DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 6/01 VOM 15.02.2001

Redaktion: Harry Radke, DB2HR, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


DAØHQ im Jahr 2000 wieder mit Weltsieg

Zum dritten Mal nacheinander hat die deutsche Vertretung DAØHQ den Sieg in der IARU-Kurzwellenmeisterschaft in der Kategorie der Landesvertretungen errungen. Aus dem vorläufigen Ergebnis der 15. Meisterschaft aus dem Jahr 2000 geht hervor, dass DAØHQ mit einem Vorsprung von 4 % vor der zweitplatzierten Station EM5HQ aus der Ukraine liegt. Der Weltsieg von DAØHQ wurde mit mehr als 20.000 Kurzwellen-Funkverbindungen erreicht. Dabei wurden die sechs Kurzwellenbänder von den Standorten Berlin, Eisenach, Dresden, Mühlburg bei Arnstadt, Rademin und Ilmenau abgedeckt. Zwölf Sender waren gleichzeitig im Einsatz, wobei auf jedem der sechs Bänder gleichzeitig in SSB und Telegrafie gearbeitet wurde. 56 Operatoren arbeiteten während der 24 Stunden Contestzeit mit Hochdruck. Aus der Ilmenauer Wettbewerbsbilanz geht hervor, dass der Sieg den vielen DL-Anrufern zu verdanken ist.

Die 16. IARU-Weltmeisterschaft ist am Wochenende 14./15.07.


Neuer Normentwurf der DIN VDE 0848 vom DKE veröffentlicht

Die DKE hat den Änderungsentwurf E DIN VDE 0848-3-1/A1:2001 veröffentlicht. Es gilt eine Einspruchsfrist bis 31.03.2001. Sollten keine Einsprüche eingehen, geht der DARC davon aus, dass die RegTP, Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, die neuen HSM-Werte in einer Verordnung für die Funkamateure umsetzt. Dies würde dann zu erheblichen Erleichterungen beim Funkbetrieb auf den entsprechenden Amateurfunkbändern beitragen.

Die in den jetzt vorliegenden Entwurf eingeflossenen Änderungen sind maßgeblich auf zwei Dinge zurückzuführen. Zum einen auf die vom DARC in Auftrag gegebene CETECOM-Studie, bei der die Störbeeinflussung von Herzschrittmachern durch Amateurfunksender untersucht wurde. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in den informativen Teil des Normentwurfes eingeflossen. Außerdem wurde auch im normativen Teil des Entwurfes eine wesentliche Änderung eingearbeitet. Diese geht auf einen Einspruch eines Funkamateurs aus dem süddeutschen Raum zurück. Zurzeit sind die digitalen Betriebsarten wie PSK31, SSTV, Amtor und Pactor noch nicht im Normentwurf berücksichtigt. Der DARC hat hierfür inzwischen eine Ergänzungsuntersuchung bei der CETECOM in Auftrag gegeben.


Notfunkverkehr über UoSAT-OSCAR 14

Indische Funkamateure, die in der Erdbebenregion Gujarat Telekommunikations-Dienstleistungen für den Notfunkverkehr erbringen, nutzen neben der Kurzwelle auch den Satelliten UO-14. Über dessen FM-Transponder wird eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Katastrophengebiet und den außerhalb gelegenen Stützpunkten aufrecht erhalten. Der Transponder arbeitet im Mode J mit dem Uplink auf 2 m und dem Downlink auf 70 cm und kann bereits mit Handfunkgeräten angesprochen werden.


Neuer Ansprechpartner für Amateurfunk bei der RegTP

Helmut Möller ist neuer Bearbeiter für das Sachgebiet Amateurfunk bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Mainz. Er hat seine Tätigkeit am 05.02. aufgenommen. Helmut Möller tritt die Nachfolge von Norbert Gabriel an, den Funkamateure unter dem Rufzeichen DJ7ZY kennen. Auch Helmut Möller ist Funkamateur; er hat das Rufzeichen DF1WN.


Auslandsabonnenten bekommen CQ DL-Ausgabe 2/01 nach

Die ausländischen Bezieher des DARC-Amateurfunkmagazins CQ DL haben ihre Februar-Ausgabe nicht oder mit erheblicher Verspätung erhalten. Wie Heinz Kamper, DK4EI, Geschäftsführer der DARC Verlag GmbH, mitteilt, ist die gesamte Auslandsauflage der Februar-Ausgabe der CQ DL 2001 im Zeitschriften-Verteilzentrum des Flughafens Frankfurt am Main spurlos verschwunden.

Unterdessen wurde eine Ersatzlieferung auf den Weg gebracht. Es ist nicht auszuschließen, dass die verschwundene Sendung doch noch unerwartet auftaucht und dann ausgeliefert wird. Der DARC-Verlag bittet, Doppellieferung nicht zu reklamieren. Der Verlag dankt den CQ DL-Auslandsabonnenten für ihre Informationen und ihr Verständnis für den verzögerten CQ DL-Versand.


Gesetz über Funkanlagen und Telekommunikations-Endeinrichtungen in Kraft

Am 08.02. ist das Gesetz über Funkanlagen und Telekommunikations-Endeinrichtungen, FTEG, in Kraft getreten. Darin geht es unter anderem um eine schnellere Markteinführung von Funkanlagen und Telekommunikations-Endeinrichtungen. Ausdrücklich ausgenommen von dem Gesetz sind Funkanlagen von Funkamateuren, die nicht im Handel erhältlich sind. Dazu zählen selbst gebaute oder umgebaute Geräte sowie Bausätze. Darüber hinaus ist das Gesetz Rechtsgrundlage für den Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern. Außerdem ändert es an den erforderlichen Stellen das Amateurfunkgesetz von 1997.

Am 07.02. wurde vom Bundeskabinett ein neuer Entwurf der Frequenzbereichs-Zuweisungs-Planverordnung verabschiedet. Eine aus Sicht der Funkamateure äußerst nachteilige Regelung darin ist die Nutzungsbestimmung 30, in der die Voraussetzungen für Powerline-Communication, PLC, geschaffen werden. Der neue Entwurf gestattet im Vergleich zur vorherigen Vorlage unverändert hohe Störpegel im Kurzwellenbereich, die den Amateurfunk dort unmöglich machen können. Die Verordnung muss noch vom Bundesrat beschlossen werden, bevor sie in Kraft gesetzt werden kann. Zum Thema PLC wird der Runde Tisch Amateurfunk seine Stellungnahme zur so genannten 2. PLC-Abfrage der RegTP bis Freitag, den 16.02., einreichen.


Funkwetterbericht (14.02. de DL1VDL)

Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 07.–13.02.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 164, 157, 162, 161, 151, 145, 141; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 171. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die Werte 163, 168, 179, 172, 169, 106 und 113. Die Werte für den planetarischen Index Ap lauten: 5, 6, 4, 5, 7, 4, 19.

Auch in der vergangenen Woche hielt die ruhige Sonnenwetterlage an, es gab nur Klasse-C-Flares und einen bemerkenswerten koronalen Massenauswurf am 11.02. Dafür dominierten laute Signale von allen Kontinenten auf den unteren Kurzwellenbändern. An den länger werdenden Öffnungen der schnellen Bänder merken wir, dass es langsam Frühling wird.

Vorhersage bis 21.02.:
Zunächst beeinflusst eine Plasmawolke der CME vom 11.02. das Erdmagnetfeld. Schwache Aurorabedingungen zeigten sich bereits am 13.02. Die Intensität des Sonnenwindes hat sich fast verdoppelt. Sobald diese Störung abklingt, werden wir wieder sehr gute DX-Möglichkeiten auf den unteren Bändern haben.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 17:51; Ostaustralien 19:33; Westaustralien 21:57; Japan 21:44; Hawaii 17:05; Alaska 18:02; Südafrika 04:03; Kalifornien 14:56.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste ab 22:23; USA-Westküste 01:33; Brasilien ab 22:05; Falklandinseln 23:18; Hawaii 04:24; Alaska 02:27; Südafrika 16:58; Neuseeland 07:25.


Ende des Deutschland-RS 6/01 vom 15.02.2001

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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