DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 11/86 VOM 21.03.1986


DARMSTADT

Der am 05.03. begonnene Rückgang der Sonnenaktivität setzt sich weiter fort. Die Flux-Werte, die am 04.03. mit 93 Einheiten den bisherigen Monatshöchststand erreichten, waren am 16. auf 70 Einheiten abgefallen. Die Sonnenflecken-Relativzahl ist nach längerer Pause wieder bei Null angelangt. In diesem Zusammenhang haben die Ausbreitungsbedingungen das normalerweise sehr niedrige Niveau erreicht, das dem jahreszeitlichen Gang der F2-Grenzfrequenzen und der gegenwärtigen Lage im Sonnenfleckenzyklus entspricht. Vom 21.–28.03. muß mit verstärkter magnetischer Unruhe gerechnet werden; hiervon wird die Ausbreitung oberhalb von 15 MHz, vorzugsweise auf den in höheren Breiten verlaufenden Linien, besonders beeinträchtigt sein. Eine vorübergehende Besserung ist erst ab Anfang April zu erwarten.


BONN

Ihren 36. Geburtstag kann die Deutsche Bundespost am 01.04. begehen. 1950 übernahm sie an diesem Tag die Leitung des Post- und Fernmeldewesens der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone Deutschlands. Zuvor waren deren Aufgaben für die amerikanische und britische Zone bei der HVPF, der Hauptverwaltung für Post- und Fernmeldewesen, in Frankfurt am Main koordiniert worden. Diese hatte auch das am 14.03.1949 vom damaligen „Wirtschaftsrat“ der „Bizone“ erarbeitete Amateurfunkgesetz verabschiedet.

Vor 115 Jahren wurde am 16.04.1871 durch die Verfassung des neugebildeten Deutschen Reichs die damalige Post- und Fernmeldeverwaltung dem Reiche unterstellt; nur Bayern und Württemberg behielten sich noch bis 1919 ihre Privilegien vor. Am 17.04.1952 trat die Bundesrepublik Deutschland der ITU, der Internationalen Fernmelde-Union, bei.


NEUENBURG

Das Rufzeichen DG7GM wird seit längerer Zeit im bayrischen Raum mißbraucht. Der Pirat meldet sich mit Werner und ist seit über einem Jahr aktiv.


BAUNATAL

Die Bake DKØWCY auf 10,143 MHz ist seit Jahresende 1985 außer Betrieb. Eine Wiederinbetriebnahme wird durch den Rundspruch bekanntgegeben.


VISSELHÖVEDE

Das Rufzeichen DL1BAE wird seit längerer Zeit von einem Piraten mißbraucht, der häufig auf dem 10- und 20-m-Band QRV ist. Diese Bänder werden DL1BAE jedoch kaum benutzt.


RADOLFZELL

Das Rufzeichen DL6BU wird von einem Piraten mißbraucht, der auf allen Bändern QRV ist. Aus beruflichen Gründen ist DL6BU zur Zeit jedoch kaum QRV.


MAINTAL

Nach Rücksprache mit dem FTZ in Darmstadt teilt das Referat für Bild- und Schriftübertragung mit, daß das Betreiben einer Mailbox grundsätzlich sondergenehmigungspflichtig ist. Dies gilt auch für „bemannten“ Betrieb.


BÜDINGEN

Alle Telegrafie-Freunde sind herzlich eingeladen, sich am 29./30.03. an der deutschen Telegrafie-Meisterschaft in Büdingen zu beteiligen. Sie ist offen für Jedermann und beginnt am Samstag mit einem Flohmarkt und interessanten Vorträgen. Nähere Einzelheiten sind der cq-DL 3/86 zu entnehmen.


BAUNATAL

Im Bericht über die Konferenz der IARU-Region 3 in der cq-DL 3/86, Seite 160, war gemeldet, daß die IARU-Region 3 auch das Locator-System eingeführt hat, Japaner sich aber wahlweise des „Human Language System“ bedienen können. Aufgrund von Anfragen hat sich DL9GS in Japan nach den Besonderheiten dieses Systems erkundigt und erfahren, daß damit eine simple Klartext-Angabe der Stadt oder des Distriktes gemeint ist. Diese ist offenbar durch das geringe Bedürfnis der vielen hunderttausend ungebundenen japanischen Lizenzinhaber der 10-W-Klasse an wettbewerbsorientierten Ordnungssystemen bedingt.


HAMBURG

Als QSL-Manager für Eike, 5N8AFE, wird häufig DL6HAT angegeben. Da es sich hier um einen Lese- bzw. Hörfehler handeln muß, bittet DL6HAT von Anfragen bezüglich Beantwortung der eingesandten QSL-Karten Abstand zu nehmen.


DÜSSELDORF / VELBERT

Der 1. Vorsitzende Karl Taddey, DL1PE, hatte den Referenten und Mitarbeiter des Referates für Katastrophenschutzwesen zu einer Besprechung eingeladen. Diese fand am Freitag, dem 14.03. in Düsseldorf statt, an der auch der Geschäftsführer Karl Diebold, DJ1BM, teilnahm. Zuerst wurde das bisherige Konzept des Referates besprochen. Hierbei stellte sich heraus, daß die Bereitschaft, in Katastrophenfällen zu helfen, in DL von den Ländern und Kommunen unterschiedlich angenommen wird. Welche Gründe diese Behörden für die Ablehnung auch immer haben mögen, eine Anbiederung sollte auf keinen Fall erfolgen. In Anbetracht dieser Lage wurde von der Versammlung der Name Katastrophenschutz in Frage gestellt, weil dieser eine zu spezielle Aussage darstellt. Eine Namensänderung in Notfunk wurde in Erwägung gezogen, die allerdings die bisherigen Arbeiten und Aktivitäten nicht in Frage stellt. Vielmehr wurde festgehalten, daß sämtliche übernommenen Arbeiten weiterhin durchgeführt und geförderten Aktivitäten unterstützt werden. Folgende Ergänzungen sind in Planung: Unterteilung in internationale und nationale Hilfe, wobei der internationale Einsatz vier Betreuungsschwerpunkte bekommt. Für den Nationalen Einsatz wird angestrebt, in RTTY und SSTV eine Nachrichtenhilfe zur Verfügung zu stellen. SSTV-Versuche und -Demonstrationen sind für 1987 geplant. Durch regelmäßige Beiträge in der cq-DL soll das Notfunkreferat die Aufmerksamkeit unserer Mitglieder wecken und Anregungen geben.


REYKJAVIK

Zur Ermittlung der Ausbreitungsbedingungen auf dem 2-m-Band werden Testsendungen von TF8VHF ausgestrahlt. Mit 400 W ERP wird die Clubstation auf 144,939 MHz in ost/südöstlicher Richtung QRV sein. Das QTH ist HP84PA. Hörberichte werden erbeten an: Hermann Georg Karlson, TF3KC, ....., Reykjavik oder über den Verband an TF8VHF.


Ende des DL-RS Nr. 11/85 vom 21.03.1986

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1986 Rundspruch-Archiv