DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 38/95 VOM 10.11.1995

Redaktion: DF6ZE


ÜBERSICHT:


VHF/UHF/SHF-REFERAT TAGTE

Das VHF/UHF/SHF-Referat des DARC e. V. hat am 04./05.11. seine zweite Arbeitstagung 1995 durchgeführt. Die sehr gedrängte Tagesordnung war wiederum von den Koordinationen der automatisch arbeitenden Stationen bestimmt.

Die Bemühungen, durch einen verbesserten Arbeitsablauf in den Distrikten und im Referat die Tagesordnung zu straffen, führte durch die Fülle von Randproblemen bei der Koordination leider nicht zu einer zeitlichen Entspannung. Für die Zukunft wird ein aktualisierter Antragsvordruck für alle automatisch arbeitenden Stationen zur Anwendung kommen. Diese Anträge können bei Bedarf ab Anfang 1996 über die zuständigen Distriktsreferenten abgefordert werden. Um eine ausreichende Bearbeitungszeit in den Distrikten und im Referat zu gewährleisten, ist der Termin für die Antragstellung vorgezogen worden. Das VHF/UHF/SHF-Referat versucht dadurch sicherzustellen, daß der Antrag bis zur nächsten Arbeitstagung des Referates bearbeitet werden kann. Es ergeht die Bitte, die Anträge kontinuierlich zu stellen, um allen Beteiligten ausreichend Zeit zur Klärung zu geben. Antragsteller sollten außerdem bedenken, daß auch bei den Genehmigungsbehörden Laufzeiten vor allem bei den sekundären Bändern, auftreten. Ein weiteres Thema war das immer häufiger auftretende Problem unzureichender Technik bei automatisch arbeitenden Stationen. Durch konkrete Darstellungen konnte dies dokumentiert werden. Es wurden Lösungsvorschläge gemacht, wie die Hochfrequenztechnik u. a. bei Linkstrecken und ATV verbessert werden kann, um ein störungsfreies Zusammenleben zu gewährleisten.

Im Referat werden seit längerem Überlegungen angestellt, die vorhandenen Frequenzen noch besser auszunutzen. Die Belegung im 70-cm-Band mit weiteren Funkstellen, vor allem in der Bandmitte zwischen 433 und 435 MHz, steht ebenfalls zur Diskussion. Die Nutzung durch PR-Broadcast und Fonie, z. B. Ortsrunden, wird vom Referat unterstützt. Dabei ist in Grenznähe auf eine bandplankonforme Belegung zu achten. Der Schutz vorhandener ATV-Aktivitäten ist ebenfalls zu berücksichtigen.

Das Referat wird die verdichtete Nutzung der FM-Kanäle im 70-cm-Band prüfen, um den weiteren Wünschen nach automatisch arbeitenden Stationen folgen zu können.

Der augenblickliche Stand der Satellitenaktivitäten und einen Ausblick auf künftige neue Weltraumfunkstellen konnte nur kurz behandelt werden. Dabei wurde festgestellt, daß das 70-cm-Satellitensegment im Bandplan bereits sehr umfangreich belegt ist.

Eine starke Zunahme von ATV-Relais, vor allem im 10-GHz-Bereich, ist zu verzeichnen. Mehrere Eingabefrequenzen bei einem ATV-Relais führen zunehmend im 23- und 13-cm-Band zu Engpässen. Neue ATV-Relais sind nicht immer in den gewünschten Frequenzbereichen möglich, wenn diese in der Region bereits belegt sind. Regionale Koordination und eine konsequente Einhaltung der ATV-Parameter, wie sie von der IARU vorgesehen sind, können Entspannung bringen.

Die nächste VHF/UHF/SHF-Arbeitstagung findet voraussichtlich am 23./24.03.1996 statt.


STARTVERTRAG FÜR PHASE-3D UNTERSCHRIEBEN

Am 28./29.09. wurden im Hauptquartier der ARIANESPACE in Evry, Frankreich, die letzten Details des Startvertrages für das Satellitenprojekt Phase-3D ausgehandelt. Der Projektleiter Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, betonte in einer Presseerklärung, daß damit ein neuer Meilenstein für das Projekt erreicht ist, indem ein fester Zeit- und Kostenplan geschaffen wurde. Dr. Meinzer hob besonders hervor, daß die European Space Agency (ESA) erneut die jahrelange gute Zusammenarbeit mit der AMSAT als von hohem gegenseitigen Nutzen gewürdigt habe.

Im Startvertrag wurde ein Preis von 1,3 Millionen DM festgelegt. Der Start soll mit dem zweiten Testflug der neuen ARIANE 5-Rakete (ARIANE 502) erfolgen, der gegenwärtig für September 1996 angesetzt ist. Sollte dieser Flug aus unabsehbaren Gründen ausfallen, so hat sich die ESA verpflichtet, alle Anstrengungen zu unternehmen, daß der Start bis spätestens 1997 mit einer ARIANE 4 durchgeführt wird. Alle technischen Vorkehrungen für diese zweite Option werden bereits jetzt zusätzlich getroffen.


WORLD RADIO CONFERENCE IN GENF

Bislang hat keine Delegation irgendwelche Vorschläge eingereicht, die Amateurfunkfrequenzen in Gefahr bringen könnten. Dieses positive Zeichen ist unter anderem zweifelsohne eine Folge der Vorarbeit, die sowohl von der IARU als auch von den Funkamateuren in den einzelnen Delegationen geleistet wurde. Zur Abschaffung des Morseprüfungszwanges unterhalb von 30 MHz hat Neuseeland wie erwartet, einen Vorschlag betreffend Radio Regulation 2735 eingebracht. Die IARU hat dazu Opposition angemeldet. Es gab eine große Diskussion. Die einzige Delegation die offenbar eine sofortige Einführung forderte, war Dänemark. Die deutsche Delegation hat geltend gemacht, daß dieser Punkt sich nicht auf der vereinbarten WRC-Agenda befindet. Somit kann während dieser Konferenz keine Entscheidung getroffen werden. Die IARU machte auch klar, daß sie mindestens drei Jahre braucht, um eine Änderung ihres Standpunktes durch Konsultation innerhalb der drei Regionen zu erzielen. Neuseeland erklärte schließlich, daß sie nicht geahnt hätten, welche Emotionen dieser Vorschlag auslösen würde. Dieser Punkt wird voraussichtlich auf die WRC im Jahr 1999 verschoben. Der entsprechende Vorschlag liegt z. Z. bei der Arbeitsgruppe für die Plenarsitzung.


NEUER RUFZEICHENBLOCK IN DL AUSGEGEBEN

Im Oktober 1995 hat Anja Dethlefs die Amateurfunkprüfung der Lizenzklasse B bestanden. Als Rufzeichen erhielt sie DJ3ADK. Wir weisen darauf hin, daß dieses Rufzeichen das erste Rufzeichen aus dem Rufzeichenblock DJ mit drei Buchstaben im Suffix ist.


ARD, NICHT ATV

Dieter Mahlfeld, DC5BT, weist auf eine Krimi-Sendung im ersten Deutschen Fernsehprogramm am Freitag, dem 10.11., um 22:50 Uhr hin. In dem „Thriller“ unter dem Titel “High Frequency –Tödliche Signale“ soll gezeigt werden, wie durch Mithilfe eines jugendlichen Funkamateurs eine Mord-Affäre aufgeklärt wird.


FUNKWETTERBERICHT (08.11. de DL1VDL)

Rückblick:
Seit dem 03.11. erwarten wir die Sonnenfleckengruppen 7912, die bei ihrem letzten Erscheinen immerhin 11 C-Flares und eine Protonenwolke für uns übrig hatte, so daß 10 und 15 m herrlich offen waren. Offenbar hat die Region ihr „Pulver“ in die falsche Richtung verschossen, denn außer ein paar kleine Bursts am 04.11. gab es täglich Magnetstörungen, die meistens 3 bis 5 Stunden dauerten. DX-tauglich waren die Bänder zwischen 160 und 15 m, wobei die mittlere Signaldämpfung durchweg 15 und 20 dB schlechter war als beim WWDX-Contest Ende Oktober.

Vorhersage bis 15.11.:
Der für den Vorhersagezeitraum gültige Flux beträgt 80 Einheiten. Die Sonnenfleckenrelativzahl liegt bei 11. Zwischen dem 10. und 14.11. erwarten wir ein fast ungestörtes Magnetfeld. Die Randbedingungen für gute DX-Verbindungen, vorzugsweise auf den Bändern zwischen 160 bis 20 m sind damit besser als in der ersten Novemberdekade.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 17:00; VK2: 18:50; VK6: 21:10; JA: 21:00; KH6: 16:20; VP8: 06:00;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:10; W6: ab 01:00; PY: ab 20:40; ZL: 06:50; VK2: 08:15; VP8: ab 23:05; KH6: ab 03:45.


Ende des Deutschland-RS Nr. 38/95 vom 10.11.1995

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1995 Rundspruch-Archiv