DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 2/88 VOM 15.01.1988


BONN

Die Allgemeine Amateurfunk-Empfangsgenehmigung wurde mit Wirkung vom 01.01.1988 geändert. Die neuen Bestimmungen sind im Amtsblatt Nr. 3 vom 11.01.88 veröffentlicht worden. Für den Empfang der Aussendungen von Amateurfunkstellen dürfen im Rahmen dieser Genehmigung benutzt werden: a) Empfangsfunkanlagen, deren Abstimmbereiche auf den Frequenzbereich 1815–1890 kHz, einen oder mehrere der in der Vollzugsordnung für den Funkdienst in der jeweils geltenden Fassung zugewiesenen Frequenzbereiche für den Amateurfunkdienst zwischen 3,5 MHz und 29,7 MHz, auf den Frequenzbereich 144–146 MHz, auf den Frequenzbereich 430–440 MHz, auf den Frequenzbereich 1249–1300 MHz, auf den Frequenzbereich 2320–2450 MHz oder auf eine beliebige Kombination aller genannten Frequenzbereiche beschränkt sind (Amateurfunkbandempfänger); und b) Ton-Rundfunkempfänger, die den jeweils geltenden technischen Vorschriften entsprechen. Serienmäßig hergestellte Ton-Rundfunkempfänger müssen zum Nachweis dafür, daß sie den technischen Vorschriften entsprechen, mit einer FTZ-Prüfnummer oder mit dem Funkschutzzeichen des Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE) gekennzeichnet sein.

Diese Änderung war eines der Themen, die der 1. Vorsitzende Karl Taddey, DL1PE, der Geschäftsführer des DARC Karl Diebold, DJ1BM, und der Funkverwaltungsreferent Rolf Kadau, DJ7CH, am 19.11.1987 im BPM in Bonn vorgetragen haben. Der DARC dankt dem BPM für die schnelle Entscheidung in dieser Sache.


BIRMINGHAM

Zur Feier des 75jährigen Bestehens der Radio Society of Great Britain (RSGB) lädt diese die Funkamateure des DARC ein. Das Hauptereignis wird die dreitägige „Convention“ vom 15.–17.07. im NEC, dem National Exhibition Centre, bei Birmingham sein, wozu auch der Schirmherr der RSGB, Prinz Philip, eingeladen wurde. Weitere Programmpunkte bis zum 31.07. umfassen Besuchstage für das RSGB Headquarters, eine „Data Convention“ in der berühmten Harrow School bei London, ein International Satellite Meeting bei Guildford und vom 29.–3I.07. ein Kolloquium der AMSAT UK, Ein ausführliches Informations-Paket über Programm, Unterkünfte, Anfahrten in England sowie über Anträge auf und Ausgabe von Lizenzen mit besonderen Jubiläums-Rufzeichen für auswärtige Funkamateure ist erhältlich beim Secretary of RSGB, Mr. David Evans, G3OUF, ....., England.


MÜNSTER

Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wurde Karl-Heinz Kerll, DB9YI, überreicht. Karl-Heinz Kerll ist ein aktiver Funkamateur und erhielt diese Auszeichnung für sein Engagement im Verband Deutscher Sporttaucher. Der DARC gratuliert DB9YI recht herzlich zu dieser hohen Auszeichnung.


WARSCHAU

In Polen wurden ab Beginn des Jahres 1988 alle Störungen westlicher Nachrichtensendungen in polnischer Sprache eingestellt. Umfragen hätten ergeben, daß diesen Sendungen geringe Glaubwürdigkeit beigemessen werde, obwohl 22 % der Polen solche häufig oder gelegentlich hörten. Tatsächlich könnten die auf der WARC HFBC 1987 erhobenen Ansprüche auf immer neue Ausweichfrequenzen im KW-Rundfunk erheblich reduziert werden, wenn überall Störsendungen eingestellt würden.


LÜBECK

Eine Arbeitstagung der Mitarbeiter des Auslandsreferates des DARC findet am 16.01. in Lübeck statt. An dieser Tagung werden auch der 1. Vorsitzende des DARC Karl Taddey, DL1PE, und der Geschäftsführer Karl Diebold, DJ1BM, teilnehmen. Vorrangig sollen Themen der Koordination und die Planung für das laufende Jahr besprochen werden.


NEU DEHLI

Gespräche mit den indischen Amateurfunkverbänden sollen Ende Januar auf Veranlassung des IARU-Verwaltungsrates geführt werden. Der vom IARU-Verwaltungsrat genannten Kommission gehören der Präsident der IARU-Region 1 Richard Baldwin, W1RU, der Präsident der IARU-Region 3 David Rankin, 9V1RH, sowie der Auslandsreferent des DARC Hans Berg, DJ6TJ, an.


GILLSVILLE/GEORGIA

Einen neuen 50-MHz-EME-Rekord meldet Ray Record, WA4NJP, aus Gillsville/Georgia für sein QSO mit K6MYC/KH6, Michael Staal, in Hawaii am 05.01. um 09:40 UTC. Für diese erste transpazifische EME-Verbindung wurde nur aufwärts gerichtete Abstrahlung verwendet. Es waren keine horizontalen Überreichweiten im Spiel.


KIEL

Die Aurora-Warnbake DKØWCY wird seit dem 11.10.1987 vom UKW-Referenten des Distriktes Schleswig-Holstein Christian Langbehn, DK3LL, aus Locator JO54CC betrieben. Sie sendet ihre Kennung mit 30 W in einen Dipol in 6 m Höhe über Grund mit Abstrahlrichtung Nord/Süd, Für das Frühjahr 1988 sind Versuche mit einer Groundplane geplant.

Die Warnung „weak aurora“ wird gesendet, sobald in Norddeutschland Aurora-Reflektionen, z. B. von SK4MPI, gemeldet werden. „Strong aurora“ wird gesendet, wenn aus Norddeutschland über Empfang südlicher Stationen, z. B. aus PA, über Aurora berichtet wird. Bakenbetreiber DK3LL bittet dafür um aktuelle Meldungen über Tel. ..... täglich 24stündig.

Vom 11.10.–31.12.87 konnte 22mal mit Beginn ab 14:30 UTC 172 Minuten lang „weak aurora“ gemeldet werden, am 28.10. von 15:00–15:48 UTC „strong aurora“. Das seit 15 Monaten stärkste Ereignis wurde am 02.01.88 erfaßt, wo von 11:50–19:03 UTC zumindest „weak aurora“ gegeben wurde mit „strong aurora“-Konditionen von 15:11–15:43 und von 16:20–16:33 UTC.


DARMSTADT (12.01.)

Seit dem 02.01. steigt die Sonnenflecken-Relativzahl stetig an; am 09.01. betrug sie 82. Am gleichen Tag erreichte die solare 10-cm-Strahlung 111 Einheiten, sank allerdings an den darauffolgenden Tagen wieder leicht ab. Gegenwärtig sind fünf Fleckengruppen auf der Sonnenscheibe zu erkennen. Drei von ihnen produzierten im Laufe der letzten Woche zahlreiche kleinere Flares. Im gleichen Zeitraum stiegen tagsüber die F2-Grenzfrequenzen bisweilen bis auf 120 % der Monatsvorhersage. Infolgedessen verbesserten sich die DX-Bedingungen auf den höheren Frequenzen merklich. So waren z. B. am 11.01. auf 28 MHz nach längerer Pause wieder alle Kontinente zu erreichen. Die Aufwärtsentwicklung der Ausbreitungsbedingungen wird nach Überwindung eines kurzzeitigen Grenzfrequenzabfalls, der zwischen dem 11. und 18.01. erwartet wird, weiter anhalten. Voraussichtlich vom 20.–27.01. werden sich angehobene Bedingungen einstellen.


Ende des DL-RS Nr. 2/88 vom 15.01.1988

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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