, dass es zu keiner kontinuierlichen Abnahme kommt, je höher die Frequenz ist, sondern zu Ballungen mit ca. 15 % bei 1240 MHz bis 2450 MHz und 13 % bei 10 GHz bis 24 GHz. Im Bereich 3300 MHz bis 5925 MHz sind nur 1,4 % der Umfrageteilnehmer tätig.


Zahl der Funkamateure und WIA-Mitglieder in Australien wächst

Einen Zuwachs von 4 % neuer Funkamateure und 14 % neuer Mitglieder verzeichnet das Wireless Institute of Australia (WIA) seit Mai 2004. Damals bekam der nationale Verband das Prüfungsrecht, und allein im Juli 2006 wurden 84 neue Foundation-, 22 Standard- und drei Advanced-Lizenzen ausgestellt. Seit der Einführung des neuen dreiklassigen Lizenzsystems im Oktober 2005 sind etwa 70 % aller neuen Standard- und Advanced-Lizenzen so genannte Upgrades von Foundation-Lizenz-Inhabern. Auch was die Anzahl der Mitglieder im nationalen Verband angeht, wird ein stetiges Wachstum verzeichnet: Allein im Monat Juli konnten 77 neue Mitglieder aufgenommen werden. Auf lokaler Ebene wird ebenfalls eine stetig steigende Bereitschaft zur Teilnahme am Clubleben verzeichnet.


ON3-Rufzeichen nun auch auf 10 m zugelassen

Mit Beschluss vom 02.08. hat die belgische Fernmeldebehörde BIPT den ON3-Lizenzinhabern (so genannte „Basisvergunning“ – Basislizenz) auch den Funkverkehr im 10-m-Band genehmigt. Die Ausgangsleistung darf 10 W nicht überschreiten – es sind aber alle Betriebsarten zugelassen. Nähere Informationen im Internet unter www.uba.be/actual/pdf/BIPT-28MHz-ON3-nl.pdf. Belgien hat die ECC-Empfehlung (05)06 bezüglich der CEPT-Novice-Licence noch nich implementiert. Daher ist in Belgien der Amateurfunkbetrieb mit einer deutschen Klasse-E-Genehmigungen nicht erlaubt.


OV Fürth sucht Langwellentransceiver

Für eine geplante Langwellenaktivität sucht der OV Fürth, B01, einen Langwellentransceiver oder Sender/Empfänger. Mit Hilfe eines Fesselballons soll eine Antenne errichtet werden. So sollen Funkverbindungen innerhalb Europas möglich sein. Wenn Sie einen Langwellentransceiver, Sender oder Empfänger besitzen und diesen für die Aktivität zur Verfügung stellen möchten, wenden Sie sich bitte an den OVV des Ortsverbandes Fürth, Lambert Roggenbuck, DB2NR, ......


Termine

24.–27.08.: 38. Deutsch-Niederländische-Amateurfunker-Tage in Bad Bentheim.

Weitere Termine findet man auf der DARC-Webseite unter Terminkalender.


Aktuelle Conteste

26.08.: Aktivitätswettbewerb H,S,W KW/UKW
26.–27.08.: Keymens Club of Japan Contest, YO DX Contest, SCC RTTY Championship
02.09.: AGCW-DL Handtastenparty 40 m
02.–03.09.: IARU-Region-1-VHF-Wettbewerb, JARL All-Asia-DX-Contest, IARU Region-1-Fieldday

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 8/06 auf Seite 585 und in der Ausgabe 9/06 auf der Seite 656.


Funkwetterbericht (23.08. de DL1VDL)

Rückblick vom 16.–22.08.:
Die Sonnenfleckengruppen 10.905 und 10.904 waren Quellen für insgesamt 15 C-Flares im Berichtszeitraum. In Zeiten des Sonnenfleckenminimums ist das bereits beachtenswert. Der Flux pendelte um 77 Einheiten. Das geomagnetische Feld war an fast allen Tagen ruhig. Wir konnten uns über vergleichsweise gute DX-Bedingungen zwischen 80 m und 17 m freuen. Die Bänder darüber waren nicht an allen Tagen offen.

Vorhersage bis 29.08.:
Wir erwarten, außer am 22.08., keine geomagnetischen Störungen und eventuell einen M-Flare von der Sonnenfleckengruppe 10.905. Zwischen 80 m und 17 m sollten eigentlich alle Kontinente erreichbar sein.

Funkwetter kurz erklärt: Funkverbindungen über den langen Weg
Funksignale werden in fast allen Fällen entlang des Großkreises um die Erde übertragen, auf dem kurzen Weg oder dem langen Weg. Zu Zeiten des solaren Maximums erlauben die hohen Fluxwerte interessante Experimente, beispielsweise die eigenen Funksignale nach einem Erdumlauf wieder aufzunehmen. Mit Richtantenne lohnt es sich auch, zu testen, ob der kurze oder lange Weg besser funktioniert, manchmal treten dabei Feldstärkeunterschiede von bis zu zwei S-Stufen zu Gunsten des langen Weges auf.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:56; Melbourne/Ostaustralien 20:56; Perth/Westaustralien 22:46; Singapur/Republik Singapur 23:03; Tokio/Japan 20:04; Honolulu/Hawaii 16:11; Anchorage/Alaska 14:23; Johannesburg/Südafrika 04:30; San Francisco/Kalifornien 13:31; Stanley/Falklandinseln 10:56; Berlin/Deutschland 03:59.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:43; San Francisco/Kalifornien: 02:52; Sao Paulo/Brasilien 20:52; Stanley/Falklandinseln 21:04; Honolulu/Hawaii 04:55; Anchorage/Alaska 05:34; Johannesburg/Südafrika 15:51; Auckland/Neuseeland 05:51; Berlin/Deutschland 18:18.


Ende des Deutschland-RS 34/06 vom 24.08.2006

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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