DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 11/82 VOM 19.03.1982


BOULDER

Der solare Flux fiel von 252 am 05.03. rasch auf 181 am 11. Er wendete sich dann wieder aufwärts bis auf 211 am 15.03., doch läßt die optische Beobachtung der Sonne für die nächste Woche einen stärkeren Anstieg erwarten. Mit abnehmender Sonnenaktivität war auch das erdmagnetische Feld stabiler und die Kurzwellenausbreitung daher besser als erwartet. Nach dem 16.03. stehen allerdings 10 Tage mit mehr sprunghaften Ausbreitungsbedingungen in Aussicht. Nach guten Tagen zwischen dem 27. und 29.03. werden starke geomagnetische Störungen bis zum 02.04. erwartet. Gegenüber dem Februar haben sich die Ausbreitungsbedingungen im März bereits gebessert. Die höchsten Werte der MUF – maximum usable frequency – sind wieder auf transäquatorialen Wegen zu erwarten und gute Aussicht besteht wieder für „long-path“-Verbindungen.


ENUGU

Vom 04.–12.12 1981 fand in Enugu die 2. nigerianische Nationale Messe für Wissenschaft und Technologie statt. Sie wurde eröffnet von Jim Nwobodo, dem Gouverneur von Anambra, einem der 19 Bundesstaaten der mit 77 Millionen Einwohnern größten schwarzafrikanischen Bundesrepublik. Der Staatskommissar von Anambra für Wissenschaft und Technologie hatte der Nigerian Amateur Radio Society, NAR, im Ausstellungs-Areal 5 den repräsentablen Ausstellungsstand S10 zur Verfügung gestellt und die dort errichtete Ausstellungs-Sonderstation 5N4STF, wie Science and Technology Fair, zusammen mit dem Bundesminister für Wissenschaft und Technologie Dr. S. U. Ugoh auch mit seinem Besuch beehrt.

Die Station 5N4STF war mit je einer Kurzwellen- und UKW-Sende- und Empfangsanlage ausgerüstet. Sie stand unter der Obhut des Sekretärs der NARS Oyekunle B. Ajayi, 5NØOBA, der auch als Verbindungsmann zum W & T-Ministerium fungierte. Zur Einrichtung und Ausschmückung des Standes hatten auch die Pfadfinder von Anambra beigetragen. Neben Amateurfunk-Länderkarten waren auf dem Stand die Amateurfunkzeitschriften der ARI, der ARRL, des DARC, der NARS, der RSF und der RSGB ausgestellt. QSL-Karten aus aller Welt machten die völkerverbindenden und – in Schwarzafrika besonders wichtig – rassistisch nicht-diskriminierenden Möglichkeiten des Amateurfunks deutlich.

G3KTR/5N9 hatte aus dem ARRL-HQ Druckschriften zur Verteilung mitgebracht, die bei den über 4000 Standbesuchern sehr gefragt waren. Anhand von Transceiver-Bausätzen des ARRL-Goodwill-Projekts wurde demonstriert, daß für den Amateurfunk nicht nur teure hochentwickelte Technologie erforderlich ist, sondern daß für den Start jedermann seine Geräte selbst bauen und dabei seine Fähigkeiten weiter entwickeln kann.

Der Berichterstatter 5NØOBA dankte bei dieser Gelegenheit für die Hilfe der ARRL und OE3REB, dem Chairman der Arbeitsgruppe der IARU-Region 1 für „Promoting Amateur Radio in Developing Countries“, PADC, und seinem Team, in dem für den DARC DJ7GS rege tätig ist.


GENF

Vom 15.–26.02. fand in Genf die 15. Vollversammlung des CCIR, des „Internationalen Beratenden Ausschusses für das Funkwesen“ der ITU statt, an der 393 Delegierte aus 77 Ländern sowie Vertreter von 16 internationalen Organisationen und von 10 anerkannten privaten Funk-Betriebsgesellschaften teilnahmen. Zum Chairman der Versammlung wurde, E. J. Wilkinsons/Australien gewählt. Aufgabe dieser Plenarsitzung war die Prüfung und Billigung von technischen Dokumenten, welche die 13 Studiengruppen des CCIR in ihren Abschlußsitzungen Ende 1981 vorbereitet hatten. Dazu wurden die laufenden Vorbereitungen für kommende regionale und weltweite Funkverwaltungskonferenzen bis zum Jahr 1985 weitergeführt. Ein besonderer Ausschuß für technische Kooperation bemühte sich darum, daß die Entwicklungsländer den besten Nutzen aus den CCIR-Ausarbeitungen ziehen können und darum, sie zur Mitarbeit im CCIR anzuleiten. Der CCIR wurde 1927 auf der „Weltnachrichtenkonferenz“, wie es seinerzeit hieß, in Washington gegründet. Die Empfehlungen seiner alle drei bis vier Jahre stattfindenden Plenarsitzungen haben große Auswirkungen für Funk-Wissenschaftler und -Techniker, Verwaltungen und Funkbetriebsgesellschaften, Geräte-Hersteller und Entwickler in der ganzen Welt. Bevor weitere Ergebnisse und Nachrichten über die für uns oft wichtigeren Randgespräche bekannt wurden, eilte eine Mitteilung voraus: Auf dieser Plenarsitzung wurde der Leiter des auch für den Amateurfunkdienst zuständigen FTZ-Referates S21 – Funk- und Frequenzverwaltung –, Postdirektor Klaus Olms, zum Chairman der CCIR-Studiengruppe 1, „Spectrum utilization-Monitoring“, auf deutsch Spektrums-Nutzung-Funküberwachung – gewählt.


KOPENHAGEN

Die HF Working Group der IARU-Region 1, die auf der IARU-Konferenz in Brighton in Analogie zu der schon lange bestehenden VHF Working Group gegründet wurde, tritt vom 07.–09.05. zu ihrer ersten Sitzung in Kopenhagen zusammen. Der DARC in der HF Working Group wird vertreten durch Hans Berg, DJ6TJ, der auch deutscher Mitarbeiter in der „Emergency Working Group“ ist.


BREMEN

Das Exekutiv-Komitee der IARU-Region 1 trifft sich vom 23.–25.04. in Bremen. Ein Hauptpunkt der Tagesordnung dürften Vorschläge für eine strukturelle Verbesserung der IARU-Statuten sein.


BONN

Aus gegebenem Anlaß ersuchte das Bundespostministerium um folgende Bekanntgabe: Die Sendearten A1A, A2A, F1A, F2A, G1A, G2A und J2A, Morsetelegrafie für den Hörempfang, dürfen nach Anlage 1 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über den Amateurfunk nur von Funkamateuren benutzt werden, die Inhaber der Genehmigungsklasse A oder B sind. Funkamateure, die Inhaber der Genehmigungsklasse C sind, dürfen die oben genannten Sendearten auch dann nicht verwenden, wenn zur Produzierung und zur Reproduzierung der Morsezeichen Mikrocomputer oder andere Hilfsmittel eingesetzt werden. Jeder Funkamateur ist dafür verantwortlich, daß seine Amateurfunkstelle im Rahmen der Vorschriften der DV-AFuG betrieben wird.


BAUNATAL

Die PADC-Gruppe des DARC – Promoting Amateur Radio in Developing Countries – Förderung des Amateurfunks in den Entwicklungsländern – blüht zur Zeit zwar noch etwas im Verborgenen, leistet aber bei unseren Freunden in Entwicklungsländern recht gute Arbeit.

Zur Zeit werden nationale Amateurfunkverbände in Obervolta, Nigeria, Liberia, Sudan, Tansania, Indien, Bangladesh und Sri Lanka betreut. Es bestehen auch noch regelmäßige Kontakte mit Sambia, Sierra Leone und Malawi.

In den letzten Monaten konnten kiloweise technische Literatur und Bauteile in diese Länder gesandt werden, für dort äußerst wertvolle Lehrmaterialien, die sich viele Newcomer in diesen Ländern nicht leisten können, falls es sie dort überhaupt gibt. Diese Arbeit des DARC wird daher von allen betreuten Ländern voll und ganz anerkannt.


Ende des DL-RS Nr. 11/82 vom 19.03.1982

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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