DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 21/81 VOM 22.05.1981


BOULDER

Während der 2. Mai-Woche waren die Funkausbreitungsbedingungen meist schlecht aufgrund häufiger Flares auf der Sonne und nachfolgender hoher geomagnetischer Unruhe. Diese entwickelte sich am 16./17.05. zum 3. geomagnetischen Sturm innerhalb der Woche. Es gilt schon als normal für diese Jahreszeit, daß die Ausbreitungsbedingungen in höheren Breiten auf den höheren Kurzwellenbändern gestört sind. Eine leichte Besserung wird für die Tage um den 23.05. erwartet. Der solar Flux war im Mai bisher auf Werten gut über 200 geblieben, doch war er am 17. bereits auf 203 abgesunken und dürfte die 200er Marke noch kurz unterschreiten. Seit Januar war er übrigens nicht tiefer als 170 gesunken. Die ausschlaggebende Rolle im Ausbreitungsgeschehen spielt in dieser Jahreszeit mehr die geomagnetische Aktivität. Auch die Sonnenfleckenzahlen sind derzeit höher als erwartet und es gibt Anzeichen dafür, daß sich dieser Trend bis in den Sommer fortsetzt.


BRIGHTON

Für die vom ungarischen Amateurfunkverband gewünschte einfache Normierung der Telegrafiegeschwindigkeit im Amateurfunkverkehr wurde auf der IARU-Konferenz Brighton analog zur Handhabung im professionellen Betrieb das Wort „PARIS“ festgelegt, das einschließlich der zugehörigen Wortpause von 7 Bit genau 50 Bit enthält.

Maßgeblich ist dabei nicht so sehr der Durchschnittswert der Längen aller Buchstaben des Alphabets, sondern die statistische Häufigkeit des Vorkommens der Buchstaben in der Sprache. Nicht ohne Grund hatte Morse ja den am häufigsten vorkommenden Buchstaben die kürzesten Zeichen zugeordnet. Die Ermittlung hatten er und seine Mitarbeiter sich allerdings leicht gemacht: Sie hatten in einer benachbarten Druckerei nur den Typen-Vorrat für die einzelnen Buchstaben durchgezählt. Damals kam man eben auch ohne Computer-Anwendung zu brauchbaren Ergebnissen.


LUXEMBURG

Die Lizenzbestimmungen im Großherzogtum Luxemburg aus dem Jahre 1950 befinden sich derzeit in der Überarbeitung. Schon jetzt steht aber fest, daß an die Einführung einer UKW-Telefonie-Genehmigung entsprechend der deutschen Klasse C nicht gedacht wird. Anträge deutscher C-Lizenzinhaber auf Ausstellung einer luxemburgischen Lizenz werden daher neuerdings abschlägig beschieden unter Hinweis auf die generelle Erfordernis einer Telegrafieprüfung in Luxemburg. Inhaber unserer Klassen B und A können dagegen Besuchergenehmigungen erhalten, die bis zur Dauer von 30 Tagen kostenfrei sind. Längerdauernde Genehmigungen kosten 35 LFr pro Monat. Die Besucherlizenzen gelten nur in Verbindung mit der gültigen Heimat-Genehmigung für die in dieser zugelassenen Frequenzbereiche unter Ausschluß des Frequenzbereiches 1715–2000 kHz. Die Senderleistung ist für alle Amateurfunkstellen in Luxemburg auf maximal 100 W Input begrenzt. Besucher benutzen ihr Heimat-Rufzeichen mit angehängtem „/LX“.


BAUNATAL / TRIER

Am vergangenen Wochenende, dem 16./17.05., traf sich der Amateurrat zu seiner diesjährigen Hauptversammlung in Trier. Ausrichter war der Distrikt Rheinland-Pfalz, der unter der Mitarbeit von Joachim Immelnkemper, DK2BI, für die gute Organisation gesorgt hatte.

Nach der internen Vorbesprechung des Amateurrats am Vormittag des 16.05. begann nachmittags um 14:00 Uhr die öffentliche Versammlung.

Als herausragender Punkt der Tagesordnung kann die Wahl des Vorstandes gesehen werden. Nach dem Bericht des 1. Vorsitzenden über das abgelaufene Halbjahr 1980/81 leitete der Geschäftsführer Karl Diebold, DJ1BM, die Wahl ein. Zum 1. Vorsitzenden wurde Philipp Lessig, DK3LP, wiedergewählt. Für das Amt des 2. Vorsitzenden erhielt Wilhelm Losse, DK4ZO, die Stimmenmehrheit und Dieter Gohr, DK6OD, erhielt das Votum für das Amt des 3. Vorsitzenden.

In der anschließend durchgeführten Neuwahl wurde Erwin Tiedemann, DJ9FY, als Sprecher des Amateurrats und Dr. Dietrich Seyboth, DJ2MG, als dessen Stellvertreter im Amt bestätigt.

Zur Beratung und Beschlußfassung lag dem Amateurrat der Haushaltsplan 1981 vor, der einstimmig angenommen wurde. Desweiteren wurde eine Ergänzung zur Wahlordnung und eine neue Formulierung in der Beitragsordnung über die Familienmitgliedschaft beschlossen.

Über die Ergebnisse weiterer Beschlüsse erhalten die Ortsverbände zusätzliche Informationen mit dem nächsten OV-Rundschreiben, das in den nächsten Tagen zum Versand kommt.


BAUNATAL

Im Deutschland-Rundspruch 18/81 berichteten wir über die in einem Eigenverlag erschienene österreichische Rufzeichenliste. Zu dieser Meldung erhielten wir vom Österreichischen Versuchssenderverband eine Stellungnahme, aus der wir wie folgt zitieren:

„1. Aufgrund des im Herbst 1980 in Kraft getretenen „Datenschutzgesetzes“ ist die Post- und Telegraphendirektion derzeit nicht berechtigt, eine Rufzeichenliste amtlich herauszugeben, noch Daten an den ÖVSV zur Herausgabe einer Rufzeichenliste weiterzureichen. Die Oberste Fernmeldebehörde bedauert dies zwar sehr, ist jedoch auch an geltende Gesetze gebunden.

2. Der ÖVSV hat sich sehr wohl um die Herausgabe einer Rufzeichenliste bemüht und wurde auch mehrmals bei der Obersten Fernmeldebehörde vorstellig, also an Initiative hat es keinesfalls gemangelt. Aufgrund der bereits zitierten Gesetzeslage konnte uns die Behörde jedoch keine Unterlagen zur Verfügung stellen.“

Ende des Zitates.

Die Redaktion des Deutschland-Rundspruchs sieht sich zu dieser Ergänzung veranlaßt, um die Bemühungen des ÖVSV zu unterstreichen und die Gründe der Erfolglosigkeit richtigzustellen.


SELIGENSTADT

Der Ortsverband Seligenstadt, F38, lädt alle Interessenten zum 1. Hessischen Distrikts-Funkpeilen am 31.05. ein. Die Wettbewerbe finden auf 80 m ab 10:00 Uhr und auf 2 m ab 13:30 Uhr statt. Der Startplatz befindet sich am Gasthof Zur schönen Aussicht zwischen den Ortschaften Hörstein und Hohl östlich von Seligenstadt. Zu erreichen ist der Startplatz über die Autobahn A45 Hanau-Seligenstädter Kreuz über die Abfahrt Karlstein in Richtung Hörstein. Die Einweisung erfolgt auf 145,500 MHz oder über DBØCM auf R87.


BAUNATAL

Die Bearbeitung von Anträgen ausländischer Funkamateure auf eine deutsche Urlaubslizenz hat in diesem Jahr bereits 500 überschritten. Den größten Anteil haben unsere Funkfreunde aus Holland. Sehr reisefreudig sind aber nach unserer Statistik auch die Funkamateure aus Schweden und Österreich. Ein leichtes Ansteigen gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist festzustellen.


Ende des DL-RS Nr. 21/81 vom 22.05.1981

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1981 Rundspruch-Archiv