DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 46/01 VOM 13.12.2001

Redaktion: Harry Radke, DB2HR, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Mitgliederbefragung beschlossen

Sind die DARC-Mitglieder mehrheitlich Pro oder Kontra in der Frage, ob der DARC für oder gegen CW als Zugangsvoraussetzung für die Kurzwelle votieren soll? Mit dieser Frage wird sich eine Arbeitsgruppe des DARC an die Mitglieder wenden. Über die Modalitäten dieser Befragung wird in der Februar-Ausgabe der CQ DL, im DL-Rundspruch, in Packet-Radio und auf der Internet-Portalseite des DARC unter www.darc.de informiert. Sicher ist, dass zur Mitgliederumfrage ein Notar hinzugezogen werden soll.

Das beschloss am ersten Dezemberwochenende die Arbeitsgruppe von Vorstand und Amateurrat, welche die DARC-Entscheidung vorbereiten soll (siehe CQ DL 12/01, S. 860).


Ein Rekord jagt den anderen: auf 136 kHz von ZL nach W

Am 01.12. wurde ein Signal aus Neuseeland auf 137,7898 kHz – man beachte die Genauigkeit der Frequenzangabe – in den USA von John Andrews, W1TAG, aufgenommen. Damit ist der bisherige Streckenrekord von 5736 km von Kanada in die Niederlande eingestellt. Die neuseeländische Clubstation ZL6QB mit Bob, ZL2CA, als Operator sendete in langsamer Telegrafie eine ganze Nacht lang immer wieder das Zeichen „Q“. Die Zeichenlänge betrug 120 Sekunden. Stationen aus Europa, Kanada und den USA beteiligten sich an den Tests. In Europa wurde vom ZL6QH-Signal allenfalls Spuren auf dem Bildschirm entdeckt, ohne jedoch eindeutig Morsesignale identifizieren zu können.

Kurz zuvor war die erste Transatlantiküberquerung auf dem 73-kHz-Langwellenband geglückt. John Andrews, W1TAG, gehörte auch diesmal wieder zu den Gewinnern: Er konnte auf seiner Computeraufzeichnung auf der vereinbarten Frequenz die Buchstabenfolge „QQQQ“ aufnehmen. Die berechnete Entfernung betrug 13.633 km. Es sieht also so aus, als ob der Ausbreitungsweg der Langwelle auf 136 kHz nicht wesentlich schlechter ist als der auf 184 kHz; ZL2QH wurde auf dieser Frequenz vor einiger Zeit schon in Kanada aufgenommen.

Obwohl die Leistung von ZL6QH mit ca. 4 W ERP – in Europa ist 1 W ERP erlaubt – deutlich über der Leistung eines durchschnittlichen Langwellenamateurs liegt, muss man sich klar machen, dass diese Leistung immer noch etwa 50 bis 60 dB unterhalb der Leistung eines typischen kommerziellen Langwellensenders oder eines Rundfunksenders auf Langwelle liegt.

Weitere Informationen über Langwellenversuche und Betriebstechnik: www.qru.de.


Frequenzen für den Kids-Day

Die Clubstation DLØDPM im Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main hat für den Kids-Day (siehe CQ DL 12/01, S. 861) am 05.01. für DL die QRGs festgelegt: Auf 40 m in SSB im Bereich 7050–7060 kHz, auf 20 m von 14.270–14.300 kHz. Die Direktfrequenz auf 2 m ist 144,725 MHz. Bei QRM gelten folgende Ausweichfrequenzen: Auf 80 m von 3740–3750 kHz, auf 2 m die erreichbaren FM-Relais.


Rundspruchpause

Dies ist der letzte Deutschland-Rundspruch in 2001. Die Redaktion bedankt sich bei allen YLs und OM, die im Jahre 2001 für den Rundspruch Meldungen zugearbeitet haben sowie jenen, die den Rundspruch verbreiten.

Allen DARC-Mitgliedern eine friedliche Weihnachtszeit, einen glücklichen Jahreswechsel und ein erfolgreiches Jahr 2002.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag ist von 08:30–10:59 UTC der DARC-Weihnachtswettbewerb auf 80 m und 40 m. Die Ausschreibung finden Sie in der CQ DL 12/01 auf Seite 899. Schon in 2002, am 13.01., gibt es den DARC-10-m-Contest von 09:00–10:59 UTC. Die Ausschreibung dazu lesen Sie in der kommenden CQ DL-Ausgabe 1/02 auf der Seite 59.

Der erste Rundspruch im neuen Jahr wird am 10.01. gesendet.


Funkwetterbericht (12.12., de DL1VDL)

Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 05.–12.12.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 237, 247, 226, 221, 224, 219, 221; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 218. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die Werte 260, 226, 200, 218, 225, 224und 154. Die Werte für den planetarischen Index Ap lauten: 8, 8, 5, 5, 3, 4, 4.

Die ersten elf Dezembertage konnten sich sehen lassen, 18 M- und ein X-Flare sorgten für Ionisationsenergie. Ausgezeichnete Low-Band DX-Bedingungen, winterlich kurze aber gute Öffnungen auf allen oberen Bändern und mehrfach Nordamerika-DX auf 6 m prägten den Charakter des Funkwetters. Diese guten Ausbreitungsbedingungen werden wir im nächsten Jahr um die gleiche Zeit wahrscheinlich vermissen. Es gab wenige zeitlich begrenzte geomagnetische Störungen, die aber nur die oberen Bänder kurzzeitig beeinträchtigten.

Vorhersage bis 31.12.:
Als Weihnachts-Funkwetter bekommen wir die derzeit guten Ausbreitungsbedingungen beschert. Es kann weitere intensive Flares und zwischendurch ein paar kräftige geomagnetische Turbulenzen geben. Magnetstörungen sind bis zum 14.12. vorhergesagt worden. Da zwischen Weihnachten und Silvester viele Funkfreunde auf den Bändern präsent sein werden, erwarten wir schöne und von einer bunten Rufzeichenvielfalt geprägte Verbindungen. Frohe Weihnachten und ein gesundes und funkfreudiges Jahr 2002 wünscht DL1VDL.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 16:51; Ostaustralien 18:42; Westaustralien 21:09; Japan 21:55; Hawaii 16:59; Alaska 19:32; Südafrika 03:19; Kalifornien 15:09.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 21:23; USA-Westküste 00:38; Brasilien 21:55; Falklandinseln 23:58; Hawaii 03:47; Alaska 00:14; Südafrika 16:59; Neuseeland 07:44.


Ende des Deutschland-RS 46/01 vom 13.12.2001

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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