DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 2/85 VOM 18.01.1985


BOULDER / PRAG

Der seit 01.01. gemessene Flux-Wert von 70 hielt bis zum 11. an, nur durch 69 am 05.01. unterboten. Nach 71 am 12. sprang er am 13.01. auf 75. Überraschend zeigte sich am 13. im Zentrum der Sonnenscheibe eine Fleckengruppe, deren Auswirkung aber noch nicht zu übersehen war. In der 2. Januarwoche herrschten unstabile Ausbreitungsbedingungen. Trotz niedriger Flux-Werte entwickelte sich ab 08.01. ein geomagnetischer Sturm, der am 10. einen AK-Wert von 42 erreichte. In einer positiven Phase am 10.01. traten ungewöhnliche Bedingungen auf. So wurde z. B. über S9-Signale aus W6 auf 3,5 MHz um 07:00 UTC berichtet, und auf 21 MHz tauchten um 13:00 UTC 15 VK6-Stationen auf.

Der Wert der geomagnetischen Unruhe AK stellt den Mittelwert jeweils des vergangenen Tages dar (siehe cq-DL „Fernausbreitung“ unten links). Er rangierte von 0-400, wobei er ab etwa 50 mit geomagnetischem Sturm bezeichnet wird. Werte über 100 sind selten. AK-Werte unter 10 bedeuten ein ruhiges geomagnetisches Feld und gute Ausbreitungsbedingungen mit geringen Absorptionen. Aktuelle Werte werden von den -hier kaum aufnehmbaren- Normalfrequenzsendern WWV alle drei Stunden als K-Index erneut herausgegeben. Hier bedeuten K-Werte von 0–1 Ruhe, 1–3 Unruhe und über 4 lebhafte Aktivität. Bei einer jetzigen Vorhersage werden ab dem 21. ansteigende Werte vermutet bis zu einem K-Wert von 5 am 23.01. Eine schlechte Nachricht für den KW-Amateur ausgenommen in der positiven Anlaufphase, eine gute für den UKW-Freund, möglicherweise sogar mit Aurora-Bedingungen ab 23.01. verbunden. Die sprunghaften Bedingungen sollen bis zum 29.01. anhalten danach stehen vom 31.01.–05.02. gute Bedingungen in Aussicht.


LAKE BLUFF

Gut 447.000 Rufzeichen lizenzierter Funkamateure in aller Welt führt der Band „Foreign Listings“ des Radio Amateur Callbook in der Ausgabe 1985 auf, über 33.000 (das sind 8 %) mehr als die Vorjahresliste. Außerdem wurden rund 98.000 Änderungen verarbeitet, was zusammen beinahe zu 1/3 neuen Inhalt bedeutet. Mit fast 52.000 Rufzeichen stellt dabei die Bundesrepublik Deutschland auf 134 Seiten von 1312 mit 10 % das größte Kontingent, gefolgt von Großbritannien mit 42.500. Von den über 550.000 japanischen Stationen wurden nur 31.100 für aufnahmewürdig befunden. Die Reihe setzt sich fort mit Argentinien mit 26.400, Brasilien mit 23.700, Kanada mit 22.400, Sowjetunion mit 20.600, Australien mit 16.000, die Niederlande mit 14.700, Spanien mit 14.200, Frankreich mit 13.300, Schweden mit 10.500 und Dänemark mit 10.200. Alle werden natürlich in den Schatten gestellt von den USA, die einen eigenen Band „United States Listing“ mit 438.000 Rufzeichen füllen.

Zusammen sind damit über 882.000 Rufzeichen erfaßt. Mitsamt rund 520.000 nicht registrierten weiteren japanischen und 20.000 weiteren russischen kommt der Welt-Lizenzstand auf gut 1,4 Millionen. Bei einer Weltbevölkerung von 4,8 Milliarden ist daher statistisch jeder 3430 Mensch ein Funkamateur.


KIEL

Auch 1985 werden wieder zwei internationale Gruppen von Funkamateuren den Moskauer Zentralen-Radio-Klub besichtigen und von dort Sendegenehmigung unter dem Rufzeichen UK3F/... bekommen. 80 Amateure sind 1984 vom Direktor des ZRK Bondarenko empfangen worden, haben Vorträge über den sowjetischen Amateurfunk und über die sowjetischen Amateurfunksatelliten gehört. Ferner wurde die QSL-Vermittlung besichtigt. Fachliches und Touristisches wechselten einander ab.

1985 finden Informationsreisen über den sowjetischen Amateurfunk vom 31.03.–07.04. (über Ostern) und vom 19.05.–26.05., zur alle zwei Jahre stattfindenden sowjetischen Amateurfunkausstellung, statt. Weitere Informationen werden in der cq-DL veröffentlicht.


KIEL

Der 18. Ausbildungslehrgang zur Vorbereitung auf die Lizenzprüfung im Distrikt Schleswig-Holstein wird vom 22.03.–13.04. in Kiel stattfinden. Mit einer pädagogisch gut aufbereiteten experimentellen Lehrmethode wird der schwierige Stoff den Newcomern verständlich vermittelt. Unter preislich recht günstigen Bedingungen findet der Lehrgang in der Nähe von Kiel in reizvoller Lage direkt am Ostseestrand statt. Nähere Informationen erhalten Sie vom Lehrgangsleiter Otto Thies, DK8LT, ....., gegen Freiumschlag.


VELBERT

Eine Gruppe deutscher Funkamateure wird vom 22.01.–06.02. in Sri Lanka, 4S7, ein 2-m-Relais errichten. Dieses Relais wurde unter der Leitung von DJ2NH und Mitwirkung von DL1ER, DL6CG, DL8AJ und DB9KH gebaut. Alle OM werden ab 24.01. täglich um 16:30 UTC auf 14.290 kHz QRV sein.


FREIBURG

Ein neues RTTY-Relais wurde vom OV Freiburg, Z06, auf dem Feldberg in 1495 m Höhe in Betrieb genommen. Die Eingabefrequenz ist 144,637 MHz, Ausgabefrequenz 145,992 MHz. Die Empfängerbandbreite beträgt 2 kHz mit 850 Hz Shift. Die Kennung ist DBØFY, und die Sendeleistung beträgt 8 Watt.


BAUNATAL

Im Zusammenhang mit Meldungen in verschiedenen Zeitungen über den Absturz eines Verkehrsflugzeuges in der Golfregion war davon die Rede, daß es sich bei dem Notruf um einen Scherz eines Amateurfunkers handeln könne.

Der DARC stellt klar, daß der Notruf nicht von einem Amateurfunkgerät ausgesendet werden kann. Frequenzbereiche des internationalen Flugfunks sind auf den Geräten lizenzierter Funkamateure nicht vorhanden.


BAUNATAL

Die DARC-Geschäftsstelle bearbeitete im letzten Jahr 1117 Gastlizenzanträge für ausländische Funkamateure aus 46 Ländern, die von der OPD in Düsseldorf ausgegeben wurden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Erhöhung um 4,3 %. Wie im Vorjahr haben unsere Nachbarn, die Niederlande, den größten Anteil mit 234 Anträgen, gefolgt von den USA mit 164 und OE mit 150. Aus DL haben im vergangenen Jahr 1540 Funkamateure über 2500 Gastlizenzunterlagen für viele Urlaubsländer angefordert.


Ende des DL-RS Nr. 2/85 vom 18.01.1985

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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