DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 21/95 VOM 02.06.1995

Redaktion: DF6FZ


ÜBERSICHT:


JUGEND FORSCHT – SIEGEREHRUNG AUS DER MIR

Die Verkündigung der Ergebnisse des 30. Bundeswettbewerbs der jährlichen Veranstaltung „Jugend forscht“ konnten 171 Sieger unter 4200 Konkurrenten am 19.05. auf spektakuläre Weise vernehmen: Commander Vladimir Dezshurow, U5MIR, sendete sie aus der russischen Raumstation MIR, und 4000 Prominente aus Wissenschaft, Politik, Sport und dem Showbusineß, die zur Gala-Veranstaltung gekommen waren, hörten im Hamburger Kongresszentrum mit. Aus Kiel waren wieder vier Jugendliche aus der von Oberstudiendirektor Otto Thies, DK8LT, geleiteten, 14 Lizenzen starken Schul-Funksportgruppe des Gymnasiums Elmschenhagen dabei, die im Vorjahr 3. Plätze belegt hatten. Es waren Oliver Arp, DH2LAO (19), Heinrich Neitsch, DH4LAX (18), Martin Gottschalk, DH9LAF (17), und Jan Hertwig, DH1LAC (18), die ihre Amateurfunklizenz in den letzten drei Jahren im schleswig-holsteinischen Ausbildungszentrum in Damp erworben hatten. Diesmal liegen ihre Vorführungen leider zeitungünstig, und weitere Satellitenumläufe wurden leider nicht erfaßt, was ihnen dann keine vorderen Plätze bescherte. Darauf kam es ihnen aber gar nicht an. „Mitmachen ist Hauptsache“, war ihre Meinung.

Ihre selbständige wissenschaftliche Arbeit kann ihnen zu einem guten Start bei ihren künftigen Arbeits- und Studienplänen verhelfen. Ihre diesjährigen Arbeitsthemen „Messungen der schwankenden Dichte freier Elektronen in der hohen Atmosphäre“ bzw. „Bau einer Aufnahmeanlage für Wetterkartenempfang und -darstellung der Meteosat- und NOAA-Satelliten“ zeigen ihre Interessengebiete: Physik oder Elektrotechnik. Das sind typische Arbeiten nach der Definition des Amateurfunkdienstes durch den Internationalen Fernmeldevertrag: „Ein Funkdienst für die eigene Ausbildung, den Trainingsverkehr untereinander und für technische Studien“. Etwas Zielstrebigkeit gehört natürlich dazu, was man auch anderen Jugendlichen wünschen möchte.


LANDESPRÜFUNG FÜR KLASSEN C UND D IN HOLLAND

Die diesjährige theoretische Frühjahrsprüfung für die Lizenzklassen C (wie unsere C) und D wurden am 05.04. durchgeführt. Darüber berichtet der Sekretär der Prüfungskommission in der Zeitschrift Elektron 5/95: Von 395 C-Prüflingen bestanden 140, Erfolgsquote 38 %, von 190 D-Prüflingen 103, Erfolgsquote 54 %.


DISTRIKTSVORSITZENDER RUHRGEBIET WIEDERGEWÄHLT

Im Distrikt Ruhrgebiet fanden am 27.05. Neuwahlen statt. Zum Distriktsvorsitzenden wurde Alfred Reichel, DF1QN, wiedergewählt. Ebenso wurde der stellvertretende Distriktsvorsitzende Hans-Jörg Unglaub, DL4EBK, in seinem Amt bestätigt.


FUNKAMATEURE WERDEN AUCH KÜNFTIG ÜBER EIN EIGENES GESETZ VERFÜGEN

Über das Gespräch zwischen Bundesminister Dr. Bötsch und dem DARC Vorsitzenden Dr. Horst Ellgering, DL9MH, wurde bereits in der CQ DL 5/95 geschrieben. In der Zeitschrift Post Politische Informationen vom Mai 1995 wird ebenfalls über dieses Gespräch berichtet. Danach zeigte Bundespostminister Bötsch Verständnis für die Sorgen der Funkamateure und sagte im Zuge der entsprechenden Gesetzgebungsverfahren auch künftig ein eigenständiges Amateurfunkgesetz zu. Der Minister entsprach bei der Erörterung der Probleme ferner dem Wunsch des DARC Vorsitzenden dafür Sorge zu tragen, daß das 70-cm Amateurfunkband dem CB-Funk nicht geöffnet werde. Der Vorsitzende Dr. Horst Ellgering, DL9MH, unterstrich, das auf diesem Band hochwertige Amateurfunkanwendungen liegen. Funkamateur könnte nur werden, wer eine längere Ausbildung absolviert und sein qualifiziertes Wissen in einer staatlichen Prüfung nachgewiesen habe. Äußeres Zeichen der Qualifikation sei eine persönliche Amateurfunkgenehmigung und ein nur einmal auf der Welt vorhandenes persönliches Rufzeichen. Der Amateurfunkdienst unterscheide sich durch die personenbezogene Lizenzierung damit ganz wesentlich von anderen Funkdiensten. In diesem Zusammenhang teilte Dr. Horst Ellgering, DL9MH, dem Minister mit, daß sich die deutschen Funkamateure in zunehmendem Maße neben technischen und wissenschaftlichen Aufgaben auch sozialen Bildungspolitischen und der Völkerverständigung dienenden humanitären Zielen widmen.


TREFFEN DER UKW-CONTESTGRUPPEN

Seit vielen Jahren planen alle an UKW-Contesten interessierte Funkamateure ein allgemeines Treffen. Eine Contestgruppe in Kelkheim im Taunus richtet dieses Treffen aus. Die Veranstaltung beginnt am 15.06. im Gasthaus Zum Taunus, Hornhauer Str. 146 in 65779 Kelkheim. Es ist beabsichtigt, alle interessierten Contester zusammenzubringen und jedem die Möglichkeit zu geben, sich vorzustellen. Der Referent für UKW-Funksport, Alfred Schlendermann, DL9GS, wird an diesem Treffen teilnehmen. Die Einweisung erfolgt über die Clubstation DKØBN auf 145,500 MHz.


PFADFINDER-AMATEUFUNK-FIELDDAY IN DÄNEMARK

Auf der dänischen Nordseeinsel Rømø findet am Pfingstwochenende vom 02.–05.06. ein Pfadfinder-Amateurfunk-Wochenende statt. Eingeladen sind alle Pfadfinder, Funker und Funkinteressierte aus DL und OZ. Vorgesehen sind Amateurfunkbetrieb auf 80 m, 40 m, 20 m, 2 m und 70 cm. Außerdem sind Satellitenbetrieb und Packet-Radio geplant.


AMATEURFUNKBETRIEB WÄHREND DER OLYMPISCHEN SPIELE FÜR BEHINDERTE

In der Zeit vom 28.06.–09.07. finden in den USA die Olympischen Spiele für Behinderte statt. Das Bundesministerium für Post und Telekommunikation hat mit Schreiben vom 19.05. dem Drittenverkehr für die Dauer der Spiele zugestimmt. Voraussetzung für die Ausnahmegenehmigung ist, daß die Funkverbindung von Funkamateuren aufgebaut wird. Ein verantwortlicher Funkamateur muß während der Sendung zugegen sein. Ausgetauscht werden dürfen nur Grüße mit kurzen persönlichen Anmerkungen.


FUNKWETTERBERICHT (31.05. de DK4VW)

Ein schon vor einer Sonnenrotation wirksam gewesenes „koronale Loch“ ist erhalten geblieben und hat erneut Auswirkungen auf das Magnetfeld der Erde. Die geomagnetischen Störungen werden vermutlich über die Pfingsttage andauern, aber allmählich schwächer. KW-Ausbreitungswege, die die höheren Breitengrade queren, werden dadurch je nach Intensität der Störungen negativ beeinflußt. Die Sonnenfleckenzahl bzw. der Solare Flux sind extrem niedrig. An mehreren Tagen waren keine Sonnenflecken zu beobachten. Die KW-Ausbreitungsbedingungen bleiben mäßig und erst in der kommenden Woche wird die Sonnenaktivität etwas ansteigen.


Ende des Deutschland-RS Nr. 21/95 vom 02.06.1995

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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