SACHSEN-ANHALT-RUNDSPRUCH NR. 6/99 VOM 12.06.1999

Redaktion: Hugo Wolf, DL2HRH


ÜBERSICHT:


Amateurfunk-Treffen Sachsen-Anhalt am 08.05. in Dessau

Unser Amateurfunk-Treffen Sachsen-Anhalt am 08.05. begann mit einiger Verspätung, da unser DV mit einigen Diskussionsgästen von der AR-Tagung in Dresden kommend, zwischen A9 und Dessau im Stau steckte. Damit geriet der Ablauf erst mal ins Stocken. Das Handicap zu vieler Parallel-Vorträge löste sich durch das Nichterscheinen zweier Referenten – auf die Ausreden bin ich gespannt!

Insgesamt 176 zahlende Besucher + 20 Mitglieder des gastgebenden OVs ZAB Dessau, W22, + einige mitgereiste XYLs wurden zum Flohmarkt und zum Treffen gezählt. Es können auch einige mehr gewesen sein.

Großen Zuspruch fand der Vortrag von Dietmar Kasper, DL3DXX, über seine DX-Expeditionen nach Tuvalu und Fidschi und auch unser Jugendreferent Winfried, DL3HWI, sammelte seine Zuhörer bzw. Diskussionspartner. Andere Referenten hatten weniger Glück, ihre Zuhörer entwischten zum 10-m-Parabolspiegel, mit dem zu DDR-Zeiten der Telefonverkehr der NATO abgehört wurde und der nun zum Amateurfunkverkehr Erde-Mond-Erde genutzt werden soll.

Ganz in der Nähe liegen das OV-Heim W22 und das „Technik-Museum Hugo Junkers“, auch hier trafen sich viele OM und einige XYLs. Die Exponate legen Zeugnis ab vom Erfindergeist des Professors und seiner damaligen Mitarbeiter.

Ein Kuchenbasar der XYLs von W22 fand regen Zuspruch. Regen erwischte auch die XYLs auf dem Rückweg vom Einkaufsbummel in der Rathauspassage. Die meisten OM waren gerade unter dem Dach des Museums geschützt, HI.

Weitgereiste Gäste kamen aus Ludwigshafen, Hannover, Wolfsburg (Eberhard Hofmann mit Frau), von der Grenze zur Schweiz (Herbert Rauh, jetzt wieder DM2DIH, mit Frau). Die meisten von ihnen blieben auch zum HAM-Fest (ca. 50 Teilnehmer) mit Tombola und Tanz. 1. Preis der Tombola war eine Antenne für 2 m/70 cm. Den zweiten Preis, einen Gewindeschneidsatz M3 bis M12 gewann übrigens Herbert, DM2DIH. Weitere Preise waren u. a. ein Sat-Receiver, Steckdosenleisten, Lüfter für PAs sowie diverse Alkoholitäten.

Das Resumé: Zu allerserst ein ganz großes Dankeschön an den Gastgeber OV W22 in Dessau. Die OM und XYLs um OVV Rolf Beddig, DL2AR, haben sich große Mühe gegeben und es ist schade, daß nicht mehr Teilnehmer zum Treffen kamen!

Wir haben sicher einige Fehler gemacht. Der Vortrag zur Selbsterklärung wäre auch ohne Referenten zu retten gewesen, wenn die Software vorher auf dem Rechner installiert war. So fehlte eine DLL-Datei und machte Abhilfe unmöglich. Einige Eingeladene hatten leider aus Zeitmangel abgesagt bzw. gar nicht reagiert, so z. B. die RegTP Magdeburg. Aber es war schön, sich mal wieder mit alten Bekannten zu unterhalten, Anregungen zu erhalten und weiterzugeben. Das Treffen sollte ganz einfach im nächsten oder einem der nächsten Jahre wiederholt werden, so sich ein OV zur Ausrichtung bereit findet. Und eigentlich hat der OVV von W22 schon „ja“ gesagt!!!


DXpedition beendet

Wie die meisten sicher bemerkt haben, sind Dietmar, DL2HWA, und Hardy, DL2HZM, von ihrem Familienurlaub mit Amateurfunk zurückgekehrt. Sie führten mehr als 10.000 QSOs von 3B8 aus und konnten die Undiszipliniertheit mancher Europäer aus erster Hand „genießen“. Vielleicht finden sie Zeit, hier mal selbst darüber zu berichten.


Vorstandswahl

Die Hauptversammlung der Mitgliederversammlung des DARC tagte am Wochenende 08./09.05. in Dresden. Mit Mehrheit wurde der bisherige DARC-Vorstand bestätigt. Karl Erhard Vögele, DK9HU, konnte sich in der Wahl beim Amt des Vorsitzenden durchsetzen, Stellvertreter sind Jochen Hindrichs, DL9KCX, und Dr. Walter Schlink, DL3OAP.

Auch beim Sprecher des Amateurrats und seinem Stellvertreter gab es keine Veränderungen. Alfred Reichel, DF1QM, und Günter König, DJ8CY, wurden beide mit großer Mehrheit in ihre dritte Amtsperiode gewählt.

Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der CQ DL 6/99.


Neuer Präsident der IARU

Die Internationale Amateur Radio Union, der Weltdachverband der Amateurfunkorganisationen, wird seit Sonntag, dem 09.05., durch das am 12.03.1999 gewählte neue Präsidium geführt.

Präsident der IARU ist nun Larry E. Price, W4RA, und Vizepräsident ist David A. Wardlaw, VK3ADW. Sie lösen W1RU und VK3KI ab, die diese Ämter seit 1982 bzw. 1989 bekleideten. W4RA hatte zuvor das Amt des Sekretärs inne. Die neue Amtsperiode beträgt fünf Jahre.


Aus dem Baden-Rundspruch 21/99

Zur Selbsterklärung nach Verfügung 306/97

Angeblich bezweifelt die RegTP, daß die Mitglieder des DARC in der Lage sind, die o. g. Selbsterklärung zu erstellen. Man leitet daraus eventuell die Notwendigkeit von – möglicherweise kostenpflichtigen – Einzelmessungen ab. Das kann nicht in unserem Sinne sein, auch wenn es derzeit noch als taktisches Manöver eingestuft werden kann. Eine grundsätzliche Verweigerungshaltung oder Verschleppung durch die Mitglieder besteht nicht, wohl aber begründete Zurückhaltung, solange bei den Grenzwerten noch keine Änderung zu erwarten ist.

Auch bei Akzeptanz einer Verfügung, die immer unter dem Gesetz angesiedelt sein muß, ist nicht zumutbar, zum eigenen Nachteil heute technische Daten in einer Selbsterklärung abzugeben, deren Aussagewert von vielen technischen Gremien angezweifelt wird. Das absehbare Ergebnis wäre später eine zweite Selbsterklärung mit veränderten Bedingungen.

Das kann weder im Sinne der RegTP noch unserer Mitglieder sein. So sehen wir auch die Bitte der Behörde, nicht bis zum letzten Termin, dem 21.01.2000, mit der Abgabe zu warten. Obwohl Fristen grundsätzlich beinhalten, daß sie ausgeschöpft werden können, sollte in Fällen, in denen es sinnvoll ist, heute die Erklärung abgegeben werden. Aber eben nur dort!

Sinnvoll sind folgende Fälle:
Genehmigungsinhaber, die derzeit keine Feststation betreiben geben eine Kurzerklärung ab. Hierzu kann eine Postkarte mit etwa folgendem Inhalt ausreichen:

„Ich betreibe zur Zeit keine ortsfeste Amateurfunkstation. Im Falle einer Änderung werde ich gemäß Verfügung 306/97 verfahren.“

Die möglichst vollständige Erfassung der unter diese Gruppe fallenden Genehmigungsinhaber (besonders z. B. Familienmitglieder ohne eigene Station, bzw. Antenne, was hier ausschlaggebend ist) muß angestrebt werden, weil diese sonst von der RegTP zu den „Unfähigen“ eingestuft werden. Ein Hinweis, an welchen, möglicherweise sogar wechselnden Stationen Betrieb gemacht wird, ist nicht erforderlich und auch nicht wünschenswert.

Zu dieser Gruppe gehören auch nicht stationär errichtete Clubstationen. D. h. Clubstationen mit Call, aber ohne Sender, bzw. ohne stationäre Antennen. Genehmigungsinhaber, die an ihrer Feststation nur weniger als 10 Watt EIRP machen. Auch sie können die RegTP mittels einer Postkarte informieren. Vor einer nur vorgeschobenen QRP-Erklärung sei allerdings gewarnt. Sie stellt eine verbindliche Selbstbeschränkung dar.

Genehmigungsinhaber der Lizenzklasse 2 können ihre Selbsterklärung bereits jetzt erstellen und abgeben. Hier kann in der Regel mit Erfolg das Programm „Watt“ zur Berechnung eingesetzt werden. Unter diese drei Gruppen fallen schätzungsweise 60 bis 70 % aller Genehmigungsinhaber. Warum sollten wir die RegTP warten lassen?

Bleibt noch die letzte Gruppe: Genehmigungsinhaber der Lizenzklasse 1 mit Feststation auf Kurzwelle und Sendeleistung größer 10 Watt EIRP. Für sie besteht immer noch Klärungsbedarf mit einer Aktualisierung der Verfügung 306/97 gemäß der demnächst zu erwartenden neuen HSM-Grenzwerten nach VDE 0848 Teil 3-1 von 11/98.

Was muß für diese Gruppe jetzt geschehen?

Vom Ortsverband:
Schulungen durch die EMVU-Beauftragten der OVs mit den verfügbaren Programmen. Auch der Besuch entsprechender Veranstaltungen ist empfehlenswert.

Von den Mitgliedern:
Beschaffung eines amtlichen Lageplans, der beim zuständigen Bauamt zu erhalten ist. Eigenheimbesitzer finden diese Pläne in der Baugenehmigung. Unbeglaubigte Kopien reichen zum Zweck der Selbsterklärung. Die Gemeinden verlangen für die Kopien zwischen 20 und 30 DM. Die Beschaffung der Pläne über die Gemeinde kann bis zu vier Wochen dauern.

Selbsthilfe:
Ausschnitt aus dem Stadtplan mit entsprechender Vergrößerung. In diesem Plan sind maßstabsgerecht die Antennenstandorte einzutragen. Wird der vertikale Öffnungswinkel geltend gemacht, sind auch Seitenansichten anzufertigen.

Anfertigen eines Stationsblockschaltbildes mit allen Komponenten, die eine Dämpfung des HF-Signals vom Sender zur Antenne bewirken. Hierzu gehören vor allen Dingen Kabellänge und Kabeltyp, aber auch die Einfügedämpfung von z. B. Steckverbindern, SWR-Metern, Tiefpaßfiltern, Antennenumschaltern ... usw.

Eigentliche Selbsterklärung: Diese kann ab Herbst unter Anleitung z. B. von Helfern im Ortsverband mittels Computerprogramm erstellt werden. Wünschenswert ist, die Selbsterklärungen gesammelt über den OV einzureichen, damit der OV und damit unser Club Kenntnisse erlangt, welche und wie viele Erklärungen eingereicht wurden, was zur Wahrung unserer Interessen gegenüber der Behörde von Vorteil ist.


Unser Jugend-Referat berichtet

Am ersten UKW-Antennenbau-Seminar in der Werkstatt des Pfadfinderhauses PZO im Selketal (Ostharz) nahmen 20 Interessenten, vor allem DO- und DE-Inhaber teil. Bevorzugt wurden die 5-El.-Yagi mit Gammaspeisung für 2 m und die Doppelquad für 70 cm. Zuerst wurden die theoretischen Grundlagen geklärt und der Plan besprochen.

Die Werkstatt des Pfadfinderhauses und die „Freiluft-Werkstatt“ boten gute Bedingungen zum „Werkeln“.

Gewissenhaft wurde mit dem Material umgegangen, 10-mm-Alu-Rohr für die Elemente und 20-mm-Vierkant für den 1,75 m langen Boom. Die Montage der vorbereiteten Dosen mit PL-Buchse und Stub erforderten genaues Arbeiten.

12 Antennen für 2 m und 4 Doppelquads wurden angefertigt. Der Abgleich am Schluß der Arbeiten stellte die Verbindung von Theorie und Praxis her.

Die Stimmung war geprägt durch gegenseitige Hilfsbereitschaft und kameradschaftlichen Umgang miteinander. Auch beim abendlichen Erfahrungsaustausch zeigte sich echter HAM-Spirit. Zum Erfolg der Veranstaltung haben die Leitung des PZO, die 4/6-Bett-Zimmer, gute Versorgung und das gute Wetter beigetragen.

(DL3HWI)


Kurzmeldungen

8. Ausbildungslager in der Oktober-Ferienwoche 25.–29.10.

Baldige Anmeldung zur DE- oder DO-Prüfung an Winfried Blache, DL3HWI, ist erforderlich.

Statistik: 23 DO-Calls im Distrikt Sachsen-Anhalt (Stand Anfang Mai), Anteil Jugendliche bis 18 Jahre 6,4 %, das bedeutet den 1. Platz in DL, gesamt bis 27 Jahre 14,1 %, das bedeutet den 2. Platz in DL hinter Mecklenburg-Vorpommern (aus Diagramm von Prof. W. Manz, DJ3EO).

20 vorwiegend jugendliche Mitglieder vom OV Ballenstedt, W33, fahren vom 04.–09.08. zur Ferienexkursion ins Riesengebirge. Einige haben OK8-Rufzeichen, Anträge auch für DOs sind (probeweise) nach Prag unterwegs. (Ferienfreizeit wird vom Landkreis gefördert!)


Ende des Sachsen-Anhalt-RS 6/99 vom 12.06.1999

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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