DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 18/85 VOM 10.05.1985


DARMSTADT

Bei dem letzten Drittel des Vormonats auf der Sonne entstandenen Aktivitätsgebiet, das zwischen dem 21.05. und dem 02.05 eine Reihe von Energieausbrüchen hervorbrachte, ist am 03.05. hinter dem Westrand der Sonne verschwunden. Der im Laufe der lebhaften Sonnenaktivität bis auf 94 Einheiten angestiegene solare Fluß ist seit dem 01.05. rückläufig und hat gegenwärtig 71 Einheiten erreicht. Insofern zeichnet sich eine vorwiegend ruhige Periode der Ausbreitungsbedingungen ab. Wegen der saisonbedingten niedrigen Grenzfrequenzen werden jedoch die DX-Möglichkeiten auf den Bändern oberhalb von 20 MHz weiter zurückgehen. Gegen Ende der nächsten Woche ist im Zusammenhang mit drei neuen Fleckengruppen ein kurzzeitiger Anstieg der Sonnenaktivität nicht auszuschließen. Die entsprechenden Auswirkungen auf die Qualität der Ausbreitungsbedingungen sind bislang nicht abzuschätzen. Eine erfreuliche Belebung des 10-m-Bandes, die 10 Stunden anhielt und Europa-Verkehr nach allen Richtungen infolge sporadischer E-Schichten ermöglichte, war am 28.04. zu beobachten. Im Rhein-Main-Gebiet konnten zeitweilig die beiden englischen 50-MHz-Baken mit 40 dB über dem Rauschen empfangen werden.


WASHINGTON / GENF

Ab 17.06. wird für US-Funkamateure im Bereich 1800–2000 kHz Betrieb in RTTY, FAX und SSTV freigegeben. In der ITU-Region 2 ist der Amateurfunkdienst in diesem Bereich als primärer Funkdienst eingestuft. In der ITU-Region 1 wird eine Primärzuweisung des Bereiches 1810–1850 kHz an den Amateurfunkdienst erst nach Inkrafttreten der Beschlüsse der regionalen Funkverwaltungskonferenz von 1985 am 01.04.1992 wirksam werden können. In der Bundesrepublik Deutschland und in 14 anderen Ländern wird davon aber nur der Teilbereich 1830–1850 kHz für den Amateurfunkdienst verfügbar sein. Erhalten bleiben wird aber vermutlich aufgrund der Fußnote 488 der VO Funk Genf 1982 die Sekundärzuweisung zwischen 1850 und 1890 kHz.


NEWINGTON

Wie aus dem letzten Mitteilungsblatt der IARU ersichtlich, besteht nur in der Region 1 ein Bandplan für alle KW-Bänder. Die Regionen 2 und 3 lehnen sich somit an unseren Bandplan an.


GENF

Der Internationale Amateur Radio Club – Headquarters Station 4U1ITU – führte am 26.03. seine Jahreshauptversammlung durch. Wegen seiner Pensionierung bei der ITU kandidierte Ted Robinson, F8RU, nicht wieder. An seiner Stelle wurde der bisherige Vizepräsident „Paco“ Francisco Lafuente, EA2ADO, zum Präsidenten des IARC gewählt. Neuer Vizepräsident des IARC wurde Richard Kirby, HB9BOA, Direktor des CCIR und damit eine der höchstrangigsten Persönlichkeiten der ITU.


WASHINGTON

Die FCC hat den US-Funkamateuren mit Wirkung vom 22.06. das 24-MHz-WARC-Band freigegeben und die vorläufige Zuweisung des 10,1-MHz-Bandes in eine Dauerzuweisung umgewandelt. Beide Bänder sind in den USA Exclusiv-Zuweisungen, doch dürfen Stationen des festen Funkdienstes außerhalb der USA nicht gestört werden. Im 24-MHz-Band darf mit dem für die jeweilige Lizenzklasse genehmigten vollen Input gesendet werden, im 10,1-MHz-Band nur mit 200 W PEP Input.


WIEN

Der Österreichische Versuchsenderverband – ÖVSV – wird mit dem Sonderrufzeichen OE3XSU auch in diesem Jahr wieder den „Sonnenzug“ von Wien nach Lübeck begleiten. Diverse karikative Organisationen haben Behinderte zu dieser Fahrt eingeladen. Der Sonnenzug wird am 16.05. um 16:00 Uhr in Passau eintreffen, am 17. in Hannover und am 18.05. in Lübeck verweilen. Die Rückfahrt erfolgt am 18.05. um 22:10 Uhr von Lübeck über Hannover und der Zug wird um 07:42 Uhr in München eintreffen. Während der Fahrt und den Aufenthalten OE3XSU auf 2 m und 70 cm, ggf. auch auf KW, QRV sein und hofft auf viele nette Verbindungen.


BAUNATAL

Zur Zeit werden viele Gastlizenzanträge von deutschen Funkamateuren bei der DARC-Geschäftsstelle angefordert. In einigen Fällen wurden von ausländische Gastlizenzbehörden nur UKW-Lizenzen ausgestellt, obwohl eine Genehmigung der Klasse B vorlag. Nach Rücksprache mit den ausländischen Behörden konnten diese nachweisen, daß in der deutschen Sende- und Empfangsgenehmigung nur die Klasse A eingetragen war. Lizenzinhabern der Klasse B – ehemals Klasse A – wird empfohlen, ihre Sende- und Empfangsgenehmigung an die zuständige OPD zwecks Umschreibung auf die Klasse B einzusenden. Nur so können sie von ihrem Gastland eine Gastlizenz für Kurzwellenbetrieb erwarten.


AUGSBURG

Die öffentliche Hauptversammlung des Amateurrats findet am 18./19.05. in Augsburg, Hotel Alpenhof, Donauwörther Str. 233 statt. Die umfangreiche Tagesordnung umfaßt u. a.: Neuwahl des Vorstandes, des AR-Sprechers und seines Stellvertreters, die Wahl der Rechnungsprüfer und die Bestellung von Ausschüssen. Der bisherige 1. Vorsitzende des DARC Philipp Lessig, DK3LP, möchte nach 8jähriger Tätigkeit nicht mehr für dieses Amt kandidieren. Der Versammlung liegt eine Reihe von Anträgen vor, über die Beschlüsse zu fassen sind, so wird u. a. über Aufwendungen für das Katastrophenschutzwesen beraten. Weiterhin ist beantragt, eine juristische Kommission zur Mitgliederbetreuung zu bilden. Den Sonder-DOK „HV85“ werden vom 16.–19.05. folgende Stationen vergeben: DLØAU, DF5CU, DG9MAD und DL5MCG. Diese Stationen sind auf 80 und 40 m sowie auf 2 m und 70 cm QRV. Zeitweise ist auch Betrieb über DBØUA -R8- vorgesehen.


ULM

Eine Ausstellung mit historischen Geräten aus der Anfangszeit der Funktechnik bis in die Gegenwart veranstaltet die Fachhochschule Ulm. Mit 120 Geräten soll die Entwicklung des Rundfunks dargestellt werden. Schwerpunkt dieser Ausstellung ist die Geschichte der Elektronenröhren, wovon 150 repräsentative Exponate zu sehen sind. Am 18.05. werden u. a. einige interessante Vorträge über Röhren, Kristalldetektor und die konstruktive Entwicklung der Nachrichtentechnik angeboten.


FRIEDRICHSHAFEN

Ein kleines Jubiläum begeht in diesem Jahr die HAM RADIO in Friedrichshafen. Zum 10. Mal wird diese Ausstellung von der IBO Messe GmbH durchgeführt. Verbunden damit ist das traditionelle Bodenseetreffen des DARC, das seit 1950 in jedem Jahr viele tausend Besucher anlockt. Für viele Funkamateure ist der regelmäßige Besuch Tradition geworden. Die Treue solcher Besucher soll nun belohnt werden. Wer von der 1. HAM RADIO im Jahre 1976 bis zum Jahre 1985 von allen 10 Veranstaltungen einen Beleg vorlegen kann, erhält eine Sonder-Treueprämie. Der Nachweis dafür kann durch Vorlage von QSL-Karten, Eintrittsplaketten oder Autoaufklebern erfolgen.


Ende des DL-RS Nr. 18/85 vom 10.05.1985

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1985 Rundspruch-Archiv