DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 13/85 VOM 05.04.1985


DARMSTADT

Während in der 1. Märzhälfte die Sonnenaktivität äußerst gering war, brachte die 2. Monatshälfte einen erneuten Anstieg, der am 24.03. mit 80 Flußeinheiten und einer Sonnenflecken-Relativzahl von 52 seinen Höhepunkt erreichte. Zusammen mit der in diesem Zeitraum vorherrschenden geringen Unruhe des erdmagnetischen Feldes ergaben sich bis kurz vor Monatsende gute Ausbreitungsbedingungen, z. T. mit Verkehrsmöglichkeiten auf 28 MHz in Richtung Afrika und Südamerika. Auf den unteren Bändern waren besonders der 25. und der 31.03. günstig für DX in Ost-West-Richtung. Vermutlich tritt die für Anfang April erwartete Magnetstörung verspätet und weniger ausgeprägt auf. Das als Ursache in Frage kommende Korona-Loch, welches einige Sonnenrotationen überdauerte, ist kleiner geworden. Somit ist ab 06.04. für mindestens zwei Wochen mit ungestörten bis guten Bedingungen zu rechnen. In diesem Zusammenhang muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß wegen der ab 01.04. erfolgten Einstellung der Ursigramm-Aussendungen zuweilen eine Beeinträchtigung der Treffsicherheit der kurzfristigen Ausbreitungsprognosen auftreten kann.


PRETORIA

1985 feierte die South African Radio League, SARL, ihr 60jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten werden anläßlich der diesjährigen Generalversammlung der SARL vom 05.–08.04. im The Palms Hotel in Silverton, Pretoria, durchgeführt.


SOLLENTUNA

Ein 24seitiger Welt-Atlas aller 32.400 Locator-Felder im Format DIN-A4 wurde Ende 1984 von einem schwedischen Funkamateur herausgebracht. Damit verbunden ist ein Aufruf, die neuen Locator nicht nur auf UKW, sondern auch bei QSOs auf allen KW-Amateurfunkbändern auszutauschen.

Wie auf der Tagung der HF Working Group der IARU-Region 1 in Lübeck im März verlautete, will der schwedische Amateurfunkverband SSA diese Ausarbeitung zur Grundlage eines SSA-Diploms machen. Die Zahl der auf allen Bändern erreichten Großfelder mit theoretisch 324 Möglichkeiten sollen dann als Zähler in einem Dauerwettbewerb gelten. Wie die Auswertung zeigt, gibt es in 262 Großfeldern „irgendeine Art von Land“, 54 Großfelder sind offene See, und acht Felder sind ohne Land-Untergrund von ewigem Eis bedeckt. Zählen sollen aber nur „natürliche“ Übertragungsbedingungen, kein Satellitenverkehr. Antragsteller sollen Verbindungen von einem Ort innerhalb eines Radius von 1000 km abgewickelt haben. Eine zeitliche Begrenzung ist nicht aufgeführt. Weiter Informationen werden in der cq-DL veröffentlicht.


BRIGHTON

In letzter Zeit weisen einzelne deutsche Funkamateure in nicht ganz korrekter Form andere Funkamateure darauf hin, den Frequenzbereich 7000–7010 kHz für den interkontinentalen DX-Verkehr freizuhalten. Beim Sekretär der IARU-Region 1, Dr. John Allaway, G3FKM, gingen diesbezüglich viele Beschwerden ein. Er macht darauf aufmerksam, daß der gültige IARU-Region-1-Bandplan ein solches Segment im 7-MHz-Band nicht ausweist. Der Auslandsreferent des DARC Hans Berg, DJ6TJ, merkt dazu an, daß als „Gentleman-Agreement“ die ersten und letzten 10 kHz auf allen KW-Bändern dem DX-Verkehr dienen sollten. Es berechtigt jedoch nicht dazu, andere Funkamateure zu maßregeln.


SAN MARINO

Wie das Generalkonsulat Wien der Republik San Marino offiziell mitgeteilt hat, können Amateursendegenehmigungen dort nur erteilt werden, wenn der Antragsteller einen Wohnsitz im Lande nachweisen kann. Ausländische Gäste könnten jedoch die Clubstation T77A, Radio Club „Corrado Francini“ benutzen. Interessenten sollten sich aber vorher an den Sekretär der ARRSM Herrn Antonio Ceccoli, wenden ......


GENF

In einer Anwesenheitsliste für Funkamateure zur regionalen ITU-Konferenz für See- und Flugfunkfragen im März und April 1985 in Genf hatten sich Anfang März 27 Funkamateure eingetragen. Sie stammen aus folgenden 13 Ländern: sechs aus DL, EI, EL, vier aus G, HB, I, drei aus LA, OE, OZ, zwei aus SP, TA, vier aus YU und 9K2.


WIEN

Die Zahl der österreichischen Amateurfunksendegenehmigungen ist zum Ende 1984 um 188, das sind etwa 4 %, gegenüber dem Vorjahr auf 5023 gestiegen.


BERLIN (Ost)

Unter dem Rufzeichen Y85HUB – wie „Humboldt-Universität zu Berlin“ – wird die dortige Clubstation Y54ZO in der Zeit vom 29.04.–05.05. aktiv sein. Anlaß ist das 175jährige Bestehen der 1810 von Wilhelm von Humboldt gegründeten Universität, die seit 1949 seinen Namen und den seines Bruders Alexander trägt. An ihr wirkten Nobelpreisträger wie Albert Einstein und Max Plank.


BONN

Das Gesetz zu dem internationalen Fernmeldevertrag (Nairobi) vom 06.11.1982, vom Deutschen Bundestag verabschiedet am 04.03.1985, ist im Bundesgesetzblatt Teil II Nr. 11 vom 13.03.1985 veröffentlicht worden. Der in Französisch und Deutsch gehaltene Text umfaßt 106 Seiten.

International ist dieser Vertrag schon seit dem 01.01.1984 in Kraft. Nach Artikel 42 des Vertrages sind die ergänzenden Vollzugsordnungen, z. B. VO Funk, für alle Mitglieder verbindlich und haben durch die Verabschiedung im Bundestag in der Bundesrepublik Deutschland gleichfalls Gesetzeskraft erhalten.


KIEL

Die vom Reiseunternehmen CEBECO für die Zeit vom 19.–26.05. eingeplante Amateurfunk-Exkursion nach Moskau wird trotz der Absage des Empfangs im CRC vom Abflughafen Hamburg aus planmäßig durchgeführt. Neben dem umfangreichen touristischen Programm werden besonders Besuche der Elektronik-Ausstellung mit Amateurfunk-Exponaten und der Raumfahrt-Halle auf dem Gelände der All-Unions-Ausstellung sowie der eines Radio-Museums angeboten. Geplant sind auch Gespräche mit russischen Funkamateuren. Feste Buchungen liegen aus Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland vor.


BERGISCH-GLADBACH

Der OV Bergisch-Gladbach, G19, feiert am 27./28.04. sein 25jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß wird der Amateurfunk der Öffentlichkeit mit der Clubstation DFØBG vorgeführt. Neben den Betriebsarten KW, UKW und RTTY wird auch eine FAX-Station QRV sein. Aktive FAX-Stationen werden gebeten, auf CQ-Rufe aus G19 zu hören.


Ende des DL-RS Nr. 13/85 vom 05.04.1985

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 1985 Rundspruch-Archiv