PROTOKOLL
über die Sitzung der Clubversammlung am 15./16.10.1966


Sitzungsort: Hamburg, OPD-Gebäude am Stephansplatz

Sitzungszeiten: Sonnabend, 15.10., 14:00–18:30 Uhr
Sonntag, 16.10., 09:00–12:40 und 14:15–18:30 Uhr


Tagesordnung:
  1. Ergebnisse der Hauptversammlung 1966
  2. Zwischenberichte des Clubvorstandes
  3. Berichte der Ausschüsse
  4. Nachtragshaushalt für das Geschäftsjahr 1966
  5. Bestellung der Rechnungsprüfer für das Geschäftsjahr 1966
  6. Neufestsetzung der Mitgliedsbeiträge
  7. Termine für 1967
  8. Anträge und Verschiedenes
  9. Allgemeine Aussprache
  10. Amateurfunkbeobachtungen
  11. Neufassung der DLD-Bedingungen
Teilnehmer: Ehrenpräsident:
Präsident:
W. Rapcke, DL1WA, Hamburg
K. Schultheiß, DL1QK, Bochum
Clubversammlung:
Geschäftsführender
Vorstand:
1. Vorsitzender:
Geschäftsführer:
Schatzmeister:
Beisitzer:
W. Speckmann, DJ5UD, Bad Wildungen
H. Hansen, DL1JB, Kiel
L. Röhling, DL1FM, Kiel
H. Picolin, DL3NE, Wuppertal
Amateurrat: DV Baden:
DV Bayern-Nord:
DV Bayern-Süd:
DV Berlin:
DV Hamburg:
DV Hessen:
DV Köln-Aachen:
DV Niedersachsen:
DV Nordrhein:
DV Nordsee:
DV Rheinland-Pfalz:
DV Ruhrgebiet:
DV Saar:
DV Schleswig-Holstein:
DV Schwaben:
DV Westfalen-Nord:
DV Westfalen-Süd:
DV Württemberg:
Vorstand VFDB e. V.:
O. Blankenhorn, DJ1TC, Karlsruhe
Dr. R. Knaup, DJ2OK, Nürnberg
W. Franz, DL1VW, Holzkirchen
K. H. Kollmorgen, DL7DZ, Berlin
H. Kleinermanns, DJ2OU, Reinbek
H. Liebe, DJ2QX, Steinheim/Main
H. Schifferdecker, DL7AC, Köln
J. Netzer, DL3YH, Kirchhorst-Stelle
K. Taddey, DL1PE, Velbert
R. Fassel, DJ1OL, Hoya/Weser
K. Wawrzyn, DL9VL, Bingen
P. Kleinholz, DL9KP, Duisburg
A. Ettelbrück, DL8CD, Saarbrücken
i. V. A. Müller, DL1FL, Kiel
K. Michel, DJ1AM, Augsburg
G. Simon, DL3BD, Telgte
F. Stratmann, DL1NT, Dortmund
E. Ludwig, DJ3JZ, Wernau (nur 15.10.)
A. Schädlich. DL1XJ, Darmstadt
Sonstige Teilnehmer:
Erweiterter
Vorstand:
Jugend- & SWL-Referent:
UKW-Referent:
Funkbetriebs-Referent:
Technischer Referent:
Auslandsreferent:
DX-Referent:
H. J. Henske, DL1JH, Offenbach
H. Sütterlin, DL1LS, Heidelberg
U. Schwenger, DL6JG, Mönchhof
H. Schifferdecker, DL7AC, Köln
Dr. L. Wörner, DJ1BZ, Stuttgart
J. Röttger, DJ3KR, Lindau/Harz
Mitarbeiter: Schriftleitung DL-QTC:

Verlag DL-QTC
QSL-Vermittlung:
Justitiar:
Rundspruch-Redaktion:
Amateurfunkbeobachtung:

YL-Betreuung:
OVV Wuppertal (QSL):
DLD-Auswertung:
DARC/VFDB-Bücherei:
VFDB:
R. Auerbach, DL1FK, Hamburg
F. Kühne, DL6KS, München
W. Körner, DL1CU, Gerlingen
W. Feilhauer, DL3JE, München
W. Kawan, DL1UU, Hamburg
H. Kowalski, DJ1CV, Wuppertal
Dr. K. H. Birr, DL1TA, Osnabrück
E. Brockmann, DJ1SB, Wiesbaden
Frau E. Reimann, DJ3TP, Igel/Trier
W. Ernst, DJ1MC, Wuppertal
H. P. Günther, DL9XW, Nordhorn
G. Hoyer, DJ1GE, Hamburg
H. Müller, DL9YS, Hamburg
Gäste: 1. Vorsitzender VERON:
Klubmanager ÖVSV:
W. Dalmijn, PAØDD, Arnhem
Dr. F. Stoffel, OE1SFA, Wien

Den Sitzungen wohnten außerdem zahlreiche Clubmitglieder als Zuhörer bei.

Versammlungsleiter: H. J. Henske, DL1JH


Nach getrennten Vorbesprechungen des Clubvorstandes und des Amateurrates am Vormittag begann die Herbstsitzung der Clubversammlung am Sonnabend, dem 15.10.1966, um 14:00 Uhr. Als Gastgeber hieß der VFDB-Geschäftsführer DL9YS die Teilnehmer in Hamburg willkommen. Im Namen der Oberpostdirektion begrüßte Herr Abteilungspräsident Feuerhahn die Versammlung, der mit anerkennenden Worten die Verdienste der Funkamateure und ihre Pionierleistungen bei der Erschließung der Kurz- und Ultrakurzwellen würdigte.

Anschließend erklärte der 1. Vorsitzende DJ5UD die Herbstsitzung offiziell für eröffnet. Unter Hinweis auf die satzungsgemäße rechtzeitige Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung stellte er die Beschlußfähigkeit der Clubversammlung fest. DJ5UD übergab dann dem Präsidenten DL1QK das Wort. Dieser dankte zunächst Herrn Feuerhahn für seine freundlichen Worte und für die Zurverfügungstellung der Sitzungsräume durch die Oberpostdirektion Hamburg, sowie DL9YS und DJ1GE vom VFDB für die Vorbereitung der Tagung. Mit herzlichen Worten begrüßte DL1QK die ausländischen Gäste OM Dalmijn, PAØDD, den 1. Vorsitzenden des holländischen Verbandes VERON, und OM Dr. F. Stofffel, OE1SFA, den Klubmanager des ÖVSV. Alsdann verkündete er die Verleihung der Goldenen Ehrennadel des DARC an sieben um den deutschen Amateurfunk besonders verdiente Clubmitglieder. Mit besonderer Freude registrierte DL1QK die große Zahl der Zuhörer. Mit dem Wunsch, daß die Tagung im Geiste der Toleranz einen erfolgreichen Verlauf nehmen möge, schloß DL1QK.

Nach ihm ergriffen noch PAØDD und OE1SFA kurz das Wort, um sich für die Einladung zu bedanken und die Grüße ihrer Verbände auszurichten.

Anschließend überreichten der Funkbetriebs-Referent DL6JG und der DLD-Manager DL9XW dem DV Baden DJ1TC die Mobilmeister-Plakette, dem DV Rheinland-Pfalz DL9VL die Silberne und dem DV Nordrhein DL1PE die Bronzene EMC-Leistungsnadel, sowie dem VFDB-Geschäftsführer DL9YS das DLD 100.

Sodann stellte der Geschäftsführer DL1JB die Anwesenheit fest. Vom Vorstand fehlte der in Kanada weilende 2. Vorsitzende DL1CS, von den Mitarbeitern der erkrankte QSL-Vermittler DL1BA. Für den dienstlich verhinderten DV Schleswig-Holstein DJ2LK nahm dessen Stellvertreter DL1FL an der Sitzung teil. Die Zahl der Stimm- und Wahlberechtigten betrug somit in der Clubversammlung 23, im Amateurrat allein 19. DL1JB gab dann noch die zusätzliche Nominierung zweier Rechnungsprüfer (s. Ziffer 5 der Tagesordnung) sowie einen nachträglich vom DV Hamburg gestellten Antrag (s. Ziffer 8 der Tagesordnung) bekannt. Auf seinen Vorschlag vereinbarte die Versammlung, den Punkt 9 (Allgemeine Aussprache) ans Ende der Tagesordnung zu setzen.

Daraufhin übernahm DL1JH die Versammlungsleitung, um mit der Tagesordnung zu beginnen.


1. Ergebnisse der Hauptversammlung 1966

DL1JB bezog sich dazu auf das mit OV-Rundschreiben Nr. 4/66 verteilte Protokoll vom 16./17.04.1966 und erklärte zu:

10, a) Die auf Grund der Empfehlung eingezogenen Erkundigungen haben ergeben, daß sich die Umstellung auf ein anderes System (Datenverarbeitung) momentan noch nicht rentieren würde.

11, c) Die empfohlene Überprüfung der Satzung ist noch im Gang.

11, g) Auf Grund des in München gefaßten Beschlusses hat der Präsident DL1QK inzwischen OM Prof. Dr. G. Leithäuser und OM Prof. Dr. W. Dieminger, DL6DS, zu Ehrenmitgliedern des DARC ernannt und ihnen persönlich die Urkunden überreicht.

Wegen der übrigen noch offenen Fragen verwies DL1JB auf die entsprechenden Punkte der diesmaligen Tagesordnung.

Nach diesen Erläuterungen verabschiedete die Clubversammlung das Protokoll vom 16./17.04.1966 einstimmig und ohne weitere Diskussion.


2. Zwischenberichte des Clubvorstandes

Zunächst berichtete DJ5UD über die Tätigkeit des Geschäftsführenden Vorstandes. Im Vordergrund stand die Lösung gewisser personell bedingter Probleme, die sich nach der Umstellung der QSL-Vermittlung auf das neue halbautomatische Verfahren ergeben hatten. Vom Vorstand war zu diesem Zweck OM Feilhauer, DL3JE, mit der Oberaufsicht über das QSL-Büro beauftragt und mit entsprechenden Vollmachten versehen worden.

Der zur Sitzung eingeladene OVV Wuppertal DJ1MC, von dem die Anlage entwickelt wurde, gab einen kurzen Überblick über die bisher damit gemachten Erfahrungen. Die Erwartung, mit Hilfe dieser Anlage mindesten 1000 QSL-Karten in der Stunde vermitteln zu können, hat sich erfüllt. Allerdings kann dieses Tempo nur dann erreicht und eventuell sogar noch übertroffen werden, wenn die Rufzeichen der Kartenempfänger deutlicher geschrieben und auf Anhieb zu lesen sind. Die Erweiterung der Anlage auf weitere Rufzeichenblöcke wird vorbereitet.

DL3JE konnte der Versammlung berichten, daß der Überhang an QSL-Karten, der zeitweise 300.000 Stück betrug, inzwischen restlos aufgearbeitet ist. Auch er appellierte an die Distriktsvorsitzenden, in ihren Ortsverbänden darauf hinzuweisen, daß die Karten deutlich beschriftet und vorsortiert an das QSL-Büro gegeben werden müssen. Zur weiteren Beschleunigung und Zwecks Rationalisierung wird der Kartenversand an die Ortsverbände künftig auf den ganzen Monat verteilt und nach folgendem Plan vorgenommen werden:

01.–10. eines jeden Monats an die OVe A01 bis G12,
11.–20. eines jeden Monats an die OVe G13 bis N13,
21.–30. eines jeden Monats an die OVe N14 bis Z22.

OV-Ummeldungen der Mitglieder sollen ausschließlich an die Geschäftsstelle gerichtet werden. Nur die dem QSL-Büro von dort gemachten Angaben sind für die Programmierung der Vermittlungseinrichtung maßgebend.

Der Präsident DL1QK machte sich zum Sprecher der Versammlung, indem er DL3JE, DJ1MC und allen Mitarbeitern des QSL-Büros für die geleistete Arbeit dankte. DL1QK erwähnte dann noch, daß die Firma Telefunken sich bereit erklärt hätte, die für die vorgesehene Erweiterung der Anlage benötigten Transistoren kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Anschließend gab der Vorstandsbeisitzer DL3NE, der seit der IARU-Konferenz 1966 auch dem Vorstand der IARU-Region 1 angehört, einen kurzen Bericht über die Ende Mai in Opatija/Jugoslawien stattgefundene Tagung und über die sich daraus für den DARC ergebenden Konsequenzen. DL3NE hob besonders hervor:

  1. Suche nach geeigneten Funkamateuren, die an der nächsten Funkverwaltungskonferenz als offizielle Beobachter teilnehmen könnten. Die Deutsche Bundespost ist bereit, einen dafür geeigneten OM auf Kosten des DARC als Beobachter in die deutsche Delegation aufzunehmen.
  2. Förderung des Amateurfunks in den Entwicklungsländern z. B. dadurch, daß man aus diesen Ländern stammende Studenten an deutschen Hochschulen für den Amateurfunk interessiert.
  3. Gegenseitige Anerkennung von Amateurfunkgenehmigungen. Dazu berichtete DL3NE auch über seine mit dem Bundespost-Ministerium geführten Verhandlungen, die ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren für ausländische Funkamateure bei nur vorübergehendem Aufenthalt in Deutschland zum Ziel haben.
  4. Europäisches OSCAR-Projekt. Damit ist von der IARU-Region 1 OM Meinzer, DJ4ZC, beauftragt worden. Zur Finanzierung tragen die IARU und einige europäische Verbände, darunter auch der DARC, bei. Die von DJ4ZC entwickelte Anlage soll zunächst im Rahmen der ARTOB-Aktion (Ballon-Aufstiege) erprobt und, wenn sie sich dabei bewährt, nach den USA geschickt werden, um von dort als EUOSCAR gestartet zu werden.

Der Präsident DL1QK gab einen Bericht über die von ihm im Frühjahr und Sommer besuchten Veranstaltungen sowie über seine Besuche bei den beiden Ehrenmitgliedern. DL1QK ging dabei besonders auf die drei Jugendlehrgänge in Benediktbeuren, Nagold und Kassel ein und hob die dort von den Lehrkräften geleistete Arbeit hervor. Beeindruckt zeigte er sich speziell von dem Lehrgang in Nahgold, der vom OVV Herrenberg OM Raitinger, DJ2LQ, ohne finanzielle Unterstützung durchgeführt wurde.

Anschließend kam die YL-Betreuerin DJ3TP zu Wort. Sie gab einen Rückblick auf die YL-Arbeit in den vergangenen Jahren und erklärte der Versammlung, daß sie sich, wie beim diesjährigen YL-Treffen schon angekündigt, entschlossen habe, ihr Amt niederzulegen, da ihre Konzeption offenbar nicht von allen YLs geteilt würde. Die Versammlung nahm diese Erklärung mit großem Bedauern zur Kenntnis. Der Präsident dankte XYL Reimann mit bewegenden Worten für die Arbeit, die sie dem Club und seinen weiblichen Mitgliedern während der letzten Jahre gewidmet hat. Im Namen aller XYLs und YLs schloß sich DL6YL den Worten von DL1QK an und überreichte DJ3TP einen Blumenstrauß.

Sodann berichteten die einzelnen Fachreferenten.

Der Jugend- und SWL-Referent DL1JH ging vor allem auf die Jugendlehrgänge ein und wies auf die Notwendigkeit hin, diese Kurse in Zukunft seitens des Clubs finanziell mehr zu unterstützen. In diesem Jahr konnte der Lehrgang in Benediktbeuren nur mit Hilfe der Spende von OM Halbauer, DL3TJ, durchgeführt werden; der Lehrgang in Nagold ist einzig und allein der Initiative von DJ2LQ, zu verdanken gewesen, der dafür beträchtliche finanzielle Opfer gebracht hat; und der Kasseler Lehrgang ist nur mit der finanziellen Hilfe des Landes Hessen möglich gewesen.

Der DX-Referent DJ3KR erwähnte u. a. die Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Ionosphäre (IGI). die Bestrebungen, regionale DX-Gruppen zu bilden zwecks Wertung im WWDX-Contest, sowie gewisse Kontroversen unter den DXern im Anschluß an den im DL-QTC Nr. 9/1966 veröffentlichten Aufsatz „Wieviel kostet eine QSL?“. DJ3KR erklärte dazu, daß er die von DL3LL vertretene Ansicht in vollem Umfang teile. Die Clubversammlung schloß sich gleichfalls dieser Auffassung an und bekundete dem DX-Referenten durch Beifall ihr Vertrauen.

Der UKW-Referent DL1LS ging u. a. auf die jetzt wieder zunehmende Bedeutung von Aurora-Reflextions-Beobachtungen ein und erklärte, daß dieses Sachgebiet jetzt im Rahmen seines Referates von DJ1SB bearbeitet würde.

Mit weiteren Kurzberichten der übrigen Referenten wurde dieser Punkt der Tagesordnung dann beendet.


3. Berichte der Ausschüsse

Für den DVO-Ausschuß referierte DL1JB. Er bezog sich auf das Schreiben der Geschäftsstelle vom 04.07.1966, mit dem der Clubversammlung der neue DVO-Entwurf des Bundespost-Ministeriums vom Mai 1966 und die Stellungnahme des DARC dazu vorgelegt worden waren. DL1FL, DL1JB und DL7AC berichteten dann gemeinsam über das Ergebnis der abschließenden Besprechung mit Vertretern des BPM und des FTZ am 27.07.1966 in Bonn. Dabei hatte man sich über die noch strittigen Fragen einigen können. Als wesentlichste Neuerung der jetzt vereinbarten neuen Durchführungsverordnung zum Amateurfunkgesetz nannte der Ausschuß:

  1. Die Amateurfunkgenehmigung wird künftig ohne Zusatzgenehmigung auch zum Betrieb mobiler Amateurfunkstellen in einem Kraftfahrzeug oder in einem Boot (Ruder-, Segel- oder Motorboot) berechtigen.
  2. Der Austausch von den Amateurfunk betreffenden Nachrichten und Notrufe werden von dem im übrigen auch künftig geltenden Verbot des Drittenverkehrs ausdrücklich ausgenommen.
  3. Der Empfang von Zeitzeichen- und Normalfrequenzsendungen wird ausdrücklich zugelassen.
  4. Die unerwünschten Ausstrahlungen werden eindeutig begrenzt.
  5. Im Störungsfall wird der Funkamateur erst dann zu weiteren Maßnahmen verpflichtet, wenn der Gestörte alle Möglichkeiten zur Verbesserung der Störfestigkeit in technisch und wirtschaftlich vertretbaren Rahmen ausgeschöpft hat.
  6. Die Amateurfunkgenehmigung kann aus zwingenden Gründen des öffentlichen Wohls widerrufen werden. (Auf dieser Forderung bestand die Deutsche Bundespost, weil sie auch für alle anderen Funkdienste gilt.)
  7. Die monatliche Lizenzgebühr wird für alle Klassen einheitlich DM 3,– betragen. Für die Prüfungen werden künftig DM 15,– erhoben, für die Wiederholung DM 5,–. Die Ausfertigung der Genehmigungsurkunde sowie jeder Eintrag von Änderungen oder Zusätzen werden in Zukunft DM 3,– kosten.
  8. Für die Klassen A und B werden sämtliche laut VO-Funk, Genf 1959, für den Amateurfunkdienst in Deutschland vorgesehenen Frequenzbereiche zwischen 3,5 MHz und 22 GHz freigegeben. Für beide Klassen werden in allen Frequenzbereichen die Sendearten A1, A2, A3, A3J, F1 und F3 zugelassen. Die Klassen A und B werden sich dann nur noch in der Leistung unterscheiden. Künftig sollen zulässig sein: In Klasse A max. 50 Watt Anodenverlustleistung, in Klasse B 150 Watt Anodenverlustleistung. Auf Frequenzen über 2300 MHz wird die zulässige maximale Anodenverlustleistung für beide Klassen auf 10 Watt beschränkt.
  9. Neueingeführt wird die Lizenzklasse C. Die Genehmigung dafür wird ohne Morseprüfung erteilt und berechtigt zum Betrieb in A3, A3J und F3 auf allen Amateur-Frequenzbereichen zwischen 144 MHz und 22 GHz mit maximal 10 Watt Anodenverlustleistung.

DL1JB ergänzte den Bericht noch dahingehend, daß die neue DVO jetzt noch vom Bundes-Justizministerium auf ihre rechtlich einwandfreie Form geprüft werden müsse und, wenn das geschehen sei, in Kraft treten werde.

Die Clubversammlung quittierte den Bericht des DVO-Ausschusses mit Beifall und dankte allen Ausschußmitgliedern (DL1DA, DL1FL, DL1JB, DL1UU und DL7AC) für ihre erfolgreiche Arbeit.

Anschließend sprach der Ehrenpräsident DL1WA noch kurz für den Ehrennadel-Ausschuß. Er bat die Distriktsvorsitzenden erneut, ihre Anträge rechtzeitig zu stellen.

+++

An dieser Stelle wurde die Sitzung am Sonnabend um 18:30 Uhr unterbrochen. Die Teilnehmer sahen dann noch gemeinsam eine Fernsehsendung des Norddeutschen Rundfunks, die ein Interview mit dem Präsidenten DL1QK und eine Reportage von der Clubstation DLØHM mit DL9YS brachte.

Die Sitzung begann wieder am Sonntag, dem 16.10., um 09:15 Uhr. Der DV Württemberg, DJ3JZ, der vorzeitig hatte abreisen müssen, wurde an diesem Tag durch den Auslandsreferenten DJ1BZ vertreten. Der DV Ruhrgebiet DL9KP konnte am Sonntagvormittag nicht an der Sitzung teilnehmen, so daß sich für diesen Zeitraum die Zahl der Stimm- und Wahlberechtigten auf 22 bzw. 18 verminderte.

+++

Als Sprecher des Diplom-Ausschusses gab DJ1TC die Befürwortung folgender Diplome bekannt:

a) SWL-QSL-Diplom (SQD) des OV Herzogenrath;
b) Worked Distrikt Hamburg (WDH) des Distrikts Hamburg;
c) „Eisen und Stahl“-Diplom des OV Neunkirchen/Saar.

Dem DX-Referenten übergab DJ1TC einen Bumerang, den OM Rückert, WK2AOU, ex DL1EZ, beim diesjährigen Bodenseetreffen als Wanderpreis für den besten deutschen Teilnehmer am jährlichen VK-ZL-Contest gestiftet hatte.


4. Nachtragshaushalt für das Geschäftsjahr 1966

Der Schatzmeister DL1FM hatte dem Amateurrat folgenden Nachtragshaushalt zur Genehmigung vorgelegt:

Einnahmen

Ausgaben

Beiträge DM 25.000
Sonstige Einnahmen

5000

DL-QTC DM 13.000
Geschäftsstelle

13.000

QSL-Vermittlung

9000



DM 30.500 DM 35.000
Deckung aus dem Clubvermögen

4500



DM 35.000 DM 35.000

DL1FM gab dazu folgende Erläuterungen:

Die ursprünglich im Haushaltsplan angesetzten Einnahmen werden infolge Mitgliederzuwachses überschritten. Der gesamte Beitragseingang wird auf DM 508.000 geschätzt, das sind DM 32.000 mehr als im Vorjahr. Davon waren im Haushaltsplan bereits DM 7000 berücksichtigt, so daß noch ein Mehr von DM 25.000 zu erwarten ist.

Die sonstigen Einnahmen werden voraussichtlich DM 5500 höher liegen. Hierin finden auch die aus den Nachnahmezahlungen rücklaufenden erhöhten Portokosten ihren Niederschlag. Das Pendant dazu ist die erhöhte Portobelastung an der Geschäftsstelle.

Bei den Ausgaben erhöhen sich die Kosten für das DL-QTC wegen der durch den Mitgliederzuwachs bedingten Mehrauflage. Außerdem wirkt sich die Lohnerhöhung im grafischen Gewerbe ab 01.09.1966 mit 2 %, also 1,37 Pfennig pro Heft aus.

Die Geschäftsstelle hat in diesem Jahr vermutlich DM 3500 mehr an Portobelastungen. Ein Teil dieser Summe kommt, wie oben erwähnt, wieder herein. Die Personalkosten stiegen durch 6-%ige Lohnerhöhungen und durch den Fortfall einer billigen Arbeitskraft (131er). Erheblicher Arbeitsausfall durch Krankheit wirkte sich zudem noch leistungsmindernd aus.

Die QSL-Vermittlung hat vermutlich eine um DM 5000 erhöhte Portolast. Die Personalkosten sind auch hier gestiegen.

Der Nachtragshaushalt wurde vom AR in der vorgelegten Form mit zwölf Stimmen gegen eine (DV Köln-Aachen) bei fünf Enthaltungen (DV Bayern-Süd, DV Hamburg, DV Schwaben, DV Westfalen-Nord, VFDB) angenommen.


5. Bestellung der Rechnungsprüfer für das Geschäftsjahr 1966

Vorgeschlagen worden waren vor der Sitzung OM G. Mees, DL6XM, München, und OM K. H. Muhss, DL9QG, Hamburg-Harburg, sowie zu Beginn der Sitzung noch OM K. Pehrs, DJ3TZ, Kiel, und OM H. W. Wierheim, DL3OF, Franfurt/Main.

An der geheimen Wahl mittels Stimmzettel beteiligten sich 18 wahlberechtigte Distriktsvorsitzende. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis:

OM Mees, DL6XM = 8 Stimmen,
OM Muhss, DL9QG = 11 Stimmen,
OM Pehrs, DJ3TZ = 11 Stimmen,
OM Wierheim, DL3OF = 3 Stimmen,
Enthaltungen = 3 Stimmen.

Damit wurden OM K. H. Muhss, DL9QG, und OM K. Pehrs, DJ3TZ, vom Amateurrat zu Rechnungsprüfern für das Geschäftsjahr 1966 bestellt.


6. Neufestsetzung der Mitgliedsbeiträge

Ausgangspunkt war der vom Amateurrat bei der Hauptversammlung 1966 am 16.04.1966 gefaßte Beschluß, die Mitgliedsbeiträge ab 01.01.1967 zu erhöhen und über die dann geltenden Sätze bei dieser Herbstsitzung zu entscheiden (siehe Protokoll vom 16./17.04.1966, Ziffer 6).

Der Geschäftsführende Vorstand hatte dem AR dazu mit dem CV-Rundschreiben Nr. 5/66 am 22.09.1966 folgende Sätze vorgeschlagen:

a) Normalbeitrag: DM 10,– pro Quartal;
b) Beitrag für Jugendliche unter 18 Jahren oder auf Antrag im Beitrag ermäßigte Mitglieder über 18 Jahre: DM 5,– pro Quartal;
c) Beitrag für zweite und weitere Mitglieder in ein und derselben Familie, ohne Lieferung des DL-QTC: DM 2,50 pro Quartal.

Vom Finanzausschuß (DL3YH und DL9VL) war dem Amateurrat ein auf diesen Sätzen basierender Haushaltsvoranschlag für 1967 mit geschätzten Einnahmen und Ausgaben in Höhe von je DM 658.000 vorgelegte und wie folgt kommentiert worden:

„Es hat sich gezeigt, daß die vorgeschlagenen Beitragssätze den Finanzbedarf ab 1967 nur dann decken, wenn auf eine Reservenbildung verzichtet wird. Dabei sind die einzelnen Ausgabenposten vorsichtig geschätzt und, soweit übersehbar, nicht zu hoch angesetzt worden. Dagegen ist davon ausgegangen worden, daß die Beitragserhöhung nicht zu einem fühlbaren Rückgang des Mitgliederbestandes führen wird.

Im Hinblick darauf, daß die jetzt zu beschließenden Beitragssätze den Finanzbedarf des Clubs auch für die künftigen Jahre zu decken haben, erscheint es zweifelhaft, ob die vom Geschäftsführenden Vorstand vorgeschlagenen Beitragssätze ausreichend bemessen sind. Der Ausschuß bittet deshalb zu erwägen, ob der Beitrag nicht zweckmäßigerweise um weitere DM 1,– pro Quartal für Vollzahler, bei entsprechender Staffelung der übrigen Beitragsklassen, erhöht werden sollte. Dies würde im Ergebnis zu einer Beitragserhöhung um DM 1,– monatlich für Vollzahler führen. Der Finanzausschuß ist der Auffassung, daß eine solche, verhältnismäßig geringfügige Erhöhung den Mitgliedern zugemutet werden kann.“

Dem Amateurrat lagen zu diesem Thema außerdem folgende Anträge vor:

a) Vom Jugend- und SWL-Referenten DL1JH: „Ich bitte, für die DARC-Distrikte, welche im kommenden Rechnungsjahr 1967 einen SWL-Lehrgang durchführen, gesonderte, jedoch zweckgebundene Mittel (von der Geschäftsstelle Kiel verwaltet) zur Verfügung zu stellen. Die Mittelsollen nicht dem in  Etat des Jugend- und SWL-Referats verankert werden, sondern im Einvernehmen mit dem DARC-Schatzmeister und dem Jugend-Referenten ihre Verteilung – direkt von der Geschäftsstelle Kiel – an die o. a. Distrikte finden, welche keine Möglichkeit haben, ihre Lehrgänge aus Landesmitteln zu gestalten.“

b) Vom Ortsverband Lahnstein-Koblenz: „Der Amateurrat möge beschließen: Der Ortsverbandsbeitragsanteil wird ab 01.01.1967 auf DM –,60 pro Monat und OV-Mitglied erhöht.“

c) Vom Ortsverband Sachsenwald: „Der Amateurrat möge beschließen: Die Mitglieder haben die Möglichkeit, gegen Zahlung eines einmaligen Abfindungsbeitrags eine Beitragsfreiheit auf Lebenszeit zu erwerben.“

d) Vom Ortsverband Aachen: „Wir beantragen, Die Beitragserhöhung solange zurückzustellen, bis sämtliche Möglichkeiten für eine Reduzierung der Ausgaben durch ein dafür zu berufendes Prüfungsgremium einwandfrei geklärt sind.“

e) Vom Ortsverband Köln: „Die Mitglieder des OV Köln halten es für notwendig, bei der Frage einer Erhöhung der Mitgliedsbeiträge erst einmal die Ausgabenseite des Clubs kritisch zu betrachten. Da das DL-QTC den größten Posten der Ausgaben ausmacht, beantragt der OV Köln, daß der Club geeignete Maßnahmen trifft, um die Kosten des DL-QTCs so zu verringern, daß der jetzige Mitgliedsbeitrag erhalten werden kann. Es wäre zu erwägen, daß das DL-QTC zukünftig im Umfang weiter beschnitten wird.“

Der AR trat zunächst in eine Diskussion dieser Anträge ein.

Der Antrag a) wurde mit zwölf Stimmen gegen zwei (DV Nordrhein, DV Rheinland-Pfalz) bei vier Enthaltungen (DV Bayern-Nord, DV Nordsee, DV Saar, VFDB) angenommen.

Den Antrag b) änderte der zuständige DV Rheinland-Pfalz im Einvernehmen mit dem Antragsteller dahingehend ab, daß die OV-Anteile um den gleichen Prozentsatz wie die Beiträge erhöht werden sollen. DL9VL bat, über diesen abgeänderten Antrag erst nach der Neufestsetzung der Beiträge abzustimmen.

Zum Antrag c) ergab die Diskussion, daß ein solcher Beitrag auf Lebenszeit sehr problematisch sei, und daß dafür mindesten DM 1000,– zu veranschlagen seien. Der zuständige DV Hamburg zog den Antrag daraufhin zurück und beantragte, ihn an den Finanzausschuß zu verweisen. Dieser Antrag wurde jedoch vom AR bei je acht Ja- und Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen gemäß § 13 der Satzung (Stimmengleichheit) abgelehnt.

Die Anträge d) und e) führten zu einer sehr eingehenden Debatte. Der Geschäftsführende Vorstand erklärte dazu, daß das, was mit den Anträgen gefordert würde, ohnehin zu den selbstverständlichen Pflichten des Vorstandes gehöre und daher schon immer befolgt worden wäre. Solange noch Möglichkeiten zur Ausgabenreduzierung vorhanden waren, hat der Vorstand diese genutzt. Deswegen hatte sich der Geschäftsführende Vorstand auch vor einem Jahr, als schon einmal eine Beitragserhöhung beantragt worden war, gegen eine solche ausgesprochen (siehe Protokoll vom 30./31.10.1965, Ziffer 9a). Zur Einsetzung eines besonderen Prüfungsgremiums wurde auf den bereits bei der Hauptversammlung 1966 gestellten und abgelehnten, ähnlichen lautenden Antrag des OV Augsburg verwiesen (siehe Protokoll vom 16./17.04.1966, Ziffer 10e).

Nach diesen Erklärungen zog der zuständige DV Köln-Aachen die beiden Anträge zurück. Die weitere Diskussion konzentrierte sich dann auf die Frage, wie die Kostenbilanz des DL-QTC verbessert und die Anzeigeneinnahmen vermehrt werden könnten. Das Ergebnis war folgender, vom AR bei einer Stimmenthaltung (DV Rheinland-Pfalz), im übrigen einstimmig gefaßte Beschluß:

„Der Amateurrat beauftragt den Geschäftsführenden Vorstand, den Vertrag mit der Körner'schen Druckerei und Verlagsanstalt zu überprüfen und ggfs. langfristig abzuschließen, wenn sich dadurch die Kostenbilanz verbessern läßt.“

Anschließend beschäftigte sich die Versammlung eingehend mit der Frage, ob und in welchem Umfang künftig Beitragsermäßigungen gewährt werden sollen. Dabei war man sich von vornherein einig, daß Jugendliche unter 18 Jahren auch künftig nur den halben Beitrag zu zahlen brauchen. Die Möglichkeit der Beitragsermäßigung für ältere Mitglieder wurde jedoch unterschiedlich beurteilt. Der DV Köln-Aachen stellte zur Diskussion, derartige Ermäßigungen eventuell auf dem Wege über Patenschaften zu gewähren, die von den zuständigen Ortsverbänden und ggfs. auch von den Distrikten zu übernehmen wären. Die Distriktsvorsitzenden des Landes Bayern wiesen darauf hin, daß dort der DARC nur dann als jugendfördernde Organisation anerkannt würde, wenn auch Mitglieder bis zu 25 Jahren offiziell in den Genuß einer Beitragermäßigung kommen können.

+++

An dieser Stelle wurde die Diskussion durch die Mittagspause von 12:40–14:20 Uhr unterbrochen.

+++

Danach beschloß der Amateurrat mit 14 gegen drei Stimmen (DV Niedersachsen, DV Nordsee, DV Schleswig-Holstein) bei zwei Enthaltungen (DV Köln-Aachen, VFDB) folgende Regelung:

„Mitglieder unter 18 Jahren zahlen den halben Beitrag. Mitgliedern im Alter von 18 bis 25 Jahren, die sich noch in der Berufsausbildung befinden und nachgewiesenermaßen über kein eigenes Einkommen verfügen, kann der Beitrag auf besonderen Antrag jeweils für die Dauer höchstens eines Jahres, ebenfalls auf die Hälfte ermäßigt werden. Die gleiche Ermäßigung kann auf besonderen Antrag auch erwerbslosen Mitgliedern unabhängig von ihrem Alter gewährt werden. Anträge auf Beitragsermäßigung sind vor Beginn des Zeitraums, für den sie gelten soll, an den zuständigen Ortsverbandsvorstand zu richten; eine amtliche Bescheinigung ist beizufügen.“

Anschließend wurde über die Höhe des künftigen Normalbeitrags diskutiert. Die DVen Hamburg und Köln-Aachen schlugen DM 48,– pro Jahr bzw. DM 12,– pro Quartal vor; der DV Hamburg mit der Maßgabe, daß dann die OV-Anteile um mindesten 50 % erhöht werden müßten. Der DV Niedersachsen schlug einen Jahressatz von DM 44,– bzw. eine Quartalssatz von DM 11,– vor. Der DV Baden empfahl folgende Staffelung: DM 4,– pro Monat, DM 11,– pro Quartal, DM 40,– pro Jahr.

Zunächst kam der AR überein, daß als Mindestzeitraum für die Beitragszahlung künftig das Quartal gelten soll, und daß dementsprechend Neuaufnahmen in Zukunft nur noch mit Quartalsbeginn erfolgen sollen.

Abgestimmt wurde dann zuerst über den Antrag des Distrikts Köln-Aachen, den Normalbeitrag auf DM 48,– pro Jahr bzw. DM 12,– pro Quartal zu erhöhen. Dieser Antrag wurde bei einer Ja-Stimme (DV Köln-Aachen) und drei Enthaltungen (DV Niedersachsen, DV Nordsee, VFDB) mit allen übrigen Stimmen abgelehnt.

Über den Antrag des DV Niedersachsen, den Beitrag auf DM 44,– pro Jahr bzw. DM 11,– pro Quartal zu erhöhen, wurde nicht abgestimmt, nachdem der DV Bayern-Süd unter Berufung auf eine frühere Stellungnahme des Justitiars das Recht eines Distriktsvorsitzenden, ohne ausdrücklichen Beschluß des gesamten Distriktsvorstands persönlich Anträge einzubringen, in Zweifel gezogen hatte. Der DV Niedersachsen DL3YH erklärte daraufhin, daß eine derartige Auslegung der Satzung praktisch darauf hinauslaufe, daß die einzelnen Distriktsvorsitzenden überhaupt nicht mehr abstimmen dürften; er werde sich daher künftig bis zur Klärung dieses Problems der Stimme enthalten.

Zur Abstimmung stand nun der ursprüngliche Antrag des Geschäftsführenden Vorstands, den Normalbeitrag ab 01.01.1967 auf DM 10,– pro Quartal bzw. DM 40,– pro Jahr festzusetzen. Dieser Antrag wurde mit zwölf Stimmen gegen eine (DV Ruhrgebiet) bei sechs Enthaltungen (DV Hamburg, DV Köln-Aachen, DV Niedersachsen, DV Nordsee, DV Rheinland-Pfalz, VFDB) angenommen.

Der Antrag des Geschäftsführenden Vorstands, den Beitrag für zweite und weitere Mitglieder in ein und derselben Familie ab 01.01.1967 auf DM 2,50 pro Quartal zu erhöhen, wurde vom AR, den Einwendungen des DV Baden folgend, mit 15 Nein-Stimmen, zwei Ja-Stimmen (DV Rheinland-Pfalz, DV Schleswig-Holstein) und zwei Enthaltungen (DV Niedersachsen, VFDB) abgelehnt.

Somit gelten ab 01.01.1967 folgende Beitragssätze:

a) Normalbeitrag: DM 10,– pro Quartal bzw. DM 40,– pro Jahr;
b) Beitrag für Jugendliche unter 18 Jahren oder auf Antrag im Betrag ermäßigte ältere Mitglieder: DM 5,– pro Quartal bzw. DM 20,– pro Jahr;
c) Beitrag für zweite und weitere Mitglieder in ein und derselben Familie, ohne Lieferung des DL-QTC: DM 2,– pro Quartal bzw. DM 8,– pro Jahr.

Der AR kam dann zur Festsetzung der künftigen Ortsverbandsanteile.

Ein Antrag des DV Hamburg, diese Anteile auf DM 1,50 pro Quartal zu erhöhen, wurde mit elf Nein-Stimmen bei vier Ja-Stimmen (DV Hamburg, DV Köln-Aachen, DV Nordsee, DV Rheinland-Pfalz) und vier Enthaltungen (DV Niedersachsen, DV Ruhrgebiet, DV Westfalen-Nord, VFDB) abgelehnt.

Den abgeänderten Antrag des OV Lahnstein-Koblenz (s. o.), die OV-Anteile um den gleichen Prozentsatz wie die Beiträge, d. h. auf DM 1,25 pro Mitglied und Quartal zu erhöhen, nahm der Amateurrat mit zehn gegen fünf Stimmen (DV Baden, DV Hessen, DV Nordrhein, DV Westfalen-Süd, DV Württemberg) bei vier Enthaltungen (DV Köln-Aachen, DV Niedersachsen, DV Ruhrgebiet, VFDB) an.

+++

Nach Beendigung dieses Punktes der Tagesordnung vereinbarte die Clubversammlung, die restlichen Punkte in der Reihenfolge 11, 10, 7, 8, 9 zu behandeln.


11. Neufassung der DLD-Bedingungen

Dazu erklärte der Funkbetriebs-Referent DL6JG, daß die EMC in letzter Zeit wiederholt aufgefordert worden sei, die Erteilung des DLD/40 m und der Leistungsnadeln auch auf ausländische Funkamateure auszudehnen. Die EMC hat daraufhin neue DLD-Bedingungen entworfen. Dieser Entwurf lag der Versammlung vor und wurde vom DLD-Dachbearbeiter DL9XW im einzelnen erläutert. Die neuen Bedingungen wurden von der Clubversammlung begrüßt und bei einer Stimmenthaltung (DV Niedersachsen), im übrigen einstimmig angenommen. Sie werden bei nächster Gelegenheit im DL-QTC veröffentlicht werden.

DL6JG wies noch darauf hin, daß das DLD nunmehr auch beim CHC (Certificate Hunter's Club) geführt werden könne.


10. Amateurfunkbeobachtungen

Der 1. Vorsitzende DJ5UD referierte über die Entwicklung, die die Sparte Amateurfunkbeobachtungen seit dem Rücktritt des letzten AFB-Referenten DJ1SB genommen hat.

Die im Laufe der letzten Jahre entstandene und auf Kurzwelle tätige Interessengemeinschaft Ionosphäre (IGI) hat sich unter der Leitung von OM Dr. Birr, DL1TA, auf Zusammenarbeit mit dem DX-Referat eingestellt. Die Aufgaben und Ziele der IGI erläuterte DL1TA persönlich.

Die Beobachtungsaufgaben auf UKW sollen weiterhin von DJ1SB im Rahmen des UKW-Referates bearbeitet werden.

In diesem Sinne bestätigte die Clubversammlung OM Dr. Birr, DL1TA, als AFB-Mitarbeiter im DX-Referat und OM Brockmann, DJ1SB, als AFB-Mitarbeiter im UKW-Referat.


7. Termine für 1967

Dazu lag der Versammlung ein erster Entwurf für einen Terminkalender 1967 vor, in den alle bis dahin bekannten überregionalen Veranstaltungen aufgenommen worden waren. Weitere Termine wurden im Laufe der Diskussion nachgetragen. Der daraus entstandene zweite Entwurf liegt diesem Protokoll als Anlage bei.

Es wurde vereinbart, daß die übrigen Veranstaltungen, soweit sie dann schon festliegen, bis spätesten 31.12.1966 von den Referenten und Distriktsvorsitzenden an die Geschäftsstelle gemeldet werden sollen. Der endgültige Veranstaltungskalender für 1967 könnte dann im Februarheft des DL-QTC veröffentlicht werden.

DL1JB erläuterte zum Schluß nochmal den Zweck dieser Terminübersicht. Sie soll einmal dem einzelnen OM die Möglichkeit geben, sich rechtzeitig auf die ihn interessierenden Veranstaltungen einzurichten. Zum anderen soll sie aber auch ein Vorrecht der Veranstalter auf die von ihnen genannten Termine dokumentieren.


8. Anträge und Verschiedenes

Zu Beginn und während der Sitzung waren vom DV Hamburg noch zwei Anträge und vom DV Westfalen-Nord einer eingebracht worden.

Der Distrikt Hamburg beantragte, 1. die Satzung dahingehend zu ändern, daß Anträge an die Clubversammlung acht Wochen, mindestens jedoch sechs Wochen vor der jeweiligen Sitzung gestellt werden müssen, 2. die Geschäftsstelle anzuweisen, die Tagesordnung der CV-Sitzungen und die dazu gestellten Anträge in ungekürzter Form und mit ihren Begründungen auch allen Ortsverbänden zuzustellen. Der Antrag des Distrikts Westfalen-Nord bezog sich auf die Ausschreibungen der für die Clubmeisterschaft zählenden Wettbewerbe.

Gemäß § 13 der Satzung mußte über die Zulassung dieser verspätet gestellten Anträge abgestimmt werden. An dieser Abstimmung beteiligten sich nur noch 16 Mitglieder der Clubversammlung; die übrigen hatten bereits abreisen müssen.

Die Zulassung der beiden Anträge des Distrikts Hamburg lehnte die Clubversammlung mit neun Nein-Stimmen bei vier Ja-Stimmen (DV Bayern-Süd, DV Hamburg, DV Köln-Aachen, DV Schwaben) und drei Enthaltungen (DV-Niedersachsen, DV Nordsee, DV Schleswig-Holsten), die des Distrikts Westfalen-Nord mit 14 Nein-Stimmen bei einer Ja-Stimme (1. Vorsitzender) und einer Enthaltung (DV Köln-Aachen) ab. Zu den Anträgen des DV Hamburg bemerkte der Geschäftsführer, daß die damit gemachten Vorschläge als Anregung zu der im Gang befindlichen Satzungs-Überprüfung herangezogen würden.

Weitere Anträge lagen nicht vor.


9. Allgemeine Aussprache

a) Der Ehrenpräsident DL1WA hatte der Clubversammlung Anfang August in einem Rundschreiben seine Gedanken zu einzelnen Themen der Clubarbeit mitgeteilt, über die bei dieser Gelegenheit diskutiert wurde. Entscheidungen oder Empfehlungen wurden jedoch nicht getroffen.

+++

An dieser Stelle verabschiedete sich um 17:00 Uhr der Präsident DL1QK, weil er die Heimreise antreten mußte. Er dankte den Sitzungsteilnehmern für die an den beiden Tagen geleistete Arbeit und bat die Distriktsvorsitzenden, sich schon jetzt Gedanken über die beim nächsten Mal anstehende Neuwahl des Geschäftsführenden Vorstandes zu machen.

+++

b) Die restliche Versammlung beschäftigte sich dann noch mit dem Vorschlag des OV Bottrop, durch Verhandlungen mit der Deutschen Bundespost eine Möglichkeit zu schaffen, daß Mitglieder, die sich auf die Lizenzprüfung vorbereiten, im Rahmen ihrer Ausbildung unter Aufsicht schon selbst an Clubstationen arbeiten dürfen. Mehrere Distriktsvorsitzende und auch der Jugend- und SWL-Referent warnten jedoch vor einer solchen Regelung, weil die Gefahr ihres Mißbrauchs zu groß sei. Es soll daher in dieser Richtung nichts veranlaßt werden.

c) Der Geschäftsführer gab bekannt, daß demnächst eine Neuauflage der Starthilfe für Funkamateure erscheinen soll. Er bat die Referenten und die Distriktsvorsitzenden, der Schriftleitung des DL-QTC Themen vorzuschlagen, die ihrer Ansicht nach in dieses Buch aufgenommen werden sollen, und der Schriftleitung auch geeignete Autoren namhaft zu machen.

d) Eine kurze Diskussion ergab sich dann noch über die Frage der OV-Bezeichnungen. Sie wurde ausgelöst durch einen im Distrikt Hamburg neugegründeten Ortsverband, der sich den Namen „Welcome Point“ (englische Bezeichnung für die bekannte Schiffsbegrüßungsanlage an der Elbe) gegeben hat. Der DV Hamburg wurde gebeten, deswegen nochmal Rücksprache mit dem OV zu nehmen.

+++

Wegen der vorangeschrittenen Zeit mußte die Aussprache an dieser Stelle abgebrochen werden.


Die restliche Clubversammlung wählte dann noch einstimmig den UKW-Referenten DL1LS zum Leiter der Hauptversammlung 1967, die auf Einladung des OV Lahnstein-Koblenz am 27./28.05.1967 in Koblenz stattfinden soll.

Zum Schluß ergriff nochmal der 1. Vorsitzende DJ5UD das Wort, um der OPD Hamburg und dem VFDB für ihre Gastfreundschaft, der Clubversammlung für die geleistete Arbeit und DL1JH für die Versammlungsleitung zu danken.

Damit wurde die Herbstsitzung am 16.10.1966 um 18:30 Uhr beendet.


Hamburg, den 16.12.1966

Im Entwurf
gez. W. Speckmann, DJ5UD, 1. Vorsitzender

F. d. R.
gez. H. Hansen, DL1JB


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1966

Rundspruch-Archiv