DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 14/80 VOM 04.04.1980


BOULDER

Nach dem Tiefstand von 139 am 16.03. stieg der solare Flux bis zum 27.03. auf 209 an. Mehrere Flares und 10-cm-Bursts, zum Teil bis zu einer Stärke von 719 sfu, solare flux units, lassen einen weiteren Anstieg vermuten. Dazu tauchten am Nordostrand der Sonne neue Fleckenzonen auf. Schon am 22., 24. und 27.03. hatte es black-outs auf dem Nordatlantik-Weg durch mittlere geomagnetische Stürme gegeben, die sich am stärksten auf 21 und 28 MHz auswirkten. Vorhersagen aufgrund der Wiederkehr gleichartiger Sonnenpartien nach Ablauf der 27tägigen Sonnenrotation sind zur Zeit nicht sehr genau. Da zu Frühjahrsbeginn die Ionosphäre auf der nördlichen wie auf der südlichen Erdhalbkugel dem Sonneneinfluß gleichmäßig ausgesetzt ist, ist die MUF, maximum usable frequency, auf Nord-Süd-Ausbreitungswegen am höchsten.


ZÜRICH

Die Eidgenössische Sternwarte Zürich, weltbekannt für die seit 125 Jahren durchgeführte Beobachtung der Sonnenflecken und Veröffentlichung der Sonnenflecken-Relativzahlen, stellte diesen Dienst am 01.04.1980 ein. Nachdem der Direktor Prof. Waldmeier Ende 1979 in den Ruhestand getreten ist, soll sie jetzt in „Institut für Astronomie“ umbenannt werden. Nach Meinung des neuen Institutsleiters Prof. Jan Olaf Stenflo werden von anderen Observatorien in der Welt genügend Sonnen-Beobachtungen durchgeführt. Wenn auch eine Kurzbeschreibung des Zustandes der Ionosphäre heute aus dem Gang des solaren Flux auf 2800 MHz in Verbindung mit den Veränderungen des erdmagnetischen Feldes hergeleitet wird, so liefern doch gerade die optischen Beobachtungen der Sonnenflecken wertvolle Hinweise für die Ausbreitungsvorhersage. Rund acht Tage, nachdem die Wiederkehr von magnetischen Turbulenzen, für uns als Sonnenflecken sichtbar, am östlichen Sonnenrand erscheinen oder nach dem Auftreten neuer aktiver Gebiete, wird ihr Einfluß aus der der Erde zugewandten Sonnenmitte für uns wirksam. Leider ist in unseren Breiten die Beobachtung aus Witterungsgründen vielfach nicht möglich, so daß der Ausfall einer Beobachtungsstelle einen echten Verlust darstellt.


BERLIN

Die erste deutsche Lizenz für einen Amateurfunk-Satelliten wurde Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, am 22.02. von der Oberpostdirektion Frankfurt/Main erteilt. Es handelt sich um eine Lizenz der Klasse B für die „Relaisfunkstelle AMSAT“, womit AMSAT-OSCAR 9 gemeint ist, der das Rufzeichen DFØOS erteilt wird. In der Rubrik „Standort der Amateurfunkstelle“ ist „Erdumlaufbahn“ eingetragen.


BURGDORF

Die Amateurfunkpeilveranstaltung des Distriktes Niedersachsen findet nicht wie in der cq-DL 4/80 auf der Seite 188 angekündigt am 15., sondern am 11.05. statt. Die Wettbewerbszeiten bleiben unverändert. Verantwortlich für diese Veranstaltung ist Albert Leinemann, DL9AR, ......


MURCIA/Spanien

Anläßlich des Frühlingsfestes in Murcia stiftet der Spanische Amateurfunkverband, URE, in Murcia das „Segundo Trofeo Murcia en Primavera“ Diplom. In der Zeit vom 12.04., 00:00 GMT bis 13.04., 24:00 GMT kann in Fonie auf 80 bis 2 m gearbeitet werden. Es zählen alle Verbindungen pro EA5-Stationen pro Tag und Band einen Punkt. Die Clubstation EA5URE muß mindestens einmal gearbeitet werden und zählt drei Punkte. Als Rapport wird ausgetauscht R und S und die QSO-Nummer von 001 beginnend einschließlich der Zeitangabe in GMT. Für europäische Teilnehmer, auch SWLs reichen 40 Punkte zur Erlangung des Diploms. Der Teilnehmer mit der größten Punktezahl erhält außer der Trophäe auch einen viertägigen Aufenthalt in Murcia. Logs einschließlich einer QSL für jede gearbeitete Station sind bis zum 13.05. zu richten an die URE, ...... Das Ergebnis wird in der URE Magazine bekanntgegeben.


BONN

Im Amtsblatt Nr. 19 des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen vom 06.02.1980 wurde als Verfügung 111/1980 die neue Verordnung über den Erwerb der Befähigungsnachweise für Seefunker veröffentlicht. Sie enthält die Voraussetzung für den Erwerb von Seefunkzeugnissen und die Prüfungsbestimmungen sowie Übergangsbestimmungen, nach denen elf verschiedene Zeugnisse alter Art, zum Teil mit Zusatzprüfungen, in Seefunkzeugnisse 1. oder 2. Klasse, in Sonderzeugnisse für den Seefunkdienst oder in Allgemeine Sprechfunkzeugnisse für den Seefunkdienst umgetauscht werden können. Außer diesen vier Arten gibt es künftig neu nur noch zwei weitere, das Allgemeine Seefunkzeugnis und ein Beschränkt gültiges Sprechfunkzeugnis für Ultrakurzwellen. Die Prüfungsbedingungen für dieses UKW-Sprechfunkzeugnis sind in einer „Mitteilung Nr. 2024“ im BPM-Amtsblatt Nr. 20 ebenfalls vom 06.02. enthalten. Die Prüfungsgebühren liegen je nach Prüfungsumfang und Klasse zwischen DM 70,– und DM 190,–. Bestellungen dieser Verordnungen beim „Vertrieb amtlicher Blätter des BPM“, ...... Das erstgenannte Amtsblatt Nr. 19 ist zum Preis von DM 1,20, die Nr. 20 zu DM 0,30, jeweils plus Porto, erhältlich.


HENNEF

Wie aus einem QSO mit 4S7RS am 27.03. von einem Ausbilder in Sri Lanka zu erfahren war, wurden von den Teilnehmern des Kursus die 50 Morseübungsgenerator-Platinen, die mit nach Colombo genommen waren, bereits zusammengebaut. Das Jugend- und Ausbildungsreferat des DARC hat bisher weit über 500 dieser Selbstbauanregungen an Interessenten versandt.


RÜDESHEIM/Rhein

Am 19. und 20.04. findet in Östrich-Winkel bei Rüdesheim/Rhein das Treffen der Distrikte-Jugendreferenten statt. Dieses Treffen dient der weiteren Aktivierung der Jugend- und Ausbildungsarbeit im DARC. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Förderung der Hörtätigkeit sein und die damit geplante Umstellung der bisherigen DE-Nummer auf ein computerlesbares System.


RENDSBURG

Der Distrikt Schleswig-Holstein lädt zum 7. Aschberg-Treffen am Sonntag, dem 13.04., ein. Als Tagungsort ist das Hotel Baumgarten/Hüttener Berge vorgesehen, das etwa 20 km nördlich von Rendsburg liegt und über die Autobahn A7 und deren Abfahrt Owschlag zu erreichen ist. Lotsendienst erfolgt auf dem Aschbergrelais DBØZA auf R1 und auf dem Kieler Relais DBØUL auf R84. Das umfangreiche Programm, das um 10:30 Uhr eröffnet wird und auch einen Flohmarkt einschließt, bietet allen Besuchern Gelegenheit zu einem in Nordeutschland bereits bekannten Amateurfunktreffen.


BAUNATAL

Der Vorstand des DARC und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle wünschen allen Mitgliedern ein frohes Osterfest.


Ende des DL-RS Nr. 14/80 vom 04.04.1980

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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