DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 7/80 VOM 15.02.1980


BOULDER

Der solare Flux schwankte am Anfang dieses Monats ziemlich sprunghaft zwischen 220 und 240. Nach dem 10.02. wurde bis etwa zum 15. mit einem Rückgang auf 180 und einem entsprechenden Absinken der MUF, der maximal usable frequency, gerechnet. Danach soll ein erneuter Anstieg erfolgen, der vorwiegend gute Bedingungen bringen dürfte. Am 05./06.02. hatte es bemerkenswerte Ost-West-Öffnungen auf 50 MHz gegeben, denen am 06./07. eine Reihe geomagnetischer Störungen folgten, wie sie bis zur Monatsmitte weiter sporadisch auftreten dürften.


HONOLULU

Heftige Stürme verursachten Mitte Januar auf Hawaii schwere Verwüstungen und forderten eine Anzahl Menschenleben. Für 60 % der Bevölkerung brach die Stromversorgung zusammen. Als das zwischen den Inseln bestehende 2-m-Funknetz unterbrochen wurde, weil Stürme mit Stärken von 180 km/h die Relaisstelle auf dem 3000 m hohen Mount Haleakala auf der Insel Maui zerstörten, wichen die Funkamateure auf das 40-m-Band aus und wickelten den größten Teil der Nachrichtenverbindung ab. Auf Oahu richteten Funkamateure in den Zivilschutz-Zentren aller Distrikte wie auch im Rathaus von Honolulu Funkstellen ein, während eine Gruppe beim Nationalen Wetterdienst laufend die neuesten Wettervorhersagen übermittelte. Wegen des weitgehenden Stromausfalles mußten die Funkamateure auf portable und mobile Funkanlagen zurückgreifen.


GREENVILLE

Ham Radio Report vom 18.01. berichtet von UA-Stationen, die mit angehängtem /YA gearbeitet wurden. Die QSL-Vermittlung soll über Post Box 88 in Moskau gehen. In einer weiteren Meldung heißt es, daß in der Viermillionenstadt Teheran keine Amateurantennen mehr zu sehen sein sollen und auch bei intensivem Hören in den Amateurbändern soll kein lokaler Amateurverkehr festzustellen gewesen sein.


DARMSTADT

Von einer Antragstellung auf Sondergenehmigungen zur Amateurfunkgenehmigung sollte derzeit Abstand genommen werden, da beabsichtigt ist, deren Inhalt in der in Kürze zu erwartenden aktualisierten DV-AFuG in die Genehmigungsrechte der einzelnen Klassen einzubauen.


STADTHAGEN

Das Referat für Bild- und Schriftübertragung im DARC gibt eine Ergänzung zum Rundspruchplan bekannt. Willi Reese, DCØOO, ....., wird sonntags um 10:45 Uhr auf 145,300 MHz in F2 den Deutschland-Rundspruch senden. Telefonisch ist OM Reese über ..... zu erreichen.


KASSEL

Ab 12.02. wird der Morse-Kurs von DLØJK wieder regelmäßig abgestrahlt. Jeweils am Dienstag um 18:00 UTC auf 3730 kHz ±QRM und auf R7 über DBØXE erfolgt die Sendung einer neuen Lektion. Jeweils am Freitag um dieselbe Zeit und Frequenz erfolgt die Wiederholung der vorausgegangenen Lektion.


BAUNATAL

Zu der Veröffentlichung in der cq-DL 2/80, Seite 97 teilt uns Michael Winckelmann, DF1CA, mit, daß die Log-Einsendungen der Ten-Ten-Net-QSO-Party bis zum 05.03.1980 an Harry A. Syring, WB1FTQ, ....., zu richten sind. Die in der cq-DL angegebene Adresse entfällt wegen silent key.


DARMSTADT

Nach fünfjährigen Vorarbeiten kann damit gerechnet werden, daß die aktualisierte Durchführungsverordnung zum Amateurfunkgesetz, DV-AFuG, in Kürze zur Verkündigung und bald danach zur Anwendung gelangt. Der Wunsch nach strukturellen Verbesserungen war sowohl von Seiten der Verwaltung, wie auch aus den Reihen der Funkamateure gekommen. In gemeinsamen Arbeitsgruppen sind die geeignetsten Kompromißlösungen gesucht worden. Neben Vereinfachungen, z. B. dem harmonischen Einbau inzwischen bewährter Sonderregelungen wurde vor allem dem Weiterbildungsauftrag der VO Funk Rechnung getragen, in der es für den Amateurfunkdienst heißt: „Ein Funkdienst für die eigene Ausbildung …“ usw. Wie inzwischen sicher bekannt geworden ist, wird zu diesem Zweck die Klasse A vom internationalen Standpunkt her künftig als „Kurzwellen-Novice-Klasse“ weitergeführt, die ein erleichtertes Aufsteigen von der Klasse C zur Klasse B ermöglichen soll. Ohne Einzelheiten vorwegzunehmen, sei betont, daß hierin einem Erhalt des bisherigen Besitzstandes Rechnung getragen ist, zudem langfristige erleichternde Übergangsregelungen vorgesehen sind. Diese Ankündigung soll nur dazu dienen, daß sich die während des Winters vermehrt tätigen Ausbildungsgruppen des DARC auf eine besondere Prüfungs-Modalität einstellen können. Für die „neue Klasse A“ wurde ein Telegrafie-Prüfungstempo von 30 BpM eingeführt.

Bekannt ist bei einem solchen Tempo die Schwierigkeit, Zeichen in Normschrift zu geben und aufzunehmen. Nach umfangreichen Untersuchungen über die zweckmäßige Abwicklung einer entsprechenden Prüfung, wurde zunächst festgelegt, daß bei dieser Zwischenstufe verlängerte Buchstaben- und Wortabstände zur Anwendung kommen sollen, das heißt, die Zeichen werden schneller gegeben und zwischen ihnen anstelle des normalen Buchstabenabstandes von 3 Schritten ein Wortabstand von 7 Schritten. Der Wortabstand erhält dann 15 Schritte – Buchstabenabstand + dreimalige Verlängerung auf Wortabstand. Dies läßt sich sowohl mit mechanischen wie auch elektronischen Morsezeichenmaschinengebern leicht bewerkstelligen.

Die Länge von Wortgruppierungen, wie z. B. des Normwortes PARIS, nimmt dadurch auf das rund 1,5fache zu. Daher muß bei einer solchen Gebeweise die Geschwindigkeit des Einzelzeichens einem Tempo von rund 45 BpM entsprechen. Hierdurch wird gleichzeitig ein späterer Übergang zu höheren Zeichengeschwindigkeiten erleichtert.

Liebe Funkfreunde, alle Beteiligten sind sich darüber klar, daß man mit einem Kompromiß nicht alle Vorstellungen erfüllen kann. Bedenken Sie aber, daß Sie selbst nichts verlieren, hingegen einer großen Gruppe von Interessenten neue Möglichkeiten erschlossen werden, die im Sinne der Aufgabenstellung an den Amateurfunk liegen.


KONSTANZ / BAUNATAL

Anfragen in der Geschäftsstelle wegen des Downlink-Bereiches von AMSAT-OSCAR 9 der General Beacon auf 145,806 MHz und der Frequenzen von 145,817–145,967 MHz, die die Relaisausgaben von R8 und R9 tangieren, veranlassen uns, auf die Veröffentlichung der Ergebnisse der IARU-Region-1-Konferenz in Miskolc-Tapolca hinzuweisen, die in der cq-DL 7/78 veröffentlicht wurden. Der Konferenzbeschluß läßt QRM im Relaisbereich der beiden Kanäle erwarten, wenn Satelliten- und Relaisbenutzer keine Möglichkeit finden, sich zu arrangieren. Da im Satellitenfunk die Zukunft des UKW-DX Betriebes liegt, sollte eine Koordination möglich sein, zumal es sich ja nur um eine zeitlich begrenzte Parallelbenutzung handeln würde.


Ende des DL-RS Nr. 7/80 vom 15.02.1980

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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