DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 29/06 VOM 20.07.2009

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Deutsche Stationen zur WM2006-Funkaktivität gesucht

Zur Vervollständigung der Anträge des WM2006-Diploms kamen eine ganze Reihe Anfragen, speziell aus Japan aber auch aus den USA, ob nicht im Nachhinein für etwas mehr Aktivität aus Deutschland gesorgt werden könnte. Wegen der geringen Sonnenaktivität haben es die Funkamateure dort nicht leicht, zu ihren geforderten 100 oder 200 Kontakten mit DL zu kommen. Es werden deshalb deutsche Stationen gebeten, ab sofort bis zum 31.07. verstärkt zu folgenden Zeiten und auf folgenden Frequenzen QRV zu sein: 18:00–20:00 UTC auf 14 MHz Richtung Japan, 20:00–22:00 UTC auf 14 MHz Richtung USA. Bitte benutzen Sie dabei die folgenden Frequenzbereiche: in CW: 14,030–14,050 MHz, in SSB: 14,180–14,250 MHz und in RTTY: 14,080–14,090 MHz. Rufen Sie bitte zu diesen Zeiten CQ und versuchen Sie, möglichst viele Stationen im Expeditionsähnlichen Betrieb zu arbeiten. Sie werden erstaunt sein, was für interessante DX-QSOs auch mit geringen Mitteln möglich sind.


eQSL-Webseite verzeichnet 100.000 Nutzer

Am 12.07. hat sich bei www.eqsl.cc der 100.000. Nutzer angemeldet. Deutschland ist mit über 5200 Nutzern und über 1000 durch Hinterlegen der Amateurfunkgenehmigung authentifizierten Funkamateuren hinter den USA und England an dritter Stelle, gefolgt von Kanada, Italien und Japan. Allein im ersten Halbjahr 2006 haben sich rund 500 deutsche Funkamateure eingetragen. Zum genannten Zeitpunkt waren dort 66,5 Millionen elektronische QSLs aus 311 Ländern gespeichert.


Österreichischer Verwaltungsgerichtshof bestätigt Schutz des Funkfrequenzspektrums

„Störsignale durch Internet aus der Steckdose verstoßen gegen nationale und europäische Vorschriften“, lautet eine Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) in Österreich. Vorausgegangen ist die Entscheidung des österreichischen Verwaltungsgerichtshofes, einen Bescheid des Bundesministeriums aufzuheben. Dieser trug der Powerline-Netzbetreiberin Linz Strom GmbH auf, durch die PLC-Technik verursachte Störungen zu beseitigen. Der Bescheid ließ allerdings offen, welche konkreten Maßnahmen zur Beseitigung getroffen werden sollten, woraufhin dies der Verwaltungsgerichtshof als rechtswidrig einstufte. Ursprünglich wollte das BMVIT mit seiner lockeren Regelung der PLC-Betreiberfirma nur entgegen kommen, da man dieser das Know-how zugestand, welche technischen Maßnahmen am effektivsten zur Störungsbeseitigung beitragen. Rechtlich hat nun das BMVIT einen neuen Bescheid zu erlassen, der konkretere Maßnahmen enthalten muss. Der Verwaltungsgerichtshof schlägt dazu beispielsweise Anordnungen in Bezug auf einzelne Funkgeräte oder auch die völlige Abschaltung ganzer Netze vor, sofern diese rechtswidrig betrieben werden. Es könne also nicht argumentiert werden, der Betrieb von PLC sei nun endgültig ohne Einschränkungen möglich. Da seit Ende letzten Jahres regelmäßig erfolgte Messungen der Störungen gezeigt hätten, dass sich an der allgemeinen Störsituation nichts wesentlich geändert hat, ist nach Auffassung des österreichischen Ministeriums der Weg offen, ein dauerhaftes Instrument zu schaffen, mit dem Kurzwellenstörungen, die von PLC verursacht werden, effektiv beseitigt werden können. Der Runde Tisch Amateurfunk hat die Pressemitteilung auch mit entsprechenden Anregungen an das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie weitergeleitet.


DARC hilft Thomas Reiter, DF4TR, bei der Erlaubnis zum Funkbetrieb

Durch Intervention des DARC, durch seine Technische Verbandsbetreuung, darf der deutsche Astronaut Thomas Reiter, DF4TR, von der Internationalen Raumstation ISS Funkbetrieb machen. Durch bisher ungeklärte Umstände war die Kopie der Genehmigungsurkunde, die jeder Astronaut für Amateurfunkbetrieb von Bord der ISS vorlegen muss, nicht bei den zuständigen Weltraumorganisationen angekommen. Somit verwehrte man die Erlaubnis für die anstehenden Schulkontakte. ARISS-Verbindungsmann Gaston Bertels, ON4WF, wandte sich an den DARC und bat diesen um Hilfe. Durch die guten Kontakte zu den zuständigen Behörden konnte in kürzester Zeit eine Kopie der Genehmigungsurkunde von Thomas Reiter, DF4TR, besorgt und an die Weltraumbehörden weitergeleitet werden. Somit steht den erfolgreichen Schulkontakten in dieser Hinsicht nichts mehr im Wege.


Erneuerung von 5-MHz-Zuteilungen im Ausland

In Großbritannien hat der nationale Amateurfunkverband RSGB bei der britischen Fernmeldebehörde Ofcom und der militärischen Frequenzverwaltung um Zuteilung von Frequenzen um 5 MHz und 500 kHz beantragt. Eine bisherige experimentelle 5-MHz-Zuweisung lief am 31.07. aus. Der Antrag ist konform mit dem Bemühen der IARU-Region 1, Frequenzen um 5 MHz zu erhalten. In den USA, Finnland, Island und Norwegen gibt es bereits 5-MHz-Zuteilungen. Auch Amateurfunk-Frequenzen um 500 kHz sind in einigen Ländern im Gespräch. Es gibt Vorschläge, die Frequenz 500 kHz als Marine-Gedächtnisfrequenz zu reservieren. Allerdings wird sie noch in einigen Ländern weiterhin als Marine-Notfunkfrequenz genutzt.

Quelle: SARL-Rundbrief


Empfangsberichte zum Längstwellensender im schwedischen Grimeton

76 Empfangsbestätigungen gingen bei den Betreibern des Längstwellensenders SAQ im schwedischen Grimeton ein. Der Maschinensender SAQ arbeitete auf 17,2 kHz in CW zum so genannten Alexanderson-Tag am 02.07. Die Sendungen wurden vorwiegend in Europa empfangen, aber auch an der Ostküste der USA. Für 2006 sind zunächst keine weiteren Aussendungen in Planung. Darüber informiert Lars Kalland, SM6NM.


BCC startet Umfrage zum WAE/WAG-Ergebnisheft

Der Bavarian Contest Club (BCC) führt derzeit auf seiner Webseite unter www.bavarian-contest-club.de eine Umfrage zum WAE/WAG-Ergebnisheft durch. Hintergrund ist eine Information auf dem Contest-Forum während der HAM RADIO, dass in diesem Jahr die ausführlichen Ergebnisse nicht mehr in einem gedruckten Heft verbreitet werden. Um ein breites Meinungsbild zu bekommen, werden alle interessierten Contester um ihre Teilnahme gebeten. Die Ergebnisse werden auf der Webseite veröffentlicht und dem DX-HF-Referat zur Verfügung gestellt. Darüber informiert Irina Stieber, DL8DYL, BCC-Referentin für Öffentlichkeitsarbeit.


OV-Infodienst 3/2006 erschienen

Die Ausgabe 3/2006 des OV-Infodienstes ist erschienen. Den OV-Infodienst erhalten Ortsverbandsvorsitzende oder ihre Beauftragten mit der dringenden Bitte, die Informationen an alle Mitglieder weiterzugeben. Die aktuelle Ausgabe finden Sie neben den bereits veröffentlichten Schreiben im Internet-Servicebereich.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

China National Radio aus der Volksrepublik China ist weiterhin manchmal über Stunden hinweg auf 18.160 kHz zu hören. Die neueste Entwicklung ist, dass der Sender nun auch im 20-m-Exklusivband der Funkamateure erscheint, so am 22. und 23.06. auf 14.180 kHz und am 29.06. auf 14.260 kHz. Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, von der DARC-Bandwacht hat sich direkt bei der chinesischen Botschaft in Berlin beschwert. Das Überhorizontradar der britischen Streitkräfte auf Zypern war wie schon seit Jahren im 10-, 14- , 18- und 21-MHz-Bereich der Funkamateure aktiv und störte durch sein bekanntes „Rattern“ und „Blubbern“. Auch sein russischer „Vetter“, er klingt genau so und ist nur durch die Beam-Richtung zu unterscheiden, störte auf 14.290 kHz und 14.350 kHz in den Morgenstunden. Die Sendeart Global-Link GW-FSK ist eine wahre Invasion im 7-, 10-, 14- und 18-MHz-Bereich der Funkamateure. Es funktioniert nach Art eines „Pagers“: Kommerzielle Schiffe werden durch kurze Nachrichten angerufen, die auf Kurzwelle wie Pactor klingen. Die sommerlichen Sporadic-E-Öffnungen im 10-m-Band bringen eine große Zahl von Bandeindringlingen in diesem Bereich ans Licht, die schon immer da waren; aber nicht gehört werden konnten. Russische Taxizentralen mit ihren Fahrzeugen, CB-Funker, aber auch kommerzielle Anwender wie Lastwagenfahrer, Fischer auf ihren Booten aus Spanien, Frankreich, Großbritannien und Irland und selbst Baggerfahrer senden vor allem im unteren Bereich des 10-m-Bandes in AM, SSB und FM. Wenn man diese anruft, reagieren sie meist obszön, ausfallend und überaus frech und beleidigend. Weiterführende Informationen sind auf der Webseite der DARC-Bandwacht unter www.iarums-r1.org zu erhalten.


Aktuelle Conteste

29./30.07.: RSGB IOTA Contest und SWL IOTA Contest

Die Ausschreibungen finden Sie in der CQ DL 7/06 auf Seite 512 und auf der Webseite www.darcdxhf.de unter Conteste.


Funkwetterbericht (19.07. de DF2CK)

Rückblick vom 12.–18.07.:
Die Sonnenaktivität war durchweg sehr gering. Lediglich die am 14. erschienene Sonnenfleckengruppe 900 erhöhte den Röntgenhintergrund am 17. und 18.07. etwas. Bemerkenswerte Flares gab es keine. Der solare Flux blieb nahezu konstant bei 70 Einheiten. Das Erdmagnetfeld war am 14. und 15.07. gestört, ansonsten ruhig. Auf 10 m und 6 m gab es neben täglichem Short-skip auch diese Woche wieder Öffnungen nach Japan, in die Karibik, Afrika und USA.

Vorhersage bis zum 25.07.:
Die Sonnenaktivität bleibt weiterhin sehr gering. Das Erdmagnetfeld wird zunächst ruhig sein, ab dem 25.07. geraten wir in den Einflussbereich eines der periodisch wiederkehrenden koronalen Löcher. Bis dahin dürften sich die Kurzwellenbedingungen allgemein etwas verbessern, danach geht es wieder leicht bergab.

Funkwetter kurz erklärt: das Schmetterlingsdiagramm der Sonnenflecken
Bereits unsere Vorfahren kamen auf die Idee, nicht nur die Sonnenflecken zu zählen, sondern auch deren Lage auf der Sonne zu registrieren. Dabei fand man die Gesetzmäßigkeit, die man als Schmetterlingsdiagramm bezeichnet. Während des Sonnenfleckenmaximums sind die Sonnenflecken vorzugsweise in zwei Streifen, etwa 15° südlich und nördlich des Sonnenäquators zu finden. In der absteigenden Phase des Sonnenfleckenzyklus nähert sich deren Position dem Sonnenäquator. Sonnenflecken, die dem neu beginnenden Zyklus zugerechnet werden, tauchen dann etwa 30° zu beiden Seiten des Äquators auf.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:29; Melbourne/Ostaustralien 21:31; Perth/Westaustralien 23:14; Singapur/Republik Singapur 23:05; Tokio/Japan 19:37; Honolulu/Hawaii 15:59; Anchorage/Alaska 12:55; Johannesburg/Südafrika 04:53; San Francisco/Kalifornien 13:02; Stanley/Falklandinseln: 11:54; Berlin/Deutschland 03:05.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:23; San Francisco/Kalifornien: 03:30; Sao Paulo/Brasilien 20:38; Stanley/Falklandinseln 20:13; Honolulu/Hawaii 05:15; Anchorage/Alaska 07:09; Johannesburg/Südafrika 15:34; Auckland/Neuseeland 05:24; Berlin/Deutschland 19:19.


Ende des Deutschland-RS 29/06 vom 20.07.2006

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 2006 Rundspruch-Archiv