DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 27/95 VOM 25.08.1995

Redaktion: DF6ZE


ÜBERSICHT:


SONDERRUNDSPRUCH DES DARC-VORSITZENDEN

Zum Diskussionsentwurf des Gesetzes über den Amateurfunk wird der Vorsitzende des DARC e. V., Dr. Horst Ellgering, DL9MH, am 03.09. einen Sonderrundspruch ausstrahlen. Der Sonderrundspruch wird, abweichend von der bisherigen Regelung, im Anschluß an den Hessen-Rundspruch um 10:00 Uhr auf der Frequenz 3690 kHz abgestrahlt. Gleichzeitig wird diese Sendung von Heinrich Kamper, DK4EI, auf 7090 kHz übertragen.


DISKUSSIONSENTWURF EINES GESETZES ÜBER DEN AMATEURFUNK

Mit Schreiben vom 18.08.1995 hat das BMPT u. a. an den DARC e. V. einen Diskussionsentwurf eines Gesetzes über den Amateurfunk zur schriftlichen Kommentierung mit folgendem Wortlaut übersandt:

„Zum leichteren Verständnis dieses beigefügten Diskussionsentwurfs gebe ich nachfolgende Erläuterungen und Hintergrundinformationen wieder:

  1. Das künftige Amateurfunkrecht soll modernisierte Individualrechte enthalten, wie sie das z. Z. gültige Gesetz über den Amateurfunk vom 14. März 1949 vorsieht. Nach der bestandenen fachlichen Prüfung für Funkamateure beispielsweise und dem von dem Bundesministerium für Post und Telekommunikation dann auszuhändigenden Amateurfunkzeugnis bleibt jemand zeitlebens ‚Funkamateur‘.
  2. Ein Funkamateur nach 1. ist berechtigt, zur Teilnahme am Amateurfunk bei dem Bundesministerium für Post und Telekommunikation jederzeit ein Rufzeichen zu beantragen. Bei Verzicht auf die Teilnahme am Amateurfunk gibt der Funkamateur sein Rufzeichen zurück oder läßt es in der passiven Zeit reservieren.
  3. Für die Teilnahme am Amateurfunk kann der Funkamateur seine Amateurfunkstelle selbst bauen, wenn er für das Errichten wie ein Hersteller und gleichzeitig eine benannte Stelle im Sinne des EMVG die EMV-Schutzanforderungen einhält. Zum Betreiben seiner Amateurfunkstelle gelten dann die entsprechenden Vorschriften durch ein zweites Gesetz zur Änderung des EMVG, wie sie für im Handel erhältliche Funkgeräte des Amateurfunks zu beachten sind.
  4. Es müssen ‚für andere in dieser Umwelt vorhandene Geräte‘ in gleicher Weise die EMV-Schutzanforderungen erfüllt sein, d. h. das EMVG ist maßgebend, insbesondere zur Aufklärung und Beseitigung der elektromagnetischen Unverträglichkeiten.
  5. Der Frequenznutzungsplan nach dem Entwurf des TKG ersetzt künftig die Anlage 1 zur DV-AFuG einschließlich der Vorschriften des § 12 Technik der geltenden DV-AFuG.

Sie sehen, wie der Amateurfunk im Umfeld der künftigen Telekommunikation fortentwickelt werden soll und wie die fehlenden Vorschriften in den entsprechenden Rechtsverordnungen des AFuG bereitgestellt werden sollen.“

Der DARC e. V. hat den Diskussionsentwurf mit weiteren Hinweisen mit dem OV-Info-Dienst Nr. 4/95 am 21.08. zum Versand gebracht. Der genaue Wortlaut des Entwurfes wird auch in der CQ DL 9/95 veröffentlicht werden. Danach werden DARC-Mitglieder gebeten, sich an der demokratischen Meinungsbildung zu beteiligen. Stellungnahmen der Mitglieder können nur berücksichtigt werden, wenn sie über den Ortsverbandsvorstand dem Distriktsvorstand zugeleitet werden. Die Distrikte werden die zusammengefaßten Stellungnahmen bis zum 15.09. an die DARC-Geschäftsstelle des DARC e. V. nach Baunatal senden. Diese Informationen können auch aus Packet-Radio entnommen werden.


INTERNATIONALE DEUTSCHE MEISTERSCHAFT IM AMATEURFUNKPEILEN

Vom 11.–13.08. fanden im Harz bei Osterode die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Amateurfunkpeilen statt. In diesem idealen Gelände konnten anspruchsvolle, technisch interessante Bahnen gelegt werden. Erstmals wurde das computergestützte Zeiterfassungssystem der Berliner Fuchsjagdgruppe eingesetzt. An dem Wettbewerb haben auch Spitzenläufer aus dem Ausland teilgenommen. Der Chairman der ARDF-Arbeitsgruppe der IARU-Region 1, Krzysztof Slomczynski, SP5HS, war ebenfalls aktiv bei dieser Meisterschaft zugegen.

Zum 2-m-Wettbewerb starteten 112 Teilnehmer. Im internationalen Vergleich hat Katrin Geier die herausragendste Leistung der deutschen Teilnehmer dieses Wettbewerbs erbracht. Zum 80-m-Wettbewerb starteten 110 Teilnehmer. Die besten Leistungen des deutschen Teams kamen von Anja Hilbert, DGØYS, und Nils Schmideberg. Ein besonderer Dank gilt den Organisatoren und vielen Helfern im Distrikt Niedersachsen, die wesentlich zum Gelingen dieses Wettbewerbes beigetragen haben.


INTERNATIONALE FUNKAUSSTELLUNG IN BERLIN

Traditionsgemäß nimmt der Distrikt Berlin vom 26.08.–04.09. an der Funkausstellung teil. Den interessierten Besuchern werden Funkbetrieb in allen Betriebsarten vorgeführt. Der Sonder-DOK „IFA 95“ wird von der Clubstation DKØIFA vergeben. Der DARC-Stand ist in der Halle 15.1 Stand-Nr. 08. Nach der Messe treffen sich Berliner Funkamateure und Gäste ab 19:30 Uhr im Restaurant Hippodrom, Rönnestr. 1 in Berlin-Charlottenburg. Das HAM-Fest findet am Samstag, dem 26.08., im Garten des OV Zehlendorf, Teltower Damm 228 in Berlin-Zehlendorf ab 19.00 Uhr statt. Dazu sind auch Gäste herzlich willkommen.


TRANSPONDERFAHRPLAN FÜR OSCAR 13

Vom 31.07.–30.10. gilt für OSCAR 13 folgender Transponderfahrplan:

Mode-B: MA 0 bis MA 140
Mode-BS: MA 140 bis MA 240
Mode-B: MA 240 bis MA 256

Die Rundstrahlantennen sind von MA 250 bis MA 140 eingeschaltet. Die Lagekoordinaten des Satelliten sind Alon = 225° und Alat = 0°, so daß optimale Squint-Winkel erst nach dem Apogäum zu erwarten sind.


FUNKWETTERBERICHT (23.08. von DL1VDL)

Rückblick:
Sowohl der Juli als auch der August bescherten bei ruhiger Sonne aber unbestimmtem Magnetfeld launische DX-Bedingungen. Wer die Rosinen suchte, fand sie sogar auf 160 m und 80 m, aber nur bei sorgfältiger Beobachtung der Bänder. Seit dem 21.08. ist der Flux hochenergetischer Elektronen wieder auf das normale Maß abgefallen, die Ausbreitungsbedingungen sind seitdem merklich besser geworden.

Vorhersage bis zum 30.08.:
Bis zum 04.09. sind sehr ruhige magnetische Bedingungen bei einem mittleren Flux von 71 bis 75 Einheiten vorausgesagt worden. Wir können nach der relativ langen „Durststrecke“ mit relativ guten DX-Bedingungen rechnen, sollten aber nicht vergessen, daß die 71 Fluxeinheiten nur die „Restenergie“ im Tal des Sonnenfleckenzyklusses verkörpern. 160 m und 80 m liefern die lautesten DX-Signale etwa eine Stunde vor unserem Sonnenaufgang, 20 m bleibt nachts wieder offen. Die Bänder darüber sind auroratauglich, DX bleibt eher dem Zufall überlassen.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 18:45; VK2: 20:20; VK6: 22:25; JA: 19:30;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 23:00; W6: nach 03:00.


Ende des Deutschland-RS Nr. 27/95 vom 25.08.1995

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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