DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 7/85 VOM 22.02.1985


DARMSTADT

Am 10.02. erreichte der solare Fluß, wie bereits am 02. und 03.02., den Wert von 76 Flußeinheiten. Seitdem ist ein ständiger Rückgang in Richtung auf die 70-Einheiten-Marke zu beobachten. Die zur gleichen Zeit erfolgende Erholung der Ausbreitungsbedingungen nach einer magnetischen Störung, die am 05.02. eingesetzt hatte, bescherte uns am Wochenende – auch für die nördlichen Linien – recht gutes Funkwetter. Davon profitieren vor allem die Teilnehmer am ARRL International DX Contest. Von 21 MHz bis herunter zu den niederfrequenten Kurzwellenbändern entsprachen die Bandöffnungszeiten ziemlich genau der Monatsprognose in der cq-DL. Am 19.02. ist mit einer erneuten magnetischen Störung zu rechnen, in deren Folge die Grenzfrequenzen wieder absinken werden. Vor allem auf den höheren DX-Bändern dürfte sich diese Störung bis Ende Februar negativ auswirken. Eine kurzzeitige Erholung ist vom 01.–03.03. zu erwarten. Vom 04. bis etwa 10. muß wieder mit einer Verschlechterung der Bedingungen gerechnet werden, vor allem auf Linien, die in höheren Breiten verlaufen.


NEWINGTON

Die IARU führt als wichtigstes Ereignis des letzten Jahres die mit 98 Stimmen erfolgte Annahme ihrer neuen „Constitution“ mit der Einführung eines IARU-Verwaltungsrates auf. Damit soll ein Übergang von einem patriarchalischen zu einem demokratischen Entscheidungsgremium eingeleitet werden. Aufgrund dieser neuen Satzung trat der Verwaltungsrat erstmalig im Juni 1984 in Paris zusammen, wo vor nunmehr 60 Jahren die IARU gegründet wurde. Dabei wurde Richard L. Baldwin, W1RU, zum Präsidenten und Carl S. Smith, WØBWJ, zum Vizepräsidenten der IARU vorgeschlagen. Bis zum 15.01.85 wurden diese Vorschläge ohne Gegenstimme von der Mehrheit der aktiven Mitgliedsverbände gutgeheißen.

Mit dem Beitritt der Amateurfunkverbände von Belize, Vanuatu und der Volksrepublik China im Jahr 1984 stieg die Zahl der IARU-Mitgliedsverbände auf 121. Inzwischen läßt die IARU über Aufnahmeanträge der Verbände von Kuwait und Brunei abstimmen. Mit Einwilligung der AMSAT hat der IARU-Verwaltungsrat ein zusätzliches WAC-Diplom gestiftet, das WAC Satellite Award. Es wird für vergangene und künftige nachgewiesene Verbindungen über Amateurfunk-Satelliten mit sechs Kontinenten ausgegeben.

Rund 2100 WAC-Awards wurden im Jahr 1984 neu erteilt, davon 943 für SSB, 857 „Mixed“, 29 für RTTY und zwei für SSTV für alle Bänder, 126 für einzelne Bänder sowie 130 5-Band- und elf 6-Band-WACs.


BAUNATAL

Die Märzausgabe der cq-DL wird mit 56 redaktionellen Seiten wiederum acht Seiten mehr als gewöhnlich aufweisen. Der technische Teil befaßt sich u. a. mit der Bedeutung des vertikalen Abstrahlwinkels von KW-Antennen sowie mit Amateurfunktechnik bei 77 GHz. Dabei wird ein Experiment beschrieben, das am 10.12.84 von einer Gruppe von Funkamateuren an der Universität Köln durchgeführt wurde und bei dem es sich um die allererste Amateurfunkverbindung im 4-mm-Band handelt. Ferner enthält die Märzausgabe Abhandlungen über HF-Steckverbindungen sowie Abgleichsverfahren für regelbare Quarzfilter und viele weitere Artikel und Informationen.


CLIPPERTON ISLAND

Die Clipperton-DXpedition wird voraussichtlich vom 03.–11.04.85 stattfinden. Als Rufzeichen wird FOØXX verwendet. Auf der Rückreise soll evtl. für einen Tag XF4CS auf Reville Gigedo aktiviert werden.


CROWBOROUGH

Auf Vorschlag des britischen Ionosphären-Forschungsinstitutes Rutherford Appleton Laboratory hat der Koordinator des IBP, International Beacon Project, Alan Taylor, G3DME, der HF-Working Group der IARU-Region 1 den Plan eines Weltweiten Bakennetzes auf 21 MHz vorgelegt. Die nach Zahl begrenzten Baken sollen wie beim 14,1-MHz-Netz der Northern California DX Foundation (NCDXF) in Time-Sharing auf einer Frequenz im 21-MHz-Band senden.

Die Initiative eines Netzes von Amateurfunkbaken zur Beobachtung der Ausbreitungsbedingungen ging 1967 von Carl Dereser, DJ7AA, aus. Er konnte dabei auf Erfahrungen mit den früheren DASD-Baken D4WYF an den Untergrenzen der Bänder 3,5, 7, 14 und 28 MHz hinweisen.

Auch bei dem 21-MHz-Projekt ist an die Einsendung von Beobachtungsmeldungen durch Funkamateure und SWLs gedacht. Das Thema soll auf der Tagung der HF Working Group der IARU-Region 1 am 09./10.03. in Lübeck behandelt werden.


HERNING

Auf dem Repräsentanten-Treffen des dänischen Amateurfunkverbandes EDR am 14.10.84 in Herning hielt u. a. Marius Jacobsen als Vertreter der P+T-Generaldirektion einen Vortrag. Nach seinen Ausführungen über die geplante CEPT-Lizenzen erklärte er, daß die jahrelangen Bemühungen um eine gemeinsame Lizenz der nordischen Staaten aufgegeben worden seien.

So verlangt Schweden von allen Antragstellern ein zusätzliches Führungszeugnis – entsprechend der Landesbestimmungen. In Norwegen gibt es keine UKW-Sprechfunklizenz, und Finnland erlegt sich Zurückhaltung wegen seines Nachbarlandes auf. Die dänische P+T soll der CEPT-Lizenz positiv gegenüberstehen und den EDR gebeten haben, einen Vorschlag für die mehrsprachige CEPT-Lizenzurkunde vorzulegen.

Auf dem EDR-Treffen in Herning wurde u. a. eine Beitragserhöhung um 15 % auf 270 DKr pro Jahr beschlossen, was umgerechnet rund 73 DM entspricht.


HENNEF

Die JR-Platinenreihe des Jugend- und Ausbildungsreferates des DARC hat auch internationale Bedeutung gewonnen. Wie der Referent des Jugend- und Ausbildungsreferates Wolfgang Oepen, DL3OE, mitteilt, sind der israelische, schwedische, holländische und französische Amateurfunkverband daran interessiert, diese Bauteile auch ins Ausbildungsprogramm zu übernehmen.


BAUNATAL

Die Zahl der DARC-Mitglieder nahm vom 01.01.1984 bis zum 01.01.1985 bereinigt um 507, das ist 1 %, auf rund 47.000 zu. Der Anteil der lizenzierten Mitglieder stieg um 757, das sind 2 %, auf fast 39.400, einem Anteil von 77 % an der Zahl der rund 51.150 Gesamt-Individuallizenzen. Eine Statistik der Lizenzzahlen bei den einzelnen Oberpostdirektionen wird in der März-Ausgabe der cq-DL veröffentlicht.

Die Zahl der Ortsverbände im DARC betrug am 01.01.1985 750, im VFDB 68. Der Umsatz von QSL-Karten ging 1984 gegenüber dem Vorjahr von 6 Millionen auf gut 5 Millionen um 15 % zurück.


Ende des DL-RS Nr. 7/85 vom 22.02.1985

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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