DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 40/80 VOM 31.10.1980


BOULDER

Nachdem sich der solare Flux volle 16 Tage auf Werten über 200 mit dem dritthöchsten Jahreswert von 259 am 12.10. gehalten hatte, sank er am 24. auf 195 ab. Da inzwischen nur wenige neue aktive Gebiete auf der Sonne sichtbar geworden sind, dürfte er zunächst noch weiter sinken, bis Anfang November wieder ein neuer Aufwärtstrend einsetzt. Am 22.10. entwickelte sich ein geomagnetischer Sturm, der am 23. zum teilweisen „black out“ im Kurzwellenbereich in höheren Breiten führte. Eine weitere Störung wurde für den 28. erwartet mit nachfolgenden Tagen überdurchschnittlicher Ausbreitungsbedingungen. Die höchsten Werte der MUF, maximum usable frequency, des Jahres auf der nördlichen Erdhalbkugel stehen für die nächsten 3 bis 4 Wochen in Aussicht. Die 50-MHz-Grenze der MUF wurde seit dem 17.10. überschritten und die Bedingungen auf diesem Band sollten vom 08.–12.11. Spitzenwerte erreichen. Außer beim Auftreten geomagnetischer Störungen dürften die Kurzwellenbänder in den nächsten Wochen die besten Ausbreitungsbedingungen bieten. Ein guter Indikator dafür ist die Hörbarkeit der 10-m-Baken im Bereich 28,2–28,3 MHz. Eine Liste darüber finden Sie in der cq-DL Januar 1980, Seite 42. Beachten Sie dazu die neue Einrichtung der nördlichsten 10-m-Bake Europas DFØAAB auf 28.277,5 kHz im Flensburger Raum, die allerdings erst nach Abklingen der derzeitigen Super-Bedingungen gelegentlich im süddeutschen Raum hörbar werden kann.


BONN

Eine neue Verordnung über die Sicherheit der Seeschiffe (Schiffssicherheitsverordnung) vom 30.09.1980 wurde im Bundesgesetzblatt Teil I Nr. 62 vom 03.10.1980 verkündet. Sie tritt am 01.11.1980 in Kraft, wobei gleichzeitig die entsprechende Verordnung von 1972 in der Fassung vom 08.11.1979 sowie die Funksicherheitsverordnung vom 21.09.1970 und die Verordnungen zum Internationalen Übereinkommen zum Schutz menschlichen Lebens auf See außer Kraft treten. Während nach der bisherigen Funksicherheitsverordnung jeder Amateurfunkverkehr an Bord funkausrüstungspflichtiger Seeschiffe untersagt war, was nur durch eine Ausnahmegenehmigung des Bundesministeriums für Verkehr vom November 1979 gelockert wurde, lautet jetzt der § 27 der neuen Verordnung: Der Amateurfunkbetrieb an Bord von Sportbooten und Kleinfahrzeugen ist durch die DV AFuG § 4 (1) geregelt. Befindet sich an Bord derartiger Fahrzeuge eine Sende- oder Empfangsanlage einer See- oder Ortungsfunkstelle, so ist ein Antrag auf Sondergenehmigung für Amateurfunkbetrieb zu richten an das Deutsche Hydrographische Institut, ......


OTTAWA

Kanada hat ein Gegenseitigkeitsabkommen zur Anerkennung der jeweiligen Amateursendegenehmigungen mit Griechenland abgeschlossen, das bereits am 20.09. dieses Jahres in Kraft getreten ist.


LIMA

Vertreter von 22 nationalen Amateurfunkverbänden aus Nord- und Süd-Amerika trafen sich am 11.10. in der peruanischen Hauptstadt Lima zur 7. dreijährlichen Konferenz der IARU-Region 2. Die ARRL hatte eine achtköpfige Delegation mit ihrem Präsidenten W2HD und dem kanadischen CRRL-Direktor VE3CDM entsandt. Die Konferenz wechselte die Mannschaft ihres Exekutiv-Komitees aus: Gustavo Reusens, OA4AV, der bisherige Sekretär wurde Präsident, Vic Clark, der bisherige Präsident wurde Vizepräsident. Mit Alberto Shaio, HK3DEU, Mitglied des IARU-WARC-Teams, wurde ein neuer Mann Sekretär. Schatzmeister blieb Peter Parker, VP9GO. Der auch hier bekannte Pedro Seidemann, YV5BPG, blieb einer der Beisitzer. Dem Expräsidenten Vic Clark wurde der Dank für eine erfolgreiche vierjährige Amtszeit ausgesprochen, dem die starke Unterstützung des Amateurfunkdienstes auf der WARC durch die Länder der Region 2 mit zu verdanken ist.

Die Themen der Konferenz umfaßten die „Ermutigung“ für das Amateurfunk-Satelliten-Programm, die Intruder Watch, eine „Zügelung“ von Mißbräuchen im Phone-Patch-Verkehr, Soforteingriffe bei illegalem Funkbetrieb in den Amateurfunkbändern auf 28 MHz und 144 MHz, den Abschluß von Reziprokitätsabkommen in der Region 2, Koordination für 144-MHz-Relaisfunkstellen und die Aufstellung eines Bakenplanes für die Bänder auf 28 MHz und 50 MHz.

Es wurde eine Resolution verabschiedet, in der der Betrieb von OTH-, Over-The-Horizont-Radaranlagen, wie die des berüchtigten „Woodpecker“ verurteilt wird. Hinsichtlich der Benutzung des künftigen 10,1-MHz-Bandes wurde den bisherigen Vorschlägen der ARRL nur Telegrafie mit maximal 250 W Input weitgehend gefolgt. Unterstützung bei den Untersuchungen zur Verbesserung der Organisationsstruktur der IARU wurden allgemein zugesagt. Die nächste Konferenz der IARU-Region 2 soll 1983 in Kolumbien durchgeführt werden.


BERLIN

AMSAT-Deutschland e. V. erinnert an die bevorstehende Mitgliederversammlung. Sie findet am Samstag, dem 08.11., statt und beginnt um 14:00 Uhr in den Räumen der Straßenmeisterei der Stadt Marburg, Am Kregel 33 in 3550 Marburg/Lahn. Die Anfahrt ab Anschlußstelle Marburg-Süd soll ausgeschildert werden. Einweisungen auch über DBØUI (R82) und auf 145,5 MHz. Eine Einladung und die Tagesordnung ist den Mitgliedern der AMSAT-DL bereits zugestellt worden.


BAUNATAL

Bei der Herbstversammlung des Amateurrates in Friedrichsdorf im Taunus stimmte der Amateurrat der Ausgabe der neuen, clubinternen DE-Kennzeichen ab dem 01.01.1981 einstimmig zu. Damit können ab diesem Datum die bisherigen DE-Nummern gegen das neue, in der QSL-Vermittlung programmierbare DE-Kennzeichen umgetauscht werden.

Die Formblätter, die zum Umtausch notwendig sind, können ab dem 01.12.1980 bei der Zentralen Vergabestelle für DE-Kennzeichen gegen ausreichend frankierte Freiumschläge (SASE) angefordert werden. Die Anschrift lautet: Zentrale Vergabestelle für DE-Kennzeichen Karlfried Henrichs, DL1EK, ......

Im Heft 9/1980 der cq-DL sind die Bedingungen für die DE-Prüfung, die in den Ortsverbänden durchgeführt werden, abgedruckt. Nach bestandener DE-Prüfung beantragt der Ortsverbandsvorsitzende das DE-Kennzeichen für die Teilnehmer der Prüfung bei der Zentralen Vergabestelle und erhält von dort die neugestaltete DE-Urkunde übersandt. Die Wahl der drei Buchstaben des Suffix im DE-Kennzeichen ist solange noch vorhanden, freigestellt.


SONDERMELDUNG ZUM DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH NR. 40/80 VOM 31.10.1980

JERUSALEM

Die ersten Aussendungen in der von Funkamateuren entwickelten Betriebsart SSTV -Slow-Scan-Television- durch eine Kurzwellen-Rundfunkanstalt sollen zum Wochenbeginn von Radio Israel in Richtung auf den Osten der USA durchgeführt werden. Sie sollen erfolgen: Am 02.11. um 20:20 UTC auf 7412,5 kHz, 9425 kHz und 15.105 kHz und um 22:50 UTC auf 6421,5 kHz, 9009 kHz, 9815 kHz und 11.637,5 kHz sowie am 03.11. um 00:20, 01:20 und 02:20 UTC auf 7412,5 kHz, 9815 kHz und 11.637,5 kHz. Die Sendungen auf 9009 und 15.105 kHz erfolgen mit 45 kW in USB mit Träger, alle anderen mit 300 kW in AM. Initiator des Projekts ist Ben Dalfen, 4Z4JS.


Ende des DL-RS Nr. 40/80 vom 31.10.1980

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1980 Rundspruch-Archiv