DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 32/86 VOM 19.09.1986


DARMSTADT (16.09.)

Am 11.09. begann ein markant einsetzender und heftig verlaufender Magnetsturm, dessen Ursache bisher noch unbekannt ist und der in keinem Zusammenhang mit der im letzten Funkwetterbericht vorhergesagten Magnetstörung steht. Seinen Höhepunkt hatte er am 12.09.; laut Observatorium Wingst erreichte dabei der Tageswert für die Schwankungsamplitude des erdmagnetischen Feldes 65 Einheiten. Der Sturm endete in den Morgenstunden des 14.09. Die Ausbreitungsbedingungen reagierten auf die Störungen mit Grenzfrequenzeinbrüchen, die auf den nördlich verlaufenden Funklinien besonders ausgeprägt waren, denen aber eine schnelle Erholung folgte. Aller Voraussicht nach wird das Funkwetter während der gesamten zweiten Monatshälfte durch gesteigerte magnetische Unruhe beeinträchtigt werden, die zwischen dem 16. und 20. sowie zwischen dem 25. und 28.09. Magnetsturmcharakter annehmen kann. Sonnenflecken sind zur Zeit nicht vorhanden. Der solare Energiefluß im 10-cm-Bereich schwankte in der letzten Woche zwischen 68 und 69 Einheiten. Eine Wiederkehr aktiver Fleckengebiete wird gegenwärtig nicht erwartet.


COLORADO SPRINGS

Der Amateurfunksatellit AMSAT-OSCAR 10 und die sowjetische Raumstation MIR gerieten „zufällig“ in einen Fernsehbericht. In der ARD-Sendung „Star War City“ am 08.09. um 21:15 Uhr wurde über das US-Luftverteidigungskommando in der Tiefe der Cheyenne-Berge der Rocky Mountains berichtet. Der kommandierende Vier-Sterne-General der Kommando-Zentrale erläuterte, daß auf der gezeigten Projektionswand immer nur außergewöhnliche Vorgänge aus den vielen Flugobjekten dargestellt würden, wie Raketenstarts, Satelliten- und Flugzeugbewegungen (z. B. des Flugzeugs des US-Präsidenten). Ein kanadischer General identifizierte die vorgeführten Flugbahnen der „MIR“ und von OSCAR 10, der von ihm erst als „Nachrichtensatellit“ benannt wurde. Später berichtigte er sich: die (für den Zuschauer nicht erkennbare) Kennzeichnung „SC“ würde einen wissenschaftlichen Satelliten bezeichnen. Während der Reportage näherte sich OSCAR 10 auf seiner Bahn in Form eines liegenden Buchstaben „S“ auf der Merkatorkarte aus etwa Nordnordwest kommend der Südspitze Südamerikas. Verwundert registrierte der General im Bahnverlauf von OSCAR 10 eine Schlangenlinie, die ihn laut an einen Computerfehler denken ließ. Für wahre Satelliten-Spezialisten sind diese Schlangenlinien natürlich ein Hinweis darauf, daß der Satellit nicht auf einer Kreis-, sondern einer elliptischen Bahn umläuft, was in der Merkator-Projektion zu einem zeitweiligen Schlängelkurs führen muß. Anstelle des befürchteten Computerfehlers läßt sich aus der Erkennbarkeit der Abweichungen nur auf die Qualität des Erfassungs- und Darstellungssystems schließen.


GENF

Auf der WARC Genf 1979 hatte die ITU-Region 2 einen zusätzlichen Rundfunkbereich von 1605–1705 kHz erhalten. Zur Ausarbeitung technischer Grundlagen für die Belegung dieses Bereiches fand vom 14.04.–02.05. eine regionale Planungs-Konferenz in Genf statt, an der sich rund 70 Delegierte aus 20 Ländern Amerikas beteiligten. Die IARU war vertreten durch ihren Präsidenten Richard Baldwin, W1RU, den Sekretär der Region 1, John Allaway, G3FKM, und Steven Dunkertey, VP9IM, Mitglied des Exekutiv-Komitees der IARU Region 2. 10 der Delegierten, also 14 %, waren Funkamateure, die aus Argentinien, Barbados, Kanada, Kuba, Mexiko, Trinidad und den USA kamen. Prominente Gäste des Empfangs waren ITU-Generalsekretär Butler, sein Stellvertreter Jean Jipguep sowie EA2ADO, der Präsident des IARC in Genf.


EMMERICH

Einen Kurzwellen- und UKW-Aktivitätscontest veranstaltet das DX-Referat des Distriktes Ruhrgebiet vom 20.–28.09.. Die Wettbewerbszeit ist werktags von 17:00–20:00 UTC und samstags und sonntags von 08:00–11:00 UTC. Die Wertung erfolgt getrennt in den Klassen A: Kurzwelle, SSB, 80 und 10 m; Klasse B: KW in CW; Klasse C: UKW, 2 m, 70 cm, 23 cm in allen zugelassenen Betriebsarten; Klasse D: SWL, Kurzwelle, SSB und CW sowie Klasse E: SWL UKW. Es werden auf Anrufe „CQ Ruhrgebiet-Contest“ laufende QSO-Nummern vergeben. Gewertet werden je drei Werktage nach eigener Wahl sowie ein Samstag und Sonntag. Getrennt geführte Logs sind bis zum 15.10.1986 einzusenden an Hermann Römer, DF5EO, ......


STUTTGART

Einen Großraum-Mobilwettbewerb veranstaltet der Distrikt Württemberg am Sonntag, dem 05.10. Zwischen 08:00 und 10:00 UTC findet der Wettbewerb auf dem 80-m- und 2-m-Band statt, der auch für die Fahrzeugplakette des DARC gewertet wird. Eine Wertung ohne Teilnehmernummer ist nicht möglich. Ausschreibung mit Teilnehmernummer ist erhältlich bei Wolfram Rauch, DL9JL, ....., gegen Einsendung eines voradressierten Adreßaufklebers und DM 3,– in kleinen Briefmarkenwerten.


MÜNCHEN

Einen weiteren Film über den Amateurfunk strahlt das 3. Programm des Bayerischen Fernsehens am 24.09. um 23:15 Uhr aus. Regisseur des Filmes mit dem Titel „Netzwerk“ ist Kurt Goldberger, DL5MDB, der schon mehrere Filme über den Amateurfunk gedreht hat. Der Film berichtet über die deutschen Funkamateure im All.


BAUNATAL

Anträge zur Einstufung in die Beitragsklasse 05 für 1987 müssen bis zum 31.10. in der DARC-Geschäftsstelle in Baunatal eingegangen sein. Schüler, Studenten, Auszubildende sowie Grundwehr- und Zivildienstleistende zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr können über ihren zuständigen OVV von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Später eingehende Anträge können für 1987 leider nicht mehr berücksichtigt werden.


MÜNSTER

Seit einem Jahr gibt es einen Rundspruch, der sich in erster Linie an Newcomer und SWLs wendet. Er wird jeweils am ersten Montag im Monat von DFØAD, der Clubstation der ADDX, abgestrahlt. Die Assoziation deutschsprachiger DXer ist ein SWL-Club, der sich vorrangig mit dem Rundfunkfernempfang beschäftigt. Der Rundspruch wendet sich jedoch nicht nur an Rundfunkhörer, sondern auch an Amateurfunk-SWLs. Neben aktuellen Nachrichten mit direktem Bezug zur täglichen Aktivität, Termin- und Veranstaltungshinweisen, Buchtips und DX-Nachrichten enthält er auch allgemeine Beiträge, die in bestimmte Themen einführen sollen, wie zum Beispiel Rufzeichenzuteilung, Sonderbetriebsarten, DX-Peditionen etc. DFØAD sendet jeweils am ersten Montag im Monat um 19:30 Uhr zwischen 3680 und 3690 kHz. Interessenten können die Sendetexte zurückliegender Rundsprüche gegen Einsendung von DM 1,30 in Briefmarken bei folgender Redaktionsanschrift anfordern: Christian Schneider, DL8MBS, ......


Ende des DL-RS Nr. 32/86 vom 19.09.1986

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1986 Rundspruch-Archiv