DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 39/95 VOM 17.11.1995

Redaktion: DB4DL


ÜBERSICHT:


KEINE VERBINDUNG ZWISCHEN INTERNET UND AMATEURFUNK !

In der IARU-Region 1 News weist Alf Almedal, LA5QK, der Chairman der Kurzwellen-Arbeitsgruppe der IARU-Region 1 darauf hin, daß es der VO-Funk widerspricht, daß ein direkter Übergang zwischen dem überwiegend drahtgebundenen Internet und dem drahtlosen Verkehr der Funkamateure geschaffen wird. Alf Almedal, LA5QK, zeigt auf, daß damit „normalen“ Internet-Nutzern die Möglichkeit eröffnet würde, sich auf Amateurfunkfrequenzen einzuschalten. Dem steht die strenge Regelung der VO-Funk, Artikel 32, Nummer 2733 entgegen: „Es ist streng verboten, Amateurfunkstellen für die Übermittlung von internationalem Verkehr zu benutzen, der von Dritten ausgeht oder für Dritte bestimmt ist.“ Eine Meldung aus dem Internet könne sehr wohl ausgewertet und unter eigenem Rufzeichen verbreitet werden, doch müsse jede Möglichkeit einer direkten Einspielung in das oder aus dem Internet ausgeschlossen sein.


VOR 50 JAHREN: WIEDERERWACHEN DES AMATEURFUNKS

„Die Welt tut sich nicht so leicht, in den Frieden zurückzufinden, wie wir es uns alle vorgestellt hatten“, hieß es im November 1945 in der QST. Nur zögernd wurde das kriegsbedingte Verbot des Amateurfunks in der „freien Welt“, zunächst auf höheren Frequenzen, gelockert. Wohl war die ARRL-Leitstation W1AW mit Sondergenehmigung auf 3555, 7145 und 14.280 kHz wieder in Betrieb, konnte im November 1945 aber nur die allgemeine Freigabe des 5-m- und des 10-m-Bandes verkünden. Die USKA konnte im Oktober 1945 bekanntgeben, daß die schweizerische PTT nach und nach wieder Amateursende-Konzessionen erteilen würden, daß aber zunächst nur die Bänder 56–60 MHz und 224–230 MHz freigegeben würde. Im besetzten Deutschland (mit Androhung der Todesstrafe auf den Besitz von Sendegeräten) war das ein Signal für die Funkamateure sich zusammenzufinden und zunächst Pläne für eine neue Organisation zu entwickeln. Obwohl von den Besatzungsmächten als erst nach Ablauf von 10 Jahren realisierbar eingeschätzt, konnte das aber bereits nach zwei Jahren verwirklicht werden, und 1949 gab es ein neues Amateurfunkgesetz.


HOMEBREW & OLDTIME EQUIPMENT-PARTY DER AGCW-DL

Haben Sie Ihre Kurzwellenstation selbst gebaut? Steht in Ihrem Shack vielleicht noch einer der legendären DRAKE-, COLLINS- oder HEATHKIT-Transceiver?

Und sind Sie dem Contestbetrieb und der Telegrafie nicht völlig abgeneigt ?

Dann ist die sogenannte „Homebrew & Oldtime Equipment-Party“ der Arbeitsgemeinschaft Telegrafie (AGCW) am 19.11. genau die richtige Herausforderung für Sie und Ihre Anlage. Die vollständige Ausschreibung ist in der CQ DL-Ausgabe 11/95 und in den Mailboxen nachzulesen.


ARBEITSTAGUNG DES HF-REFERATES

Am 18./19.11. findet die diesjährige Arbeitstagung des DARC-HF-Referates in Wüstenrot statt. Neben den Referatsmitgliedern werden Vertreter des Vorstands und der Redaktion CQ DL erwartet. Die Tagesordnung enthält unter anderem folgende Punkte:

Eine ausführliche Berichterstattung über den Tagungsverlauf erfolgt wie immer in der CQ DL.


AUFSCHLUSS ÜBER NAHENDEN SONNENFLECKENZYKLUS 23

Wie einem kurzen Beitrag zu entnehmen ist, den Alfred Müller, DL1FL, und Ulrich Müller, DK4VW, für die CQ DL 12/95 vorbereiteten, entdeckten Astronomen des California Instiute of Technology am 12.08.1995 erste Anzeichen des Sonnenfleckenzyklusses Nr. 23. Die Zugehörigkeit zu einem neuen Zyklus schlußfolgerten die Astronomen aus zwei Beobachtungen:

  1. Die Flecken traten südlich des Sonnenäquators auf, in einer Breite von 18°. Am jeweiligen Zyklusende sind sie nur etwa 2° vom Äquator entfernt.
  2. Die magnetische Polarität hatte sich umgedreht.

Diese ersten Anzeichen des Sonnenfleckenzyklusses 23 bedeuten nicht, daß das Minimum des derzeitigen Zyklusses bereits erreicht oder gar überschritten ist. Zyklen können sich über einen längeren Zeitraum überlappen. Die täglich aktualisierten Werte für die Sonnenaktivität ist den Aussendungen der Bake DKØWCY auf 10.144 kHz ganztägig zu entnehmen, auf 3558 kHz ist sie zwischen 08:00 und 09:00 sowie zwischen 16:00 und 19:00 Uhr zu empfangen. Der erste übermittelte Wert ist die Sonnenfleckenrelativzahl.


FUNKWETTERBERICHT (15.11. de DL1VDL)

Rückblick:
Der 90-Tage-Mittelwert des solaren Fluxes betrug 75 Einheiten. Zwischen dem 10. und 13.11. sorgte ein fast ungestörtes Erdmagnetfeld für prächtige DX-Signale auf den unteren Bändern. Japan war z. B. täglich auf 160 m zu arbeiten. Am Sonntag öffnete sogar 10 m über dem Nordpol bis KL7. Seit dem 07.11. beeinflußte uns eine Magnetstörung aufgrund eines koronalen Loches, sie dürfte bis zum 18.11. abgeklungen sein.

Vorhersage bis zum 23.11.:
Der für den Vorhersagezeitraum gültige Flux beträgt 75, er fällt langsam auf etwa 70 Einheiten ab. Die Sonnenfleckenrelativzahl liegt bei 11. Zwischen dem 19. und 25.11. erwarten wir ein nur wenig gestörtes Magnetfeld. Die Randbedingungen für gute DX-Verbindungen, vorzugsweise auf den Bändern zwischen 160 bis 20 m, sind damit gut.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 16:55; VK2: 18:45; VK6: 21:00; JA: 21:05; KH6: 16:30; VP8: 06:00;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:00; W6: ab 01:00; PY: ab 20:30; ZL: 06:50; VK2: 08:20; VP8: ab 23:15, KH6: ab 03:40.


Ende des Deutschland-RS Nr. 39/95 vom 17.11.1995

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 1995 Rundspruch-Archiv