DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 42/86 VOM 28.11.1986


DARMSTADT (25.11.)

Eine Wiederholung des Mitte Oktober bis Anfang November aufgetretenen Anstiegs der Sonnenaktivität, der aufgrund der 27 Tage dauernden Rotationsperiode möglich gewesen wäre, hat nicht stattgefunden. Die mäßig erhöhte 10-cm-Strahlung, die am 24.11. 79 Einheiten erreichte, wird im Laufe der kommenden Tage wieder absinken. Auch die zur Zeit sichtbar unbedeutende Fleckengruppe wird Ende dieser Woche hinter dem Westrand der Sonne verschwinden. Die Sonnenaktivität bleibt weiter auf sehr niedrigem Niveau. Dementsprechend werden sich oberhalb von 25 MHz nur selten DX-Möglichkeiten ergeben. Zwischen dem 30.11. und dem 04.12. muß mit verstärkter magnetischer Unruhe, die in höheren Breiten Magnetsturmcharakter annehmen kann, gerechnet werden. Nach einer Arbeitshypothese des Observatoriums Meudon bei Paris haben wir das Sonnenfleckenminimum und damit das Ende des Zyklus Nr. 21 nun endgültig erreicht oder sogar bereits im Laufe der zweiten Jahreshälfte passiert.


TOKIO

Der japanische Amateurfunksatellit JAS-1 hat den Transponderbetrieb vom 22.–28.11. eingestellt. In dieser Zeit werden die Batterien nachgeladen.


MOSKAU

Das 10,1-MHz-Band soll ab 01.10. für russische Funkamateure freigegeben sein.


LUXEMBURG

Die luxemburgische Fernmeldeverwaltung wendet ab sofort in Luxemburg die CEPT-Empfehlung T/R 61-01 über die Anerkennung von Amateurfunkgenehmigungen an. Das teilt das BPM im Amtsblatt 156 vom 13.11.1986 mit. Funkamateure mit CEPT-Lizenz, die in Luxemburg Amateurfunk durchführen wollen, müssen eine Bescheinigung ihrer CEPT-Lizenzklasse vorzeigen können und sollen in Luxemburg den Präfix „LX“ vor ihr Heimatrufzeichen setzen. Eine Beschränkung auf die deutschen Lizenzklassen B und A ist nicht vorgesehen. Gemäß der CEPT-Regelung ist es auch Funkamateuren aus DL mit einer C-Lizenz erlaubt, Amateurfunk in Luxemburg zu betreiben. Das war noch 1981 beim ersten europäischen Betriebsrechtsabkommen zwischen Luxemburg und der Bundesrepublik Deutschland nicht möglich, weil es in Luxemburg zu diesem Zeitpunkt keine separate UKW-Lizenzklasse gab. Inzwischen wird dort ebenfalls die Einführung einer zweiten Lizenzklasse analog zur CEPT-Lizenzklasse 2 geplant, die unserer Genehmigungsklasse C entspricht. Contest-Expeditionen sollen aber darauf achten, daß die für Amateurfunkstellen in Luxemburg maximal zugelassene Sendereingangsleistung nur 100 W beträgt.

Luxemburg ist das achte europäische Land, das die CEPT-Lizenzierung einführt. Wenn man bedenkt, daß nur 16 der 26 CEPT-Verwaltungen eine baldige Einführung in Aussicht stellten, so ist nur ein dreiviertel Jahr nach Anlaufen dieser Lizenzierung die Hälfte des Nahziels erreicht. Gute Aussichten sollen für eine Anerkennung der CEPT-Lizenz durch Frankreich und Schweden für Anfang 1987 bestehen.


HOF

Das UKW-Referat hat eine Übersetzung der in englisch eingereichten UKW-Papiere für die nächste IARU-Tagung in Holland angefertigt. Die Übersetzung wurde inzwischen den UKW-Referenten der Distrikte zur Verfügung gestellt. Eine Veröffentlichung der wesentlichen Punkte ist auch in der cq-DL Anfang 1987 geplant.


ALSDORF

Einen Kurzcontest veranstaltet der OV Alsdorf, G02, am 07.12. Die Wertung erfolgt in drei Sektionen, Sektion 1 = 80 und 40 m, Sektion 2 = 2 m, Sektion 3 = SWL. Es sind alle Betriebsarten zugelassen. Relaisverbindungen zählen nicht. Contestzeiten sind auf 80 m von 08:00–09:00 UTC, auf 40 m von 09:00–10:00 UTC und auf 2 m von 10:00–12:00 UTC. Jedes QSO mit einem Mitglied aus dem Ortsverband Alsdorf zählt einen Punkt. Auszutauschen sind Rapport und DOK. Logs sind bis zum 21.12.1986 einzusenden an: Heide Zitzen, DH3KAT, ......


HANNOVER

Einen gelungenen Basar veranstalteten die YLs anläßlich der INTERRADIO in Hannover. Der Erlös von mehr als DM 1700,– wurde einer gemeinnützigen Organisation in Ghana zur Unterstützung poliogeschädigter und leprakranker Menschen zur Verfügung gestellt. Die YLs möchten sich bei allen Spendern und Helfern für die Unterstützung und die Mitarbeit bedanken.


WENDELSTEIN

Eine 10-GHz-Schmalbandbake wurde Ende Oktober auf dem Wendelstein in Betrieb genommen. Ab Februar 1987 wird die Bake DLØWY/P eine verbesserte Antennenanlage erhalten. Die Sendeleistung beträgt 150 mW auf der Frequenz 10.368,275 kHz.


LAATZEN / HANNOVER

Seit Dienstag letzter Woche steht AMSAT OSCAR 10 wieder für weltweiten Funkbetrieb zur Verfügung. Wegen schlechtem Sonnenwinkel und Erdschattendurchgängen mußte die Ausgangsleistung des 70-cm/2-m-Transponders auf etwa die Hälfte reduziert werden, da sonst die Batterie zu stark entladen wird. Der QRP-Mode soll für die nächste Zeit durchgehend in Betrieb sein, wobei die General-Bake meistens abgeschaltet ist. Allerdings ist wegen der fieberhaften Arbeiten am Bordrechner mit Umschaltungen zu rechnen. Auch ist es möglich, daß der Transponder zeitweise auf volle Leistung geschaltet wird. Einen festen Zeitplan gibt es nicht. Man hofft aber, daß der Bordrechner zum Ende des Jahres diese Aufgaben wieder übernehmen kann. Beim Betrieb über den Transponder soll nur mit wenig Sendeleistung, QRP, gearbeitet werden. Dies gilt besonders für den Fall, daß der Transponder auf volle Ausgangsleistung geschaltet ist. Außerdem gilt: absolute Funkstille zwischen MA200 und MA240, weil sich OSCAR 10 dann im Erdschatten befindet und keine elektrische Energie von den Sonnenzellen erhält.


BAUNATAL

Die Callbooks International Listings sowie North American Listings 1987 sind erschienen. Beide Ausgaben zusammen beinhalten ca. 500.000 Rufzeichen mit Adressen. Die Anschriften der lizenzierten Mitglieder des DARC wurden dem Callbook-Verlag bereits im Frühjahr 1986 zur Verfügung gestellt. Beim DARC später gemeldete Adreßänderungen können somit in dem vorliegenden Werk noch nicht eingearbeitet sein.


Ende des DL-RS Nr. 42/86 vom 28.11.1986

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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